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Kiel & Trimarane

MOD 70 - Brest City race - Photo ©Thierry Martinez/ Sea&Co / MOD S.A.
MOD 70 - Brest City race - Photo ©Thierry Martinez/ Sea&Co / MOD S.A.

30.08.2012 - Heute schwing ich mich ins Auto und mach mich auf den Weg nach Kiel: Die MOD 70 Trimarane will ich nicht verpassen und wenn alles klappt, weiß ich morgen Abend, wie es sich anfühlt, mit 20 kns und 6,8 m über dem Wasser zu segeln. Oder sollte man dazu eigentlich schon fliegen sagen? Falls es morgen ein Problem mit dem Update der Site geben sollte, klickt bitte einfach mal auf SailingAnarchy-Cup.de, dort findet ihr dann die ersten Bilder und Infos aus Kiel.

 

Das wird groß!

MOD 70 in Kiel - Photo © Andi Robertson / MOD S.A
MOD 70 in Kiel - Photo © Andi Robertson / MOD S.A

29.08.2012 - Alle da: Als letzter der 5 MOD 70 Trimarane hat gestern Nachmittag die SPINDRIFT von Skipper Yann Guichard an der Kiellinie festgemacht. Ab Freitag stehen für die Teams FONICA, RACE for WATER, GROUPE ROTHSCHILD, SPINDRIF und MUSANDAM-OMAN die Inshore Rennen und Speedmatches auf ihrem Programm in Kiel, dem Ausgangspunkt der MOD 70 European Tour 2012. Nach den Rennen auf der Förde, die dem Publikum durch die Unterstützung des Wettanbieter Betfair präsentiert werden, in direkter Publikumsnähe, die fällt am Sonntag der Startschuß zur ersten Hochsee - Etappe von Kiel nach Dublin.

 

IDM 505er - Serientäter

IDM 2012 im 505er - Photo © Christian Beeck - www.segel-bilder.de
IDM 2012 im 505er - Photo © Christian Beeck - www.segel-bilder.de

27.08.2012 - In dem Trubel um die ACWS in San Francisco sind in dieser Woche die Meisterschaften im Flensburger Segel-Club etwas arg untergegangen. Der FSC zog mit der IDM der Folkeboote und der teilweise parallel laufenden IDM der 505er ein volles Programm durch, bei dem für jeden etwas dabei war. Glückwunsch an meinen Clubkameraden Andy Blank vom SC Gothia, der bei den Folkeboote auf den 6. Platz gesegelt ist!

Bei den 505er setzte sich Steuerfrau Maike Schomäker mit Holger Jess an der Vorschot in einem stark besetzten Teilnehmerfeld von 39 Booten durch. Mit diesem Erfolg holte sich die erfolgreichste Steuerfrau der Klasse nach 2010 in Warnemünde erneut den Titel, der wegen Windmangel 2011 auf dem Starnberger See nicht vergeben werden konnte. Vielen Dank an Iris Feldmann von der deutschen 505er KV für ihre Pressemitteilung:

In acht Wettfahrten bei unterschiedlichsten Windbedingungen konnte die schnellste Steuerfrau der 505er zusammen mit ihrem Vorschoter Holger Jess ihren Titel „Deutscher Meister“ erfolgreich verteidigen. Ihr Vorschoter Holger Jess konnte diesen Titel bereits zum 12. Mal für sich verbuchen, erstmalig bereits zur IDM 1985. Das Generationen-Erfolgs-Duo ging am dritten wichtigen Tag mit ihrer konstanten Leistung endgültig in Führung und konnte auch am letzten Tag nicht mehr eingeholt werden.

IDM 505er 2012 - Schomäker / Jess - Photo © Hajo Andresen, FSC
IDM 505er 2012 - Schomäker / Jess - Photo © Hajo Andresen, FSC

Die exzellente Wettfahrtleitung mit Claus O. Hansen und Hajo Andresen hat professionell das Maximum aus den unterschiedlichen Bedingungen herausgeholt. Nach einem spannenden Auftakt am 1. Tag mit zwei Rennen, wurde am 2. Tag wegen Flaute nicht gesegelt. Es mussten dann am 3., dem für die IDM entscheidenden Tag, vier Rennen bei trickigen Bedingungen ausgetragen werden. Am Sonntag gelang vor der aufziehenden Gewitterfront immerhin noch das letzte Rennen.

Schomäker / Jess zeigten während der acht Rennen die konstanteste Serie und konnten dann am 3. Tag mit zwei Tagessiege in Führung gehen und am Ende den Titel für sich entscheiden. Bei den Windbedingungen kam es besonders auf die optimalen Trimmeinstellungen des Bootes an. Bedingungen, die Stengel / Feller des Rostocker Yachtclubs besonders gut beherrschen und sich so auf Platz 2 mit 2 Tagessiegen vorarbeiten konnten. Die am Starkwindtag in Führung gegangene Crew Findel / Tellen erreichte am Ende Platz 3. Das neu in 2012 formierte Team Bogacki / Dehne, das bereits zur Kieler Woche und bei der WM in La Rochelle exzellent abgeschnitten hatte, folgte auf Platz 4. Die neuen Weltmeister Saugmann / Görge konnten nach einem sehr guten Start in den ersten drei Rennen ihre Performance nicht halten und erreichten am Ende Platz 5.

 

Die besten Segler der Welt, die schnellsten Boote!

 

25.08.2012 - Kein Respekt vor dem Alter zeigte heute Jimmy Spithill bei dem Start des Fleet Race der AC 45 auf der San Francisco Bay, als Russell Coutts offenbar der Meinung war, dass zwischen dem ORACLE Spithill und dem Startboot der Wettfahrtleitung noch Platz für einen zweiten Kat ist. Die Linie in Lee von Spithill ist dicht, abfallen ist also nicht drin und ein Wegerecht hat der Chef vom ORACLE Racing Team schon mal gar nicht. Keine Ahnung, was Coutts in dem Moment geritten hat, aber da war noch nicht mal der Hauch einer Chance, dass für ihn sich im letzten Moment eine Tür auftun würde. Und anstatt den Anlauf zur Starlinie abzubrechen und sich hinten anzustellen, wählt der das Startboot als Bremsbock. Ich bin überrascht, wie glimpflich das für die Männer und Frauen an Bord von ORACLE Coutts und dem Startschiff abgelaufen ist und wie wenig die Nase des Steuerbordrumpfes abbekommen hat.

 

ACWS San Francisco 2012 - Live

 

 

Holland vorne

IDM 2012 in der O-Jolle: Stefan de Vries - Photo © VSaW
IDM 2012 in der O-Jolle: Stefan de Vries - Photo © VSaW

24.08.2012 - Holland gewinnt den Titel in Deutschland! Was im Fußball bei Stehplatz - Hools und Thekentrainern ein nationales Trauma hervorrufen würde, läßt faire Segler die souveräne Vorstellung von Stefan de Vries bei der IDM der O-Jollen auf dem Wannsee genießen: Nach 3 Tagessiegen bei 3 Rennen am Mittwoch konnte auch Donald Lippert trotz 2 Siegen am Donnerstag den Holländer nicht mehr von der Spitze verdrängen. Mehr auf der Website des VSaW, Endergebnis und hier ein Link zum RBB, der es trotz Weltstadtkatastrophen wie BER, S-Bahn und Hundekacke doch noch geschafft hat, am Mittwoch ein Video zur IDM O-Jolle zu produzieren und auszustrahlen.

 

ACWS San Francisco 2012

 

23.08.2012 - Die Vorbereitungsphase für den 34. Americas Cup im nächsten Jahr geht in die Endphase und zum ersten Mal segeln die Teams mit den AC 45 Kats eine Regatta auf dem Cup - Revier vor San Francisco. Schon immer gab es im AC Teams mit viel Geld und viele Teams mit wenig Geld, dass ist auch bei dieser Ausgabe trotz aller Versprechen von Larry Ellison für einen billigen Cup nicht anders geworden. ORACLE, ETNZ und ARTEMIS haben jeweils einen AC 72 Kat fertig, die Neuseeländer sind bereits am Testen, ARTEMIS hat sein Boot nach SF gebracht und auch ORACLE wird wohl bald die ersten Testfahrten absolvieren. LUNA ROSSA und SYNERGY, was ist da eigentlich der Stand der Dinge beim Bau eines 72er für den Louis-Vuitton Cup? Raus sind die Franzosen und an Korea glaube ich nicht, auch wenn sie jetzt vor San Francisco mitspielen dürfen. Die vielen Kenterungen und Crashs der Flügelkats während der Trainingstage zur gestern gestarteten ACWS Regatta waren für den Veranstalter wieder der Beweis, dass nur hier die besten Segler die schnellsten Yachten der Welt über das Wasser prügeln.

 

Viele Boote, endlich Wind!

IDM O-Jolle 2012 - Photo © VSaW
IDM O-Jolle 2012 - Photo © VSaW

23.08.2012 - Seit Sonntag warteten die insgesamt 56 Teilnehmer an der Internationalen Deutschen Meisterschaft in der O-Jolle beim VSaW auf Wind. Sommerhitze in Berlin mit bis zu 35 Grad Celsius drückte den Wind zusammen oder ließ ihn so stark pendeln, dass faire Wettfahrten nicht möglich waren. Nach einem schweren Gewitter in der Nacht war es am Mittwochmorgen dann endlich soweit: WIND auf der Regattabahn! Hier die Pressemitteilung des VSaW nach den ersten 4 Meisterschaftsläufen:

Nach zwei  Tagen ohne Wind, dafür mit tropischen Temperaturen und Sonne satt, konnten am heutigen Mittwoch vier Rennen über die Bühne gehen. Bei Windstärken zwischen 3 -4 Bft. im Mittel , nach Auskunft durch Wettfahrtleiter Robert Niemczeewski in Spitzen auch bis 6 Bft. hochgehend, entwickelten sich Rennen in denen die angesagten Favoriten am Ende auch in den Ergebnislisten vorn zu finden sind, mit Ausnahme des dreifachen Tagessiegers Stefan de Vries aus den Niederlanden. Ein Wantenbruch, schon vor der ersten Wettfahrt, brachte ihm für diese ein DNS ein, das ihn trotz dreier folgender Wettfahrtsiege zunächst auf Rang elf sieht. In Führung nach vier Wettfahrten:  Titelverteidiger Göran Freise (Magdeburg) vor Roland Franzmann (Essen) und Jörg Legien, ebenfalls aus Nordrhein- Westfalen. Bester Berliner ist auf Rang vier Knut Wahrendorf (TSG 1898). Die entscheidenden weiteren Rennen finden am Donnerstag, 23. August ab 10 Uhr statt.

 

Palermo - Monte Carlo Race

Palermo - Monto Carlo Race - Photo © Andrea Carloni
Palermo - Monto Carlo Race - Photo © Andrea Carloni

22.08.2012 - Der Favorit ESMIT EUROPA 2 holte sich unter Skipper Jochen Schümann die Line Honours bei der Regatta Palermo - Monto Carlo, dass am letzten Samstag vor Sizilien startete. Der Supermaxi erreichte bereits am Dienstagmorgen um 02:47 Uhr die Ziellinie vor Monte Carlo. Die große Überraschung ist wohl dem Team LAURIA gelungen: Nur 18 Minuten nach der EE2 kreuzte die Cookson 50 unter Skipper Marco Bruni die Ziellinie und liegt damit sehr gut für den Gesamtsieg unter IRC im Rennen.

kuka-light - The first “giro d’Italia” from Kuka-Light on Vimeo.

 

Mit großer Spannung wurde der Auftritt der KUKA-Light verfolgt, die für einen schweizer Eigner von Schickler Tagliapietra als kompromissloses Regattaschiff entworfen wurde. KUKA-Light liegt derzeit auf Platz 3 und hat noch wenige Meilen bis zum Zielhafen.

 

Seascape 27

Seascape 27 - Protoype beim Testsegeln - Photo © Seascape
Seascape 27 - Protoype beim Testsegeln - Photo © Seascape

21.08.2012 - Das Wochenende war heiß! Und was liegt dann näher, als bei Freunden am See aufzuschlagen, zu baden und ihre neue Seascape 18 mit ihnen zu segeln. Ein feines, sehr sauber gebautes Boot mit vielen cleveren Lösungen, welche das Segeln für eine 2er Crew erleichtert. Bereits im letzten Jahr ließ die Werft in Slowenien die Katze aus dem Sack und breitete die Segler auf die große Schwester der Seascape 18 vor. Der Entwurf von Samuel Manuard bringt es bei 27 Fuß Bootslänge auf schlanke 1.200 kg und weißt die typischen Merkmale eines französisch inspirierten Open Design auf: Knickspant, breites Heck, fettes Groß und Gennaker und als Sahnehäuptchen obendrauf noch einen Schwenkkiel. Das alles zusammen läßt natürlich Segler aufhorchen, die sich mit Tiefgangproblemen im Heimatrevier herumärgern müssen und gerne ihr Boot auch mal über die Berge nach Süden oder hoch an die Nord- oder Ostsee ziehen wollen.

 

Seit einigen Wochen wird der Protoype der SSC 27 nun von der Werft ausführlich getestet und die Interessenten per YouTube und Co. auf dem Laufenden gehalten. Unsere Anarchistenfreunde vom Sportboote am Bodensee Blog haben die Gelegenheit genutzt, sich das Boot in Slowenien in Natura anzuschauen. Vielen Dank an Christian und Alex, dass wir Text und Bilder hier auf SailingAnarchy.de verwenden dürfen.

Seascape 27 - Bug - Photo © Alex
Seascape 27 - Bug - Photo © Alex

Wie vereinbart stehe ich kurz nach 12 Uhr vor einem leicht geöffneten Rolltor einer ehemaligen Industrieanlage in Jesenice, Slowenien. Hier soll die Firma Ocean Tec, die für Seascape laminieren, ihren Sitz haben. Ein Firmenschild finde ich zwar nicht, erkenne aber die Fassade aus dem ersten Video der Seascape 27. Verabredet bin ich mit Andraz Mihelin, dem Chef von Seascape.
Ich kann es mir nicht verkneifen, vorab einmal unter dem Tor durch zu spähen. Was da schon fast drohend vor mir steht, haut mich beinahe um. Von den Bildern wusste ich, der Vorsteven ist rund. Wie rund und fett der Steven allerdings ist, können die Bilder nicht einmal ansatzweise zeigen. Die SSC27 steht da wie ein Pitbull. Weiter im Text von Alex auf der Website von Sportboote am Bodensee ...

 

Sign o the time

SA-Logo in Berliner S-Bahn - Photo © SailingAnarchy.de, 2012
SA-Logo in Berliner S-Bahn - Photo © SailingAnarchy.de, 2012

17.08.2012 - Große Ereignisse werfen ihren Schatten voraus, aber manchmal kann man ihre Zeichen selbst in der S-Bahn entdecken: Am 22. & 23. September steigt der 2. SailingAnarchy - Cup für Sportboote in Berlin beim SC Gothia. Die Meldeliste beginnt sich zu füllen, also setzt Eure Glitschschüssel auf den Trailer und ab nach Berlin, wir freuen uns auf Euch und Eure Crew!

 

Arm, aber sexy!

Brenta 30 - Photo © SailingAnarchy.de
Brenta 30 - Photo © SailingAnarchy.de, 2012

14.08.2012 - Ich weiss immer noch nicht, in welchen Ecken von Berlin sich seinerzeit Herr Wowereit als (immer noch) Regierender Bürgermeister herumgetrieben hatte, als er die deutsche Hauptstadt flapsig auf diese beiden Eigenschaften reduzierte. Berlin kann Gott sei Dank auch anders und anstatt von tiefergelegtem Weddinger 3er BMW oder russischen BlingBling auf der Friedrichstraße gibt es in dieser großen Stadt auch Menschen, die über Geschmack und finanzielle Unabhängigkeit verfügen.

Brenta 30 - Photo © SailingAnarchy.de
Brenta 30 - Photo © SailingAnarchy.de, 2012

Als Segler freut man sich, wenn man das Ergebnis dieser beneidenswerten Kombination dann in Form der erste Brenta 30 auf der Unterhavel entdeckt und diese Yacht bei 3 Bft und Sonnenschein vor die Linse bekommt. Daysailing mit der Familie und Freunden in einer sehr eleganten und dabei auch schnellen Form. Es wäre sehr schön, wenn der Eigner aber beim nächsten Treffen auch noch die sportlichen Seiten der Brenta vorzeigt und dazu den Gennaker auspackt.

 

ORCi - Weltmeisterschaft 2012 - Helsinki

ORCi - WM 2012 - Photo © Max Ranchi

09.08.2012 - Olympia überstrahlt zur Zeit die Berichterstattung was den Sport betrifft und leider bestätigt sich die Regel, dass wo viel Licht ist, auch viel Schatten ist. Damit meine ich nicht das Abschneiden der deutschen Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der olympischen Segelregatta, welche vor Weymouth keine Medaille erringen konnte. Im Norden von Europa werden seit Montag ersten Wettfahrten der ORCi Weltmeisterschaft ausgesegelt. Im Feld der 135 gemeldeten Yachten sind auch etliche Teilnehmer aus Deutschland und mit der Zustimmung von Anarchist Bendix greifen wir auf die Infos aus dem Facebook Blog des Silva international sailing team zu, die sich mit der Evento (Korrektur Ed.) 42 HISPANIOLA heute auf dem 2. Platz ihrer Wertungsgruppe vorgeschoben haben.

ORCi - WM 2012 - Photo © Max Ranchi
ORCi - WM 2012 - Photo © Max Ranchi

So Freunde, nun mal Butter bei die Fische. Die ganze Zeit wird hier palavert: "Ja Ja, Bericht folgt, dies das" und dann passiert tagelang überhaupt nichts. Fettes "Sorry", schwöre!

Fakt ist: Die Mittelstrecke über 70 Seemeilen am gestrigen Tag lief eher "so mittel" (haha, Wortspiel, witzig...): Erst Startverschiebung mangels Wind. Als der Wind dann da war, brauchte es, ein, zwei, drei, vier, ich wiederhole, vier Anläufe, um das Rennen in Gang bzw. auf die Startkreuz zu bringen. Unser Start war schlecht, taktisch gesehen wenig Spielraum auf der Kreuz. Keine Möglichkeit mit links rauszufahren, also wenden und rüber auf die rechte Seite. Mal sehn was da so geht. An der Luvtonne angekommen mussten wir feststellen: Nicht so viel. Ensprechend hieß es: Einordnen, weiterfahren. Unsere starke Konkurrenz aus Finnland und Italien hauptsächlich vor uns. Scheisse! Egal, hilft ja alles nichts. Die nächste Bahnmarke lag 20 Seemeilen in Luv, viel taktischer Spielraum also. Wir fuhren raus und setzten uns als luvwärtigstes Schiff von allen Teilnehmern an das linke Ende des Feldes und warteten auf den angekündigten Linksdreher.

Zwar kam dieser auch, allerdings erst sehr viel später als erwartet. Trotzdem. Mit dem Hand auf der Herz wird festgestellt: Hätte wohl besser laufen können, dieser zweite Streckenabschnitt. Es folgte ein langes Halbwind- Bein (21 Seemeilen), welches erst unter Jib Top noch ganz ok, dann später unter Spi nicht mehr so derbe gut lief. Die grüne Dame mag es einfach nicht, wenn sie schräg von der Seite angemacht wird.

Die Rundung am Fass verlief eigentlich ganz gut, hoch am Wind ging es nun den selben Weg zurück, welchen wir uns grade bereits abgequält hatten. Als wir zwei Stunden den nächsten Waypoint erreichten, hatten Gewitterwolken den Himmel bereits weitflächig verdunkelt. Hier und da blitze es, ab und zu ein Donner und dann kam der Regen. Ich mach' es kurz: Als wir gegen 22.30 Uhr die Ziellinie überquerten war alles, ich wiederhole, ALLES nass, mit gemischten Gefühlen und schweren Liedern ging es Nachts durch die Straßen Helsinkis zurück ins Hotel. Schlafen! Am Ende war es ein 13. Platz.

ORCi - WM 2012 - Photo © Max Ranchi
ORCi - WM 2012 - Photo © Max Ranchi

Das war gestern. Heute dafür: Neues Spiel, neues Glück... oder so. Der erste Start war auch Grund der gestrigen Mittelstrecke auf 14 Uhr angesetzt. Leider tat sich die Wettfahrtleitung etwas schwer damit, diesem selbstgesteckte Ziel auch nur im entferntesten Nachzukommen. Bei 20 Knoten Wind und einer total geilen, langen Welle hieß es erstmal: Warten, und das nicht zu knapp. Es dauerte bestimmt 1 1/2 Stunden, bis die erste Startsequenz initiiert werden konnte und, Alter Schwede, 40 Kielboote an einer Linie sind ja schon echt fett, aber 40 HochseeYACHTEN.... unfassbar nice!!! Nach wiederum drei glücklosen Anläufen kommen wir aus dem vierten und letzten Start des Tages gut weg. Schnell sind wir frei und können trotz den inzwischen 25 Knoten Wind gute Höhe und Speed laufen. Die Manöver klappen wie am schnürchen sodass wir nach 2 Seemeilen Kreuz als 5. oder 6. Boot an der Luvtonne ankommen. Hinter uns eine GP 42. Megatron gut! Direkt vor uns: Farr 40 Enfant Terrible, amtierender Weltmeister aus Italien sowie die XP44 XENIA aus Deutschland, Offshore- Meister 2011. Das Stück zum Verholer ungewohnt lang. Weiter hiken und alles klarmachen zum Spi- Set. Uiuiui, ganz schön viel Seegang inzwischen, egal, was muss, muss!! Abfallen, Achterholer raus und Maui am Mast verheizen! Go! Go! Go! Spi steht fast sofort, Genoa fällt, auf die erste Welle und ab dafür: 14, 15, 16, 18 Knoten dead downwind. Unheimlich. Links und rechts legen sich die anderen Boote reihenweise auf die Fresse. Hinter uns in Folge dessen kaum noch Spis zu sehen. "Klar zur Halse!" Das Manöver gelingt ohne Probleme. Baum rüber, Spi blieb stehen. Zack! Als wir die Leetonne erreichen wird bereits klar: Es läuft richtig gut. Ein sauberes Manöver am Gate leitete die zweite und somit letzte Kreuz ein, auf der wir XENIA noch überholen konnten. Oben am Luvfass gehen wir auf Sicherheit und entscheiden uns nach dem Verholer direkt und ohne Spi zu halsen, um so kurz vor dem Finish keinen Fuck- Up mehr zu riskieren. Klappt auch alles wie gewünscht, Spi geht auf dem neuen Bug hoch und das Ding wird nach Hause gefahren. Bilanz des Tages: 100 Stunden warten, 1 Stunde Segeln, 100% Adrenalin, Monster- hohe Wellen (mindestens.)! Für die Silva Hispaniola, Bendix

 

Transat Québec - Saint Malo 2012

Transat QSM 2012 - Roaring Forty - Photo © Axel Strauss
Transat QSM 2012 - Roaring Forty 2 - Photo © Axel Strauss

09.08.2012 - Von Axel Strauss haben wir eine Pressemitteilung, besser einen sehr ausführlichen Bericht, über seine Eindrücke und Erfahrungen als Teil der 4köpfigen Crew Class40 ROARING FORTY 2 von Michel Kleinjans während der Transat Québec - Saint Malo erhalten. Vielen Dank an Axel und viel Spaß beim Lesen:

Am Freitagabend 22h13 (d.h. 03. August 2012 - Ed.) haben wir die Regatta „Transat Quebec Saint Malo“ auf dem 5. Platz beendet und so langsam stellt sich der Körper wieder auf normale Umweltfeuchtigkeits- und Lautstärkewerte ein. Nach der Zieleinkunft und Schleusung in den Hafen, Festmachen und in den aus Kanada mitgebrachten Satz Landklamotten geschlüpft, haben wir uns erstmal ein dickes Steak reingezogen, eine Wohltat nach 2 Wochen Mountain House freeze dried food…und dann leider viel zu viel und zu lange gefeiert. Es war auf jeden Fall schon wieder am dämmern als wir den Weg in die Koje gefunden hatten…vollkommen hinüber.

Transat QSM 2012 - Roaring Forty 2 - Photo © Axel Strauss
Transat QSM 2012 - Roaring Forty 2 - Photo © Axel Strauss

Von unterwegs zu berichten war nahezu unmöglich. Es war einfach zu nass, zu intensiv, zu unwirtlich unter Deck und ich hatte auch nicht das gewohnte Kommunkations setup, dass mir das ermöglicht hätte plus einige Problemchen mit dem Bordrechner. Deshalb jetzt ein kleiner Bericht:

Das Boot: Class40 Nr. 107 *roaring forty 2“, eine Kiwi40, Bruce Farr Design von Cookson/Auckland in vollendeter Verarbeitungsqualität gebaut. Minimales Gewicht, maximales aufrichtendes Moment, Knickspant (chine) vom Bug bis zum Heck. Am Wind und reaching deutlich schneller als die „alten“ Boote, downwind eher normal, klebt etwas bei leichtem Wind, aber erwacht bei über 15 kn Wind wirklich zum Leben. Der Rumpf ist bis auf die erwähnten Leichtwindschwächen gelungen. Was sich der Designer allerdings beim Cockpitdesign und im Innenbereich gedacht hat, ist nicht ohne weiteres nachvollziehbar. Der optimale Kiwi40 Segler ist ein Yogaguru mit sehr kurzen Beinen und sehr langen Armen. Die Füsse am besten eher klein und komplett gefühllos, da man sich im Coickpit ständig gegenseitig drauf steht. Innen ist alles sehr eng, durch die Motorabdeckung ist das Boot in wie durch eine Mauer in zwei Hälften geteilt. Es gäbe noch Unmengen an Details zu berichten, aber schliesslich ist das ja jetzt kein Bootstestbericht. Die Ergonomie war auf jeden Fall eine echte Herausforderung….sowie auch der eher sparsame Umgang mit Dichtungsmasse bei der Montage der Decksbeschläge. Das Deck hat geleckt wie ein Sieb.

Transat QSM 2012 - Roaring Forty 2 - Dave und Michel - Photo © Axel Strauss
Transat QSM 2012 - Roaring Forty 2 - Dave und Michel - Photo © Axel Strauss

Die Crew: Michel Kleinjans, Belgier: in den 80er Jahren auf Rucanor das Whitbread gesegelt, eine Soloweltumsegelung mit dem Open 40 „Roaring Forty“, viel Erfahrung und ein sehr cooler, ruhiger Typ. Ian Wittevrongel, Belgier: mit Michel auf der Rucanor, viel IRC, Segelmacher (der auch die Segel für dieses Boot gemacht hat) David Thomson, Engländer: mehr oder weniger Profisegler, Mitarbeiter und Preparateur bei vielen Projekten, GOR 2008/09 doublehanded, Bruder von Alex Axel Strauss, Deutscher (und Schweizer ;-)): seit 4 Jahren in der Class40, 12. Transat, Wir waren also eine multinationale Crew, sind vor dem Start bis auf einem 2 stündigen Trimmschlag auf dem Fluss vor Quebec noch nie zusammen gesegelt, und haben untereinander englisch oder französisch gesprochen. Mentalitätsmässig waren klare Unterschiede da, und es war gar nicht so einfach, diese Unterschiede zu überwinden und zu einem gut funktionierenden Team zu werden. Unsere Formkurve bewegte sich im Rennverlauf aber aufwärts, die Stärken/Schwächen der einzelnen waren besser zu erkennen und zu akzeptieren und wir würden wieder zusammen segeln. Weiter mit dem Text auf der Website von Axel Strauss, der mit seiner Tzu Hang seit Jahren in der Class40 aktiv dabei ist.

 

Hanse Race - Rückblick

Hanse Race 2012 - Start - Photo © GER-OO
Hanse Race 2012 - Photo © GER-OO

08.08.2012 - Mit der kurzfristigen Absage des Baltic Sprint Cup 2012 durch den Veranstalter der Regatta aufgrund von nicht ausreichender finanzieller Unterstützung durch Sponsoren standen die Eigner und Crews der bereits gemeldeten Yachten vor einem gewaltigen Problem: Urlaubsplanung mit den Kollegen auf der Arbeit abgestimmt, Überführungstörn in die Saisonplanung eingetaktet, Flüge und Unterkünfte gebucht und jetzt anstatt sportlichem Hochseesegeln nur Frust und Ärger im Sommer? Das darf nicht sein! sagte die GER-OO und organisierte flux das Hanse Race, welches den Termin der abgesagten Regatta und einen Teil der Streckenplanung übernahm. Von der GER-OO haben wir die folgende Pressemitteilung zum Hanse Race erhalten:

Hanse Race 2012 – von Hansestadt zu Hansestadt

Das Hanse Race 2012 begann am Abend des 21. Juli 2012 mit einem tollen Auftakt–Dinner im Restaurant Lisas Sjökrog im Hafen von Karlskrona, an dem alle Eigner und Crews, die ehrenamtliche Wettfahrt- und Regattabüroleitung und Organisatoren teilnahmen. Bereits an diesem Abend spürte man den fröhlichen Spirit des Hanse Race 2012.

Der Regattastart war am 22. Juli 2012 um 10 Uhr, nur wenige Seemeilen vor Karlskronas Gasthafen. Das elektronische Tracking und die Bildübertragung waren auf allen Yachten eingerichtet und funktionierten gut. Am ersten Start setzte sich die Inschallah VI vor die HASPA Hamburg, gefolgt von Xtra fun und Nike. Als Kurs nach Västervik wurde der Ölandsund bei westlichen Winden gewählt. Die Inschallah VI und die HASPA Hamburg setzten sich schnell ab. Der Rest des Feldes blieb eng zusammen und erreichte früh morgens am 23. Juli 2012 das Ziel mit elektronischer Zeitnahme.

Am 24. Juli 2012 startete das Feld wiederum mit Torstart bei leichten, westlichen Winden nach Visby. Die Inschallah VI und die Nike setzten sich gefolgt von der HASPA Hamburg vor die Laluma, Xtra fun und die io. Das Feld blieb dicht geschlossen - die Yara, ein Katamaran, blieb ebenfalls am Feld. Nach bereits sechs Stunden erreichten alle Schiffe in Abstand weniger Minuten Visby mit ebenfalls elektronischer Zeitnahme. Bemerkenswert ist, dass der Zeitunterschied zwischen der HASPA Hamburg und der Yara etwas über eine Stunde betrug.

Am übernächsten Tag startete das Feld in der Hafeneinfahrt von Visby bei leichten Winden aus Süd, später zunehmend, zwischen den Leuchttürmen nach Klaipėda. Dieses war die längste Etappenstrecke des Hanse Race 2012. Xtra fun und Nike klebten am Heck der Inschallah VI und der HASPA Hamburg. io und Laluma segelten sich geschickt unter der Küste frei. Die Yara konnte erst bei Gotland-Süd auf Grund ihrer Konstruktion in das Rennen eingreifen.

In Klaipėda zeiteten sich alle Yachten wieder elektronisch und es wurden während der gesamten Strecke viele Fotos online in den Tracker gestellt. Die Schweden hatten dieses Race virtuell online gestellt und so „segelten neben den sieben deutschen Yachten auch 164 schwedische Yachten mit“. Die elektronische/automatische Zeitnahme und die Zielbilder bei Sailbook gaben wohl die genaueste Berechnungsgrundlage für die gesegelte Zeit. Die Yachten waren durchschnittlich mit acht bis zehn Crewmitgliedern im Alter von 20 bis 60 Jahren besetzt. Alle Teilnehmer zeigten sich begeistert von der innovativen Regatta-Software und der Regattaorganisation.

Neben den jeweiligen Siegerehrungen der GER-OO gab es muntere Grill- und Restaurantabende, gemeinsame Stadtbesichtigungen und Strandausflüge, welche gemeinschaftlich zwischen der GER-OO und allen Teilnehmern organisiert wurden. Gemeinsam wurden die jeweils abgeschlossenen Etappen ausgelassen gefeiert und Pläne für das kommende Etappenziel geschmiedet.

Hanse Race 2012 - Start - Photo © GER-OO
Hanse Race 2012 - Start - Photo © GER-OO

Das Hanse Race 2012 startete am 22. Juli 2012 in Karlskrona und endete am 27. Juli 2012 nach seinen drei Etappen ´Karlskrona-Västervik-Visby´ mit einer herausragenden Siegerehrung und Abschlussfeier in der litauischen Hafenstadt Klaipėda.

Ergebnisliste Hanse Race 2012 - Over-All:
Platz 1  HASPA Hamburg, GER 6300
Platz 2  Inschallah VI, GER 5370
Platz 3  Nike, GER 6366
Platz 4 Xtra fun, GER 6655
Platz 5 Laluma, GER 6658
Platz 6 io, GER 4333
Platz 7 Yara, Katamaran

Abgerundet wurde das Hanse Race 2012 durch das Up & Down vor Klaipėda mit den drei teilnehmenden Yachten HASPA Hamburg, Bank von Bremen und Inschallah VI.

Technisch umgesetzt wurde die Verwaltung, das Crewmanagement und die Meldung zur Regatta sowie die Auswertung der Wettfahrt und das Tracking durch Sailbook.org, ein kostenloses Produkt der Lecare GmbH. Die Wettfahrtleitung, das Regattabüro und die Organisation erfolgten ehrenamtlich.

Das GER-OO Projekt ´Regatta ohne hohe Kosten´ ist geglückt: Alle Teilnehmer hatten stets sehr viel Spaß auf den anspruchsvollen Kursen und haben sich u.a. bei der Nachtfahrt auf der Etappe 3 von Visby nach Klaipeda ein spannendes Rennen unter dem Sternenhimmel geliefert. Die Freude der Crews und die spontan jubelnde Aufgliederung in ´Besiegte und Unbesiegte´, die sich fröhlich lachend gegenüber standen und Hipp-Hipp–Hurras riefen, war für die Wettfahrtleitung, das Regattabüro und die Organisatoren der schönste Preis.

Die Ergebnisse aller Wettfahrten waren live auf www.sailbook.org zu verfolgen und stehen öffentlich auf www.hanserace.org bereit. Die Fotos werden in Kürze auf der Website der GER-OO zur Verfügung gestellt.

Wir danken allen Eignern und Crews für ihre tolle und proaktive Teilnahme an diesem schönen Hanse Race 2012 - Volker Andreae, Carl Friedrich Schott und Corinna Kulp, German Offshore Owners Association e.V.

 

Big Ben vs. The Great Dane

Olympische Spiele  2012 - Medal Race Finn - Dänemark vs. Großbritannien - Screenshot © BBC
Olympische Spiele  2012 - Medal Race Finn - Dänemark vs. Großbritannien - Screenshot © BBC

05.08.2012 - Die Stimmung vor dem Medalrace im Finn bei den Olympischen Segelregatta in Weymouth kochte hoch und die Presse in Großbritannien heizte die Volksseele mit Schlagzeilen an, die eher an die WWE als an englische Fairness erinnerte. Von Ben Ainslie erwartete das Vereinigte Königreich nichts weniger als die 4. Goldmedaille und damit den Sprung an die Spitze der ewigen Bestenliste aller olympischen Segler. Aber völlig unerwartet stand nach dem ersten Tag der Däne Jonas Hogh-Christensen überlegen an der Spitze des Feldes und verteidigte seine Führung bis zum letzten Wettfahrttag. Ainslie kam gegen Ende der Regatta aber immer besser in Schwung und so stand im letzten Rennen mediengerecht ein klassischer Showdown an, bei dem der Brite als ehemaliger Match Race Weltmeister die besseren Karten haben sollte. Besonderen Reiz gewann dieses Battle of the Bay im Finn dadurch, dass Ainslie mit einem Sieg in Weymouth den weltweit als Segelikone verehrten Dänen Paul Elvström von der Spitze der olympischen Segler verdrängen würde.

Olympische Spiele  2012 - Medal Race Finn - Start - Screenshot © BBC
Olympische Spiele  2012 - Start - Screenshot © BBC

Die Vorstartphase der Wettfahrt verlief nicht so aggressiv, wie man es bei dieser Ausgangslage hätte erwarten dürfen. Zwar machte  Anislie sich auf die Jagd, um Hogh- Christensen zu kontrollieren, aber der ging dem Infight locker aus dem Weg und nutzte in den letzten Sekunden vor dem Startschuß sein Luvrecht, um Ainslie in den Wind zu stellen und dort abzuklemmen. Um nicht völlig die Fahrt aus seinem Boot zu verlieren, wendete der Brite weg und mußte sich auf dem neuen Bug hinter dem Holländer Postma einreihen. Mit diesem Splitt beim Start waren die Würfel eigentlich bereits gefallen: Ainslie setzte notgedrungen auf die rechte Seite der Bahn, links kreuzte der Däne zur Luvmarke an. Anislie hatte dann das Glück und vielleicht auch die Erfahrung auf seiner Seite und konnte sich auf dem ersten Kreuzschlag den Vorsprung gegenüber Hogh-Christensen erarbeiten, der dem Briten immer den erforderlichen einen Platz Vorsprung auf den Dänen sicherte.

Olympische Spiele  2012 - Medal Race Finn - Dänemark vs. Großbritannien - Screenshot © BBC
Olympische Spiele  2012 - Medal Race Finn - Dänemark vs. Großbritannien - Screenshot © BBC

An der Spitze der 10 Teilnehmer im Medalrace zog derweil der Franzose Lobert ungefährdet seinem Laufsieg entgegen. Da er die Goldmedaille nicht gewinnen konnten, blieb Ainslie seinem Plan treu und kontrollierten den Dänen, um stets den einen endscheidenden Platz vor Hogh-Christensen zu sein. So kam es, dass die zwei überragenden Finn-Segler dieser olympischen Woche sich als Schlußlichter auf den Plätzen 9 und 10 belauerten. Spannend wurde es dann doch noch, als Anislie auf dem letzten Vorwindgang realisierte, dass sich der Holländer Postma bis auf Platz 3 hinter dem führenden Franzosen vorgeschoben hatte.

Olympische Spiele  2012 - Medal Race Finn - Start - Screenshot © BBC
Olympische Spiele  2012 - Medal Race Finn - Start - Screenshot © BBC

Falls Postma sich auf den 2. Platz hinter Lobert verbessern könnte, dann segelte er virtuell auf Goldkurs und mit der Big Ben Story wäre Schluß gewesen. Anislie machte nun entsprechend Druck, um doch noch ein oder besser zwei Boote zu überholen, doch dann erkannte er wohl, dass ihm Wind und Bahn in die Karten spielen würde. Nach dem Passieren der letzten Leemarke war Postma vom dritten auf den 5. Rang durchgereicht worden und damit war die Goldmedaille für Ainslie sicher im Sack.

Olympische Spiele London 2012 - Ben Anislie gewinnt seine 4 Goldmedaille - Screenshot © BBC
Olympische Spiele London 2012 - Ben Anislie gewinnt seine 4 Goldmedaille - Screenshot © BBC

Mit seinem 9. Platz im Finalrennen gewinnt Ben Ainslie seine vierte Goldmedaille im Segeln bei Olympischen Spielen, seine 3. Goldmedaille im Finn und stellte sich mit diesem Hattrick an die alleinige Spitze der ewigen Bestenliste im olympischen Segelsport. Der Däne Hogh-Christensen hatte seine große Chance auf den Sieg in Weymouth nicht nutzen können; der zehnte und letzte Platz im Medalrace war ein endtäuschender Abschluß einer guten Regatta, der ihm zwar die Silbermedaille brachte, aber für Gold war dieses Ergebnis einfach zu wenig. Jonathan Lobert aus Frankreich sicherte sich mit seinem Sieg im diesem letzten Rennen verdient die Bronzemedaille.

Olympische Spiele London 2012 - Hogh-Christiansen gewinnt Silber im Finn - Screenshot © BBC
Olympische Spiele London 2012 - Hogh-Christiansen gewinnt Silber im Finn - Screenshot © BBC

 

D-Day in Weymouth

Olympia 12 - Star - Goldmedaille an Schweden - © Screenshot BBC
Olympia 12 - Star - Goldmedaille an Schweden - © Screenshot BBC

05.08.2012 - Heute standen bei den Olympischen Spielen zwei Goldmedaillen in Segeln zur Endscheidung an: Die erste Medaille ging an Schweden, dass sich im Medalrace des Starboot gegen die hochgehandelten Teams aus Großbritannien und Brasilien durchgesetzt haben. Schweden holte sich den Sieg im doppelt gewerteten Medalrace, Platz 2 ging an Neuseeland und Platz 3 an das deutsche Team Stanjek und Kleen. Die deutschen Teilnehmer belegte mit diesem Ergebnis punktgleich mit den Neuseeländern den 6. Rang in der Gesamtwertung.

Olympia 12 - STAR - GBR & BRA - © Screenshot BBC
Olympia 12 - Star - Goldmedaille an Schweden - © Screenshot BBC

Da die Briten erst auf dem 7. Platz ins Ziel kamen, konnte Ian Walker seinen Vorsprung vor dem Medalrace nicht zum Gewinn der Goldmedaille nutzen. Silber ging an Great Britain und Bronze holte sich Brasilien. Und jetzt ab zum Finn Finale, bei dem Ben Ainslie die Nase zur Zeit deutlich vor dem Dänen hat.

 

Melges 24 WM 2012 in Torbole

 

03.08.12 - Die Weltmeisterschaft der Melges 24 SeglerInnen wird mit morgen am Samstag enden. Vielen Dank an den ausrichtenden Verein und die Sponsoren der Veranstaltung, die es ermöglicht haben, dass die Wettfahrten seit Donnerstag im einem Livestream im Internet verfolgt werden können.

Melges WM 2012 Torbole - Team Diabolo als Nähzirkel - Photo © Team Diabolo
Melges WM 2012 Torbole - Nadelarbeit - Photo © Team Diabolo

Die 3 Teams aus Berlin haben den Gruppen DNC aus der 3 Wettfahrt überwunden und treiben nun das Feld vor sich her. Mit Einzelergebnissen in den Top 10 und Top 20 sorgen sie für Freude bei den Freunden und Clubmitgliedern zu Hause an der Scharfen Lanke. Wir drücken ihnen die Daumen, dass sie sich morgen noch in den Bereich der zweistelligen Schlußresultate vorarbeiten können.

 

IDM Drachen in Berlin

Thomas Müller mit GER 1123 - Photo © Friedrich Bungert
Thomas Müller mit GER 1123 - Photo © Friedrich Bungert

03.08.2012 - Nach Putzen der Boote, Eröffnung der Regatta im Clubhaus des VSaW, Warten auf Wind konnte gestern bei IDM der Drachen auf dem Wannsee endlich gesegelt werden. Derzeit bietet die unstabile Wetterlage den Veranstaltern alles zwischen Flaute , Sonnenschein & 28 Grad auf dem Wasser  bis Gewittersturm mit Hagel. Kein Wunder, dass die Wettfahrtleitung gestern alles daran setzte, möglichst viele Rennen durchzuziehen, um die für eine Meisterschaft erforderlichen 4 Wettfahrten schnellstmöglich zusammen zu bekommen. Dank Unterstützung der Sponsoren wie zum Beispiel SAP ist es möglich, die Rennen graphisch auszuwerten und im Replay zu verfolgen. Aktuell führt nach 3 Wettfahrten das Team von Steuermann Christian Scheinecker aus Österreich vor Ben van Cauwenbergh aus Belgien und Marcus Brennecke aus Deutschlandland. Hier die Pressemitteilung des VSaW zum ersten Segeltag:

Es fing alles richtig goldig an: Sonne, konstanter Wind mit acht bis 12 Knoten. Endlich konnte Wettfahrtleiter Andreas Schorr, nachdem gestern alle Drachen wegen Flaute an Land bleiben mussten, die erste Wettfahrt zur Internationalen Deutschen Meisterschaft der Drachen (bis 4.8.) anschiessen.

Pünktlich um 10 Uhr gingen 44 Teams aus fünf Nationen über die Startlinie der Segelarena Wannsee. Und diese machte dann im weiteren Verlauf ihrem Ruf alle Ehre. "Der Wind schrahlt und dreht total - eine echte Herausforderung", sagte Ex-Weltmeister Thomas Müller (NRV) nach der zweiten Wettfahrt. Doch für ihn lief es bis dahin sehr gut: "Ein Zweiter und ein Erster - wir führen noch", so Müller. Seine beiden Vorschiffsmänner Vincent Hösch und Michael Lipp sind in diesem Jahr im Drachen Europameister auf dem Attersee geworden. Gute Vorzeichen für einen Sieg auch bei der IDM: "Die beiden machen das fast von alleine. Ich muss eigentlich nur das LummLumm hier halten", scherzte Müller und meinte die Pinne. Ihm im Kielwasser war nach der zweiten Wettfahrt sein Vereinskollege Hans-Werner Zachariassen mit seiner Crew. Auch der Olympiamedaillengewinner von 1968 und 1972, Ulli Libor, hielt auf Platz vier noch Tuchfühlung zum Titel.

Doch dann war "Tatort" Stimmung angesagt, denn der Windkrimi ging los. Die Wettfahrtleitung musste lange warten und immer wieder die Startlinie verschieben und neu auslegen. Knapp zwei Stunden arbeitet das Team um Wettfahrtleiter Andreas Schorr unter Hochdruck: "Da wir gestern nicht segeln konnten, wollte ich heute unbedingt drei Rennen absolvieren. Die Windaussichten für morgen sind nicht so gut und wir brauchen mindestens vier Rennen, um den Meister offiziell bestimmen zu können", so Schorr am Abend. Den Seglern wurde derweil ziemlich heiß auf ihrem Boot. Die Sonne schien kräftig vom Himmel und mal stand der Wind still, mal kam wieder ein Lüftchen auf. Dann endlich das erste Ankündigungssignal. Die Klassenflagge war schon gesetzt, da musste Schorr den Start noch mal verschieben und die Startlinie versetzen - wieder ein Winddreher. So spät am Abend - es war mittlerweile fast 17 Uhr und die Segler seit acht Stunden auf dem Wasser - wurden starke Nerven gebraucht. Der nächste Start konnte umgesetzt werden, doch der Großteil der Teams hatte einen Frühstart und so wurde das Rennen wieder abgebrochen.

Schorr zog die Konsequenz und ließ unter "Black Flag" starten. Das bedeutet, dass jeder, der einen Frühstart segelt, sofort disqualifiziert und von der Wettfahrt ausgeschlossen ist. So geschah es auch und es traf einige der Favoriten: mit Thomas Müller, Ulli Libor und Hans Werner Zachariassen wurden noch fünf weitere Teams disqualifiziert. "Wir hatten keine Chance. Die Startlinie war so aufgebaut dass die Luvseite klar bevorteilt war. Wenn sich dann dort 44 Drachen tummeln wird man ´rüber gedrückt. Heute hat es uns erwischt", so Libor. Er hofft nun, dass insgesamt mindestens fünf Wettfahrten gesegelt werden - dann haben sie die Möglichkeit ihr schlechtestes Ergebnis zu streichen.

Ein glückliches Händchen im Windkrimi bewies der Belgier Ben van Caughenbergh. Er gewann die dritte Wettfahrt und liegt derzeit auf dem zweiten Rang. Erster ist der Österreicher Christian Scheinecker. Auf dem Bronzerang liegt momentan Marcus Brennecke vom Bayrischen Yachtclub.

 

Scho-Ka-Kola macht schnell

Scho-Ka-Kola im Ziel - ASV Ostsee Challenge 2012 - Photo © ASV iK
Scho-Ka-Kola im Ziel - ASV Ostsee Challenge 2012 - Photo © ASV iK

02.08.2012 - Der Favorit bei der Hochseeregatta Ostsee Challenge 2012 des ASV i.K. hat sich klar durchgesetzt: Scho-Ka-Kola erreichte heute morgen als erste Yacht den Zielhafen Kiel. Herzlichen Glückwunsch an Skipper und Mannschaft und hier die PM des ASV i.K.:

Um 9:16 heute morgen überquerte die Crew um den Hamburger Dr. Uwe Lebens die Ziellinie der ASV 102 Offshore Challenge. Müde, geschafft, aber glücklich grinsend hatte die Crew die 57 Fuß lange Offshore-Rennyacht über die fast 500 Meilen lange Bahn als erstes Schiff ins Ziel gebracht.

Scho-Ka-Kola bei Bornholm - Photo © Scho-Ka-Kola
Scho-Ka-Kola bei Bornholm - Photo © Scho-Ka-Kola

Während der Weg bis Bornholm Kaiserwetter und Backstagsbrisen bereit hielt, wurde das Leben für die 10köpfige Crew mit der Rundung der dänischen Insel anstrengender und belastender. Nach Passage des Öresunds drohte die graue Yacht immer wieder in Flauten einzuparken, während von hinten die Rivalen immer noch mit frischem Wind aufkamen.

Die Entscheidung viel allerdings gestern Nacht, als die Crew des für den Kieler Yacht Club startenden 57 Füßers die Führung an der Nordspitze Seelands wieder ausbauen konnte und mit frischem Wind durch den Großen Belt gen Kiel rauschte.

Scho-Ka-Kola im Großen Belt - Photo © Scho-Ka-Kola
Scho-Ka-Kola im Großen Belt - Photo © Scho-Ka-Kola

Dort kreuzt momentan der Rest des Feldes auf. Mehrere Flauten über Nacht hatten dafür gesorgt, dass das Feld wieder dicht aufeinander geschoben wurde und es bis zum Schluss spannend bleibt, wer am Ende in Kiel auch nach berechneter Zeit die Nase vorne hat. Der aktuelle Zwischenstand von gestern Abend sieht die Scho-Ka-Kola auch berechnet noch vor der Needles and Pins des Kieler Segelmachers Ulrich Münker, dahinter aber gleich Geburtstagskind und Rennorganisator „Peter von Danzig“ vom Akademischen Segler Verein, zu dessen 20. Geburtstag die Neuauflage dieser Regatta zustande kam. Der liefert sich momentan einen Match-Race Krimi mit dem Walross IV des Akademischen Segler Vereins aus Berlin. In Sichtweite schenken sich beide Crews wenig. Schlafentzug und klammer Wäsche zum Trotz!
Weitere Zieleinläufe sind für diese Nacht vorgesehen und die restlichen Crews werden alles geben, um noch pünktlich zum Hansenautic-Abschluss-Dinner am Samstag in Kiel zu sein.

Solange genießt die Crew des schnellsten Schiffs schon einmal ein paar eigenwillig gekühlte Biere. Obs allerdings an dem am Steg verankerten Kasten Bier lag, dass die Scho-Ka-Kola so schnell segelte, wollte keiner aus der Crew bestätigen.

Zielbier für Scho-Ka-Kola - ASV Ostsee Challenge 2012 - Photo © ASV iK
Zielbier für Scho-Ka-Kola - ASV Ostsee Challenge 2012 - Photo © ASV iK

Die ASV 102 Offshore Challenge wird vom Akademischen Segler Verein in zweiter Auflage anlässlich des 20. Geburtstages des Flaggschiffes „Peter von Danzig“ veranstaltet. Die Regatta führt über mehr als 500 NM quer durch die Ostsee und wir ausschließlich ehrenamtlich durch die studentischen Mitglieder des Vereins organisiert. Das Rennen kann live per Tracker im Internet verfolgt werden.

 

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