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Überraschung!
Chris Schmid / Alinghi, all rights reserved
30.10.2008 - Wer heute im Laufe des Tages auf die Ergebnisliste beim Berlin Match Race geschaut hat, wunderte sich wahrscheinlich darüber, dass Jochen Schürmann vor dem ersten Lauf schon auf Platz 6 in seinem Flight gelandet war. Ein Anruf beim VSaW brachte die Gewissheit, dass Schümann nicht in dem Wettbewerb segelt. Er weilte auf Einladung von ALINGHI in Genf und nahm als Vertreter von United Internet Team Germany an einem Treffen des AC-Verteidigers und einigen Herausforderteams teil. Am Abend rauschte dann eine E-mail von ALINGHI zu diesem Treffen bei uns ins Postfach rein: Offensichtlich wollen die Schweizer den AC 33 wieder auf das Monohull Gleis setzen und haben dazu 11 Team eingeladen, um mit diesen ein neues Regelwerk abzustimmen. Neben Schwergewichten wie Team Emirates New Zealand und Desafio Espanol (CoR) sind aus dem letzten Cup Shosoloza, Victorcy Team und UITG handelt es sich bei den übrigen Teams um Cup Neulinge (Team Origin, Green Comm, Ayre, Argo, FrenchSpirit, Carbon Challenge). Was auffällt ist, dass PRADA und Mascalzone Latino fehlen; dass BMW Oracle nicht dabei war, darüber dürfte sich niemanden wundern. Die Teilnehmer der Genfer Runde wollen Konsons über die Notwendigkeit eines finanziell langfristig gangbaren Modells für den Americas Cup herbeiführen, welches kostensparende Massnahmen wie die Ein-Boot-Kampagne und die Erschaffung einer neuen Yachtklasse beinhaltet. Die neue Klasse soll schneller und spektakulärer werden als die Version 5.0, die im 32. America’s Cup eingesetzt worden war, aber kostengünstiger als die AC90, die ursprünglich für den 33. America’s Cup vorgesehen war. Die neue Klasse soll es allen bestehenden Teams – inklusive der kürzlich gemeldeten Teams – ermöglichen, sich die Teilnahme zu leisten. Zudem wird sie weitere potenzielle Challenger zur Teilnahme am 33. America’s Cup motivieren, der 2010 stattfinden soll. Am Ende des Meetings unterzeichneten die elf anwesenden Herausforderer und der Titelverteidiger eine gemeinsame Aufforderung an die Adresse von BMW Oracle Racing und des Golden Gate Yacht Clubs, ihre Rechtsklage zurückzuziehen und dem fairen und konstruktiven Prozess beizutreten. In diesem Prozess werden die betreffenden Dokumente und der Zeitplan überprüft, die es ermöglichen werden, den America’s Cup so bald wie möglich aufs Wasser zurückzubringen. Ich bin gespannt, ob Larry Ellison auf seinen teuer bezahlten Spaß mit GoDzilla verzichten wird und der juristischen Klärung des AC Disputs vor dem Gerichtshof in New York abblasen wird.
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Regen, Wind, Scheißwetter ...
30.10.2008 - Nein, ich beschreibe nicht das Wetter im Südatlantik, wo sich Ericsson 4 mit ihrem neuen Meilenrekord jetzt deutlich an die Spitze des VOR gesetzt hat. Um 10:00 fällt der Startschuß für die erste Round Robin Runde zu dem 17. Berlin Match Race und der VSaW und der BYC haben zu dem neuen Grade 1 Status ein erlesenen Teilnehmerfeld auf der Starterliste! Col, Ihel, Hansen, Presti, Lindberg unter den ersten 10 der aktuellen Weltrangliste der Matchracer, Monnin, Ainslie, Radich unter den ersten 20, dazu Jochen Schümann und VSaW Mitglied Markus Wieser die Platzhirsche in der Geschichte dieser Veranstaltung. Gesegelt wird in diesem Jahr nicht auf H-Boote oder Streamline, erstmals wird mit den Beneteau 7.500 vom Match Race Center Germany ein Gennakerboot zum Einsatz kommen. Ich bin gespannt, wie die Cracks das Spiel mit dem Asso beherrschen und hoffe, dass ich am Wochenende einige schöne Gennakerglitschen photographieren kann.
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602,66
Photocredit: Guy Salter/Ericsson 4/VOR
29.10.2008 - Heute um 18:54 ist eine Schallmauer im Segelsport durchbrochen worden! Angetrieben von einem Sturmtief im Südatlantik haben Skipper Torben Grael und seine Crew an Bord der Ericsson 4 bei dem VOR einen neuen Weltrekord für Monohullyachten aufgestellt. Die Wetterbedingungen dort unten sind lt. Ian Walker von der GREEN DRAGON “Vollkommen verrückt! 35 kns Wind, pechschwarze Nacht, 1.500 Meilen von dem nächsten Land und das Schiff fühlt sich an, als ob es jede Sekunde mit dem Selbstzerstörungsmodus beginnen kann. Doch wir müssen es hart ran nehmen, um vor der Wetterfront zu bleiben.“ Ericsson 4 kommt offensichtlich mit diesen Bedingungen am besten zurecht und baut seine Führung um mehr als 46 sm auf PUMA und über 100 sm auf GREEN DRAGON aus.
Photocredit: Guy Salter/Ericsson 4/VOR
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Macht Appetit auf Meer ...
Photocopyright: Nico Krauss / Team Guts´n Glory
28.10.2008 - Über das engagierte Guts n´ Glory Projekt von Eigner Christopher Wuttke kann ich nur Gutes berichten und deshalb empfehle ich ohne jede Scham jedem Besucher der hanseboot 2008 in Halle B5, Stand 300 reinzuschauen und sich über über das erfolgreiche Segelteam zu informieren. Zum Saisonabschluss präsentiert sich das Guts´n Glory Team mit seinen Sponsoren auf der hanseboot in Hamburg. „Oft wurden wir dieses Jahr gefragt, wie es sich anfühlt, wenn man auf so einer spartanischen Schüssel, wie der Rogers46 über 200 Meilen durch die See rast“, erklärt Christopher Wuttke. Von diesem Gefühl will die Crew nun den Messegästen einiges abgeben. Mit Ernährungspartner Katadyn stellt die Guts´n Glory Marketing GmbH die alltägliche Bordnahrung aus und gibt Besuchern die Möglichkeit, auch direkt vor Ort zu probieren. „Wir bieten am Stand alles an, was die Jungs auf den Etappen dieses Jahr beim Baltic Sprint Cup auch zum Essen an Bord hatten“, verspricht Wuttke den Besuchern. Darunter eine große Auswahl erstaunlich schmackhafter Fertigmahlzeiten, die nur durch die Zugabe von heißem Wasser zubereitet werden können. Weiter können Interessierte sich durch eine Vielzahl an Snacks und Energielieferanten probieren, die am Ende die 14-köpfige Crew bis aufs Podium des Sprint Cups getrieben hatten. Und wer auf den Geschmack gekommen ist, kann auch direkt vor Ort sich für den kommenden Törn ausrüsten. Das Team bietet die komplette Produktpalette zu Sonderkonditionen an. Darunter auch Exoten wie den Dosen-Hamburger, Beef-Jerkey oder die beliebten Oat-Snacks.
Das vergangene Wochenende hatten große Teile der Crew genutzt, um Technik - Partner und Sponsor Secumar zu danken. Zusammen mit den Frauen des erfolgreichen KPMG-Teams wurde direkt auf der Messe ein gerahmtes Foto beider Crews übergeben.
Für aktive Segler gibt es am Messestand noch mehr zu entdecken: Speziell für Firmen oder Privatgruppen bietet die Guts´n Glory Marketing GmbH die Möglichkeit Incentives und Teamtrainings zu organisieren. Als Highlight hat das Team das Vorgängerboot, eine DK46 aus dem Mittelmeer wieder in die Ostsee gebracht. Interessenten können ab 2009 diesen Racer, der schon 2007 sowohl am berühmten Fastnet Race und am Rolex Middle Sea Race teilgenommen hat, buchen.
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Glück gehört auch dazu
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25.10.2008 - Nur tüchtig zu sein, reicht oftmals nicht aus, um am Ende mit oben auf dem Siegertreppchen zu stehen. Heute hatte die Platoon powered by Team Germany aber das notwendige Quäntchen Glück, um eine eher durchwachsene Saison erfolgreich zu beenden. Mit dem kleinstmöglichen Vorsprung von nur 0,25 Punkte hat sich die deutsche Rennyacht von Eigner Müller-Spreer am letzten Tag der TP 52 Weltmeisterschaft doch noch auf den dritten Platz geschoben. Russel Coutts, Steuermann der auf den 4. Platz durchgereichten ARTEMIS aus Schweden hadert weniger mit sich und seiner Crew als mit den Yachten hinter ihnen, die seiner Meinung nach so blöde Fehler gemacht haben, dass die Platoon auf dem Zielgang des letzten Rennens noch von 6. auf den 3. Platz durchschlüpfen konnte. Steuermann Schümann ist glücklich, dass das Team zum Abschluß der Saison gezeigt hat, was es leisten kann und sich nicht von Frühstarts, Rammings und Wasser im Schiff aus der Erfolgsspur werfen ließ. Eigner Spreer scheint ebenfalls mit dem Ergebnis zufrieden sein und will im nächsten Jahr mit einem Neubau wieder in dem TP52 Zirkus mitmischen, die aktuelle Platoon wird lt. Schümann an das BIGAMIST Team verkauft.
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Go West - VOR - Update
Photocopyright: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race
24.10.2008 - Der Navigator des irisch-chinesischen GREEN DRAGON Team hatte den richtigen Riecher und bracht die Yacht von Skipper Ian Walker am schnellsten durch die Flautenzone der Doldrums und in die Passtwinde zum dem Wegpunkt Fernado de Noronha. Hier die Zeiten und die eingesackten Punkten der ersten 4 Yachten, die nun auf dem Weg gen Südosten in Richtung Kapstadt sind: 1 Green Dragon - 12:24 GMT - 4pts; 2 Ericsson 4 - 13:59 - 3.5; 3 PUMA - 14:16 - 3 ; 4 Telefonica Black - 14:48 2.5
Photocopyright: Rick Tomlinson/Volvo Ocean Race
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MM - scharfe Kanten ...
Photocopyright: Rod Simpson
23.10.2008 - anstatt fülliger Kurven wie beim Original! Zugegeben, wir sind nicht die ersten, die über den von Rod Simpson gebauten MiniMini schreiben, aber wenn jemand den Mumm hat, eine dreieinhalb Meter “kleine” Kielyacht zu bauen, die über all die Leckerbissen der aktuellen Offshore Racer wie Open 60 und VO 70 verfügt, dann ist es allemal einen Bericht auf SailingAnarchy.de wert! Kippkiel, 2 Steckschwerter, Doppelruderanlage, Knickspant, fester Gennakerbaum und Carbonrigg - ganz klar kein Spielzeug und viel besser als jede aufgepimpte Kinderjolle. Bei dem MiniMini denk ich eher an einen Opti, der in den Kessel von Miraculix gefallen ist und sich einen kräftigen Schluck vom Zaubertrank reingezogen hat.
Photocopyright: Rod Simpson
Ab Samstag ist der MiniMini auf dem Stand von CTM auf der Hanseboot in den Hamburgern Messehallen zu bewundern und Manfred Schreiber und sein Team werden bestimmt die passenden Epoxyharze, Schaumplatten und Carbongelege im Lieferprogramm haben, die notwendig sind, um diesen Rennzwerg zu bauen. Also schaut bei rein bei unserem Werbepartner CTM in der Halle B2, ihr findet dem MiniMini auf ihrem Stand 141 im Erdgeschoss - und laßt doch bitte mal so beiläufig fallen, dass ihr das mit CTM auf SailingAnarchy.de gelesen habt ;-)
Photocopyright: Sigi Dentsch, FSC
Wenn ihr im Norden wohnt und Euch für die Melges interessiert, kann ein Besuch bei Doyle-Oleu Segel in Halle B6 - Stand 272 interessant sein. Bjarne Lorenzen von den Bostik Bad Boys kann Euch bestimmt erklären, weshalb auch andere Mütter schöne Töchter haben, spricht schnelle Segel für Melges 24 bauen können. In der Halle B5, Stand KV20, findet ihr die Klassenvereinigung der Melges 24. Am ersten Wochenende der Hanseboot ist der Stand hochprominent besetzt: Günter Tzeschlock, Chairman des Executive Committee der IMCA und selbst hochaktiver Regattasegler steht Euch bestimmt gerne für alle Fragen um die Melges 24 und die Entwicklung der Klasse in Deutschland, Europa und der restlichen Welt zur Verfügung. Vielleicht kann Günter euch auch die Frage beantworten, ob der Außenborder auf einer Melges 24 ein Verbrennungsmotor sein muß und falls ja, weshalb andere Motorenkonzepte nicht eine Alternative dazu sein sollten. Und wer es leid ist, sich die Flautenstille von einem stinkenden Krachmacher versauen zu lassen, der hat die Gelegenheit sich in Halle A1 am Stand 112 neben der Rolltreppe über die Produktpalette unseres Werbepartners Torqeedo zu informieren.
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Schleichregatta
STP 65 Rosebud - USA 60065 Rolex Middle Sea Race 2008 © ROLEX/Kurt Arrigo
21.10.2008 - Im letzten Jahr gab es beim Rolex Middle Sea Race Knatter ohne Ende, einen neuen Streckenrekord durch die Rambler unter Skipper Ken Read, Ruderbuch mit anschließender Strandung des australischen Mini-Maxis LOKI und viel zu erzählen auf der alten Guts n Glory. In diesem Jahr gibt das Mittelmeer das Kontrastprogramm mit wenig Wind, aber nicht weniger schönen Bilder. Aktuell führt in dem Rennen die ALEGRE, ein 68 Fuß Racer aus England aus der Feder von Mark Mills.
Moneypenny - Rolex Middle Sea Race 2008 © ROLEX/Kurt Arrigo
Noch Chancen auf den Line Honours hat die STP 65 MONEYPENNY aus den USA, wogegen die ROSEBUD, Siegerin des letzten Sydney-Hobart Race, sich wohl damit abfinden muß, dass sie in dieser Ausgabe des RMSR nicht mehr das Silber einfahren wird. Leider kam es bei dieser Regatta nicht zu dem erhofften Treffen aller bisher gebauten STP 65, da CONTAINER von Udo Schütz nicht wie eigentlich geplant für das Rolex Middle Sea Race gemeldet hat.
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Bei der Weltmeisterschaft der TP52 kommt das deutsche Team Platoon powered by Team Germany von Eigner Harm Müller-Spreer mit Teamchef Jochen Schumann nach einem desaströsen Starttag (8,9,12) wieder in Schwung. Heute hatte Jochen Schümann die Nase für den richtigen Wind, auch wenn das erste Rennen des Tages mit einem Frühstart begann :-( Doch das Team kämpfte sich wieder zurück in das Rennen und errang den 3. Platz. Das zweite Rennen hätte lt. Schümann noch besser für das Team laufen können, aber mit dem wiederum 3. Platz ist man nicht unzufrieden. Durch diese konstante Leistung machte man in der vorläufigen Gesamtwertung einen Riesensprung nach vorne und liegt jetzt auf dem 6. Platz. Morgen um 12:00 soll das erste der beiden Küstenrennen über eine Distanz von ca. 35-40 sm gestartet werden, am Donnerstag folgt das zweite Rennen über die Distanz von ca. 60 sm.
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Anarchisten vorne!
19.10.2008 - Derzeit dominert zwar das VOR die Nachrichten aus der Segelwelt, aber wir haben auch ein waches Auge auf das Portimao Global Ocean Race. Vor einer Woche stießen die 6 teilnehmenden Teams mit ihren 40 Fuß Yachten in Portugal in See, um die Welt in 5 Etappen zu umrunden. Zugegeben, 40 Fuß ist größer als alles, was ich bisher gesteuert haben, aber auf der klassischen Rennstrecke um den Südpol tummeln sich sonst eher die echt großen Open 60 oder VO 70 Racer. Besonders gefreut habe ich mich über die Info, dass Boris Hermann mit seiner Classe 40 BELUGA RACER an diesem Rennen teilnimmt. Boris, als Anarchist bei uns im Forum aktiv, segelt das Rennen gemeinsam mit Felix Oehme und heute haben die beiden, die das jüngste Team im Teilnehmerfeld bilden, die Führung übernommen!
Boris Hermann - Photocopyright: Beluga Offshore Sailing Team
Boris hat sich für den Weg zwischen den Kap Verden hindurch zum Wegpunkt vor der brasilianischen Küste entschieden, wir Steuerleute auf der virtuellen SailingAnarchy.de im Spiel zu dem VOR sind östlich der Inseln durch und gehen weiter fast schnurstracks gen Süden. Hoffentlich kommt das sich südöstlich von unserer Route entwickelnde Tiefdruckgebiet noch rechtzeitig in Schwung, denn wenn nicht, sehe ich uns dort auf dem Abstellgleis für die erste Etappe. Derzeit liegen wir in der Rangliste irgendwo bei 2.500 nachdem wir uns bei den Kap Verden schon wieder auf die 2.000 vorgearbeitet hatten.
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Auf dem echten VO 70 spielte sich derweil ein kleines Drama ab: An Bord von Ericsson 4 schwoll das Knie von Tony Mutter so stark an, dass trotz erster Hilfe und einer Drainage das Problem mit Bordmitteln nicht in den Griff zu bekommen war. Es wurde ein Motorboot organisiert, dass den Verletzten während der Passage der Kap Verden abbergen sollte. Als am Freitag das angeheuerte Fischerboot endlich sein Rendevouz mit der E4 hatte, stieg Mutter in seinem Überlebensanzug und sprang ins Wasser.
Screenshot VOR 2008 - D9 - Photocredit: VOR
Die komfortable Führung der PUMA von ca. 40 sm auf ihre Verfolger ist mittlerweile auf nur noch 4 sm gegenüber der Ericsson 3 geschrumpft. Die Passage der Doldrums zeigt sich wieder mal als eine der Schlüsselstelle auf der Etappe von Europa nach Südafrika. Puma sitzt in der Mitte des Feldes, die meisten der Boote bleiben relativ dicht zusammen, aber mit Green Dragon und Delta Lloyd spielen zwei Yachten hopp oder topp. Zufall, dass beide Team aus Irland kommen?
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