Barcelona World Race - Anarchisten vor Ort
BWR - Photocopyright Klaus Schmidt
13.11.2007 - Wie angekündigt, hier der Bericht von einem, der in Spanien beim Start des BWR dabei war. Und Klaus Schmidt von der Crew der INSCHALLAH VI hat sich die Mühe gemacht, mir mitten in der Nacht zum Montag einige Bilder und den folgenden Text rüber zu jagen. Dafür ein großes DANKE an Klaus von mir und Euch viel Spaß beim Lesen:
Einen Tag vor dem Start herrschte am Steg auf allen Booten hektische Betriebsamkeit. Die üblichen Vorbereitungen vor einer Langstrecke. Nur hier im verschärften Modus, denn Langstrecke klingt hier etwas verharmlosend. Zudem mußten die Jungs, die die Boote vorbereitet haben, auch noch Touristenführer spielen und neugierigen Pressemenschen und geladenen Gästen die Boote erklären. Das macht es nicht einfacher. Beruhigend zu sehen, daß aber auf diesen HighTech Maschinen die Profis oft genauso improvisieren wie wir "Normal(regatta)segler". Das läßt mich relativ entspannt in die kommende Sasion blicken ;-)
BWR - Photocopyright Klaus Schmidt
Alles in allem ne prima Stimmung am und um den Steg. Alle Beteiligten, sei es Shore Crew oder von der Logistik bis hin zu denen, die sich um PR kümmerten, waren trotz der Vorbereitungshektik super entspannt und vor allem freundlich. Ich hab's immerhin an Bord der HUGO BOSS geschafft, und konnte mir den Dampfer ne halbe Stunde lang erklären lassen.
Photocopyright: Klaus Schmidt
Alleine das Klavier, oha. Ein paar Auszüge aus all den Zahlen, die mir da um die Ohren gehauen wurden: Laufendes Gut - ca. 3,2km! Anzahl der Segel: Hab ich schon wieder vergessen, aber reichlich. Bis auf das Groß. Das gibt es nur einmal und muß halten. Gewicht aller Segel: Naja, rund 1,5 Tonnen, mehr konnte ich mir nicht merken... Sorry.
Am Sonntag dann der Start zu der Regatta non stop rund um die Welt. Ich faß das Geschehen mal kurz zusammen: Eng war's, sehr eng! Wenig Wind. Aber das war auch ganz gut so. Es gab einen Downwind-Start der zunächst relativ unspektakulär los ging. Unzählige Zuschauerboote hatten sich - meist seeseitig - im Startbereiches aufgebaut und alle versuchten, unabhängig von der Größe, so dicht wie eben nur möglich an die Startlinie ranzukommen. Die spanische Waschpo und die Comiteeboote hatten ihre Mühe, die Boote einigermaßen von der Bahn zu bekommen.
Photocopyright: Klaus Schmidt
Wenn ich eine Wettfahrt von rund 25.000sm vor mir haben würde, davon nach dem Start erstmal 2,3sm Downwind, danach das Ganze nochmal als Kreuz zurück, nächster Wegepunkt: Gibraltar, also ich jedenfalls würde versuchen, das Boot nicht gleich auf der ersten Meile an irgend so einem Zuschauerwurstwagen oder gar einem Wettbewerber zu zerschellen. Naja, mich fragt ja keiner. Jedenfalls haben einige von den Jungs beschlossen, daß auf See der Wind wohl besser ist als unter Land. OK, damit hatten sie wohl recht. Dumm nur daß da ca. tausende Zuschauerboote im Weg lagen.
Photocopyright: Klaus Schmidt
Der Vorteil für die Zuschauer - so auch für mich - lag dann aber darin, daß die eher unspektakulär aussehende Starphase einiges an Dramatik gewonnen hat. Und es ist ja alles heil geblieben. Was aber auch an dem rel. schwachen Wind lag. Wären die Kisten da Vollgas losgerauscht... Das hätte ganz schön gekracht dann.
Alles in allem spannend anzuschauen. Die darauf folgende Kreuz zurück zur Sartlinie war nicht so irre spannend, dann sind die neun Racer gen Gibraltar abgehauen und wir zurück nach Barcelona.
Ich werde jedenfalls aufmerksam verfolgen, wie die vorwärts kommen und drücke allen Teams die Daumen dafür, daß sie heil und unverletzt wieder in Barcelona ankommen. Grad sind sie auf ihrer ersten Nachtwache und ich zurück in Deutschland.
Soviel vom INSCHALLAH VI Betriebsausflug nach Barcelona, Gruß Klaus
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