SA-Original
[Start] [Forum] [Archiv] [Was ist Sailing Anarchy?] [Impressum]

Und das noch ca. 37.000 Seemeilen ...Geil!

Ericsson 4, Sept. 08 - Lanzarote, Photocredit:Oskar Kihlborg/Ericsson Racing Team
Ericsson 4, Sept. 08 - Lanzarote, Photocredit:Oskar Kihlborg/Ericsson Racing Team

30.09.2008 - Der Countdown für den Start zum Volvo Ocean Race 2008-2009 läuft und in wenigen Tagen starten im spanischen Alicante die 8 Racer zu ihrem Rennen um die Welt. Neue Etappenziele, neue Teams und die Mischung aus Inshore-Rennen und  Langstecken auf VO70 sind die Zutaten, die hoffentlich für ein spannendes Rennen sorgen werden. Los geht es am kommenden Samstag und eine Woche später fällt der Startschuss für die erste Etappe über 6.500 nm vom Mittelmeer raus auf den Atlantik und runter nach Süden bis zum Ziel in Kapstadt. Und falls ein Anarchist beim Start in Spanien dabei sein wird, soll er sich bitte bei uns melden wg. Bilder und Berichte aus erster Hand.

Match Race boomt in Deutschland

Alexander Schlonski /l.) und Tagessieger Malte Kamrath im Zweikampf, Photo: NRV
Alexander Schlonski /l.) und Malte Kamrath im Zweikampf, Photo: NRV

28.09.2008 - Am Bodensee lieferten sich die Damen heiße Rennen beim Ladies Match Race Cup 2008 der Messe Friedrichshafen in Ufernähe packende Duelle, in Berlin traf man sich beim PYC zum Wettbewerb Boot gegen Boot und in Hamburg lud der NRV die LASER Segler zum Showdown der Einhandrecken bei dem FHG Laser Match Race. Unter den 10 Teilnehmern befanden sich 8 Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft in dieser Jollenklasse.  Favoriten auf den Siegercheck waren vor dem Start der WM Sechste Alexander Schlonski (28) aus Rostock und der EM Sechste Tobias Schadewaldt (24) aus Hamburg. Doch heute setzte sich auf der Alster im Finale Simon Grotelüschen aus Lübeck gegen seinen Trainingspartner Malte Kamrath (Berlin) mit einem klaren 2:0 durch und sackt das Preisgeld von 2.000 EUR des Sponsors Fleischgroßhandel Hamburg für den Gewinner ein.

Mit dem FGH Laser Match Race hat der NRV eine erfolgreiche Generalprobe für den am Mittwoch mit der Vermessung startenden Audi 49er German Championship abgeliefert. 25 Team treten zu der Regatta um den Titel des International German Champion an und ermitteln gleichzeitig den Sieger in der Seiko Cup Serie. Jan Peter und Hannes Peckolt, die Gewinner der Bronzemedaille im 49er bei der Sommerolympiade in China,  werden nicht auf dem Wasser dabei sein; sie nehmen derzeit eine wohlverdiente Auszeit vom Wettkampfsport.

 

Rechtzeitig ans Schenken denken!

HLS-Bethwaite-Neuauflage, Copyright: Hochleistungssegeln GmbH

27.09.2008 - Woran merkt man, dass Weihnachten viel näher ist als man denkt? Richtig: Beim netten Lebensmitteldiscounter um die Ecke liegt palettenweise Schokolebkuchen rum! Und um sein Zittern in der kalten, bootlosen Zeit etwas zu dämpfen, greift der Segeljunkie tatsächlich mal zu einem Buch. Um so schöner, dass in Deutschland jetzt wieder eines der Standardwerke im Segelsport zu kaufen ist. Der Klassiker von Frank Bethwaite wurde in einer überarbeiteten Fassung von der Gesellschaft für Hochleistungssegeln mbH neu aufgelegt und ist dort auch online zu beziehen. Und wenn es etwas Größeres als ein Buch unter dem Weihnachtsbaum sein sollte, schaut doch bitte auf der Website von unserem neuen Werbepartner HanseYachts AG rein und klärt mit ihnen ab, ob sie noch bis zum 24. Dezember liefern können.

 

Ladies Match Race - Interboot Cup 2008

Ladies Match Race - Interboot Cup 2008, Photo: Interboot Friedrichshafen
Photo: Interboot Friedrichshafen

26.09.2008 - Bis einschließlich kommenden Sonntag haben die Segelfreunde rund um den Bodensee noch die Gelegenheit, sich auf der Interboot in Friedrichshafen über das aktuellen Angebot von Werften und Zulieferer zu informieren. Zum Beispiel bei unseren Partner MomentumSails und bei Torqueedo auf Stand A2-307 und A3-100/5. Und die Besucher der Messe sollten die Gelegenheit nutzen, die 9 Steuerfrauen und ihren Crews bei ihrem Kampf um die insgesamt 10.000 EUR Preisgeld des Ladies Match Race 2008 vor der Uferpromenade zu beobachten. Hier die Pressemitteilung der Messe Friedrichshafen zu dieser Veranstaltung, die gemeinsam mit dem Match Race Center Bodensee durchgeführt wird und bei der das Team um die Hamburgerin Silke Hahlbrock als aktuelle Weltranglisten zweite als Favoritin gilt.

 

Eine wirklich heiße Kiste aus Deutschland!

CONTAINER - STP 65 - Anfang September 08, Photo © Jens Mack, team Container
Photo © Jens Mack, team Container

24.09.2008 - Es hat ewig gedauert, bis wir Bilder von der ersten deutschen STP 65 erhalten haben. Und hier noch die Pressemitteilung als zusätzliche Hintergrundinfo:

Selters/Kiel, im September 2008. Die Branche hat es schon lange vermutet, die Experten waren sich sicher und jetzt ist es raus: Udo Schütz, Gründer der Schütz GmbH & Co. KGaA und Pionier der im Flugzeugbau überaus erfolgreichen Wabentechnologie, stellt ein neues Boot vor.

Die neue Segelyacht CONTAINER, eine Nachfolgerinnen der legendären, gleichnamigen Yachten der achtziger und neunziger Jahre, wurde in der ersten Septemberwoche an Eigner und Crew übergeben. Nach elfmonatiger Bauzeit auf der Knierim-Werft werden dann die ersten Testfahrten in der Kieler Förde vorgenommen, wo die Rennyacht auf Herz und Nieren geprüft wird. Das Hightech-Boot der Klasse STP65 stellt nicht nur den höchsten Stand im Rennyacht-Bau dar, sondern macht gleichermaßen die aktuelle Materialentwicklung der Composites - Division der Schütz GmbH & Co. KGaA deutlich. Denn das 65 Fuß Boot ist, wie auch die Vorgänger, unter Verwendung der Wabentechnologie gebaut worden.

15 Jahre nach dem Sieg der CONTAINER beim legendären Admiral’s Cup, vielen Forschungs- und Entwicklungsstufen und der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Composite-Technologie kommt Schütz mit einer neuen Wabengeneration, welche sonst nur beim Airbus A380 zum Einsatz kommt. Angepasst auf die dreidimensionale Verformungsbedingung im Bootsbau, hat Schütz eine spezielle Kevlar-Wabe (CORMASTER CN1) entwickelt, welche bei gleicher Festigkeit nochmals ca. 15 % leichter ist. Das gesamte Strukturgewicht lässt sich damit um ca. 5% verringern – ein gewichtiger Vorteil, da dieses gesparte Gewicht in den ca. 4,5 m langen Hebelarm des Kiels einfließt und damit direkt die Performance der Yacht steigert. CORMASTER - der ideale Werkstoff also, für schnelle und leichte Segelyachten, wie Schütz seit 1982 unter anderem mit der noch in Selters gebauten Pinta und einer der ersten CONTAINER bewiesen hat. Die Admiral’s Cup Gewinnerin von 1993 segelt übrigens noch heute vor Palma de Mallorca. Schütz und seine Crew sehen in der, ursprünglich für die Luftfahrtindustrie entwickelten Wabentechnologie mehr denn je die Zukunft des Yachtbaus und verstehen die neue CONTAINER auch als Trendsetterin und Botschafterin dieses wegweisenden Leichtbau-Werkstoffes.

CONTAINER - STP 65 - Anfang September 08, Photo © Jens Mack, team Container
Photo © Jens Mack, team Container

Die vom Erfolgsteam Judel / Vrolijk designte und von der Knierim Werft mit Schütz-eigenem Know-how gebaute neue CONTAINER wurde am 6. September 2008 auf der Knierim Werft in Kiel getauft und muss ihre Fähigkeiten drei Wochen später, vom 29.09. – 04.10., bei den Les Voiles de Saint Tropez beweisen. Auch am Middle Sea Race vom 18. – 20. Oktober nimmt das neue High-Tech Boot teil.

 

Britannia rules the waves

Inschallah VI - Gewinner ORC-Club Fördewoche 2008 - Photocopyright: Haymo Jepsen
Inschallah VI - Gewinner ORC-Club Flensburger Pilsner Cup 2008 - Photocopyright: Haymo Jepsen

22.09.2008 - Die Regatta um den Flensburger Pilsner Cup gewann am Wochenende der RORC Commodore David Aisher als Gaststeuermann auf der Inschallah VI in der Wertung ORC Club. In der Parallelwertung nach IRC hingegen wurde er nur 4ter, hier gewann die Gut's n Glory von Christopher Wuttke. "Da optimiert man sein Schiff nach IRC und wird ausgerechnet in der alten Formel ORC/IMS schneller", wunderte sich Eigner Volker Andreae. Allerdings wird die Sache bei näherer Analyse verständlich, da die neuen schnellen IRC Schiffe in der ORC Wertung immer noch einen schweren Stand haben. "Heute haben uns die IMS Erbgene noch einmal geholfen", resumierte Andreae, Vorsitzender der German Offshore Owners Association, "aber im internationalen Umfeld nützt es uns wenig, wenn wir hier mit unserer Hausformel gewinnen."

Seit Anfang an begleitet Sailing Anarchy.de die Diskussion innerhalb der deutschen Seesegelszene über die Vor- und Nachteile der verschieden Rating-Systeme für die nationalen und internationalen Regattaveranstaltungen. Bislang verteidigte der DSV eisern seine Position als Hüter des IMS-Grals und erklärte jedem, weshalb dessen Neufassung ORC-International jetzt noch besser und gerechter ist. “Alter Wein in neuen Schläuchen!” schallt es den Verbandsoberen aus den Reihen der Hochseesegler entgegen, die mit ihren Yachten an internationalen Regatten außerhalb Deutschlands teilnehmen und dort gute Erfahrungen mit der IRC-Rating des RORC gemacht haben.  Es hat den Anschein, dass Bewegung in die bislang eher festgefahrene Situation kommt  und mit dazu beigetragen hat auch der Erfolg des Baltic Sprint Cup 2008, der viele Teilnehmer aus England, Schweden, Norwegen, Polen und Litauen an die Ostsee gelockte. Mal abwarten, ob der DSV diesen Schwung zu IRC ebenfalls sieht und ob er entsprechend reagiert.

 

Noch mehr Kohle

Carbomare CM35 - Photopoypright: Carbomare Yachts

19.09.2008 - Zu Anfang des Jahres hatte in Düsseldorf der Messestand der Firma Carbo-Mare Yachts GmbH unser Interesse geweckt. Nicht nur, das die Männer am Stand bereits was  SailingAnarchy.de kannten hat uns für sie eingenommen, auch das Modell eines 35 Fuß großen Cruiser Racer hat uns neugierig gemacht. Vor wenigen Wochen ist aus den Plänen Realität geworden und die erste CarboMare 35 schwimmt. Bereits kurz nach ihrer Taufe stellte sich die Yacht bei der laufenden Flensburger Förde Woche der Konkurrenz auf der Regattabahn. Es wird wohl niemanden verwundern, wenn bei der Baunummer 1 eines neuen Bootes noch an dem Feintrimm gearbeitet werden muß, um den Vermessungswert von 580 raus zu segeln. Mal sehen, wie sich Schneeflöckchen am kommenden Wochenende schlagen wird.

CM 35 - FFW 2008 - Photo: Carbomare Yachts

Das Schiff wird bis Ende nächster Woche noch in Flensburg sein, danach ist die Überführung zurück nach Kiel geplant. Will jemand mit ?? Kein Problem: Einfach eine E-mail an Carbo-Mare Yacht und anschließend einen Bericht für SailingAnarchy.de schreiben!

 

Und gleich heben sie ab!

KSD08 - Mothfänger

17.09.2008 - Es hat zwar was gedauert, aber die Pussy war fix und fertig doch hier ist er nun, sein Bericht vom den wilden Kohlhoff Skiff Day 2008!

Ein bisschen wie in den alten Zeiten der Skiff Pro Tour. Mit Int14s und den 18s am Start ein grandioses Bild. Letztendlich hatten nach der Weltmeisterschaft in Warnemünde immerhin 13 Teams von den 14footern für Kiel gemeldet. Daneben sahen die vier 18footer zwar etwas einsam aus, allerdings machten die großen Skiffs ihrem Ruf gleich alle Ehre: Spektakuläres Segeln im High-Speed-Mode mit drei Trapezisten und lautstarken Manövern. Doch seit 2003 und dem Ende der Tour hat sich im Skiffsegeln einiges geändert: Mit den Hydrofoils können Boote plötzlich fliegen. Perfekter Vertreter dieses Gattung: Die International Moths. Und mit 15 Booten war in Kiel zu den Skiff Days auch die stärkste Beteiligung der nationalen Klasse zu beobachten. Und die Überfliegerklasse setzte sich schnell ins rechte Licht. Spektakuläre Bilder schon direkt am Start. Als Verbandsgeschwader im dichten 15er Bündel flogen die Mothies zusammen los und erfreuten somit jeden Fotografen und die verschiedenen Kamerateams vor Ort. Dazu jede Menge andere Skiffs und Jollen, die in einer eigenen Yardstick-Gruppe ihr Silber unter sich verteilten. Dazu hatte der Akademische Segler Verein seiner Tradition „Nur das Unmögliche“ auch auf eine neue Innovation gesetzt und jedes Skiff mit speziellen GPS-Trackern ausgerüstet, die es sowohl Zuschauern als auch den Seglern abends ermöglichen, die Rennen noch mal live und in 3D mitzuverfolgen. Dazu können die Tracks mittlerweile direkt auf dem Internet geladen werden und noch einmal mitverfolgt werden.
Doch der Reihe nach. Wie immer in der Kieler Innenförde startet das Event mit dem Check-In am Freitag Abend. Extra für die Teilnehmer mit weiterem Anfahrtsweg (dieses mal war der entfernteste Segler aus Zürich angereist) bleibt dabei der Check-In und der Grill bis weit nach Mitternacht heiß. Nach einer feuchten Nacht bei gefühlten 30 Gin Tonic und noch seichtem Niederschlag, weckte der Samstag morgen die Teams mit knackigen 20 Knoten Südwind. Wer die Kieler Innenförde kennt, weiß, dass das keine einfachen Bedingungen sind. Zwar ist der Wind reiner, als bei Ost- und Westlagen, allerdings bildet sich am Ende der Förde direkt vor den Kreuzfahrerterminals eine fiese Düse, die vor allem den 18footern am Morgen zu spektakulären Bildern verhalf.

KSD08 - 14er Gedrängel

Bei den 14s entwickelte sich von Anfang an ein heißer Kampf um den Sieg. Und wie schon im Vorfeld angenommen, kam es zum Duell zwischen Oli Voss , Oli Holste sowie Bettina Möller, die zu dritt von Anfang an alles gaben und keinem anderen Team nur einen Zentimeter schenkten. Konnte Voss am Vormittag die beiden Läufe souverän für sich entscheiden, verpasste er mit seinem Schotten Jens Holscher im dritten Lauf kurz vor der Mittagspause die Bahnänderung der WL und drehte noch eine Ehrenrunde, während das Feld schon nach dem 2 Down ins Ziel abbog. Damit hatte GER91 seinen Streicher eingefahren und erhöhte umso mehr die Spannung, da seine direkten Konkurrenten GER96 und GER81 sich das Podium teilten. Am Nachmittag und mit der sich durchsetzenden Sonne verlor allerdings auch der Wind seine Kraft und so konnte auf der Nordbahn nur noch ein Rennen gefahren werden, das allerdings dem Krimi weitere Spannung verlieh. Mit Windgeschwindigkeiten unter 5 Knoten war die Stunde der leichteren Teams gekommen und gerade die Youngsters auf GER37 holten sich nach vielen Minuten der Spannung und zahlreichen Führungswechseln verdient den Rennsieg. Da half es den Führenden auf der GER91 auch nicht, dass sie zwischendurch mit neuen Trimmethoden experimentieren und mit einem Trapez in Lee und einem Trapez in Luv über den Kurs schaukelten.

KSD08 - Unerlaubter Vortrieb?

Auch bei den Mothen war der Vormittag spannend. Mit mehr als fünf Bladerider-Booten, war in der Flotte das Niveau extrem hoch. Der momentan weltweit dominierende Serienriss verleiht nicht nur seinem Rumpf sondern auch dem Klassenwachstum regelrecht Flügel. Wenig verwunderlich war daher, dass auch bei den Mothen ein heißer Kampf um das Podest vom Zaun brach. Das hohe Niveau in der Klasse wurde durch die Tatsache unterstrichen, dass am Ende (wenn man einmal Sven Kloppenburgs Sonderleistung auf Platz 1 ausblendet) keiner der Top5 Platzierten keinen einzigen Tagessieg einfahren konnte.  Hatte die Klasse im ersten Rennen noch einige Probleme mit dem Kurs, entwickelte sich im zweiten und dritten Rennen ein heißes Kopf an Kopf-Duell zwischen Leo Arnoldt, Christian Brandt, Peter Kohlhoff (alle drei auf Bladeriderbooten) und Martin Zäh aus der Schweiz (Mistress). Am Ende konnte sich Christian Brand  vor dem Schweizer und Leo Arnoldt aus Berlin durchsetzen. Zur großen Unfreude des schwachwinderprobten Zäh wurde dann allerdings am Mittag die vierte Wettfahrt abgebrochen, so dass einzig alleine noch die Langstrecke für ihn eine Chance auf den Sieg bot.

Die 18footer hatten sich die Bahn mit den 49ern geteilt, wo sich zeigte, dass die riesen Drei-Mann-Skiffs an der kurzen Kreuz dem olympischen Skiff wenig Paroli bieten konnten. Erst an der Luvtonne konnten die imposanten Skiffs mit ihren großen Gennakern Weg gutmachen und die Zwei-Mann Olympia Jolle abschütteln. Doch nicht nur die außer Wertung fahrende Konkurrenz verlangte den 18s alles ab. Sowohl die schwierigen Bedingungen als auch die knackigen Kurse sorgten für viel Action auf der Bahn. So ging kein Rennsieg am Vormittag an ein gleiches Team. Letztendlich konnten sich aber die Jungs um Norbert Peter auf der Magic Marine GER33 durchsetzen und dank einer abgebrochenen Wettfahrt von Phillip Nocke sich die Favoritenrolle für den kommenden Tag sichern. Knapp dahinter das Team „AlbaMarine“ vom Chiemsee.

KSD 08 - 18er auf der Kieler Förde

Der Samstagabend bot den Teilnehmern neben der großflächigen Chill-Out-Lounge mit Liegestühlen und Beamer wieder den berühmt berüchtigten Fun-Cup. Die Tresenwertung, die das Trinkverhalten parallel zum Segelergebnis wertet. So viel sei verraten. Auch hier hat sich die weite Anfahrt gelohnt und Martin Zäh konnte am Ende den Pokal für die Helveten nach Hause holen. Dazu reichten ihm 48 Punkte am Tresen und ein vierter Platz in der kommenden Langstrecke. (Wer nachrechnen will, jedes Bier bringt dem Wettkämpfer zwei Punkte und jeder Cocktail bringt vier).

KSD08 - Guten Appetit!

Wer sich sorgen um die Gesundheit der Segler machen sollte, sei versichert, dass zwei dicke Spanferkel direkt vom manuellen Drehgrill den Athleten genug Grundlage verschafften, als dass am kommenden Morgen gesegelt werden konnte.

Mit knappen drei Beaufort sendete dann die Wettfahrtleitung in einem großen Start die Boote auf die Langstrecke. Irres Bild, wenn über 40 Skiffs eine Minute vor dem Schuss auf der Linie stehen und erbarmungslos um jeden Zentimeter kämpfen. Genauso imposant dann die ersten Begegnungen wieder an der Luvtonne nach einer sehr knappen Kreuz. GER 33 hatte seine Größe perfekt ausspielen können und war mit dem zunehmenden Wind als erster am Luvfass. Und Norbert Peter gab diese Führung auch nicht mehr auf. Dahinter wild durchmischt die ersten 49er und 14s, deren Hauptfeld dann kurz vor den Mothen um die Ablauftonne bog und unter Gennaker einen wilden Ritt nach Norden begann. Erst vor Heikendorf wurden die bunten Segel dann wieder in die Boote gezogen. Während die Mothen hier nun im Gesamtfeld ihre Stärke souverän ausspielen konnten und nun auch mit freiem Wind während der zweiten Kreuz an der Konkurrenz vorbeigeflogen. Pech dabei hatte leider ausgerechnet der Namensgeber und Sponsor Peter Kohlhoff, dem just an der nördlichsten Wendemarke das Want riss und der von einem Motorboot zurück in die Innenförde geschleppt wurde. Entsprechend musst sich Peter Kohlhoff dann auch damit abfinden, dass für ihn wegen der Nicht-Streichbarkeit dieser letzten Wettfahrt der Kampf um einen Podiumsplatz ein jähes Ende gefunden hatte. First Ship Home wurde in diesem Jahr Norbert Peter mit seinem 18footer, dicht gefolgt von seinen Berlinern Kollegen auf der GER 46. Dahinter die Bayern mit der Albamarine.

KSD08 - Mothen im Anflug auf das Ufer

Am Ende war dann in Kiel wieder alles wie in den Vorjahren. Oli Voss sicherte sich mit einem zweiten Platz auf der Langstrecke und dem tieferen Streicher den Klassensieg vor Jens Kulenkampff und Bettina Möller, die zum Trost immerhin den Klassensieg bei der Langstrecke für sich souverän einfahren konnten. Auch bei den Mothen wenig Überraschung: Mit Sven Kloppenburg zum dritten Mal auf dem Podium ähnelt sich das Siegerfoto einmal mehr den Vorjahren. Auf Platz zwei und drei folgen Bladerider-Importeur Christian Brandt aus Hamburg und der dieses Jahr auf den Bladerider umgestiegene Leo Arnoldt aus Berlin. Bei den 49ern konnten sich ein Hamburger Team nach vorne segeln, während in der Yardstickgruppe einmal mehr die SZ-Jolle von Ulf Meusel den Sieg errang.

Kiel und vor allem der Akademische Segler Verein und die vielen Helfer von der Kieler Yachtschule haben einmal mehr bewiesen, dass mit den Skiff Days und dem IRW der Norden Deutschlands die beste und vor allem innovativste Regatta beheimatet. Kein Wunder also, dass die International 14s schon dieses Jahr angekündigt haben, dass 2009 die German Opens der ältesten Jollenklasse der Welt anlässlich der fünften Auflage in Kiel statt finden sollen. Auch 18s und Mothen schließen sich wieder an und man gespannt sein ob das „absolute Top-Event an Land und auf dem Wasser“ (O-Ton Mark Schürch, derzeitiger Klassenpräsident der International14s) noch mehr süddeutsche Skiffs mobilisieren kann. „Bei 65 Booten muss Schluss sein“, so Katharina Will, oberste Planerin des Kieler Organisationsteams. Andernfalls gehe der familiäre Charakter verloren, und den will man in Kiel trotz allem Erfolg und aller Highlights nicht hinten anstellen.

Noch mehr Bilder, die Ergebnislisten und weitere Infos finden Ihr auf der Website des ASV Kiel.

 

Melges 24 - German Open 2008

German Open 2008 Melges24; Photocopyright: FSC
German Open 2008 Melges24; Photocopyright: FSC

15.09.2008 - Am Wochenende blies er richtig in Flensburg auf der Förde und die Teilnehmer an der GO der Melges 24 flogen über das Wasser. Hier der Bericht von Klassenhäuptling und Anarchist Günter, der mit seinem Team Ka-Nalu-Nui einen Tagessieg feiern durfte, Glückwunsch und Danke für den Bericht.

Das volle Programm wurde der Melges24-Klasse anlässlich Ihrer German Open 2008 geboten, die im Rahmen der Fördewoche 2008 beim Flensburger Segel Club ausgerichtet wurde. 18 Boote aus 7 Nationen belegen die ungebrochene Attraktivität der Melges24 Klasse. Das Teilnehmerfeld war erstklassig besetzt. Ehemalige Olympioniken wie Alex Hagen, Olli Schwall oder Arpad Litkey belegen das hohe Niveau, welches in der Klasse herrscht. Als starke Konkurrenz wurden weiterhin Arne David Andersen als Ranglistenzweite aus Norwegen, Michael Good aus der Schweiz (Gewinner der German Open 2007) sowie der Zweite der Weltrangliste 2007 John Pollard, der das Team von David Rowen verstärkte, eingeschätzt. Nach dem Einwiegen und dem Wetterbriefing am Freitag ging es dann mit 2 Läufen los, die wie angekündigt bei Starkwind mit 25 Knoten – in Böen deutlich über 30 Knoten – gesegelt wurden.

German Open 2008 Melges24; Photocopyright: FSC
German Open 2008 Melges24; Photocopyright: FSC

Das ist dann schon am Limit des segelbaren. Alle Boote mit Starkwindtrimm und zum Teil im „Survival-Mode“. Dem mühsamen Kreuzen folgen dann hammerharte Downwinds unter Genaker mit Topspeed bis zu 20 Knoten. Bemerkenswert, dass alle Boote den Genaker auch unter diesen Bedingungen ziehen – der eine oder andere Sonnenschuß gehört dann einfach dazu. Die Zieleinläufe sind wie gewohnt eng und die Laufsiege gehen an Arpad Litkey (HUN 728) sowie Oliver Schwall (GER 627). Der Samstag dann etwas moderater mit Windspitzen von max. 25 Knoten und im Schnitt 15-20 – also immer noch Starkwindtrimm und tolle Genakerritte über die Flensburger Förde. Die 2 Runden der „Up and Downs“ mit ca. 1,2 nm Schenkellänge werden in ca. 45 Minuten abgesegelt. Die Laufsiege der Rennen 3, 4 + 5 gehen an Michael Good (SUI 382), Günter Tzeschlock (GER 640) und wiederum an Arpad Litkey auf HUN 728, die nach der Zwischenwertung der 5 Läufe vor Oliver Schwall in Führung liegen.

German Open 2008 Melges24; Photocopyright: FSC
German Open 2008 Melges24; Photocopyright: FSC

Der Sonntag brachte dann herrliches Spätsommerwetter mit Winden bis zu 15 Knoten und Sonnenschein. Zwei weitere Regatten mussten die Entscheidung bringen. Das ungarische Team auf der „Proximo“ legte dann auch mit einem weiteren Laufsieg im 6. Rennen mächtig vor, allerdings wieder dicht gefolgt von Oliver Schwalls „Rat Pack“. Die Entscheidung war dann bereits nach 6 Läufen gefallen: „Team Proximo“ (HUN 728) gesteuert von Arpad Litkey gewinnen vor der „Rat Pack“ (GER 627) die German Open 2008. Spannend bleibt es beim Kampf um den 3. Platz. Der für den FSC startende Jörn Petry (GER 637) liegt noch hauchdünn vor der „Zero Two“ aus der Schweiz. Doch die Crew um Michael Good gibt im 7. Rennen noch mal alles, gewinnt ihr zweites Rennen in dieser Serie und belegen somit den dritten Gesamtplatz - punktgleich mit der „Haiopei“ von Jörn Petry, dem nur der undankbare 4. Platz bleibt.

Rundum zufriedene Segler waren bei der Siegerehrung anzutreffen, die vom Team des FSC ebenso perfekt und freundlich durchgeführt wurde wie die gesamte Serie. Ein großes Dankeschön der Melges24 Klasse an Claus Otto Hansen und Hajo Andresen sowie Ihr Team des Flensburger Segel Club. Ein fast noch größeres Dankeschön an Jörn Petry, der die Koordination mit dem FSC und das Stegbier am Samstag übernommen hat und speziell an Jan Schmidt und sein "Bad-Boys-Team", die sich mit viel Einsatz um das Rahmenprogramm gekümmert und am Freitagabend eine Caipirinha Party auf dem Campingplatz des FSC gesponsert & organisiert haben. Party-Time bei den Melges24…. – kann sich sehen lassen!!

Auf ein Neues bei der German Open 2009 die über Pfingsten bei Chiemsee Yacht Club in Prien stattfinden wird. Günter / 15.09.2008

 

Gorla und Cento 2008

Garda08 - Photocredit: G-Force Crew
Garda 2008 - Photocredit: G-Force Crew

14.09.2008 - Aus seinem wohlverdienten Urlaub auf den Kanaren hat uns Anarchist Umpire einen Bericht über die diesjährigen Gardasee Highlights Gora und Centomiliagia zugesandt. Danke dafür und weiterhin schöne Tage in der Sonne:

Am Gardasee gibt es bekanntermaßen zwei dominante Windsysteme: Den morgendlichen Vento (eigentlich Peler) aus Nord und die nachmittägliche Ora aus genau der anderen Richtung. Optimistische Segel- und Surftouristen neigen dazu zu behaupten, dass beide Winde jeden Tag auftreten und zwar so sicher, dass man die Uhr danach stellen kann. Leider ist auch die Welt in Bella Italia nicht ganz so perfekt, zumindest nicht für auswärtige Segler. Insgesamt gab es bei der 58. Centomiglia und deren Kurzversion Trofeo Gorla in Bogliaco nichts wirklich Neues (Ich war allerdings schon 10 Jahre nicht mehr da). Die am alten Hafen aufgestellten Liberas sind allesamt altgedient, die Asso-Flotte ist noch immer groß, und bei den Crocieras die üblichen Verdächtigen wie Machete, Bravissima und Mediatel. Die eigentlich „neuen Schiffe“ kamen vom Bodensee: Die Wild Lady von Wolfgang Palm, die Psarros 40 Syz&Co. von Werner Hemmeter (beide Libera) und unsere G-Force mit Sven Niklaus am Rohr (Crociera A).

Wild Lady & SYZ & Co bei der Sumser Regatta 2008, Photocredit: WSC e.V.
Wild Lady & SYZ & Co, Sumser Regatta 2008, Photocopyright: © 2008 WSC e.V.

Die Bodenseeflotte lag nebeneinander in der Marina di Bogliaco bestens präpariert und wartete sehnsüchtig auf Rennen und Wind. Am Morgen der Gorla blieb aber der Vento völlig aus. Am Start stattdessen irgendetwas Seltsames aus Südwest und das nur streifenweise. Die Bodenseeschiffe sind am Start alle sehr sauber rausgekommen und konnten das Geschehen ziemlich bald von vorne anschauen. Die Wild Lady (mit italienischem Taktiker an Bord) und die ehemalige Italia (altbewährte Libera) gefolgt von der Principessa (jetzt unter ungarischer Flagge) waren bei mittlerweile Süd ziemlich schnell ziemlich vorne weg und dann kam auch schon der Moment in dem das Rennen entschieden werden sollte.

Unser Taktiker fragte die restliche Mannschaft, warum die Italia denn so zielstrebig ans östliche Ufer fuhr, und Palm & Co wenig später hinterher. Schulterzucken, ein offenes Fragezeichen. Warum nur? Hier ist doch grad mehr Wind! Italo-Spezial halt. Lass die mal. Die Antwort war die früh einsetzende Ora bei Malcesine, also genau gegenüber. Und als die dann kam, transportierte sie sämtliche Dolphins, Onyx, Protagonisten und anderes nautisches Gerät weit vor uns und die anderen Linksfahrer.

Wild Lady - Wilke 49 - Sumer Regatta 2008, Photocredit: WSC e.V.
Wild Lady, Sumser Regatta 2008, Photocopyright: © 2008 WSC e.V

Die Wild Lady konnte in den Windstreifen am Ufer entlang bis nach Torbole fahren und war, als die Ora anfing richtig zu wehen, mit gutem Vorsprung auf der Kreuz und schaukelte das Ding locker als Erste über die Linie. Berichten zufolge soll Wolfgang Palm nach dem Rennen durch den Hafen geschwebt sein, von Fanfarenklängen musikalisch untermalt. Zweieinhalb Stunden später kamen wir als knapp „erste Dolphin“, um viele Weisheiten reicher, an.Bei uns wurde beim Verzehr der restlichen zähen Käsebrötchen der Vorsatz gefasst, die restliche Zeit bis zur Cento zur Revieranalyse zu nutzen, wenigstens den Nordteil vom See.

Der Start der Centomiglia ist erklärungsbedürftig. Es ist ein Rabbit-Start mit einer Pre-Start-Line, die in Sektoren für die jeweiligen Gruppen unterteilt ist. Beim Startsignal muss man hinter der Linie im entsprechenden Sektor sein. Dann fährt der Rabbit los und hinter dem geht’s dann auf die Bahn...In der Praxis hatte man damit zu kämpfen, dass die Italiener den 10-min-Schuss und den 5-min Schuss knapp 6-min nacheinander abfeuerten, wodurch keiner mehr wusste, wie lang es noch bis zum Start war. Die Signalflaggen waren an Land, aber für alle auf dem Wasser unsichtbar, da durch diverse Libera-Groooßsegel versperrt. In der Segelanweisung stand, dass der Rabbit beim Schuss losfährt und da sind wir - und alle dann auch - bei brauchbarem Vento auf nach Torbole.

Garda08 - Photocredit: G-Force Crew
Garda 2008 - Photocredit: G-Force Crew

Das gewohnte Bild: Palm auf auf und davon, Liberas hinterher und eine Meute von Motorbootfahrern samt üblen Wellen. Dann der erste Dreher auf Süd, frühe Ora. Die Liberas, angeführt von der Wild Lady, wenig vor uns in Torbole, rum und auf die Kreuz, wir als zweite Crociera hinter der Mediatel. Dann anderthalb Stunden Kreuz bei 16kt TWS und dann eine Sauerei, die selbst am Bodensee für schlechte Laune sorgen würde: Wind weg vor Malcesine. Eine Windkante 200m von uns und dem aufgelaufenen Feld entfernt. Hinfahren. Meter für Meter. Leider hatten wir nicht wie unsere Kontrahenten eine molto grande Top-Genua und blieben dadurch ein bisschen länger stehen. Wer den Wind aber erreicht hatte war so schnell so weit weg, dass mit dem Fernglas nicht mehr zu erkennen war wer das eigentlich ist. Zug verpasst. Irgendwann ging es aber auch für uns weiter in den Süden zu den nächsten Schweinereien, draußen Wind, drinnen nix, Machete auch noch zwei Kilometer vorne weg. Die entgegenkommenden Schiffe lieferten die Erkenntnis, dass es wohl doch etwas nützt, local heroes an Bord zu haben: Wie zu erfahren war, übernahmen die Italiener auf der Wild Lady kurzzeitig das Kommando und Wolfgang Palm kurbelte zusammen mit Eckhard Kaller den Kiel auf die andere Seite bei den Manövern. Um als erster durchs Ziel zu fahren durfte er aber wieder den Lenker in die Hand nehmen. Der Rest ist Geschichte: Freudetränen, Jubelschreie, Applaus vom Hafen, Nationalhymne, Fernsehteam an Bord, Champagnerkorkenweitschießen -Juhu wir sind die Größten- Anlegen im Hafen. Dann ein Italiener, der seinen beiden Landsmännern etwas erzählt, woraufhin die immer lauter werden und irgendwann Schimpfwörter zwischen Hafenmauer und Wilke 49 hin und herfliegen. Das Ende von dem Lied: Die Wild Lady erhielt wegen frühzeitigem Überqueren der Pre-Start-Line eine 2%ige Zeitstrafe, Jubel ade.

Garda 2008 - Photocredit: G-Force Crew
Garda 2008 - Photocredit: G-Force Crew

Als wir anderthalb Stunden später etwas leiser, aber auch bejubelt die Linie überquerten, saß die Wild Lady Crew ziemlich bedröpselt im Zelt. Die Ex-Italia durfte feiern, abgesegnet durch eine „internationale Jury“ mit deutscher Beteiligung. Es bleibt zu hoffen dass durch diese Strafe die Beteiligung von anderen Seen nicht abnimmt. Insgesamt waren die Bedingungen zwar teilweise sehr bescheiden (sogar die Itas meinten, dass das untypische Verhältnisse waren), dennoch ist die Cento wie auch die Gorla eine der spektakulärsten Binnenregatten, wenn nicht sogar die  Binnenregatten schlechthin. Hoffentlich können wir nächstes Jahr wieder hin, so schlau wie wir jetzt sind...

 

Uijuijui!

Uijuijui - 18,6 kns beim BRC08, Photocredit: Anarchist Twentyplus

11.09.2008 - Achtung, Achtung, letzter Aufruf: Rainbow 42, GPH ca. 562, nicht mehr die jüngste, aber trotzdem blitzschnell, hat noch Platz für 3,4 Anarchisten für Samstag und Sonntag bei der Flensburger Fördewoche! Leider kann ich selbst nicht das tolle Angebot von Anarchist Twentyplus für ein Regattawochenende mit der Creme de la Creme der deutschen Racerszene auf der Ostsee nutzen, also packt diese Gelegenheit beim Schopf und schickt ihm über das Sailing Anarchy.de Forum eine PN. Wie, Du bist noch nicht im Forum angemeldet? Tja, gerade hast Du wieder einen Grund mehr entdeckt, dass sofort nachzuholen ;-) Okay, in dem Fall schickt mir eine E-mail, ich leite Sie so schnell als möglich an Twentyplus weiter.

 

Segeln nach Regeln

MRG - Protest - Regelseminar 2008, Photocopyright: MRG
Photocopyright: MCG

09.09.2008 - Die Tage sind bereits deutlich kürzer geworden, die Temperaturen erreichen kaum noch 25 Grad und die Regenschauer häufen sich. Klare Anzeichen dafür, dass die Segelsaison 2008 auf ihr Ende zugeht. Und was macht man an den langen Winterabenden? Wie wäre es mit dem Studium der überarbeiteten und ab 01.01.2009 geltenden Wettfahrtregeln? Und wer will, kann das schon vorziehen und beim Match Center Germany am Bodensee ein Regelseminar mit dem amerikanischen Segel- und Regelfuchs Dave Dellenbaugh buchen. Gemeinsam mit Eberhard Magg wird der erfahrene America´s-Cup Taktiker und Steuermann die Teilnehmer des 3-tägigen Intensivseminars vom 03.-05. Oktober über die Regeländerungen informieren und diese  anschließend auf dem Wasser mit den Yachten des Match Center Germany durchspielen.

 

Fast Forward

Kohlhoff Skiff Days 08

08.09.2008 - Am letzten Wochenende schwirrten Mothen, I14er, 18er und andere Flitzer bei den Kohlhoff Skiff Days 2008 über die Kieler Gewässer und Anarchist Pussy Galore mittenmang dem ganzen Trubel. Von dem Zerren an den dünnen Strippen und dem Heben der vollen Humpen sind die armen Finger so geschunden, dass wir auf seinen Bericht noch etwas warten müssen. Aber der kommt noch, ganz bestimmt!

Kohlhoff Skiff Days 08

 

Slow Motion

Schlei vor dem Start, Photocopyright: Anarchist Sailingklaus
Photocopyright: Anarchist Sailingklaus

07-09-2008 - Statt von einer wilden Sturmfahrt mal ein Bericht über die Entdeckung der Langsamkeit. Aber auch das kann Spaß machen, wenn man wie Anarchist Sailingklaus am Ende der Regatta oben auf dem Treppchen steht:

iShares-Cup in Kiel hab ich leider nicht anschauen können. Man kann ja auch nicht überall sein. Dafür sind wir diesmal bei der Schiffahrtsregatta (KEIN Tipfehler: man legt Wert auf die zwei ff!) dabei gewesen. Genauer gesagt: bei der 26. Schiffahrtsregatta. Das muß eine "privat" organisierte Veranstalltung erstmal schaffen. 26 jahre lang fest im Kalender zu sein und stetig zu wachsen. Respekt. Andere "Dickschiff Veranstalltungen" sind zwar schon länger dabei aber gefühlt wächst da nix mehr seit einigen Jahren. Wenig Wind. Gaaanz wenig Wind war's zum Start vor  Schleimünde. Dafür viele Schiffe. Gaaanz viele Schiffe.

Schiffahrtsregatta 08 - Vor dem Start; Photocopyright: Anarchist Sailingklaus
Photocopyright: Anarchist Sailingklaus

So um und bei 130 oder so. Verteilt auf fünf Starts. Und viele Bekannte dabei. Von HETI bis UCA so ziemlich durch alle Generationen und Bauarten von Segelyachten. Vom reinen Charter-Fahrtendampfer bis zum High End Racer wie OUTSIDER. Alles dabei. Start für uns war um 9:40 am Samstag morgen. Fünfter & letzter Start. Wir - INSCHALLAH - (so ziemlich) kleinstes Schiff bei den schnellsten. Sehr lustig waren die Funkansagen der Wettfahrtleitung nach jeweils erfolgtem Start der Vorgruppen: "...5, 4, 3, 2, 1, Start" - pause - "... Linie ist frei!" Sehr witzig. Wir mußten schon etwas lachen, als das zum ersten mal über VHF kam. Der erste Start waren die Traditionsyachten. Und die hatten dank ihrer Masse natürlich irre Schwierigkeiten, überhaupt erstmal loszufahren geschweige denn, über die Linie zu kommen. Bis auf ein paar 12er. Die kamen ganz gut weg. Aber viele andere hatten wirklich zu kämpfen. Und den nachfolgenden Starts ging es auch nicht unbedingt besser. "Linie Frei" also! - So so. So hat sich also das Feld schön an der Luvmarke zum geselligen "um die Tonne treiben" wieder zusammen gefunden. Da war es nun so eng, daß wir beschlossen, außen um den Knäuel Yachten herum die Marke zu runden.

Schiffahrtsregatta 08 - Vor dem Start; Photocopyright: Anarchist Sailingklaus
Photocopyright: Anarchist Sailingklaus

Ab da konnten wir mit Code 0 richtig Meter machen und uns entlang der Luvkante des Feldes schön nach vorne arbeiten. Aus den geplanten ca. 25 oder 30 Meilen hatte dann die Wettfahrtleitung durch Bahnverkürzung an der nächsten Bahnmarke einen 8 sm kurzen Kurs gemacht. War auch ganz gut so, denn so richtig Wind kam dann den ganzen Tag nicht mehr auf. Naja, und für uns war es auch nicht so schlecht. Platz 1 berechnet in unserer Gruppe. Wer weiß, ob wir das hätten halten können bei unverkürzter Bahn. Dadurch jedenfalls war das navigatorisch wenigsten nicht so irre kompliziert - ist ja auch mal ganz entspannend. Und zum Baden sind wir dann auch noch gekommen. Wer weiß - evtl. das letzte Mal in diesem Jahr in der Ostsee? Und wie man dann die gesamte Flotte in den Hafen von Aeroskoebing reinstopft, dass hat was von Tetris für Fortgeschrittene.

Schiffahrtsregatta 08 - Aeroskoebing Havn, Photocopyright: Anarchist Sailingklaus
Photocopyright: Anarchist Sailingklaus

Die Party muß sich auch vor nix und niemandem verstecken. Nette Moderation des offiziellen Teils. Lediglich die eigentlich Preisverteilung war - sagen wir mal: sehr deutsch. Oder langatmig. Wie auch immer. Da kann man evtl. noch mal ein wenig mehr Schwung reinbringen. Fahrt mal in die Karibik und schaut mal, wie die das da machen. oder Mittelmeer. Da is ordentlich Stimmung. Das soll nich gemeckert sein, aber es ist einfach schade, wenn nach dem 3. Topf keiner mehr so richtig zuschaut und hört. Aber sonst alles vom allerfeinsten. Zumal das Wetter perfekt mitspielte. Ein riesen Festzelt, kleine Zeltstadt mit Musik, Verpflegung & Drinks. Naja, soweit ich mich erinnern kann, war ich so um 3:00 oder so wieder an Bord. Weiß nich mehr so genau. Es war - glaub ich - noch dunkel. Oder jedenfalls fühlte es sich so an.....Weiter so.

Klaus

 

Mini Mare

04.09.2008 - In Deutschland zwar noch immer eine Rarität, aber doch stark im Kommen: Classe Mini, die Zwerge unter den Hardcore Oceanracer! Matthias Beilken, Dominik Zürrer, Henrik Masekowitz und Boris Herrmann sind wohl die bekanntesten Segler aus Deutschland, die sich den Strapazen eines Einhandtörns mit den 6,50 m langen Raumschotsrennen über den Atlantik angetan haben. Auf der Boot Düsseldorf im letzten Januar wurden uns die Bauskizzen für den ersten in Deutschland geplanten Proto gezeigt: Carbonfasern, Epoxid und Schaum im Rumpf ohne Ende, Carbonmast, Kippkiel und die anderen Feinheiten, die aus einem Proto-Mini ruckzuck ein Projekt mit einem Maxibudget machen können. Der erfahrene Segler Jörg Riechers hat mit Unterstützung der wirklich lesenswerten Zeitschrift MARE diesen Schritt gewagt und uns eine kurze Zusammenfassung über sein erstes Jahr in der Klasse rübergeschickt.

Das Mare Racingteam mit dem Hamburger Skipper Jörg Riechers (39) hat seine erste Saison in der Einhand Offshore Klasse der Open 6.50  - einer der Einstiegsklassen für das berühmte Vendée Globe -  erfolgreich beendet. Am Ende gab es bei vier Regatten einen Sieg, 2  x zweite Plätze und einen 9. Rang. Beim Highlight des Jahres, der Regatta Dos Oceanos, die in vier Etappen über 1700 Meilen ging (Marseille - Gibraltar - Lissabon - Rabat - Lissabon), entschied Riechers jede der vier Etappen für 
sich. Richers bezwang in dieser Regatta auch das Siegerboot des MiniTransats 2007. Es ist das erste Mal in der Geschichte dieser Klasse, dass ein deutsches Boot vorne mitmischt und sich in den Favoritenkreis für das Mini Transat 2009 einreiht.

Ergebnisse:
UK Minifastnet 500 Meilen Plymouth - Fastnet - Plymouth 2.Platz (17 -25 Mai)
Mini Fastnet 600 Meilen Douarnanez - Fastnet - Douarnanez 9.Platz (14 - 21 Juni)
Port Medoc Offshore 240 Meilen Douarnanez - Port Medoc 2. Platz (29 Juni - 1 Juli)
Port Medoc Inshore (keine Offshorewertung) 3.Platz (4. Juli)
Regata Dos Oceanos 1700 Meilen Marseille - Gibraltar - Lissabon - Rabat - Lissabon 1. Platz (19 Juli - 15 August)

 

Cat Crash Kiel

iShares-Cup 2008 Kiel, Tag 3, Photocopyright: Hannes Renzsch
iShares-Cup 2008 Kiel, Tag 3, Photocopyright: Hannes Renzsch

03.09.2008 - Am letzten Tag des iShares-Cup ging es in Kiel auf der Wettfahrtbahn eng zu und dank Hannes gibt es dazu einen Kurzbericht und Bilder für die Anarchisten:

Zum dritten Tag des iShares-Cups präsentierte Kiel sich mit Sonne und Ostwind noch mal von seiner besten Seite. Mit der Startlinie und dem Lee-Gate direkt vor der Reventlouwiese wurde den ca. 50.000 Zuschauern Segeln zum Anfassen vom Feinsten geboten.

iShares-Cup 2008 Kiel, Tag 3, Photocopyright: Hannes Renzsch
iShares-Cup 2008 Kiel, Tag 3, Photocopyright: Hannes Renzsch

Team Origin begann stark mit Siegen im ersten und zweiten Rennen, konnte jedoch leider nach einer Kollision mit Holmatro am Lee-Gate während des zweiten Rennens die restlichen nicht mehr starten. Holmatro segelte nach dem DSQ mit dem Messer zwischen den Zähnen und gewann die nächsten beiden Rennen. Alinghi fuhr zwar keinen Sieg ein, zeigte eine hohe Konstanz, was letztendlich zum Gesamtsieg reichte. Origin verliert durch den Ausfall die Gesamtführung, doch mit  einem Event in den Niederlanden ist jedoch noch alles offen.

iShares-Cup 2008 Kiel, Tag 3, Photocopyright: Hannes Renzsch
iShares-Cup 2008 Kiel, Tag 3, Photocopyright: Hannes Renzsch

 

Maxi Yacht Rolex Cup 2008

Owner/Skipper Bertarelli and Alinghi crew on NUMBERS, winner of Race 1 ;  © ROLEX/Daniel Forster
Owner/Skipper Bertarelli and Alinghi crew on NUMBERS, winner of Race 1 ; © ROLEX/Daniel Forster

02.09.2008 - Außer Herr Ellison gibt es auch noch andere Eigner, die eine große Yacht haben oder wie Ernesto Bertarelli eine für den Maxi Yacht Rolex Cup 2008 vor Sardinien chartern. Mit der amerikanischen NUMBERS gewann der America´s Cup Verteidiger den ersten Lauf in der Mini-Maxi Klasse, in der mit ALLSMOKE der Hamburger Günter Herz auf dem 6. Platz in dem 19 Yachten starken Teilnehmerfeld liegt. Hier die Pressemitteilung zum ersten Wettfahrttag auf der Site des Sponsor Rolex.

ESENSE, Wally 143, Rolex Cup 2008 © ROLEX/Daniel Forster
ESENSE, Country: ITA, Division: Wally, Owner: Holding Montenegro, LOA: 43,70
Maxi Yacht Rolex Cup 2008 © ROLEX/Daniel Forster

 

BMW-ORACLE: Erste Bilder von dem AC-Tri!

DoGzilla, erster Segeltest, Copyright: BMW-Oracle Racing
DoGzilla, erster Segeltest, Screenshot BMW-O Website, Copyright: BMW-Oracle Racing

02.09.2008 - Die leidige Streiterei von dem Gericht in New York geht weiter und derweil treibt Berufungsführer BMW-O die Entwicklung seines neuen 90 x 90 Fuß Multihull voran. Gestern wurde zum ersten Mal auf dem von den amerikanischen Anarchisten DoGzilla getauften Mehrrümpfer die Segel gesetzt. Auf der Website von BMW-ORACLE Racing findet Ihr eine Presseerklärung zu diesen Tag. Noch mehr Bilder und Videos findet Ihr auf dem GoDzilla Blog.

 

Neu gleich Alt

WC2008-MustoSkiff, Copyright Beat Bläsi
WC2008-MustoSkiff, Copyright Beat Bläsi

01.09.2008 - Der Donnerstag stand als Ruhetag im Programm der Weltmeisterschaft im Musto Skiff, doch das auch am Freitag keine Wettfahrt zustande kam, lag an dem Aussetzen der sonst üblichen Thermik auf dem Hochgebirgssee in den Schweizer Alpen. Am Samstag fiel dann die Entscheidung und hier der Bericht von Stephan Züllig:

Der alte und neue Weltmeister heisst Richard Stenhouse! Mit einem Total von 13 Punkten gewinnt er überlegen und hochverdient die Weltmeisterschaft mit einem Vorsprung von 28 Punkten! Am letzten Tag konnte Roger Oswald erfolgreich seinen zweiten Platz verteidigen und sorgte somit für ein Schweizer Glanzresultat! Nur einen Punkt dahinter auf Platz drei liegt Oliver Graeme (GBR), der Heute nur einen Punkt aufholen konnte und somit Roger Oswald nicht mehr verdrängen konnte.

WC08-Musto Skiff - Finaltag

Der heutige Tag bot wiederum beste Bedingungen, der Maloja-Wind zog pünktlich zum Mittag an und steigerte sich auf 5BF. An der Weltmeisterschaft konnten sämtliche angesetzten Läufe bei besten Bedingungen gesegelt werden. Sowohl die Organisation, die Wettfahrtleitung, die Jury und die wundervolle Umgebung waren einfach Weltmeisterlich!!!

WC08-Musto Skiff; Siegerehrung
von links, 2. Roger Oswald (SUI), 1. Richard Stenhouse (GBR), 3. Oliver Graeme (GBR)

 

[Start] [Forum] [Archiv] [Was ist Sailing Anarchy?] [Impressum]
SA-Original