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Ab ins Wochenende

 Copenhagen, 31 08 2007 Rolex Farr 40 World Championship Fleet Race ©Photo:ROLEX/Carlo Borlenghi
Rolex Farr 40 World Championship Fleet Race ©Photo:ROLEX/Carlo Borlenghi

31.08.2007 - Okay, eigentlich habe ich mich auf Info aus Neustadt gefreut, wo die Beneteau 25 ihre WELTMEISTERSCHAFT ausgesegelt haben. Zwar waren etliche Anarchisten und sogar Clubmitglieder von mir vor Ort dabei, aber leider ist der Informationsfluss noch nicht so, wie ich es mir für die BildschirmseglerInnen von SA.de wünsche. Rubberduck hat einen Thread im Regattaforum angeschoben und aber leider wenig Unterstützung erfahren. Und so was wie einen Presseobmann scheint es in der Beneteau 25 Klasse auch nicht zu geben oder er/sie macht den Fehler und denkt, dass man Sailing Anarchy ignorieren kann. Für diejenigen, die es noch nicht wissen: Weltmeister der Beneteau 25 wurde Joachim Hellmich auf der “La Revoltosa” vor Niklas Ganssauge auf der “Flexi”. Mit der selben Punktzahl wie Ganssauge belegte der Spanier Carlos paz Blanco den dritten Platz auf dem Treppchen. Hier das Gesamtergebnis und ich hoffe doch, dass ich morgen am Tresen im Club noch einige Details zu Black Flag, Wind und anderes höre. Was mich besonders gefreut hat, war die Teilnahme von zwei Teams aus Thailand. Ein Teil der Crew segelt dort unten auf eine Phuket 8 und ist als Anarchist bei unserer englischsprachigen Mutter aktiv. Mal hören, ob es an der Ostseeküste zu einem Anarchistentreffen gekommen ist.

505 European Championship Sopot 2007

Da lobe ich gerne Gerit Haaland von der 505ern. Hier sein Beitrag von heute zu der Europameisterschaft seiner Klasse vor Sopot.

Am vorletzten Wettfahrttag der 505er EM stellten Jørgen und Jacob Bojsen-Møller erneut ihre olympische Klasse unter Beweis. Mit einem ersten und einem zweiten Platz bauten die alten Hasen ihre Führung aus und liegen damit vier Punkte vor ihren Landsleuten Jan Saugmann und Morten Ramsbæk. Die amtierenden Weltmeister sind damit die einzigen, die Bojsen-Møller den Titel noch streitig machen könnten. Die dreifachen Weltmeister Dr. Wolfgang Hunger/Holger Jess blieben erneut unter ihren Möglichkeiten  und rutschten auf Rang vier ab. "Die Dänen sind heute einfach schneller UND schlauer gesegelt" gestand der sichtlich genervte Holger Jess ein. Offensichtlich nicht nur die Dänen, denn auch die deutschen Jungstars Herrmann/Kleiner konnten an Hunger/Jess vorbeiziehen. Chancen im deutschen Kampf um Platz drei hat auch noch Meike Schomäker, die nach konstanter Serie mit nur drei Punkten Rückstand auf die Dritten auf Rang fünf liegt. Die junge  Steuerfrau scheint in dem erfahrenen "Fiven"-Vorschoter Reiner Görge ihren idealen Segelpartner gefunden zu haben.  Für die letzte Wettfahrt am Samstag werden erneut in Richtung und Stärke schwankende Winde aus West bis Nord erwartet.

Mehr Bilder und Info zu der Europameisterschaft der 505er findet Ihr auf der Site des polnischen Segelvereines von Sopot, die dankenswerterweise auch eine englischsprachigen Teil eingerichtet haben..

 STRUNTJE LIGHT, Wolfgang Schaefer, GER, Photo credit: Rolex /   Daniel Forster
Foto credit: Rolex / Daniel Forster

In Kopenhagen läuft die WM der FARR 40 Klasse. Aktuell führt Vincenzo Onorato mit seiner Mascalzone Latino vor der Klassenhäuptling Jim Richardson mit seiner Barking Mad, welche ja die erste F40 Regatta in Deutschland vor wenigen Tagen gewonnen hatte. Auf Platz 3 liegt Alinghi mit Ernesto Bertarelli am Ruder. Die Teilnehmer aus Deutschland schlagen sich in dem Feld ganz wacker, Wolfgang Stolz liegt mit seiner OPUS ONE auf Platz 5 und Wolfgang Schäfer ist aktuell mit Struntje Light 12. in dem Feld der 36 Boote. Helmut Jahn, gebürtiger Nürnberger und seit Jahrzehnten in Chicago als Architekt aktive belegt mit seiner Flash Gorden Platz 19. Der ausrichtende KYC hat eine gute Website zu der Weltmeisterschaft eingerichtet, Ergebnisse findet ihr hier.

 

505er EURO in Polen

Boris Herrmann und Julien Kleiner siegen bei den  505 PreWorlds. Photocredit: Dorota Stawska)
Boris Herrmann und Julien Kleiner siegen bei den 505 PreWorlds. Photocredit: Dorota Stawska

29.08.2007 - Im Seebad Sopot an der polnischen Ostseeküste segeln seit dem 26.08.2007 die 505er Klasse ihre diesjährige Europameisterschaft aus. Hier ein Bericht von Gerrit Haaland, Pressesprecher der deutschen KV und endlich auch mal wieder auf dem Wasser dabei:

Mit einer Gedenkminute für das nur zwei Tage vorher unerwartet verstorbene Jurymitglied Jim Gibb wurde am Sonntag abend im polnischen Seebad Sopot die Europameisterschaft der 505er-Rennjollen eröffnet.

Bereits Samstag und Sonntag wurden zum Aufwärmen die internationalen polnischen Meisterschaften ausgetragen. Bei böigem ablandigem Westwind zeigten die frischgebackenen Deutschen Meister Boris Herrmann und Julien Kleiner Bestform und gewannen mit einem Punkt Vorsprung vor den Australiern Quirk/Holden.

Polnische Meister wurden Kornesczuk/Kempeç auf Gesamtrang elf. Für das aufstrebende 505er-„Entwicklungsland“ Polen eine respektable Leistung. In Polen hat sich in den letzten drei Jahren eine beachtliche „Fiven“-Flotte entwickelt, dies wurde von der internationalen Seglerschaft mit der Vergabe der EM nach Sopet honoriert.

Mit ihrem Sieg in den Vorwettfahrten zeigen Herrmann/Kleiner, dass bei der Euro mit ihnen zu Rechnen ist. Mit größter Spannung wird jedoch das Duell zwischen den amtierenden dänischen Weltmeistern Jan Saugmann/Morten Ramsbæk und den Schleswig-Holsteiner Multichampions Dr. Wolfgang Hunger und Holger Jess erwartet.

Die Dänen waren in Australien bereits im Januar 2007 Weltmeister geworden. Bei der Kieler Woche hatten sie ihre Topform schon hinter sich, so dass Wolfgang Hunger seinen fünfzehnten Kieler Woche-Sieg feiern konnte.

Jetzt haben Saugmann/Ramsbæk aber ein weiteres dänisches Spitzenteam mitgebracht: Die Veteranen Jørgen und Jacob Bojsen-Møller haben nicht nur olympisches Gold und zahlreiche WM-Titel im Flying Dutchman ersegelt, sondern sich in den letzten Jahren auch einen Namen als angesagte Segelmacher für die 505er gemacht.

Viele Titelaspiranten haben die Vorbereitungsrennen lieber von Land aus verfolgt. Angesichts der ruppigen Bedingen war offiziell von Schonung des Materials die Rede. Manche wollten sich vielleicht einfach nicht in die Karten schauen lassen. Aber auch das legendäre Nachtleben des lebensfrohen Badeorts mag eine Rolle gespielt haben. Selbst ernstzunehmende Spitzensegler wurden an diesem Wochenende noch morgens um fünf in diversen Beach Clubs beim Tanzen gesichtet.

Die dänische Elite hat immerhin am Sonntag für zwei der sechs Rennen die Nase in den Wind gehalten. Mit Plätzen zwei und drei für die Bojsen-Møller-Brüder und zwei Siegen für Saugmann/Ramsbæk haben die Dänen erst einmal ordentlich vorgelegt. Von Dienstag bis Samstag wird sich zeigen, ob die Deutschen ihren Kater ausgeschlafen haben.

Anscheinend haben die deutschen Teilnehmer die polnischen Feiergewohnheiten besser weggesteckt: Im ersten Rennen der EM belegten Hunger/Jess den zweiten Platz! Der Tagessieg ging an Ian Pinnell und Carl Gibbon aus Großbritannien. Die dänische Favoriten Saugmann/Ramsbæk auf Rang vier. Wegen stark böiger Winde wurden gestern keine weitere Starts durchgezogen.

 

Melges 24  EURO 2007 - Ausklang

27.08.2007 - Die meisten Melges 24 liegen jetzt wieder in ihrem Heimathafen und ihre Crews habe tolle Geschichten von der Euro mit nach Hause gebracht. Hier noch ein Beitrag von Günter Tzeschlock, dem 1. Vorsitzender der deutschen Klassenvereinigung und ein Anarchist der ersten Stunde. Günter hat die Gelegenheit genutzt und am letzten Donnerstag vor den Wettfahrten mit dem Steuermann der führenden Blu Moon, Flavio Favini, ein Interview zu führen.

Photocopyright: Mascalzone Latino / CapItalia Team

Günter Tzeschlock: Was hat Dich bewegt, wieder in die Melges24 Klasse einzusteigen?
Flavio Favini: Der Spass mit dem Team von Franco Rossini und dem Segelspaß mit der Melges24 im Allgemeinen.

GT: Wie ist das gemeint?
FF: Americas’s Cup Segeln ist mit echtem One-Design-Racing nicht zu vergleichen, das Steuern einer AC-Yacht bzw. das Segeln damit ist eher Busfahren.

GT: Wo liegt denn der Unterschied?
FF: Erstens das Fleet-Racing im Allgemeinen wo andere Faktoren wie im Match-Racing zu berücksichtigen sind und dann das lebhafte Verhalten kleiner Boote, die eine ganz andere Dynamik wie Big-Boats haben. Dazu kommt die hohe Leistungsdichte in der Melges24, die einen ständig fordert.

GT: Was hat Dich zu Deinem Einstieg ins Mascalzone/Capitalia AC-Team bewegt?
FF: Es ist natürlich eine einmalige Chance, wenn man ein solches Angebot bekommt, das man nicht ausschlagen kann – auch nicht hinsichtlich zukünftiger Engagements.

GT: Was segelst Du sonst noch?
FF: Aktuell bin ich noch in der GP42 Klasse engagiert, 12 Boote dieser Klasse segeln einen Circuit in Südeuropa – ich sehe eine große Zukunft in dieser Klasse. Nicht so kostenintensiv wie die TP52 aber mit einem ähnlichen Konzept. Schlussendlich hängt der Erfolg einer solchen Klasse immer am finanziellen Engagement eines Eigners bzw. eines Syndikats ab.

GT: Werdet Ihr Europameister in der Melges24?
FF: Die Montefusco-Crew ist uns noch eng auf den Versen und wir dürfen den Vorsprung nicht aufs Spiel setzen.

GT: Flavio, vielen Dank und viel Spass und Erfolg in den noch anstehenden Läufen.

Leider wurde es dann doch nur noch ein Lauf und am Ende stand die Blu Moon als Gewinner der Europameisterschaft fest. Glückwunsch an Flavio Favini und sein Team um Franco Rossini zum verdienten Titelgewinn.

 

Melges 24 EURO 2007 - Alles hat ein Ende ...

 Melges 24, European Champion, BLU MOON, SUI, Flavio Favini and LENNY, EST, Toenu Toeniste, European Champion, Corinthian Group
Melges 24 Europameister BLU MOON, Flavio Favini and LENNY, Toenu Toeniste, Europameister in der Amateurwertung, Photocopyright: ROLEX / Daniel Forster

24.08.2007 - Und hier ist der Bericht zum letzten Tag der EURO von Anarchist Pussy Galore vom Ort des Geschehens: Fast Live und mit mehr Action, als eine stundenlange Startverschiebung vermuten läßt:

Shit happens!

Begann der gestrige Tag mit Nebel und Windstille, endete er doch noch furios: Pünktlich zu den ersten Sonnenstrahlen, die durch den Nebel drangen, setzte gegen Mittag die Sea Breeze ein und um 14:30 lief annähernd fast die komplette Melges24 Flotte noch einmal gemeinsam vor Neustadt aus und konnte eine letzte Wettfahrt auf das Scoreboard bringen. Bei Sonnenschein und guten 3 Beaufort drängelte sich das Feld nach einem Ruhetag an der Startlinie, sodass schon beim ersten Startversuch gleich mit Trauerflor -sprich Black Flag- gestartet wurde. Doch zum ersten Mal während der ganzen EM musste kein Boot aufgrund eines Frühstarts gleich abdrehen und noch 60 Melges machten sich auf den Weg zur Luvtonne.

Leider mussten wir uns direkt nach dem Start aus der Wettfahrt nach einer heftigen Kollision verabschieden. Nachdem die Schweizer Music55 bei einem Duck das Großsegel zu spät öffnete, rammte uns der Schweizer Mittschiffs und hinterließ einen netten Abdruck ihres Bugbereiches zwischen unserer Cockpitreling. Da nun auch unter Deck die Sonne schien, entschieden wir uns sofort zum Abbruch und brachen unter Begleitung unseres Havariepartners in die Ancora Marina zum Auskranen auf.

Toll hier die Leistung der deutschen Küstenwächter: Als wir uns 500 Meter vor dem Hafen zum motoren unter Großsegel entschlossen, wurden wir sofort von einem Küstenwache-Boot aufgebracht und in Kenntniss gesetzt, dass wir unverzüglich den entsprechenden Kegel zu setzen hätten. Entweder waren das Dreharbeiten zu einer sehr schlechten Folge von "Versteckte Kamera trifft Vorabendprogramm Ehlers und seine Küstenwächter" oder aber wir waren aufgrund der Havarie irgendwie nicht in der Lage, dem subtilen Humor des deutschen Beamten zu folgen. Daran glauben, dass dieser Mann ernsthaft davon ausging, dass wir als österreichische Melges entsprechende Signale an Bord haben könnten, möchte ich nicht. Schade, dass der amtseifrige Kollege nicht mal an einem der Tage beim Aus- oder Einlaufen der gesamten Flotte dabei war. Da hätte er richtig abkassieren können. Und ich hätte mir sehr gerne die Konfrontation deutschen Behördenwahnsinns mit italienischem Dolce Vita angeschaut. Nun ja, arme Wurst eben! Hierzu der Link, der mehr als tausend Worte zum deutschen Küstenschutz sagt:

Nach einem Kranmarathon (ich brauche mehr Zeit um meinen I14 zusammenzurödeln als der durchschnittliche Melges-Segler um sein Boot komplett zu verpacken) startete das Price-Giving mit großen Emotionen.

 Melges 24, (left) AIRIS, ITA, Sandro Montefusco, 2nd place; BLU MOON, SUI, Flavio Favini, 1st place, UKA UKA, ITA, Lorenzo Bressani, 3rd place
AIRIS, ITA, Sandro Montefusco, 2nd place; BLU MOON, SUI, Flavio Favini, 1st place, UKA UKA, ITA, Lorenzo Bressani, 3rd place - Photocopyright: Rolex / Daniel Forster

Mein persönliches Highlight: Die Italo-Fraktion singt die eigene Hymne, als Montefusco und Crew für den Treppenplatz geehrt werden. Schade wirklich, dass der DJ schon nach Ansätzen guter Laune der Südeuropäer dieses Formel1-Feeling mit "The Final Countdown" versauen musste. Immerhin die Schweizer Hymne für den Italiener und EM-Gewinner Flavini mit seiner BluMoon wurde ausgespielt. Ohne den Eidgenossen all zu Nahe treten zu wollen: Die italienische mit importiertem Segler-Chor und voller Elan angestimmt war schöner und deutlich emotionaler.

Im Gegensatz zum Vorjahr war das Buffet in diesem Jahr etwas bodenständiger. Analog zum Farr40-Price-Giving - bei dem der Vorjahre-Hummer durch Curry-Wurst und Schnitzel ersetzt wurde - gab die Küche in diesem Jahr Finger-Food und verschiedene Snacks heraus. Alles in allem aber sehr genießbar und in vollem Maße der Veranstaltung würdig.

Für die kommende Rolex Baltic Week sind die Farr40s wieder als Gast eingeplant. Die Herren sollen wohl vor Ort ihre Euro ausfahren. Und das als Single-Auftritt. Erste Anzeichen, dass die Klasse im Mittelmeer ausstirbt oder viel mehr Zeichen einer engagierten Verbandsarbeit von Wolfgang Schäfer? We will see. Schade aber, dass andere spektakuläre Klassen somit im kommenden Jahr ausgeschlossen sind.

Das Feedback aus der Klasse war am Ende gespalten. Sicherlich zum einen durch die Teils unverständlichen Entscheidungen der WL, aber sicherlich auch zum anderen durch das verquere Wetter. Bleibt zu hoffen, dass man in Zukunft auch in Norddeutschland sich über eine wachsende Flotte freuen darf. Denn die Melges ist mehr als eine Alternative zur Beneteau25 oder J24. Sie ist pures Adrenalin und bietet Wettkampfsegeln auf wohl höchst möglichen Niveau, wobei bei dieser EM sich für jeden Leistungsbereich ein Gegner fand.

So long von einer müden Pussy, die sich wieder in ein normales Leben integriert. Wünsche allen Südlern eine gute Heimfahrt und freue mich auf Rückmeldung aus den warmen Gefilden. Nächste Meldung: Flensburg, Herbstwoche. Dann aber mit ein paar Füßen mehr. Aber trotzdem mit asymetrischem Segeln. *Grins*

Danke an die Superpussy, die sich wirklich einige intensive Streicheleinheiten verdient hat. Ich bin schon am wühlen in dem Häufchen hinter mir, bin mir sicher, ich finde etwas, mit dem ich mich für seinen Einsatz bedanken kann. Mal schauen, da liegen noch originalverpackte Harken Curry Klemmen rum, was zu Lesen für die langen Winterabende ist auch in da. Ach, die Qual der Wahl ...

Ich springe morgen auf die Thompson T750 von Anarchist Rocking Girl auf und melde mich ab in die brandenburgische Provinz. Oh Mann, da darf ich morgen bloß die Stullen nicht vergessen ...

 

 Update Melges 24:
Europameister 2007 ist Flavio Favini auf “Blu Moon”

BLU MOON,  Flavio Favini, Sail Number: SUI 521
2007 Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forster

23.08.2007 - Alle Crews hatten nach dem gestrigen Flautentag auf Wind zum Abschluß der Europameisterschaft vor Neustadt gehofft. Leider vergebens, erst nach 4 Stunden auf dem Wasser hat das Warten ein Ende, war der Nebel und die Flaute verschwunden und die erhoffte Seebrise setzte ein. Leider zu spät, um mehr als eine Wettfahrt über die Bühne zu bringen. Mit ihrem dritten Platz in der letzten Wettfahrt der EM konnten das Team um Eigner Franco Rossini ihre Gesamtführung vor der “Airis” von Sandro Montefusco und “Uka Uka” verteidigen. Mehr Infos hier auf der Eventsite von Rolex Baltic Week.

Als bester Deutscher landete Drachen-Umsteiger Marcus Brennecke aus München mit der „Alethea“ auf dem 19.Platz. Glückwunsch aus Berlin zu diesem Ergebnis. Ich vermute, damit ist der gute Mann den Drachen wohl auf ewig verloren gegangen ...

Jetzt warten wir noch auf einen Abschlußbericht von Pussy und dann stehen in Neustadt ja schon die WM der Beneteau 25 und die Regatta der J24 an.

 

So wird es gemacht ...

T780i-CH; Photocopyright: Raphael Näf
Photocopyright: Raphael Näf

17.08.2007 - In den 70, 80er war das der Titel einer Buchreihe für Kerle, die Spaß an Öl unter den Fingernägeln haben und es lieben, kleine & große Reparaturen an ihren Blechkisten selbst zu erledigen. Beim Bootsbau hat dieses Motto nicht ganz so viele Freunde wie unter den Autobesitzern. Aber viele von uns haben schon mal ernsthaft über einen Selbstbau nachgedacht. “Kann doch nicht so schwer sein, aus etwas Holz, Matte, Polyester- oder Epoxiharz einem schnellen Rumpf zu bauen.” Oft geht es mit dem Besorgen von Bauplänen weiter und spätestens dann wird es gefährlich. Wenn man klug ist, schätzt man nach dem Studium der Pläne seine handwerklichen Fähigkeiten, die Verfügbarkeit einer für den Bau geeigneten Behausung, den Kosten für das Material und den Zeitaufwandes sowie die Belastbarkeit der  Ehe richtig ein. Die meisten sagen dann traurig, aber zu Recht: ”Okay, Schade, aber ich lass es sein und spare mir die Zeit, das Geld und den Ärger!.” Und von denen, die sich doch an die Aufgabe heran trauen, müssen etliche leider schmerzhaft erleben, dass sie ihre Fähigkeiten allzu optimistisch eingeschätzt haben. Irgendwann tauchen diese gescheiterten Anläufe aus dem Orkus der Bastelgeschichte wieder auf und landen in Ebay oder hier.

T780i - Zeichnung, Copyright: TBoat.com
Copyright: TBoat.com

Ein Projekt, dass auf keinen Fall so enden wird, entsteht gerade in der Schweiz. Die Familie Näf hat bereits von 18 Jahren ihren ersten Selbstbau gemeistert und ein Tom Wylie Design in Holzbauweise erstellt. Das Boot ist noch immer gut auf der Regattabahn unterwegs, u.a. weil es permanent optimiert wurde und heute mit einem selbstgebauten Carbonrigg über den Zugersee segelt.

Tom Whylie - Zurichsee
Photocopyright: gerig-grafik-design@tic.ch

Als sanften Übergang in das Pensionärsdasein hat sich Vater Näf für den Bau eines weiteren Segelbootes entschieden. Da der Neubau das bewährte Boot aber nicht ersetzen soll, kam nach einigen Überlegungen nur ein betont sportlicher Dayracer als Objekt der Begierde in Frage. Raphael Näf (aka Anarchist Swiss T780) war so nett und hat mich mit Hintergrundinfos und Bildern zu ihrem Bauvorhaben versorgt, dafür ganz herzlichen Dank. Weiter zum Interview ...

 

“Gekotzt wird später, jetzt kümmert Euch um den verdammten Gennaker!”

2007 Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forster
NO WOMAN NO CRY GER 582, 2007 Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forster

21.08.2007 - In Neustadt ging heute ordentlich was ab auf der Regattabahn: Waren gestern noch 10-15 kts Wind vorhergesagt worden, blies es schon am Morgen mit 25 kts und drüber. Dazu eine Unwetterwarnung des DWD, in der Böen von 40 - 50 kts ankündigte wurden. Angesichts dieser Bedingungen fragte die Wettfahrtleitung bei der Internationalen Melges 24 Klassenvereinigung an, ob es für die Klasse ein Windlimit gibt. Da dies von der IMCA verneint wird, beschloß die WL, die 6. Wettfahrt zu starten. Etliche Eigner entscheiden sich aber angesichts der Windverhältnisse und der Prognose des DWD dafür, auf einen Start zu verzichten. Ich will jetzt kein “Weicheier” oder anderes Macho-Geschwafel hören, für mich hat die Entscheidungen der Eigner mit guter Seemannschaft zu tun. Seine eigenen Fähigkeiten, Erfahrung und Crew richtig einzuschätzen und abzuwägen, ob man das Wetter Mensch und Material zumuten kann, zeugt von gesundem Menschenverstand. Und das man mit einer Entscheidung gegen das Segeln heute nicht falsch lag, zeigt die Tatsache, dass heute je nach Infoquelle zwischen 5 und 8 Masten über Bord gegangen sind.

2007 Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forster
2007 Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forster

Die Topteams der Klasse - und wir reden hier von bezahlten Händen oder Profis, die mit Segeln z.B. als Bootshändlern oder Segelmachern zu tun haben, jagen ihre Melges 24 bei diesem Bedingung sicher und mehr oder weniger kontrolliert über die Wellen, Gleitfahrt mit Topspeed von 25 Knoten inklusive. Die engagierten Amateure in dem großen Feld bekommen bei diesen Verhältnis aber schon öfter ihre Grenzen aufgezeigt.

DEN 454 - 24 2007 Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forste
DEN 454 - 24 2007 Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forster

Hier der Bericht von Anarchist Pussy von 23:16 (vorbildlicher Einsatz - verdienter Held der Arbeit!) zum heutigen Sturmtag in Neustadt:

Ein harter Tag für die kleinen Boote. Schon gestern Abend war klar, dass es heute nicht einfach werden würde. 15-25 Knoten Wind versprachen die Modelle. Dass wir mit Pfeifen geweckt wurden, versprach schon Action. Um 10 kurz vor dem Auslaufen stand AP an Land, sodass erst mal ein großes Geraune durch das Feld ging. Doch bei näherem Blick aufs Wasser und die Wettermodelle kam Verständnis auf. DWD meldete 50 Knoten + für die Ostsee und vor allem die Neustädter Bucht, sodass für uns nach privater Rücksprache mit unseren Wetterroutern klar war: Kein Start mit Österreich 705. Unser Skipper betonte das auch noch mal beim Office. Haupttenor der auf dem Wasser aktiven WL blieb aber die Ausrichtung am Begriff Euro, sodass man um 11:30 die Flotte aufs Wasser schickte.

War der Start aus der Ancora-Marina bei einsetzenden Boen noch machbar, trennte sich spätestens beim Abfallen zum Race-Gebiet die Spreu vom Weizen. Schon an der ersten Fahrwassertonne kehrten daher die ersten Einsichtigen um und schonten Mensch und Material. Beeindruckend nichts desto trotz die Boote, die hier schon mal auf das bunte Segel zurückgriffen. Gischt und Schaum wie bei den 14s oder 18s und laut den Crews Geschwindigkeiten über den 20 Knoten.

Der erste Start ging direkt in die Walze der ersten Front und forderte erste Opfer. Edelweiß hatte es schon bei den Anfahrt vor gemacht und verlor bei der ersten Halse unter "weißen" Segeln beim Einstecken den Mast. Von Land konnte man (wir waren schon altklug mit GinTonic und Fernglas bewaffnet) nun die ganze Pracht des Kampfes beobachten. Direkt nach dem Schuss rollten die ersten Genoas ein und ein Rudel von 4 - 6 Booten machte sich gen Ancora auf, während der Rest tapfer zur Luvtonne aufbrach. Die Boote, die sich durch die stehende 2 Meter Welle dann endlich durchgekämpft hatten, wurden mit einem Teufelsritt nach unten belohnt. Wieder Geschwindigkeiten weit über 20 Knoten und für den Zuschauer an Land ein Schuss nach dem anderen. Wer es ohne Flachliegen über die Bahn schaffte lag am Ende konsequent vorne. Das Zeitlimit von 20 Minuten drückte zu dem den nachkommenden Teams die Entscheidung zum Setzen auf, da nur mit "weißen" Segeln ein Nachkommen oder gar Aufholen undenkbar wurde.

Lustig und glücklich eine Geschichte von einem Schweizer Boot: Beim Bergen des Gennakers wurde der Vorschiffsmann von der Gewalt des aufblähenden Segels von Deck um das Vorstag und am Ende unter das Boot gerissen. Der unfreiwillige und verdutzte Superman wurde dann von einem englischen Team geborgen und beendete die Wettfahrt very british. Weniger glücklich ein deutscher Segler aus Bayern, der durch die Beschleunigung nach hinten geschleudert wurde und abgeborgen werden musste. Am Ende wurde dann im Krankenhaus eine Rippenprellung diagnostiziert, nachdem zuvor das ganze Feld über Querschnittslähmungen und Schlimmeres spekulierte. Zum Glück war die Buschtrommel mal wieder wilder als die Realität.

Auf dem zweiten Downwind erwischte eine Boe auch das Boot des ehemaligen Melges Weltmeisters Nicola Celon und warf die Melges derartig auf die Seite, dass die Bombe vom Kiel abgetrennt wurde und das Boot durchkenterte. Celon und Crew konnten sich auf das Unterwasserschiff retten und wurden nach Mühen durch den HSH Blue Repair Service abgeborgen. Das Boot selbst wurde nach langen Mühen vom Veranstalter selbst geborgen. Die Bete Bossini steht mittlerweile auf ihrem Hänger in einer der Hallen gut versteckt. Doch die Pussy hat gleich mal Fotos gemacht. Die Handybilder gibt es jetzt, die besseren folgen. Aber psssttt....

Celon-Kielfinne - Melges 24 Euro 2007 - Photocopyright Pussy Galore, SA.de
Celon-Kielfinne - Melges 24 Euro 2007 - Photocopyright Pussy Galore, SA.de

Am Ende steht heute eine glückliche Flotte und ich gebe zu, dass wir die ob unserer Vernunft neidischen Blicke im Festzelt heute Abend bei der Klassenparty etwas genossen haben. Vermesser Peter Göckel hat in einer Hauruck-Aktion gleich 10 neue Masten von Devoti als Ersatz für die geknickten Boote besorgt und verspricht eine Anlieferung bis morgen früh. Man kann also gespannt sein.

Glücklicher und verdienter Gewinner der North-Sail Lotterie wurde Sayonara Light, die sich über einen brandneuen Genaker aus dem Hause North freuen dürfen. Leider ohne Vermessungsstempel Jungs! Also nicht auf Ideen kommen, mit dem Nachschauen nimmt man es hier ganz genau!

Morgen wieder leichtere Winde und somit auch wieder mit uns. Es grüßt die Pussy!

SUI 521 ,  2007 Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forster
SUI 521 - 2007 Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forster

Führender in der Gesamtwertung nach 6 Läufen ist SUI 521, Blu Moon unter Flavio Favini. Einen ausführlichen Tagesbericht findet Ihr hier auf der Eventsite von ROLEX. Und natürlich bietet unser Forum in dem Melges 24 EURO Thread brandheiße Infos aus erster Teilnehmerhand. Viel Spaß beim schmökern ...

 

Bevor man uns vorwirft, wir würden IMS nicht kennen ...

IMS Worlds 2007 - Beluga - Copyright: Magne Klann
IMS Worlds 2007 - Beluga - Photocopyright: Magne Klann

21.08.2007 - Viele Segler haben zu dem IMS Rating System ein gespanntes Verhältnis. Häßliche Kisten, Holzschuhe statt Ballast im Kiel, keine Bleibombe, eher was für die Rennen um die Tonnen, aber nicht die erste Wahl für Hochseeregatten, Rechenkünstler und innovationsfeindlich ... Meinungen und Vorurteile gegen Ratingsysteme und deren Schwächen sind so alt wie die Vergütungssystem selbst und das Hohe Lied auf die sportliche Klarheit innerhalb von Einheitsklasse sowieso. Wir bei Sailing Anarchy wissen, dass was dem einem sin Uhl ist, ist dem anderen sin Nachtigall. Deshalb lassen wir beide leben und freuen uns über jeden, der sein Schiff schnell in einer Regatta bewegt.

Und die deutschen Teams haben sich bei der WM vor Hankö in Norwegen erfolgreich geschlagen und das Silber abgeräumt: Das Beluga Sailing Team von Eigner und Steuermann Christian Plump dominierte bei durchweg guten Windverhältnissen bis hoch an die 30 kts mit der Evento 46 ihre Klasse so deutlich, dass auf den Start zur letzten Wettfahrt verzichtet werden konnte. Eigner Plump hat sich mit Markus Wieser einen der besten deutschen Segler als Taktiker an Bord geholt.

DMMR 2007 - Wieser Crew + Bähr, Photocopyright: SailingAnarchy.de
DM im Matchrace 2007, Wieser, Paschen, Peckholt + Rolf Bähr, DSV, Copyright: Joachim Rieken

Als Trimmer kam zusätzlich Matti Paschen von dem deutschen America´s Cup Team UITG als Verstärkung in die Crew. Markus Wieser segelt in diesem Jahr eine super Saison: Deutscher Meister im Match Race im Mai in Berlin mit Matti Paschen an Bord auf der Streamline, Deutscher IMS Meister mit der Beluga, Europameister im Drachen vor Finnland vor zwei Wochen und jetzt Weltmeister in der IMS 1!

Beindruckend auch die deutschen Erfolge in der Klasse IMS 2: Weltmeister wurde Johann Friedrichsen aus Flensburg mit seiner Chinnok vor der Westwind von Peter Süselbeck und Uwe Wenzel mit der Cala Ventinove. Glückwunsch an die alle deutschen Teams! Anarchist GER 5 war auf der Westwind dabei und ich hoffe auf einen kurzen Insiderbericht für SailingAnarchy.de ...

 

Melges 24  EURO - Es sieht gut aus ...

20.08.2007 - Nach dem Aufstehen direkt an die Tastatur, so eine Pussy lob ich mir! Hier der Ausblick auf den heutigen Wettfahrttag von den Anarchisten vor Ort:

Nachdem gestern nacht drückende Schwüle über der Ancora-Marina lag, hat ein in den Morgenstunden herabbrechendes Gewitter das Wettersystem geknackt: Momentan heult es schon kräftig durch die Masten und Windfinder verspricht mit 10 Knoten anständigen Wind auf der Bahn. Mit etwas Glück kommt dazu noch wie gestern ein bisschen Thermik, damit bei der Luvtonne gleich richtig gestartet werden kann.

Dazu hat sich anscheinend das Wettermodell geändert. Waren bis dato für morgen flaue Winde um 3 Knoten vorausgesagt, wird uns in unseren Modellen nun Wind bis 15 Knoten versprochen. Auch für den Rest der Euro sieht es damit richtig gut aus! Bleibt zu hoffen, dass es auch so kommt. Wir sind gespannt, ob heute mehr als 2 Rennen gefahren werden. Beste Grüße von einer die Hände reibenden Pussy!

 

Melges 24 EURO: Zweiter Tag - drei Rennen!

 Melges 24 fleet racing downwind -  2007 Rolex Baltic Week ©ROLEX/Daniel Forster
2007 Rolex Baltic Week ©ROLEX/Daniel Forster

19.08.2007 - Nach dem Flautentag zur Eröffnung der Melges Europameisterschaft hatte Aeolus heute ein Einsehen mit den aus ganz Europa angereisten Teilnehmern. Um 13:35 fiel der Startschuß zur erste Wettfahrt der EURO. Im Lauf der Wettfahrt nahm der Wind von 5 auf 10 kts zu. Der erste Sieg konnte Team Barbarians, GBR 691, mit Stuart Simpson an der Pinne feiern. Die zweite Wettfahrt ging an  Lorenzo Bressani auf Uka Uka, ITA 682, der den ersten Lauf an zweiter Stelle beendet hatten.

Uka Uka,  ITA 682, Owner: Lorenzo Bressani  - 2007 Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forster
Uka Uka, Owner: Lorenzo Bressani 2007 Rolex Baltic Week ©ROLEX/Daniel Forster

An der Spitze des Gesamtfeldes liegt nach dem dritten Lauf die Blu Moon von Flavio Flavini, SUI 521. Nach den Plätzen 3 und 2 in den beiden ersten Rennen krönte er seine Leistung an diesem Tag mit seinem Sieg in der letzten Wettfahrt. In der letzten Wettfahrt wurde anscheinend heftig gewürfelt und sol liegt das Boot aus der Schweiz jetzt klar in Front vor Team Barbarians und Uka Uka. Der aktuelle Stand der EURO findet hier auf der Rolex Baltic Week Site hier.

 BLU MOON, Flavio Flavini leading after 3 races ; 2007 Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forster
BLU MOON, Flavio Flavini, 2007 Rolex Baltic Week ©ROLEX/Daniel Forster

Und hier der Tagesbericht von Pussy Galore, kurz und knackig vor Bier, Dusche und Party:

Um 11 Uhr war erste Startbereitschaft und pünktlich versammelte sich mit großer Hoffnung und auch großen Erwartungen das Feld vor dem weit in der Lübecker Bucht verankerten Startschiff. Im Gegensatz zu gestern gab es auch tatsächlich Wind und segelbare Bedingungen, auch wenn es dafür erst wieder Anker auf hieß. Nach einem abgebrochenen Start und erneutem Leidensdruck folgte die Melges Flotte weiter hinaus auf die offene See bzw. hinaus aus der Landabdeckung. Ironischerweise fanden im Vorjahr alle Wettfahrten der WM für die Seesegler deutlich weiter Inshore statt...

Nun ja, für den lieben Wind ist man ja zu allerhand bereit und somit freute sich die Flotte auf den lang ersehnten Startschuss zur ersten Wettfahrt dieser Euro. Nach drei weiteren Abbrüchen mit AP in unerfindlicher letzter Minute und pingelichen Linienkorrekturen um ± 5 Grad endlich der erste Start. Ob sauber oder nicht, der große Favoritensturz setze unvermittelt ein. An der Luvtonne waren wir zwar wie gewohnt in einer Position um die 25-30, aber matchten uns mit dem EX-Weltmeister Nicola Celon um Spreader und Gate. Bete Bossini zog aber weiter an und holte verdient auf. Nach drei harten Up-and-Downs bei Nord-Ost für uns ein zufriedenstellender Einlauf im Mittelfeld zwischen der internationalen Konkurrenz.

BETE BOSSINI, ITA 643 Owner: Nicola Celon -  2007 Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forster
BETE BOSSINI, Nicola Celon, 2007 Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forster

Beim zweiten Start konnte leider die WL den bisherigen Eindruck im Feld nicht verbessern. Wieder unerwartete Abbrüche, lange Wartezeiten um dann unverständlich und unverschuldet bei Black-Flag los zu preschen. Für uns der erster Katastropheneindruck. Ging eben ganz nach Schönfeldt über links. Wussten wir aus den Vorjahren auch, aber das Feld wollte uns wo anders. Am Ende im hinteren Drittell und etwas enttäuscht, dafür heiß bei den perfekten Bedingung um ca. 17 Uhr noch mal eine Wettfahrt aufzuholen.

Die WL hatte es wohl nicht anders geplant und es sollte auch losgehen. Konsequent gleich im ersten Startversuch Black Flag. Dementsprechend etwas Zurückhaltung auf der langen Linie, auch wenn manch einer Verstecken spielen wollte. Am Ende ging der Start in neukonditionierter Weise zu Ende: AP! Bis dato waren wir immer im Glauben, dass man bei Black-Flag mit dem 1. Hilfsstander aufwartet, um dann auszusortieren. Hier anscheinend nicht. Nun gut, nach zweimaligem Abbruch und einer Linienkorrektur geht es los. Am Luvfass lässt zwar der Wind nach, was aber die Welle nicht beeindruckt. Fazit: Das Feld wird brutal durcheinander gewürfelt. Zwischen Luv-Fass und Spreader entwickelt sich für die hintere Hälfte des Feldes eine 10 Minuten Kreuz, bei der munter durch die Gegend getrieben wird. Fazit: Muss nicht sein. Aber nicht aufgeben, auch wenn man kurzzeitig letztes Boot wird. Analog zum Vorjahr ist das Feld nun in winzige Windsysteme unterteilt und die Letzten werden plötzlich wieder nach vorne gespült. Es hat auch was, mal Glück zu haben. Am Ende wird dann am 2. Luvfass das Ziel ausgelegt und die Bahn verkürzt. Ob die Ergebnisse dieser Wettfahrt allerdings repräsentativ sind, man weiß es nicht.

Heute Abend Party. Ich bin gespannt, was für Heldengeschichten an der Bar aufstoßen werden. Gestern Abend war das Festzelt zumindest schon mal fest in B25 und J24-Hand. Die Jungs dürfen sich hier kommende Woche vom Wind verwöhnen lassen.

Beste Grüße von einer sonnengebrannten und erledigten Pussy und jetzt: “Bier her!”

Neben dem ersten Segeltag für die Melges 24 war der heutige Sonntag der Schlußtag für die FARR 40 Klasse. Im Rahmen der ROLEX Baltic Week hatte sich diese Klasse zu ihrer ersten Regatta in Deutschland getroffen hatten. Die angetretenen 13 Team nutzten diese Veranstaltung als ideale Trainingsregatta für die in wenigen Tagen in Kopenhagen beginnende Weltmeisterschaft.

 Barking Mad Sail Number: USA 50955 Owner: Jim Richardson Design: Farr 40 2007 Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forster
2007 Rolex Baltic Week ©ROLEX/Daniel Forster

Der bislang Führende in der Wertung der FARR 40, Jim Richardson, gewinnt mit seiner Yacht Barking Mad die erste Regatta der Klasse in Deutschland. Mit seinen Erfolgen vor Neustadt sicherte sich der Internationale Klassenpräsident auch den European Circuit der FARR 40 mit knappen Vorsprung vor Sue und Lang Walker aus Australien und ihrer Kokomo. Hier ein ausführlicher Text zum letzten Tag der Farr 40 Regatta.

 

Rolex Baltic Week - Ohne Wind nicht los

 Sirgusawa, Winner of race 1, day 2; 2007 Rolex Baltic Week ©ROLEX/Daniel Forster
Sirgusawa, Winner of race 1, day 2 2007 Rolex Baltic Week ©ROLEX/Daniel Forster

18.08.2007 - Leider haben sich die Vorhersagen der Meteorologen für den Samstag als richtig herausgestellt. Die weiterhin schwachen bis kaum vorhandenen Winde habe der Melges EURO den ersten Strich durch die Rechnung gemacht. Konnten die Big Boats der FARR 40 bei der Rolex Baltic Week heute wenigstens zwei Wettfahrten (Ergebnis) über die Regattabahn bringen, blieb für die Jungs und Mädels auf den Melges 24 nur Sonnencreme und viel Trinken als Rettung vor dem Flautenfrust. Hier der Bericht zum Tag 1 der Melges EURO Championship von unserem Sailing Anarchy Korrespondenten Pussy Galore:

Wir segeln auf Cup-Niveau!

Zumindest auf Louis Vuitton-Cup Niveau. Denn analog zum Cup fehlte am ersten Tag in Neustadt der Wind. War beim Auslaufen noch mit 5-6 Knoten Wind genügend Kraft in der Luft, damit die große Flotte es bis zum weit ausgelagerten Startgebiet quer ab von Pölzerhaken segeln konnte, ging Rasmus direkt im Startgebiet die Luft und Lust aus: Glatze und Sonnenschein. Tendenz: Abnehmend. Trotz der unterhaltsamen Timechecks und Infos übers UKW, sinnloses Treiben und Leichtiwndsegeln, bis um 16 Uhr die WL ein Einsehen hatte und der weiteren Hautkrebsentwicklung Einhalt gebot. Fazit: The same procedure as last year James! Die Hoffnung stirbt zuletzt, auch wenn Windfinder einen nicht optimistisch stimmt.

Highlight des Tages: Die Hafenregatta unter Außenborder. Feintrimm mit voller Crew auf dem Vorschiff und dem leichtesten an der Pinne. Klarer Vorteil für die Mercury-Diesel-Genoa. Die 2-Tackter zogen durch und konnten am Ende mit einer überragenden Innenposition im Hafen punkten. Die Pussy baut heute Abend erst mal eine Wasserbombenschleuder als Motivationsgenerator für die weiteren Flautentage. Irgendwo habe ich noch einen alten IMS-Schleuder-Bauplan auf dem Rechner. Und zwischen den beiden Relingsstützen der Melges ist genügend Platz. Mal jemanden von der YRU in Kiel anrufen und rechnen lassen, was so ne Relingsstütze ab kann! So ich tigere jetzt mal zum Bier und verbleibe mit besten Grüßen, die sonnengeplagte Pussy.

So weit die Meldung vom Tag aus Neustadt und Danke an Pussy für den Bericht, der bereits 10 Minuten nach dem Festmachen und vor dem ersten Bier bei uns eingetroffen ist. So soll es sein - Hut ab vor diesem Einsatz, mal sehen, ob ich noch was auf meinem Schreibtisch als Dankeschön für die Pussy finde.

 

Rolex Baltic Week - Täglich frisch von der Kante

 James Richardson's BARKING MAD, leader after four races
Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forster

18.08.2007 - In Neustadt sorgte gestern der Wind für Abwechselung auf der Regattabahn. Der frischen Westwind, der im Laufe des Tages schwächer wurde und in einer heftigen  Gewitterfront starkt drehte, sorgte für anspruchsvolle Bedingungen für die Taktiker an Bord der 13 Yachten. Da für das Wochenende eher flaue Windverhältnisse vorhergesagt werden, nutzte die Wettfahrtleitung den Tag für eine vierte Wettfahrt. An der Spitze der vorläufigen Ergebnisliste steht die amerikanische BARKING MAD von KOKOMO aus Australien. Die deutschen Teilnehmer STRUNTJE LIGHT und OPUS ONE liegen auf Platz 5 und 7. Einen ausführlichen Bericht findet Ihr auf der Rolex Baltic Week Site.

 Melges 24 fleet at start  2007 Rolex Baltic Week ©ROLEX/Daniel Forster
Rolex Baltic Week © ROLEX / Daniel Forster

Der Freitag wurde von der Melges 24 Flotte als Trainingrenntag genutzt. Wie bei dieser Einheitsklasse gewohnt, ging es an der Startlinie etwas enger als bei den Dickschiffen zu. Hier der Bericht von Anarchist Pussy Galore:

Heute doch noch mehr Wind als es uns von Windfinder angekündigt wurde. Als erstes Team auf dem Wasser heute AUT 705. Eigentlich wollten wir das Trainingsdefizit von gestern aufholen, fanden es dann aber spannender einfach neben der Farr-Bahn herzugleiten. Dummerweise gab es dann aber auch noch die Holperpiste bis zur Luv-Tonne, bei der wir immer wieder doch erkennen mussten, dass es einen kleinen Unterschied zwischen 40 und 24 Füssen gibt.

Beeindruckend die Leistung der Barking-Med-Jungs. Konsequente Starts und dann immer Polonese-Anführer. Die Perlenschnur-Optik dieser Klasse immer wieder beeindruckend. Einzig könnte man zu etwas mehr Farr(b)-freude auf dem Downwind raten. Außer Flash-Gordon traute sich keiner ein buntes Cape bzw. einen nicht weißen Spi hoch zu ziehen. Zumindest erstmal...

Ab 14 Uhr begann das Practice-Race der Melges. Vielleicht auch mit dem Zweck der WL mal die Möglichkeit zu geben, richtig zu üben. Erste Lektion: LEGE NIE EINEN START NEBEN EINE UNTIEFE! Resultat dieser Übung: 4 Melges machten sich mit dem deutschen Ufer näher bekannt.

Erster Start entspannt. Alle Boote drüber. So ca. 5 Sekunden vor einem herzhaften Tuten. 1. Hilfsstander und erneuter Ausflug von ein paar Melges auf die Untiefe. Sorry Jungs, die Ostsee ist eben kein Gebirgssee. Gardatiös wurde dafür dann der zweite Start. Wieder schönes Gedränge, 1:30 vor dem Schuss, dann Startverschiebung wegen einer anrückenden Regenfront mit ordentlichem Druck drin. Schade, dass man trotz schon im Vorfeld eingehender Bemerkungen mehrer Crews aus ganz Europa als WL erst mal seinen Willen durchsetzt und dann doch einknickt. Alles in allem, auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Danach langes Linienziehen und Warten mit dem Resultat, dass die meisten Melges nach Hause fahren. Harte Kreuz bis nach Neustadt. Hoffnung: Morgen wird es besser. Wetterbericht passt schon und ich bin mir beim Veranstalter NRV wird man heute seine Hausaufgaben machen und morgen sich bestens bemühen eine gute Wettfahrt anzuschießen.

Beachtlich zum Teil jetzt schon erkennbar das Speedpotential der Melges: Top-Speed heute (bei uns an Bord) 15,69 Knoten. Hätten meine Arme mich nicht verlassen: Es wäre mehr geworden! Heute Abend erwartet mit der OpenCeremonie die beiden Flotten ein weiterer Höhepunkt. Drei hochkarätige Vorgängerevents haben eine hohe Messlatte gesetzt. Ich bin mir aber sicher, dass der NRV und Rolex heute wieder einen Meter höher springen...Morgen mehr, es grüßt die Pussy!

Im Forum von SailingAnarchy.de findet ihr einen Melges 24 EURO Threat, in dem Anarchisten vor Ort weitere Infos rund um die Veranstaltung in Neustadt posten.  Danke an alle, die sich daran beteiligen und uns so an der Regatta teilhaben lassen.

 

Rolex Baltic Week - OD-Racing vom Feinsten

 Farr 40 fleet at the leeward mark rounding; ©ROLEX/Daniel Forster
©ROLEX/Daniel Forster

17.08.2007 - Neustadt an der Ostsee wird für die nächsten Tage eines der Segelzentren in Europa sein. Die FARR 40 tritt zum ersten Mal in Deutschland zu einer Kassenregatta an. 13 Yachten nutzten die Rolex Baltic Week als Vorbereitung für die in wenigen Tagen stattfindende Weltmeisterschaft der Klasse in Kopenhagen. Mit dabei u.a. Wolfgang Schäfer, der als Eigener und Steuermann sich unter anderem mit Jesper Bank als Taktiker und Toni Kolb prominent verstärkt hat. Ergebnisse hier

Rolex Baltic Week 2007 - Melges 24 Start - ©ROLEX/Daniel Forster
©ROLEX/Daniel Forster

Vom sportlichen Aspekt noch höher einschätzen ist die Melges 24 Klasse, die in Neustadt ihre EURO aussegeln wird. Mit fast 80 Teilnehmern aus ganz Europa schickt die Klasse ein superstarkes Feld auf die Regattabahn. In dem Feld sind auch etliche Anarchisten versteckt, die uns in den kommenden Tagen mit Infos und Bildern versorgen werden. Herzlichen Dank für Euren Einsatz für uns Bildschirmsegler und hier der erste Eindruck von Anarchist Pussy Galore von dem gestrigen Donnerstag:

Strahlender Sonnenschein, dicke Schaumkronen und flache See. Erster Start für die Farrs ist um 11 Uhr und momentan rasen pauschalreisenartig Buskolonnen ins hintere Hafenvorfeld und laden alle Crews direkt im eigenen Crewbus vor den Booten ab. Spektakulär auch die Container und Trailer der Jungs. Was hier vor Ort normalerweise für ein durchschnittlicher Rentnerpaar als Gartenlaubenglück von Fendt herhält, wird bei den Farr40s umlackiert und mit allem Schnick und besonders viel Schnack ausgerüstet. Beeindruckend! Darf man als Melges24 gerade mal eine Fock, ein Groß und 2 Genacker vermessen, haben die Jungs die breite Auswahl an Seglen und Material. Man darf gespannt sein, wer heute den besten Griff in den Container gemacht hat.

Bei den Melges ist es noch ruhiger. Immer noch reist die Schlange am Kran nicht ab. Bei 78 Booten auch kein Wunder... An Bord meiner Österreicher hat man sich entschlossen heute beim Practice Race aus vollem Aberglauben am Ziel vorbei zu fahren. Näheres und on Water fast-Live Bericht folgt ...Grüße von der Pussy!

 

Fastnet Race 2007  - First Ship Home:
ICAP Leopard 3 in neuer Rekordzeit!

Leopard 3 Fastnet©Photo:ROLEX /Carlo Borlenghi
©Photo:ROLEX /Carlo Borlenghi

15.08.2007 - Die brandneue “ICAP Leopard 3”, ein 100’ Bruce Farr Design, hat den seit 1999 bestehenden Rekord für das schnellste Einrumpfboot gebrochen und mit 1 Tag, 20h, 18 min die alte Bestmarke um fast 9 Stunden unterboten.! Unter Spinnaker ging der Supermaxi um 08:58:53 Ortszeit über die Zielline in Plymouth (vielen Dank für die Hinweise auf den korrekten Zielort des Fastnet Race aus der aufmerksamen Leserschaft) und legte damit ein eindruckvolles Debüt nach dem Stapellauf im Juni 2007 hin.

Knapp 50 Minuten später kreuzte der 90’ Reichel-Pugh Design “Rambler” mit Eigner George David an Bord als zweite Yacht die Zielline. Aktuell führt die “Rambler” die Regattawertung nach berechneter Zeit an, mal abwarten, ob sich an dem Ergebnis noch was verändern wird.

 Vincent Riou's PRB, the first IMOCA Open 60 at the Fastnet Rock; Copyright: Rolex, Daniel Forster
©Photo:ROLEX /Daniel Forster

Weil es ein schönes Bild ist, hier noch ein Photo der PRB von Vincent Riou, der als Erste der IMOCA Open 60 den Fastnet Rock gerundet hat.

 

Fastnet Race 2007 - Mehr als 90 Boote sind raus!

Rambler - Fastnet Rock - Copyright Rolex / Daniel Forster
Photo Copyright Rolex / Daniel Forster

14.08.2007 - Die ersten Yachten aus der Gruppe der Maxi Racer, hier die amerikanische RAMBLER unter Skipper Ken Read, haben die markante Wendemarke in der Irischen See gerundet und sind jetzt auf dem Weg zur Ziellinie in Plymouth. Die Wetterprognosen des britischen Wetterdiensten waren - wie manche Segler meinen, erstaunlicherweise - genau und auf vielen Yachten der Regattaflotte wurde deshalb die Entscheidung für einen Abbruch der Regatta getroffen. Nach meiner Meinung ein Entschluß, der von guter Seemannschaft zeugt: Schäden an Mannschaft und Schiff zu vermeiden ist nach meinem Dafürhalten die richtige Entscheidung, wenn Wind und Seegang Material und Crew bis zum Äußersten fordern und das Risiko nicht mehr im richtigen Verhältnis zum Segelspaß steht. Hey, wir segeln doch, weil wir es wollen und nicht, weil wir es müssen. Kein Thema, dass eine Hochseeregatta entsprechende Vorbereitung und geeignete Schiffe erfordert, aber deshalb den gesunden Menschenverstand ausschalten und ohne Not in beeindruckende Tiefdruckzonen mit irren Wellensysteme hineinsegeln? Man müsste mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn man diese Risiken freiwillig eingehen würde. “Safty never sucks” wie Anarchist 2Leute im Forum von SA.de zu diesem Thema dazu richtigerweise angemerkt hat.

 GUTS'N GLORY - Photocopyright: Rolex / Daniel Forster
GUTS'N GLORY - Photocopyright: Rolex / Daniel Forster

Mittlerweile hat von dem Team der NRV auch die DK 46 “Guts ´n Glory” unter Skipper Christopher Wuttke die Regatta abgebrochen und einen Schutzhafen angelaufen. Von der INSCHALLAH VI haben wir folgende Info erhaltern: ...Also zunächst einmal: Alles in Ordnung, sowohl Crew als auch Boot! War ein herrliches Segeln aus dem Solent raus und soweit wir das aus Informationen aus 3. Hand beurteilen können, waren wir auch gar nicht mal so schlecht. Was eben schlecht war, waren so ziemlich alle Wetterberichte, die wir über unsere Quellen bekommen hatten, zuletzt Navtex. Nach kurzer Beratung an Bord haben wir beschlossen einfach ma kein unnötiges Risiko einzugehen und umzudrehen, bevor was passiert. Ist uns nicht leicht gefallen und es gab lange Gesichter aber wir sind nicht die einzigen. Und heut morgen, im Hafen: Viel Regen, viel Wind und das in Hamble. Draußen ist´s jetzt wohl echt fies.

Alfa Romeo - Fastnet 2007 - ©Photo:ROLEX /Carlo Borlenghi
Photocopyright:ROLEX /Carlo Borlenghi

Mit ihrem Abbruch sind die beiden Yachten in guter Gesellschaft: Alfa Romeo, einer der Favoriten für das First Ship Home, ist ebenfalls aus dem Rennen: Ein Riss im bereits 3fach gerefften Großsegel beendetet den Zweikampf mit der britischen Leopard 3. Eigner Neville Crichton entschied, dass er nicht das Rigg riskieren will und die Alfa Romeo lief nach Gosport ab. Eine kluge Entscheidung, wie auch der Mastbruch auf der J 105 von Anarchist Jambayala zeigt, der nach Salcombe in Devon abgeschleppt wurde.

 RAMBLER & ICAP LEOPARD 3 after rounding Fastnet Rock , ©Photo:ROLEX /Carlo Borlenghi
Leopard & Rambler Fastnet  2007 ©Photo:ROLEX /Carlo Borlenghi

An der Spitze geht derweil der Wettkampf zwischen Leopard und Rambler weiter. Beide Yachten haben den Fastnet Rock gerundet und liegen lt. Racetracker dicht beieinander. Ich bin gespannt, welche der Yachten das Tiefdruckgebiet am besten nutzen wird können und zuerst in Plymouth eintreffen wird.

 

Jochen Schümann und Alinghi haben sich getrennt

Schümann in Berlin - Roadshow AC 2007
Photocopyright: Michael Kramer, SA.de

13.08.2007 - Sowohl Spiegel-Online als auch die NZZ melden heute nachmittag, dass die Zusammenarbeit von Alinghi und Jochen Schümann beendet ist. Morgen tritt Schümann zum letzten Mal für Alinghi bei dem Match Race in Sankt Moritz an.

Die Frage, ob Jochen Schümann auch nach dem Ende des 32. America´s Cup als Sportdirektor bei dem Schweizer Syndikat bleibt, wurde bereits während der Endphase des Louis-Vuitton-Cup heftig diskutiert. Viele machten sich schon Gedanken darüber, ob Jochen Schümann auch in Zukunft mit seiner Position als Sportdirektor des erfolgreichen Segelteam aus der Schweiz zufrieden sein wird. Oder ob ihn nach dem erneuten Sieg im AC eine neue Herausforderung nicht mehr reizen würde. Mit seinen bei Alinghi gemachten Erfahrung sowohl im Teammanagement als auch seinen unbestreitbaren Qualitäten als Segler wäre er der Wunschkandidat für ein deutsches Syndikat. Aber mit der Verpflichtung von Karol Jablonski hat UITG schon früh einen großen Schritt bei der Personalplanung für die mittlerweile bestätigte Anschlußkampagne gemacht. Die Verpflichtung von Russell Coutts durch Larry Ellison als neuer Skipper für BMW-Oracle hat vielleicht auch eine neue Option für Schümann eröffnet. Coutts hatte damals nach seinem Wechsel von Team NZ zu Alinghi Jochen Schümann als Sportdirektor geholt. Mal sehen, ob es eine Wiederauflage dieses Erfolgreichen Team unter den Farben von BMW geben wird. Oder kommt ein zweites deutsches Syndikat an den Start zum nächsten AC? 

 

Fastnet gestartet - Inschallah VI zurück im Hafen

Inschallah VI
Photocopyright: Inschallah VI, Volker Andreae

13.08.2007 - Die Startverschiebung um einen Tag auf den heutigen 13. August hat der deutschen INSCHALLAH VI anscheinend kein Glück gebracht. Heute morgen erhielten wir eine E-mail aus England und da waren Eigner und Crew noch guten Mutes: ...Die Startverschiebung nervt natürlich ein wenig aber man kann auch Verstehen, daß die Verantwortlichen bei dieser Regatta extrem vorsichtig sind und bei unklarer Wetterlage erstmal sehen wolen, was passiert.
Jedenfalls ist heute Start, wir haben getankt, sortiert, ein letztes mal geduscht & rasiert und uns umgezogen und nun gehts los. Das Wetter verspricht immer noch viel Arbeit (wenn mans mal so nennen will...) Jedenfalls haben wir uns schonmal ein paar Nothäfen ausgesucht, in die wir uns schlimmstenfalls verkrümeln können. You never know...
Wir hoffen allerdings um den Rock rum zu kommen, bevor es mit vorhergesagten NW 30kn anfängt zu blasen. Ein erfahrener Fastnetsegler (seit 79 dabei und jetzt auf ner Open60 dabei) hat uns gestern nochmal ein Wetterbriefing verpaßt und meinte, NW 30kn in der Irischen See, da hat er Respekt vor. Und wenn 30kn vorhergesagt sind kann man da locker 15kn drauf tun. Naaaa toll!

In diesem Sinne, Gruß von Bord INSCHALLAH VI, z.Zt. Port Hamble Marina, Solent.

Doch leider zeigt der Racetracker, dass die Yacht nach dem Start zwar Richtung Westen gesegelt ist, aber auf Höhe von Worth Matravers umkehrte. Vermutlich liegt die Yacht jetzt wieder in Port Hamble Marina. Ich hoffe, dass die Besatzung wohlauf ist und vielleicht wissen wir morgen schon mehr über die Ursache für den Rennabbruch.

 

Update: Fastnet Race 2007 - Startverschiebung

Fastnet storm warning: 50 knots expected off the Scilly Tuedsay lunch time..Copyright: thedailysail.com  

11.08.2007 - Gerade ist die Meldung eingetroffen, dass der RORC als Veranstalter des Rolex Fastnet Race den für Sonntag, 12. August, geplanten Start verschoben hat. Grund für die erste Startverschiebung in der Geschichte des Fastnet Race sind die Warnungen des britischen Wetterdienstes. Das Race Office befürchtet angesichts der Wetterprognose, dass der Großteil der Teilnehmerflotte das zu erwartende schwere Wetter in dem für seine Schwierigkeiten berüchtigtem Revier im Westen des Kanals und der Irischen See treffen wird. Aus Sicherheitsgründen wurde deshalb der Start des Rennens um 25 Stunden nach hinten verschoben. Nach den bitteren Erfahrungen aus dem Fastnet Race von 1979 mit seine 15 Toten eine Entscheidung, für die man dem RORC Respekt zollen muß.

 

Fastnet Race 2007

Leopard of London 3; FARR 100’; Photocopyright: RORC

11.08.2007 - Im Anschluß an die Cowes Race Week startet morgen eine Flotte von fast 300 Yachten zu dem legendären Fastnet Race. Nach dem der Admirals Cup das Fastnet aus seinem Programm gestrichen hatte, traten kaum noch Yachten aus Deutschland zu diesem Klassiker der Hochseeregatten an. Nach langer Pause sind in diesem Jahr 4 deutsche Teilnehmer am Start. Die OUTSIDER von Tilmar Hansen wird versuchen, ihrem erfolgreichen Auftritt bei dem HSH Nordbank blu race zu wiederholen und ich bin gespannt, wie sich die irische CHIEFTAIN in dem erneuten Vergleich schlagen wird.

Der Norddeutsche Regatta Verein aus Hamburg hat aus den Yachten INSCHALLAH VI; GUTS ´N GLORY und NORDDEUTSCHE VERMÖGEN HAMBURG ein Team zusammen gestellt, welches den ausrichtenden Royal Ocean Racing Club zu einer partnerschaftlichen “Friendship Challenge” herausgefordert hat. Volker Andreae, Eigner der Inschallah VI und im NRV unter anderem zuständig für Off- und Inshoreregatten, hat es aber gemeinsam mit den beiden anderen Skippern Christopher Wuttke (GnG) und Georg Christiansen (NVH) auch auf die Clubwertung des Regattaklassikers, der Illingworth Trophy, abgesehen. Für die deutschen Yachten ist das Rolex Fastnet Race die beste Möglichkeit, sich mit auf internationaler Bühne mit hochkarätigem Gegnern unter dem im Offshore Rennen weitverbreitetem IRC - Rating System zu messen.

Andreae und seine Crew haben sich gründlich auf das anspruchsvolle Fastnet Race vorbereitet und mit dem Gewinn der Regatta “Rund Bornholm” eine gelungene Generalprobe hingelegt. Besonderen Wert wurde während der langen Vorbereitung auf das Sammeln und Auswerten von Wetter- und Revierdaten gelegt, da die Wind- und extremen Strömungsverhältnisse im Kanal über Sieg oder Niederlage entscheiden werden.  Neben der Optimierung der J/V 41 im Rahmen von IRC, u.a. mit einem kleinen Bugsprit und einem Gennaker, wurde auch in die Technik an Bord investiert. Vielen Dank an Herrn Andreae für seinen Textbeitrag, den er nach Round Bornholm für die Clubnachrichten des NRV geschrieben hat und den wir hier bei SA.de vorab veröffentlichen dürfen.

Auf der Eventwebsite des Rolex Fastnet Race wird ab morgen auch ein sehr aktueller Racetracker laufen, der die Positionsdaten aller teilnehmenden Yachten verarbeitet und anzeigen wird. Ach ja, hier noch der Link zu der deutschsprachigen Pressemitteilung des Hauptsponsors, da kann man den vollständigen Text und nicht nur seine Kurzfassung durch ein großen deutschen Segelmagazins lesen.

 

Wer, zum Teufel, hat die Wasserwaage verlegt?

FARR 11 S - Dubai - Kränkung; Copyright: Premier Composite Dubai
Photocopyright: www.premiercompositetechnologies.com

08.08.2007 - Okay, genug von dem - zugegeben scharfen - Mobo auf der Startseite und zurück zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben! Eine neue FARR 11 S im Hafen von Dubai. Und bevor Ihr jetzt anfangt, über das Gewicht der Crew auf der Backbordseite zu sinnieren, hier die korrekte Lösung: Kippkiel, um knapp 28 Grad geschwenkt und schon produziert man ordentlich Krängung. Und der Kippkiel bringt lt. Premier Composite 0,5 Knoten mehr Geschwindigkeit an der Kreuz. Noch hat man das Boot nicht zum Gleiten gebracht, was aber an den Windverhältnissen des bislang heißesten Tage des Jahre in Dubai lag: 49 Grad Celsius - Was man da unten an Heizung beim Carbonbacken sparen kann ...

 

“Wir sind Borg - Widerstand ist zwecklos, Sie werden assimiliert ...”

Photocopyright: Earthrace

06.08.2007 - Normalerweise sind wir bei SailingAnarchy etwas zurückhaltend, was Motorbratzen betrifft, aber das Teil ist wirklich abgefahren und paßt schon zu Anarchy auf dem Wasser: EARTHRACE, ein HiTech-Trimaran kommt nach Rostock zur Hanse Sail 2007! Also, wer vom Euch vom 09.-12. August nicht nur wegen den Shanty - Chören in die Hansestadt einfällt, sollte sich diese Mosterkiste nicht entgehen lassen. Hier die Pressemitteilung von dem speedsailing-team, dass gemeinsam mit der DEUTSCHE MED diese Yacht erstmals nach Deutschland geholt haben:

Spektakulär und futuristisch gleitet der EARTHRACE Trimaran durchs Wasser. Auf 24 Meter Länge verteilen sich 10 Tonnen Karbon und modernste Schiffbau-Technologie. Das futuristische Design gestattet es, mit bis zu 45 Knoten Geschwindigkeit meterhohe Wellen zu durchschneiden statt in Berg- und Talfahrt über sie hinwegzufahren.

Die außergewöhnliche Form des Rennbootes erinnert eher an einen Science Fiction Film als an Umweltschutz. Und dennoch ist das Werben für alternative Energien das eigentliche Ziel von EARTHRACE. Denn die beiden 540 PS-Motoren werden ausschließlich mit umweltfreundlichem Biodiesel angetrieben. Im kommenden Jahr wird der neuseeländische Ingenieur Pete Bethune mit dem EARTHRACE Trimaran versuchen, den Rekord für eine Weltumrundung zu unterbieten. Dazu muss er insgesamt 24.000 Seemeilen in weniger als 75 Tagen zurücklegen.

Dass dieses spektakuläre Rekordschiff zur Hanse Sail nach Rostock kommt und damit erstmalig einen deutschen Hafen anläuft, ist der Initiative zweier Rostocker Unternehmer zu verdanken. Zum einen Ralf Erik Kudra und seinem speedsailing-Team, die den Kontakt zum EARTHRACE-Team aufnahmen und es davon überzeugten, dass Rostock und die Hanse Sail ein lohnenswertes Ziel im Rahmen der EARTHRACE-Europatournee sind.

Bei dem Rostocker Projektentwickler Harald Lochotzke rannte Kudra trotz der knapp bemessenen Vorbereitungszeit offene Türen ein. „Wir haben nur einen Blick auf die EARTHRACE Fotos geworfen und waren sofort hellauf begeistert“, so Lochotzke. „Damit bekommt die Hanse Sail eine neue Dimension. Wir wollen überregional für Aufsehen sorgen und unser neues Internet-Netzwerk für Lifestyle und Gesundheit präsentieren.“ begründet DEUTSCHE MED Chef sein Engagement. Neben der Deutschen Med konnte Ralf Kudra mit Scandlines, der WIRO, Biopetrol und der Rostock-Hotel-Alliance weitere starke Partner „ins Boot“ holen.

Photocopyright: speedsailing / deutsche med

Alle zusammen sorgen nun dafür, dass die Hansesail Gäste neben der alten Seefahrtstradition auch maritime Zukunftstechnologie erleben können. Der EARTHRACE-Trimaran macht vom 09.-12. August in den WIRO-Hafenterrassen im Rostocker Stadthafen fest und kann dort im Rahmen der „OPEN SHIP“-Zeiten besichtigt werden. Für besonders Interessierte gibt es zudem die einmalige Gelegenheit, an einem der begrenzten Stundentörns auf dem Powerboot teilzunehmen. Information und Buchungen über speedsailing unter Tel. 0381-8008845 oder per eMail an info@speedsailing.de.

 

AC - United Internet Team Germany wieder dabei!

06.08.2007 - Gestern landete in unserm Postfach die folgende Presseerklärung von UITG:  33. America´s Cup - Deutschland meldet Kampagne an. Schwarz-Rot-Gold segelt auch beim 33. America´s Cup mit. Das United Internet Team Germany wird beim nächsten Kampf um die begehrteste Segel-Trophäe der Welt wieder dabei sein, kündigte Syndikatschef Michael Scheeren an. Damit werden die deutschen Farben zum zweiten Mal in der 156-jährigen Geschichte des America´s Cup vertreten sein.

 „Das ist toll – toll für Deutschland und toll für den Segelsport“ zeigt sich Rolf Bähr, Präsident des Deutschen Segler-Verbandes, begeistert. „Bereits beim vergangenen America´s Cup hat der Sport viele neue Freunde gefunden“ so Bähr weiter. So sieht es auch Michael Scheeren: „Wir sind mit der ersten deutschen Kampagne eine Verpflichtung gegenüber dem deutschen Segelsport eingegangen. Dieser wollen wir auch zukünftig gerecht werden.“

Sportlich setzt das United Internet Team Germany auf die gemachten Erfahrungen. Und auf Karol Jablonski. Mit der bereits verkündeten Verpflichtung des neuen Skippers hat das United Internet Team Germany ein klares Ausrufezeichen gesetzt. Der Pole mit deutschem Pass zeigte beim letzten America´s Cup überragende Leistungen und führte überraschend das spanische Team Desafío Español bis ins Halbfinale. Der 44jährige Jablonski ist stolz, „für das United Internet Team Germany segeln zu dürfen –Deutschland ist das Land, dem ich meine gesamten Segel-Erfolge zu verdanken habe.“

Bei der kommenden Kampagne wird nichts dem Zufall überlassen bleiben. Durch die frühzeitige Anmeldung steht ausreichend Zeit zur Verfügung, um die großen Herausforderung professionell vorzubereiten. „Diese Zeit werden wir nutzen, um das bestmögliche Team und ein exzellentes Boot an den Start zu bringen“, verspricht Scheeren.

Schön, ich freue mich über diese Nachricht und bin gespannt, wie es mit dem Team weiter geht. Mit Jablonski ist einer der Top Matchracer als Skipper an Bord. Es stellt sich jetzt die Frage, wer von der alten Stammcrew wieder auf der GER 101 dabei sein wird? Wird Dellenbaugh wieder die Taktik machen oder holt sich Jablonski neue Köpfe in seine Afterguard? Mir geht da sofort Markus Wieser durch den Kopf. Jablonski und Wieser standen zusammen auf der Crewliste der geplatzten Toscana-Challenge. Danach ging Jablonski als Skipper zu den Spaniern und versuchte, auch Wieser zu Desafio zu holen. Markus Wieser entschied sich für UITG, wo er die Taktik für Bank machen sollte. Mit dem zweiten Platz beim Match-Race Bodensee startet damals UITG supergut in den AC Zirkus. Aber kurz darauf wurde Wieser von Banks ausgebootet. Die Führungsstruktur in dem damaligen UITG Syndikat mit Jesper Bank als der letztendlichen Entscheidungs- und Kontrollinstanz stellte sich als einer der Hauptgründe für das enttäuschend schwache Abschneiden der ersten deutschen AC Kampagne heraus. Hoffen wir, dass man aus den gemachten Fehlern gelernt und für den zweiten Anlauf seine Hausaufgaben besser gemacht hat. Weitere Infos zu der neuen Meldung von UITG zurm AC 33 findet man auf der Site von Spiegel-Online.

 

Wochenende steht vor der Tür, also raus aufs Wasser mit Euch!

Klassentreffen in Dänemark
Bild: Sailvoss, Sailinganarchy.de

03.08.2007 - z.B. mit den Yachten, die sich derzeit nach und nach im Hafen von Skovshoved nördlich von Kopenhagen einfinden. Dazu die Meldung von Anarchist Sailvoss: “... Mir sind dort sehr einheitliche Boote aufgefallen, ich glaube aus dem Hause Bruce Farr. Ob die da heimlich trainieren? Es waren 12 Stück an der Zahl. Von dem treuen Anarchisten GER5 wurde mir berichtet, dass es mittlerweile schon 19 sein sollen. So long, Gruß Sailvoss”

Ich selbst werde mich am Wochenende auf der Rocking Girl so nützlich machen, wie das einem alten Mann noch möglich ist. Und am kommenden Montag probiere ich mein Glück und versuche, den Videorekorder zu programmieren. Wer kann, sollte die Gelegenheit nutzen und die TV-Doku über die Teilnahme der Frauencrew beim HSH Nordbank blu race anschauen: 18:15 - NDR3. Für den Bericht wurde Bildmaterial verwendet, dass von den Frauen an Bord der KMPG während der Regatta aufgenommen wurde. Vielen Dank an Melanie für den TV-Tipp.

 

Die einen streiten sich, die anderen machen sich schon mal Gedanken ...

90-AC Boat, Copyright Schickler Tagliapietra Yacht Engieneering
Photo - Copyright by Schickler Tagliapietra Yacht Engieneering

01.08.2007 - Während der Disput zwischen Alinghi als AC - Cup Gewinner und BMW- Oracle immer mehr zur Schlammschlacht wird, in der nun beide Seiten die Juristen an die Front schicken, machen sich Schickler Tagliapietra Yacht Engineering ihre Gedanken zu dem von Alhinghi und Desafio als COR vorgestellten 90er Füßer für den für 2009 geplanten 33. AC in Valencia. Doug, der übrigens auch Mitglied im Forum von SA.de ist, und sein Partner Davide Tagliapietra schlagen bei dem Entwurf einen Carbonmast vor,  dessen Profil kontrolliert verwindet kann. Damit hat man die Chance, eine möglichst effektive Kombination von Mast und Großsegel zu erarbeiten. Nach ihrer Meinung muß sich die neue Klasse am technologisch Machbaren orientieren, um den Reiz des AC noch zu steigern. Sie gehen davon aus, dass die neuen Kisten bei über 18 kts Wind auf dem Raumgang ins Gleiten kommen werden, aber für die Matchraces wird nach seiner Auffassung weniger die Geschwindigkeit auf dem Raumkurs als vielmehr die Höhe und Geschwindigkeit am Wind wichtiger sein. Okay, wer will ist herzlich aufgerufen, von seiner englischsprachigen Pressemitteilung eine deutsche Übersetzung für uns zu machen - Aber bitte keine Babblefish Fingerübung!

90-AC Boat, Copyright Schickler Tagliapietra Yacht Engieneering
Photo Copyright Schickler Tagliapietra Yacht Engieneering

Hier ein Vorschlag für die Umsetzung der Idee eines kontrolliert sich verdrehenden Carbonmastes und ihre Lösung für Aufnehme der Sailinge.

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Und so sieht ihre Vorstellung des Riggs und des 6,00 Meter tiefen Kiels aus.

 

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