SA-Original
[Start] [Forum] [Archiv] [Was ist Sailing Anarchy?] [Impressum]

Scho-ka-kola hat die meiste Power

S.Y. Schokokola is the fastet yacht in leg 5, Finish in Roenne/BornholmBaltic Sprint Cup 2008.Photo: Nico Krauss.
Scho-ka-kola Finish in Roenne / Bornholm - Baltic Sprint Cup 2008. Photo: Nico Krauss.

31.07.2008 - Als erste Segelyacht kreuzte heute Mittag “Scho-ka-kola” die Ziellinie vor Rönne. Eigner Uwe Lebens und seine Crew hat auf dem Schlag von Danzig nach Bornholm die beste Nase für den Wind. Auf der von eher schwachen Wind und Flautenlöcher geprägten letzten Etappe des Baltic Sprint Cup 2008 trafen sie die beste Wahl und ernteten den Lorbeer als First Ship Home. Hier die Pressemitteilung zum Schlußetappe des BSC08:

Rogers 46 - Danebury Gewinner des BSC2008 Racer - Photo: Nico Krauss
Danebury - Baltic Sprint Cup 2008. Photo: Nico Krauss.

Rønne - „Danebury“ vor „Yeoman XXXII“ und „Outsider“, so lautet der Endstand des vierten Baltic Sprint Cups der Hochseesegler bei den Rennyachten. Der US-amerikanische Skipper Mike Castania steuerte die britische Rogers 46 „Danebury“ am Donnerstag (31. Juli) auch auf der letzten Etappe von Gdańsk/Polen nach Rønne/Dänemark zum Sieg in der Racer-Division und ließ die baugleiche Etappenzweite von David Aisher (ebenfalls Großbritannien) insgesamt sechs Punkte hinter sich. „Bronze“ ging an den Kieler Tilmar Hansen mit der „Outsider“. Durch leichte Winde stand die mit Spannung erwartete Entscheidung bei den Fahrtenschiffen (Cruiser-Division) noch aus.

Wie engagiert die „Outsider“ als beste deutsche Crew um einen Medaillenrang kämpfte, zeigte sie schon beim Start im polnischen Gdańsk. Die „Scho-ka-kola“ von Uwe Lebens aus Norderstedt wurde vor der Linie hochgeluvt und verlor dabei einige Minuten. Dennoch erreichte Lebens den Zielhafen auf Bornholm nach 171 Seemeilen und einer strategischen Meisterleistung als Erster und bewies sogar gegen die theoretisch deutlich schnellere „Calypso“ des Hamburgers Gerhard Clausen seine Klasse, die nur als Vierte ins Ziel kam.

BornholmBaltic Sprint Cup 2008.Photo: Nico Krauss
BornholmBaltic Sprint Cup 2008.Photo: Nico Krauss

„Das war nichts für schwache Nerven“, meinte ein überglücklicher Uwe Lebens nach dem Zieldurchgang in Rønne, „taktisch vielleicht die anspruchsvollste aller Etappen.“ Die „Scho-ka-kola“-Crew wählte eine Route südlich der Ideallinie und hatte den richtigen Riecher. „Wir haben nie auf der Stelle gestanden“, so Lebens, „sondern sind auch in den ganz flauen Stunden immer noch mit vier Knoten Fahrt vorwärts gekommen. Solche Regatten werden nachts gewonnen.“

Die Stunde schlug exakt 12.12 Uhr und 42 Sekunden, als die 17,35 Meter lange Rennyacht vom Typ Reichel-Pugh 56 über die Ziellinie fuhr. Eine gute halbe Stunde später folgte die litauische „Ambersail“. Die 60 Fuß lange V.O. 60, die 2001 als „Assa Abloy“ Zweite beim Rennen um die Welt war, musste der Konkurrentin jedoch viel Zeit vergüten und fiel berechnet erneut weit zurück.

Eine Zitterpartie wurde der Ausgang der Regatta für die Crew der „Outsider“. Denn: Die viel kleinere Hanse 37 „Schüddelfrost“ von Friedrich Böhnert aus Hamburg hätte die Elliott 52 berechnet noch vom Treppchen stoßen können, wenn sie bis zum frühen Abend auf Bornholm angekommen wäre. Das war jedoch am späten Nachmittag trotz leicht auffrischender Winde nur noch theoretisch möglich.

Erst für Freitag (1. August) wurde die endgültige Entscheidung in der Cruiser-Division erwartet. Als die schnellsten Racer im Ziel waren, hatte das Gros des Felds noch die Hälfte der Schlussetappe vor sich. Und es drohte in der zweiten Nacht auf See erneut Flaute. In der Gesamtwertung führte die „Chaos quarante“ von Thomas Nielsen aus Eckernförde mit vier Punkten zwei Zähler vor den punktgleichen Yachten „Summer Wine“ von Stefan Qviberg aus Schweden und „Flying Circus“ des Lübeckers Wolfgang Uecker.

 

Schwarzes Loch auf der Erde gefunden....

BlackHole - Photocopyright Anarchist Sailigklaus
Photocopyright Anarchist Sailigklaus

30.07.2008 - Heute nachmittag schickte Regattaleiter Alan Green die Flotte des Baltic Sprint Cup auf die letzte Etappe von Danzig nach Rönne auf Bornholm. Die Windvorhersage erwartet eine eher flaue Nacht für die Yachten und damit ist taktisches Segeln angesagt. In der Gruppe der Racer führt weiterhin die DANEBURY, eine der drei teilnehmenden Rogers 46 klar das Feld an, gefolgt von der YEOMAN XXXII und der OUTSIDER. Mal sehen, ob sich die guts´n glory noch weiter nach vorne schieben kann. Auch in anderen Gruppen sind die Plätze noch nicht fix, aber es wird schwer werden, die führenden Yachten von den Spritzenplätzen noch zu verdrängen. Die die ersten Yachten in Bornholm eingetroffen sind, hier ein Bericht von Anarchist Sailingklaus aus Kleipeda, Vielen Dank an ihn und viel Spaß beim Lesen:

Es gibt sie tatsächlich. Und viel näher als bisher Astronomen angenommen haben. Und es gibt sogar Typen, die sich freiwillig in deren Einflußbereich begeben: Schwarze Löcher. Diese zeichnen sich dadurch aus, daß sie alles und damit meine ich: alles sowohl Materie als auch und vor allem Licht schlucken. Habe selbst den Versuch gestartet, ein solches Loch näher zu untersuchen. Was schwierig war. Denn dieses Schwarze Loch schluckt wirklich alles ansatzweise Lichtähnliche - auch den Blitz meiner Kamera, der gar nicht so von schlechten Eltern ist. Jedenfalls bestätigen mir das alle, denen ich bisher mal in die Augen geblitzt habe... ;-) Dieses Schwarze Loch hat sogar einen Namen:

Black Hole Masse verzerrt RaumZeitKontinium - Photocopyright: SailingAnarchy.de
Black Hole Masse verzerrt selbst Raum-Zeit-Kontinium - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Unglaublich, daß es wohl Leute gab, die damit freiwillig über den Atlantik fahren wollten. Dann muß das Schiff wirklich schnell sein, damit so ein Ritt möglichst schnell zuende gebracht werden kann. Man muß es mögen. Wie man's nimmt. Geil ist der Schlitten jedenfalls. Und auf das beschränkt, was man so das "nötigste nennt". Farbe, geschweige denn, weiße Farbe jedenfalls gehört eindeutig nicht dazu. Jedenfalls nicht unter Deck. Kohle Natur ist hier die Devise.

Outsider - Innenhöhle mit Navirennstuhl über Wetbox - Photocopyright: Anarchist Sailingklaus
Outsider - Innenhöhle mit Navirennstuhl über Wetbox - Photocopyright: Anarchist Sailingklaus

Tschuldigung... den sexy Navischalensitz in Rot und drehbar hab ich unterschlagen. Der einzige Farbtupfer in einer ansonsten eher kohlenbergwerksähnlichen Höhle. Und an den Zustand, im Schiff eine Kiste zu haben, in der Wasser im Hafen rumschwappt weil so ein Canting Keel Lager einfach nicht dicht ist, daran muß man sich auch gewöhnen.

Strahlendes Black Hole - OUTSIDER - BSC  08 - D1 - Photocopyright: SailingAnarchy.de
OUTSIDER - BSC 08 - D1 - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Aber geil ist´s schon... will ma mitfahren... bitteeeeeeeeee!!!!!!

Gruß aus Klaipeda, Klaus

 

Americas Cup 2009 - Da war doch was ...

29.07.2008 - Stimmt, da ist noch ein Rechtsstreit in New York anhängig und heute gab es das Urteil in der Berufung gegen die Entscheidung von Richter Cahn, der den GGYC und damit BMW-Oracle als Challenger of Rekord eingesetzt hatte. Die Berufungsinstanz hat mit 3:2 Stimmen entschieden, dass das Urteil von Richter Cahn aufgehoben und der neugegründete spanische Segelverein Club Náutico Español de Vela wieder in die Rechte des CoR eingesetzt wird. ALINGHI freut sich jetzt natürlich einen Kullerkeks, überweist fette Dollarbeträge an die besten Rechtsanwälte der Welt, BMW-O und Larry Ellison haben einen wunderschönen 90 Fuß Katamaran in der Scheune stehen und die Segelfans auf dieser Welt schwanken weiter zwischen Leidenschaft und völligem Desinteresse für den America´s Cup 33 angesichts dieser selbstgemachten Justizkacke. Mal schauen, ob die Spanier und Alinghi ihr gemeinsames Protokoll für die neue IAAC Klasse aus der Schublade holen und ob die anderen AC-Team jetzt wieder mitspielen dürfen.

 

BSC 2008 - Ladies Day

BSC08 - KMPG - Skipperin Dr. Braunschmidt - Photocopyright: SailingAnarchy.de
BSC08 - Dr. Braunschmidt - Skipperin KMPG; Photocopyright: SailingAnarchy.de

29.07.2008 - Gut Lachen hatte heute Inken Braunschmidt und ihre Crew, die ihre Archambault 35 KMPG in der ersten der zwei Kurzwettfahrten vor Danzig zum Sieg in der Racer Klasse 2 für sich entscheiden konnten. Im vergangenen Sommer segelte das Frauenteam noch auf einer X612 im Blue Race über den Nordatlantik, doch für den Baltic Sprint Cup 2008 wurde die Crew zwischen KPMG und der  DHH CROSS MATCH von Eigner- und Skipperin Sabine Juettner-Storp verteilt.

BSC08 - KPMG -D1; Photocopyright: SailingAnarchy.de
BSC08 - KPMG -D1; Photocopyright: SailingAnarchy.de

Am Ende des Tages hatte aber das dritte Frauenteam auf der TUI unter Skipperin Kirsten Harmstorf bei den Kurstreckenrennen die Nase vorne. Zwei mal Platz 2 stand am Ende auf der Ergebnisliste für das Team aus Hamburg. Ausführliche Infos zu dem heutigen Up-and-Down vor Danzig findet Ihr in der Pressemitteilung der Wettfahrtleitung. Morgen geht es für die Teilnehmer um die Wurst: Start zur letzten Etappe von Danzig nach Rönne auf Bornholm und ich bin gespannt, ob im Gesamtklassement noch Veränderungen stattfinden werden.

 

BSC 2008 - Etappe 3 - Update!

28.07.2008 (07:11h) - Als Frist Ship Home kreuzte die QUTSIDER von Eigner Tilmar Hansen die Ziellinie im polnischen Gdingen, dichtauf gefolgt von CALYPSO von Gerhard Clausen und der VO60 Ambersail aus Litauen. Mehr News dazu auf der Website des BSC.

 

Baltic Sprint Cup 08 - Etappe Nr. 3

BSC08-Inschallah, Travemünde - Photocopyright: SailingAnarchy.de
BSC08 - Inschallah VI; Photocopyright: SailingAnarchy.de

27.07.2008 - Heute Nachmittag wurden im litauischen Klaipeda die 57 Yachten auf ihre dritte Etappe mit Ziel im polnischen Gdingen losgelassen. Langsam steigt die Spannung und als Resultat leiste sich die in der Racerklasse führende Rogers 46 DANEBURY einen Frühstart. Ebenfalls die Nase zu weit vorne beim Start hatte Volker Andrea und die Crew der INSCHALAH, die so die Gelegenheit bekamen, die Startlinie ein zweites Mal aus der Nähe zu bewundern. Die Yachten laufen mit einer schönen Briese aus Ost unter Spinnaker gen Südwesten ins 111 sm entfernte Ziel, die ersten Yachten werden gegen Mitternacht in Polen erwartet. Bis wir was Neues von dem Veranstalter hören, hier ein Bericht aus erster Hand über die zweite Etappe von Karlskrona nach Klaipeda von  Anarchist Pussy Galore:

Hoch und Tiefen! Leg2 des BSC

Hatte es in Karlskrona noch am Abend der Farewell-Party im Marine-Museum der schwedischen Gaststadt ordentlich geblasen, war der Wetterbericht für die Flotte ernüchternd. Start bei 5-6 Knoten Wind und irgendwann am Nachmittag Flaute durch ein Hochdruckgebiet, das sich aus Süden über die Top-Gruppe legen sollte. Also ein möglicher Neustart irgendwo auf halber Strecke zwischen Kleipeda und Karlskrona. Der Start für die erste Gruppe war auf 13 Uhr angesetzt und hielt, was er von Anfang an versprach: Positionskämpfe und taktische Manöver schon im Vorfeld. Mit einem Volvo60, einem Maxi, dem Rogers Dreier Geschwader, Outsider, Scho-Ka-Kola, der NVH und dem schwedischen One Off “Essex Girl” nicht einfach, sich in diesem Feld zu behaupten.

BSC08 - Ambersail -D1; Photocopyright: SailingAnarchy.de
BSC08 - Ambersail -D1; Photocopyright: SailingAnarchy.de

Während die litauische Ambersail, die ehemalige Asso Abbloy, mit der von einem internationalen Profi-Team gesegelten Danebury und Outsider sich für das Pin End entschieden, blieb der Rest der Feldes oberhalb der Startschiffes um mit vollem Speed bei 30 Sekunden auf die Linie zu zu rennen. An vorderster Stelle bei Null und vollem Speed griffen Scho-Ka-Kola und die deutschen Rookies um Christopher Wuttke auf seiner neuen “Guts´n Glory” früh nach der Führungsposition.

BSC 08- guts´s glory -D1 - Photocopyright: SailingAnarchy.de
BSC08 - guts´n glory - D1; Photocopyright: SailingAnarchy.de

Doch wer dachte, dass hier schon die Lorbeeren verdient wären, hatte bitter zu lernen, dass die Kreuz raus dem Schärengürtel alle taktische Raffinesse und vor allem eine Menge Mut von den Crews verlangte. Mit Winddrehern um die 40 Grad, den schärentypischen Steinen und vor allem dem Unterwasser-U-Boot-Schutzwall, der quer durch die Buchtausfahrt 40 cm unter der Wasseroberfläche liegt, lag es an den Navigatoren und dem Mut zum Risiko der Eigner, sich vorne im Feld zu behaupten. Am Ende lagen Calypso, Outsider und Scho-Ka-Kola vorne, die die Größe ihrer Boote ideal ausnutzen konnten, um dem Rest des Feldes den eigenen Plan aufzuzwingen. Erst nach der letzten Untiefentonne weit vor Karlskrona konnte dann die Flotte endlich befreiend abfallen und auf klarem Ost-Kurs kamen dann auch die Optionen. Versuchten die ersten Wagemutigen ihr Glück mit Spi und Geni, profitierten vor allem die Boote mit Code Zero vom noch spitzen Kurs und rannten weiter nach vorne. Vor allem Yeoman und Guts n Glory konnten hier wertvolle Meilen gen Ziel gut machen und lieferten sich ein spannendes Duell. Mit dem weiter raumenden Wind um die 10 Knoten wechselte die komplette Führungsgruppe auf Reacher-Genis und setzte weiterhin Meile um Meile Richtung Kleipeda ab.

BSC08 - Yeinan XXXII -D1; Photocopyright: SailingAnarchy.de
BSC08 - YEOMAN XXXII -D1; Photocopyright: SailingAnarchy.de

Lag der direkte Kurs noch deutlich zu tief um ihn gefahrlos anliegen zu können, hielten sich Yeoman, Guts n Glory, Outsider und Calypso deutlich südlich dieser Tracklinie, während der Rest unter Verzicht auf den Extra Speed den kürzeren Weg entlang der Kurslinie wählte. Mit zunehmender Flaute und abnehmenden Wind am Abend halste Outsider plötzlich weg und fuhr in einem langen Schlag weit nach Norden über die direkte Verbindungslinie, während Guts n Glory und Danebury ihr folgten, aber konservativer nur kurz nördlich über dem Track blieben. Die einsetzende Nacht brachte dann die erwartete Flaute und der Wind starb aus Süden kommend ab. Während Yeoman und Essex-Girl den stetig abnehmenden Wind nutzen um sich weit im Süden unterhalb des Tracks zusammen mit Scho-Ka-Kola zu positionieren, kämpften Danebury und Guts n Glory sich durch die Nacht, die erst weit nach Mitternacht für die nördlich positionierten Boote frischen Wind aus Nord-Ost brachte.

BSC08 - Schoka - Ko - La - Photocopyright: SailingAnarchy.de
BSC08 - Schoka-ko-la- Gewinner Leg 2 - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Am Morgen hatte sich das Feld schon weit entzerrt und die südliche Route als die richtige herausgestellt. Große Gewinner: Yeoman, Scho-Ka-Kola und vor allem Gerd Claussen mit seinem 82-Fuß Maxi Calypso, die mit einer konventionellen Taktik sich den First-Ship-Home Pokal schon um 10 Uhr morgens sichern konnten. Zeitgleich kämpfte sich der Rest des Feldes bei mittlerweile 20 Knoten Wind auf einem Anlieger durch 2 Meter Wellen nach Kleipeda. Berechneter Sieger dieser Etappe verdient die als zweites im Ziel angekommene Scho-Ka-Kola von Uwe Lebens mit Jürgen Knuth als Taktiker.

BSC08-David Aisher, Commodore RORC, Eigner YEOMAN XXXII, - Steuermannsbesprechung Leg 1, Photocopyright: SailingAnarchy.de
BSC08-David Aisher, Commodore RORC, & Eigner YEOMAN XXXII, Photocopyright: SailingAnarchy.de

Kleipeda selber zeigt sich heute von seiner besten Seite und treibt die Segler bei bestem Wetter auf die kurische Nehrung und die langen Badestrände weit vor der Stadt. Am Freitagabend lädt der Kommodore des RORC, David Aisher, seine Mitglieder und deren Gäste zur einer Party, zeitgleich wird das Sea-Festival direkt vor dem Hafen eröffnet, dass ein echtes Highlight für alle Segler sein wird. Nach der integrierten Farewell Party morgen, geht es dann am Sonntag mittag direkt nach Gotenhafen vorbei an Kaliningrad, das die Segler mittels eines Point Alpha hoffentlich unbeschadet links liegen lassen können.

Neuigkeiten schickt die Pussy, sobald es lohnenswertes zu berichten gibt. Leider hat sich die Pussy in Karlskrona nicht getraut die Jungs von der Inschallah zu fotografieren, als bei denen im Hafen munter von Bord aus geangelt wurde. Aber man fragt sich schon, wie weit die Sparwut der Eigner noch gehen kann, wenn die Crew sich schon auf diesem Weg das Futter besorgen muss ;-)

Don´t get angry, the Pussy is just kidding...So far!

 

Länge läuft

BSC08 - Calypso -D1 - Photocopyright: Sailinganarchy.de
Photocopyright: Sailinganarchy.de

25.07.2008 - Beim Baltic Sprint Cup 2008 wurde diese altbekannte Segelweisheit wieder bestätigt: Die 82 Fuß lange CALYPSO von Eigener Clausen hat die zweite Etappe von Kalskrona nach Klaipėda als First Ship Home beendet. Glückwunsch an Steuermann und Crew, die nicht nur das größte Schiffe in der Flotte segelt, sondern mit dem erst 10 Jahre alten Sohn des Eigners auch den jüngsten Teilnehmer dieser Regatta stellt. Hier die Pressemitteilung von dem Veranstalter des BSC 2008:

"Calypso" First Ship Home in Klaipeda - KLAIPEDA, Litauen. Die größte Yacht der Baltic Sprint Cup Flotte erreichte am Donnerstagmorgen (24. Juli) als Erste die Hafenstadt in Litauen. "Scho-ka-kola" folgte mit beeindruckender Leistung vor "Outsider". Leichter Wind forderte während der zweiten Etappe von Karlskrona (Schweden) nach Klaipeda (Litauen) taktisches Geschick und Konzentration von den 56 gestarteten Crews. Der vierte Baltic Sprint Cup führt insgesamt 60 Yachten in vier Etappen über die Ostsee. Dabei werden fünf verschiedene Staaten angelaufen.

Im zweiten Anlauf hat es gereicht für den Titel "First Ship Home". Der Hamburger Notar Gerhard Clausen segelte während der ersten Wettfahrt nur als dritter über die Ziellinie. Nun aber führte er mit seiner 25 Meter langen "Calypso" das Feld während der zweiten Etappe an und gab die Spitzenposition bis ins Ziel nicht mehr ab. Etwa 190 Seemeilen vom schwedischen Karlskrona ins litauische Klaipeda liegen hinter den Seglern. Und obwohl die Strecke etwa 25 Seemeilen kürzer ist als die erste Etappe, war sie dennoch nicht so schnell abzusegeln. 20 Stunden und 30 Minuten hatte die "Calypso" gebraucht als sie am Donnerstagmorgen (24. Juli, um 9.30 Uhr MESZ) als erste das Ziel erreichte. Die "Outsider" war in der stürmischen ersten Wettfahrt eine Stunde schneller. Schuld war der Wind, denn der ließ die Segler in der Nacht auf Donnerstag zwischenzeitlich im Stich, nahm stark ab und verlangsamte die Flotte.

BSC08 - Calypso-D1-Crew - Photocopyright: SailingAnarchy.de
Photocopyright: SailingAnarchy.de

"In der Nacht war der Wind teilweise sehr flau, aber wir sind ganz gut durchmarschiert", erzählte Clausen nach dem Zieleinlauf. "Nach einem guten Start sind wir gleich als erste aus dem Schärengürtel gekreuzt, konnten dann abbiegen und den "Code Zero" setzen", so der Skipper. Das große, frei fliegende Halbwind-Segel brachte ordentlich Speed und einen guten Vorsprung. Am Abend wurde es dann bereits flauer und der Wind dreht langsam auf Nordost. "Aber uns wurde eine wunderschöne sternenklare Nacht mit einem großartigen Mond geboten", so Clausen. Nach berechneter Zeit reicht es für die "Calypso", die Clausen vor zwei Jahren aus Australien gekauft und für eine reduzierte Crew modifiziert hat, nicht zum Sieg. Das größte Schiff der Flotte muss deutlich schneller sein als die Konkurrenz, um seinem Handicap Faktor gerecht zu werden. Clausen kann dabei nicht auf ein eingespieltes Team zurückgreifen, sondern segelt die riesige weiße Yacht mit nur sechs, teilweise unerfahrenen Crewmitgliedern. Darunter auch sein zehnjähriger Sohn Victor, der als jüngster Teilnehmer des Baltic Sprint Cup bei Segelwechseln und anderen Aufgaben an Bord kräftig mithilft.

BSC08 - Schoka - Ko - La - Photocopyright: SailingAnarchy.de
BSC08 - Schoka-ko-la - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Eine großartige Leistung hat die Crew um Uwe Lebens aus Norderstedt mit der "Scho-ka-kola" abgeliefert. Als zweite segelte die 57-Fuß-Yacht (17 Meter) knapp zwei Stunden nach der "Calypso" ins Ziel. Unter Berücksichtigung des Handicap-Faktors hat sie die "Calypso" allerdings überholt und liegt in der Berechnung der zweiten Etappe derzeit mit fast zwei Stunden in Führung. Die "Outsider" von Tilmar Hansen aus Kiel, die eine gute Stunde später als dritte Yacht die Ziellinie kreuzte, konnte die beiden ersten Yachten berechnet hingegen nicht schlagen.

Die weiteren Yachten des 56 Schiffe starken Feldes werden im Laufe des Donnerstages im Ziel erwartet. Ergebnisse und auch eine vorläufige Gesamtwertung der beiden ersten Etappen stehen daher erst später fest. Weitere Informationen, aktuelle Positionsmeldungen und Fotos im Internet unter www.balticsprintcup.com.

 

Travemünder Woche - Sportboot EURO

TW08 -MaxFun25 - Photocopyright: Anarchist Mirco
TW08 -MaxFun25 - Photocopyright: Anarchist Mirco

25.07.2008 - Die Wettfahrtleitung der Travemünder Woche kennt ihr Revier besser als die Wetterfrösche: 3 Wettfahrten bei Wind bis zu 5-6 Bft , dazu eine hackige Welle und wieder eine neue Berechungsgrundlage für das vorläufige Zwischenergebnis. Vielleicht kann Anarchist und Ratingfuchs Patrese nochmal im Forum zu unserer Erleuchtung beitragen. Anarchist Mirco war am Telefon kaum zu verstehen, Jubel, Trubel und Geplärre im Hintergrund und er stammelte was wie “Die zwingen mich hier Caipi´s  zu trinken!” Wie ich ihn kenne, wird er sich tapfer gegen den Alkohol wehren und morgen früh mit kleinen Augen und einem gesteigerten Ruhebedürfnis auf das Boot klettern.

 

Baltic Sprint Cup 2008 - Leg 2

23.07.2008 - Heute nachmittag fiel bei bestem Sommerwetter der Startschuß zur zweiten Etappe des diesjährigen Baltic Sprint Cup. Von Karlskrona nach Klaipėda in Litauen sind es ca. 190 Seemeilen und die ersten Yachten werden gegen Donnerstagabend auf der anderen Seite der Ostsee erwartet. Der Wind wird die Taktiker diesmal vor eine kniffligere Aufgabe als auf dem Rauschekurs von Travemünde nach Schweden stellen. Zum Start schöner Spikurs raus in eine Flautengebiet und dann gegenan nach Litauen. Mal sehen, ob die lt. Racetracker derzeit führende CALYPSO ihre lange Nase auch als erste Yacht über die Ziellinie schieben kann.

 

Ruhetag in Travemünde

TW08-Sportboot EURO - Tag 1, - Photocopyright: Anarchist Mirco
TW08-Sportboot EURO - Tag 1 - Photocopyright: Anarchist Mirco

23.07.2008 - Die Wettfahrtleitung der TW08 steht eisern zu ihrem Programm und deshalb hatten die Teilnehmer der Sportboot EURO heute Zeit für einen Ausflug nach Lübeck, oder Eislecken am Ostseestrand, dabei die Dorfschönheiten bewundern und die heißesten Trends aus den Tattooshops von Meck-Pomm zu studieren. Minigolf ist bei einigen Team mittlerweile zu einem festen Ritual des jährlichen Ausflugs nach Travemünde geworden. Die Wettfahrtleitung hatte den Ruhetag offensichtlich ebenso nötigt und nutzte ihn, um noch mal den Rechenschieber raus zu kramen. Man hört von der nunmehr dritten vorläufigen Ergebnisliste nach 3 WF. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Wettfahrtleitung mit diesem Hin- und Her viele Freunde in dem Teilnehmerfeld schaffen wird.

TW08 - Sportboote -Tag 1 - Rocking Girl mit 7/8 Gennaker - Photocopyright: Anarchist Mirco
TW08 - Sportboot EURO - Tag 1 - Rocking Girl mit kurzem Rock? -  Photocopyright: Anarchist Mirco

So lag gestern Abend noch die Mojito als bestes deutsches Boot auf Platz 4 der EURO. Am heutigen Ruhetag hat diesen Platz die Yellow Danger von Michael Kerstan aus Berlin übernommen :-) Mojito steht jetzt auf Platz 11 der Liste :-( Grund zur Freude über die Rechenkünste der WF haben auch die anderen Berliner Boote: Sowohl die Brenta 24 von Jens Hartwig und Ralph Richter mit Anarchist Mirco an Bord als auch die Thompson 750 Rocking Girl von Michael Kramer konnten damit einen kleinen Sprung nach vorne in der vorläufigen Wertung machen. Die MaxFun 25 ist in dem kleinen Teilnehmerfeld mit 4 Booten vertreten und die Kiste segelt bei mehr Wind lt. Anarchist Mirco richtig gut los, was auch der dritte Platz in der aktuellen Ergebnisliste zeigt.

TW08 - MaxFun25 - D1 - Photocopyright: Anarchist Mirco
TW08 - MaxFun25 - D1 - Photocopyright: Anarchist Mirco

Die Wettervorhersage gibt für die kommenden Tage eher abnehmende Winde und steigende Temperaturen her. Mal sehen, ob die Wettfahrtleitung nach dem Ausfall des ersten Wettfahrttages wg. viel, viel Wind nicht besser auf den heutigen Ruhetage hätte verzichten sollen ...

 

Travemünder Woche 2008

TW08 - Folkeboote - Photocopyright: Anarchist Mirco
TW08 - Folkeboote - Photocopyright: Anarchist Mirco

23.07.2008 - Der Wind hat gestern der Regattaleitung bei der Travemünder Woche einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht - Böen von 8 Bft draußen auf der Regattabahn sind nur für Bruch und wilde Manöver gut, aber kaum die Grundlage für faire Wettfahrten bei einer Meisterschaft. Hut ab vor den Folkebooten, die gestern als einzige Klasse eine Wettfahrt für ihre Deutsche Meisterschaft durchgezogen haben. Bei den 14 gemeldeten Sportbooten lief der Montag unter dem Motto: Außer Spesen nix gewesen!

RW08 - UFO22 Yellow Danger - Photocopyright: Anarchist Mirco
RW08 - UFO 22 Yellow Danger - Photocopyright: Anarchist Mirco

Heute haben die Sportboote 3 Wettfahrten für ihre EM absolviert. Die Nase vorne hat Milan Hajek aus der CZ mit einer Melges 24, auf dem zweiten Platz folgt die zweite Melges in dem Teilnehmerfeld, ebenfalls aus der CZ. Dritter ist derzeit die Pandion, eine  MaxFun 25 aus Holland. Bester Deutscher ist aktuell Hauke Mojo mit der Beneteau 25 Mojito. Ich hoffe, dass die Anarchisten dort oben noch etwas Futter für uns liefern, hier die Ergebnisliste nach 3 Wettfahrten. Aber wenn ich mir die Teilnehmerliste und die dort angegebenen ORC Faktoren anschaue, verrstehe ich die Welt nicht mehr - Die Melges 24 als langsamstes Boot eingestufen, d.h. alle anderen Boote müssen ihr gegenüber vergüten? Ich denk, da ist irgendwo der Wurm drin ...

TW08 - Russ Sportboot - Photocopyright: Anarchist Mirco
TW08 - Russisches Sportboot, weite Anfahrt! Respekt!! - Photocopyright: Anarchist Mirco

 

Bald unter neuer Flagge?

BSC08 - 3 Rogers 46 an der Luvtonne - Photocopyright: SailingAnarchy.de
Danebury - BSC08 - Photocopyright: SailingAnarchy.de

22.07.2008 - Etliche Anarchisten sind an Bord der Yachten unterwegs, die den Baltic Sprint Cup 08 mitsegeln und halten die Augen und Ohren offen. Und so kommt es, dass uns heute ein Vögelchen gezwischert hat, dass die Rogers 46 DANEBURY, Siegerin der ersten Etappe nach berechneter Zeit, demnächst nicht mehr unter der Flagge der Britisch Virgin Island an den Start gehen wird. Man munkelt, dass ein deutscher Segler sich die Rogers 46 nicht nur von innen angesehen sondern auch ein Kaufangebot abgegeben hat. Bis wir mehr wissen, hier für Euch erstmal die Pressemitteilung zu dem der Etappe Travemünde - Karlskrona:

Danebury“ und Lübecker „Flying Circus“ sind erste Sieger beim 4. Baltic Sprint Cup

KARLSKRONA.  Der Montag (21. Juli) war erst vier Minuten und 35 Sekunden alt, als die Münchener Segelyacht „Auriga“ mit Skipper Max Lohlein als Letzte die Ziellinie in Karlskrona erreichte. Da hatte die internationale Crew der Rogers 46 „Danebury“ von Mike Castania die erste Etappe des Baltic Sprint Cups von Travemünde nach Schweden in der Racer-Klasse längst für sich entschieden. Bei den Cruisern setzte sich das Team der kleinen X-332 „Flying Circus“ von Wolfgang Uecker aus Lübeck nach berechneter Zeit durch. 56 Yachten waren am Sonnabend (19. Juli) zum Auftakt der 119. Travemünder Woche zum 216 Seemeilen langen Teilstück der zweiwöchigen Regatta über vier Etappen und 710 Seemeilen in fünf Länder aufgebrochen. Ziel ist am 1. August Rønne auf Bornholm/Dänemark.

BSC08 - guts´n glory - Luvtonne - Photocopyright: SailingAnarchy.de
guts´n glory - BSC08 - Luvtonne - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Am Heck weht die Flagge der Britischen Jungferninseln (Karibik). Im Segel steht GBR für Großbritannien. Der Eigner wohnt in den USA, und die Crew besteht zu einem Großteil aus Engländern sowie einigen Österreichern und Deutschen. Die „Danebury“ gilt zu Recht als internationales Segelprojekt. Und als ehrgeiziges zudem. Das Team konfigurierte die blaue Rogers 46 kurzfristig noch, um den Rennwert zu optimieren, jenen Handicapfaktor, mit dem die gesegelte Zeit für eine faire Gesamtwertung umgerechnet wird. Mike Castania gewann mit der ersten Etappe auch den Dreikampf mit den baugleichen „guts’n glory“ von Christopher Wuttke aus Bückeburg und „Yeoman XXXII“ von David Aisher aus London klar.

Yeoman XXXII -BSC08 - Vor dem Start - Photocopyright: SailingAnarchy.de
Yeoman XXXII -BSC08 - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Die Kieler „Outsider“ von Tilmar Hansen, die am Sonntagmorgen als erste Yacht die Ziellinie in Karlskrona querte, wurde nach berechneter Zeit Zweite. Ihre Durchschnittsgeschwindigkeit betrug stattliche 11,12 Knoten.

Sie hatten mit stürmischen Böen hart zu kämpfen, denn die nur gut zehn Meter lange „Flying Circus“ vom Neustädter Segelverein gehört zu den kleinsten Yachten in der Flotte des vierten Baltic Sprint Cups. 27 Stunden waren sie unterwegs. Aber der Einsatz der sechs Männer und einer Frau an Bord der X-332 wurde mit dem Sieg in der Cruiser-Klasse belohnt. Eigner und Skipper Wolfgang Uecker und seine Mannschaft behauptete sich gegen 36 Konkurrenten, von denen nur die Kieler „Vanguard“ von Philipp Lubinus die Etappe aufgab und nach Rügen ablief, um dort Schutz zu suchen.

Die „Flying Circus“ lief zwar nicht als Erste ihrer Klasse über die Ziellinie, aber die Leistung der Crew war nach berechneter Zeit umso höher zu bewerten. Knapp 40 berechnete Minuten lag sie vor der zweitplatzierten „Chaos Quarante“ von Thomas Nielsen aus Eckernförde. Die Cruiser-Klasse 2 entschied die schwedische „Summer Wine“ von Stefan Qviberg für sich. Schnellste in der Racer-Klasse 2 war die „Schüddelfrost“ von Friedrich Böhnert (Hamburg).

„Ich bin froh, dass keine größeren Schäden aufgetreten sind und alle Yachten heil ins Ziel kamen“, meinte Regattaleiter Alan Green vom Veranstalter SAIL & RACE. „Hoffentlich kommt auch die ‚Vanguard‘ nach einer Wetterberuhigung noch nach Karlskrona, um die Regatta fortzusetzen.“ Die nächste Etappe wird am Mittwoch (23. Juli) über 190 Seemeilen nach Klaipeda in Litauen gestartet.

 

Hit and Run

OUTSIDER - BSC08 - Photocopyright by SailingAnarchy.de
OUTSIDER - BSC08 - Photocopyright by SailingAnarchy.de

21.07.2008 - Tilmar Hansen und seine Crew haben die rattenscharfe OUTSIDER nach einer wilden Nacht auf der Ostsee heute vormittag als erste Yacht über die Ziellinie der ersten Etappe des BSC 2008 in Karlskrona gesegelt. Die Gewitterböen in der Nacht rissen einen Gennaker in Fetzen, der Mast lag auf dem Wasser und ich bin gespannt, was Anarchist CF beim nächsten Treffen zu erzählen hat. Bis dahin hier erst einmal die Pressemitteilung zu dem ersten Tag der Regatta:

KARLSKRONA.  Die Kieler „Outsider“ von Tilmar Hansen war beim Auftakt des vierten Baltic Sprint Cups der Hochseesegler schnellste Yacht und erreichte am Sonntagvormittag (20. Juli) nach einer rasanten Wettfahrt über die westliche Ostsee das schwedische Etappenziel Karlskrona. Für die 216 Seemeilen aus Travemünde brauchte die Crew der Elliott 52 nur gut 19 Stunden. Sie war mit 55 Booten am Tag zuvor auf der 119. Travemünder Woche gestartet. Der Etappensieger steht jedoch erst fest, wenn auch die kleineren Boote im Ziel sind. Der Hauptteil des Feldes hatte am Sonntagnachmittag noch rund ein Drittel der Strecke vor sich und kämpfte mit teils stürmischen Wetterbedingungen. Der Baltic Sprint Cup führt über vier Etappen und 710 Seemeilen in fünf Länder und endet am 1. August im dänischen Rønne.

„Das war eine tolle Wettfahrt. Bis auf eine heftige Gewitterfront hatten wir traumhafte Segelbedingungen“, berichtete Hansen zufrieden aus dem sonnigen Karlskrona, „nur in einer orkanartigen Gewitterböe flog der Regen bei gut 50 Knoten Wind waagerecht.“ Dabei krängte die knapp 16 Meter lange „Outsider“ so stark, dass der Mast flach auf dem Wasser lag und der Spinnaker nur noch in Fetzen geborgen werden konnte. „Aber ansonsten ist nicht viel passiert, wir trocknen jetzt alles und freuen uns hier zu sein“, so Hansen. Nicht alle Teams erwischte das Gewitter so hart, doch wurde zumindest von stürmischen Böen bis zu 35 Knoten berichtet.

Tilmar Hansen (58) ist für seine bestens vorbereiteten Segelprojekte bekannt, denn er segelt gerne schnell und am liebsten schneller als die anderen. Im vergangenen Jahr steuerte Hansen seine „Outsider“ beim Blue Race von Newport (USA) nach Hamburg vor allen anderen über den Atlantik. Bereits 1983 gewann der Kieler Kaufmann für Deutschland den legendären Admiral’s Cup als inoffizielle Mannschaftsweltmeisterschaft der Hochseesegler.

Nach einem spannenden Start des Baltic Sprint Cups am Sonnabend wechselte die Führung auf der Etappe häufig. „Nach zwei Stunden lagen wir im Fight mit der ‚Calypso‘ zu weit in Lee am Rand eines Windfelds“, berichtete „Outsider“-Navigator Ole Satori (Kiel). „Dabei überholten uns die drei weiter in Luv platzierten Rogers 46 und die 60 Fuß lange ‚Ambersail‘.“ Erst später schlug die „Outsider“ zurück und ließ die Konkurrenz mit Geschwindigkeiten von bis zu 22 Knoten wieder hinter sich. Die 25-Meter-Yacht „Calypso“ – zehn Meter länger als die „Outsider“ – vom Hamburger Gerd Clausen folgte als zweites Schiff im Ziel. Danach erreichte die litauische Crew mit der goldlackierten V.O. 60 „Ambersail“ Karlskrona.

BSC 2008 - Danebury, Photocopyright: SailingAnarchy.de
Danebury - BSC 08 - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Erstaunlich schnell und deutlich vor ihren Schwesterschiffen kam die Rogers 46 „Danebury“ von Mike Castania (USA) als vierte Yacht an. Wie das Rennen aber berechnet, also unter Einbeziehung der Handicap-Faktoren ausgeht, kann erst gesagt werden, wenn alle Yachten angekommen sind. Wegen des stürmischen Wetters hat sich die Crew der „Vanguard“ um Skipper Philip Lubinus aus Kiel von der Etappe abgemeldet und den Hafen von Sassnitz auf Rügen angelaufen.

Als Doppelpackung hat der Deutsche Hochseesportverband Hansa (DHH) gleich zwei Frauencrews ins Rennen geschickt. Auf der „KPMG“ mit Skipperin Inken Braunschmidt aus Dortmund segelt ein Teil des Teams, das bereits im vergangenen Jahr gemeinsam den Atlantik während des Blue Race überquert hat. Allerdings tauschte Braunschmidt jetzt das Schiff und segelt nun mit einer nur 10,60 langen Yacht vom Typ A-35. Auch Sabine Juettner-Storp (Glücksburg) war mit auf der Reise über den großen Teich. Jetzt ging sie selber als Skipperin einer Frauencrew mit dem eigenen Schiff, der „DHH Cross Match“ an den Start.

Und als drittes rein weibliches Team segelt Kirsten Harmstorf mit ihrer eingespielten Hamburger Crew auf der Bashford 41 „TUI“ den Etappensprint mit. 24 Stunden nach dem Start lag das Team im vorderen Drittel. Am Abend des Starttages berichtete die Skipperin von Bord: „Es ist immer wieder schön, als letzte Startergruppe das Feld von hinten aufzuräumen... Vor etwa einer Stunde zog ein heftiges Gewitter mit knapp 28 Knoten Wind genau über uns... viele Boote nahmen den Spinnaker weg... wir nicht. Das brachte uns eine Menge. Die Stimmung ist super!“

Offensichtlich hatte ich heute Morgen um 00:40 Uhr beim Checken des  Racetrackers Tomaten auf den noch dicken Augen, denn anders kann ich es mir nicht erklären, dass mir die wirklich imposante CALYPSO entgangen ist. Die Yacht hatte im Frühjahr für heftigen Wirbel in unserem Forum gesorgt, als es bei den ersten Trainingsschlägen vor Kiel zu für diese Jahreszeit eher unüblichen Schwimmeinlagen der Crew gekommen ist. Seitdem haben sich Eigner und Mannschaft ständig verbessert, das Rund Skagen Rennen als erstes Schiff im Ziel beendet und heute mit dem zweiten Platz nach der OUTSIDER einen weiteren Erfolg eingefahren. Und hier ein Bild von der CALYPSO an der Luvtonne und glaubt mir, die Kiste ist wirklich so groß, wie sie aussieht.

BSC2008-Calypso - Photocopyright: SailingAnarchy.de
Calypso - BSC 08 - Photocopyright: SailingAnarchy.de

 

Baltic Sprint Cup 2008
Rauschendes Fest an Land und auf dem Wasser!

Baltic Sprint Cup Start 3 - Photocopyright: Sailing Anarchy.de
Baltic Sprint Cup Start 3 - Photocopyright: Sailing Anarchy.de

20.07.2008 - Selten habe ich so viele Anarchistinnen und Anarchisten auf einen Haufen gesehen wie gestern Abend in Travemünde bei der Farewell Party des Baltic Sprint Cup 2008. Danke an die SE Spezial Electronic AG und Christopher Wuttke für die super gute Party in dem eleganten Columbia Hotel. Alle Gäste kamen gern dem Wunsch von Christopher Wuttke nach und ließen sich das leckere Essen schmecken und spülten mit reichlich Bier und Wein nach. Offensichtlich ging sein laut geäußerter Plan auf, die Skipper und Navigatoren der Konkurrenz mit dieser generösen Einladung schon für den Start der Regatta entscheidend zu schwächen. Aber am Ende siegte doch der faire Sportsmann in ihm: Alle Gäste hatten sich schon längst in ihr Nachtquartier verholte, da sah man so gegen 03:00 in der Früh Skipper Wuttke und Teile seiner Crew noch einen letzten Absacker in der Hotelbar nehmen ...  Anarchisten stecken so was locker weg und legen knapp 12 Stunden später trotzdem einen sauberen Start hin.

Wieviele Anarchisten haben sich hier versteckt?  Photocopyright: Sailing Anarchy.de
Wie viele Anarchisten haben sich auf diesem Bild versteckt? - Photocopyright: Sailing Anarchy.de

Auf der Parade der Yachten raus ins Startgebiet rüttelte der Wind mit heftigen Regenschauern bereits kräftig an den Booten. Und es wird noch schlimmer: Die Wettervorhersage verheißt für den Weg nach Karlskrona Sturm und Regen. Laut dem Racetracker des Baltic Sprint Cup führt aktuell (00:40 Uhr) die OUTSIDER vor der Ambersail gefolgt von der Danebury. Scho-ka-kola und guts´n glory liefern sich wie beim Start ein heißes Rennen um Platz vier - Also Jungs, haut rein, wir sind bei Euch!

 

Wochenende - und der Kalender ist voll!

Int14 WM Warnemünde - D3 - Photocredit: BYC
Photocredit: BYC

18.07.2008 - Tut mir leid, heute gibt es keine Zusammenfassung vom Tag 4 der Int14 WM in Warnemünde von Anarchist Pussy, da aufgrund der harten Wetterbedingungen kein Rennen gesegelt wurde. Dafür sorgt die Pussy aber bald für News und Bilder vom Baltic Sprint Cup, der am Samstag in Travemünde gestartet wird. Um 15:00 Uhr fällt der Startschuß für die 61 Yachten zur erste Etappe nach Karlskrona in Schweden. Sailing Anarchy.de wird diese Regatta aufmerksam begleiten und fängt damit bereits am Freitagabend an: Bei der SE Spezial Electronic AG Start-up Party werden wir dabei sein und am Samstag aufmerksam verfolgen, wer seinen Steuermann und Taktiker erfolgreich von der Bar fern halten konnte. Auf vielen Yachten wird noch geschraubt und verstaut, Blöcke oder Klemmen ausgetauscht, Schoten und Fallen ein letztes Mal kontrolliert und vorsichtshalber noch ein paar Meter mehr an Ersatzmaterial aufs Schiffs geschleppt. Wer sind die Favoriten in dem Feld? Calypso als größtes Schiff in der Flotte wird wohl für First Ship Home Ankünfte in den Etappen gut sein, doch mit der Elliot 52 Outsider und der VO 60 Ambersail, ex ASSA ABLOY, sind ernsthafte Konkurrenten im Wettstreit um den Siegerschuß im Feld dabei. Interessant wird das Klassentreffen der 3 Roger 46 bei der Regatta werden, Skipper und Crew der guts´n glory werden im direkten Dreikampf zeigen dürfen, ob sie ihr neues Schiff schon so weit im Griff haben, dass sie die Gäste aus England bezwingen können. Wer am Ende der Regatta ganz oben auf den Treppchen stehen wird? Keine Ahnung, aber Tutima, Inschallah, Scho-ka-kola, Norddeutsche Vermögen sind Yachten aus der deutschen Offshore Szene, die immer auch ums Silber mitsegeln können. Überhaupt nicht einschätzen kann ich Binnenrutscher die Gäste aus Polen, Schweden, Norwegen. Wir wissen, dass eine große Anzahl von Anarchisten bei dieser Regatta segeln werden und wir wünschen allen Seglerinnen und Seglern eine aufregende, spannende Regatta und eine gesunde Heimkehr.

Die Travemünder Woche bildet den Rahmen zum Start des BSC und wenn die Größen weg sind, haben die Kleinen mehr Platz zu toben. 10 Tage volles Programm, mehr als 30 Boots- oder Wertungsklassen, Internationale Deutsche Meisterschaften im Tornado, Deutsche Meisterschaften im Folkeboot, eine Europameisterschaft bei den Sportbooten nach ORC - ich hoffe, dass wir von den Anarchisten auch mal einen Text und Bilder erhalten. Und wenn Euch das nach einem anstrengenden Tag auf dem Wasser und dem Kampf an der Bar unmöglich ist, dann hämmert bittet wenigsten was ins Forum und teilt so Euren Spaß mit der arbeitenden Bevölkerung.

Am Sonntag startet in Kanada das Transat Quebec Saint Malo. Mit dabei ist Boris Herrmann mit Beluga Racer, diesmal aber nicht alleine an Bord, sondern seine Freundin und zwei weitere Segler. Und alle hoffen, dass sie die schnelle Class 40 diesmal mit Rückenwind über den Atlantik reiten dürfen. Hauptdarsteller in der Medienwirkung sind die 6 gemeldeten 50´ Multihulls, aber ich drück Boris die Daumen, dass er seinen Erfolg vom Artemis Transat wiederholen kann.

 

Int14 WM - Down Under ist obenauf

Int14 WM Warnemünde - D3 - Photocredit: BYC
Alexander Dave / Cameron Mc Donald - gejagt vom Feld, Photocredit: BYC

16.07.2008 - Hier der Bericht vom Tag 3 zur WM der Int14 von Anarchist Pussy Galore für Euch. Danke auch an Anarchist Olaf, der sich meine Worte zur WM der J80 tatsächlich zu Herzen genommen hat und seine Eindrücke von Kiel ins Forum von SA.de eingestellt hat.

So schlimm war es dann doch nicht. Nachdem die letzten beiden Tage deutliche Spuren im Feld hinterlassen haben und man sich sogar schon an höchst offizieller Stelle überlegt hat, warum denn nur so wenig Boote am Schluss über die Ziellinie kommen, war heute für den Herrn Wettfahrtleiter Aufatmen angesagt. Immerhin 61 Skiffs schafften am Ende den leicht verkürzten Kurs. Sicherlich hatte dabei der moderate Wind geholfen, allerdings ist auch anzunehmen, dass die Teams ihre Hausaufgaben gemacht haben. Was Wind und vor allem die brutale Welle in den letzten Tagen bis auf härteste beansprucht haben, ist entweder zerborsten oder wurde von den Crews derartig gefixt, dass heute die Anzahl an Ausfällen deutlich abgenommen hat.

Int14 WM Warnemünde - D3 - Photocredit: BYC
Tagessieger D3 - Pardington / Pardington, GBR; Photocredit: BYC

Dachte man, dass vor allem das Mittelfeld Materialprobleme erleiden musste, wurde man gestern Abend auf dem Heimweg eines Besseren belehrt. Die bis gestern Gesamtführenden Archie Massey und Matt Noble hatten sich auf dem Weg zum Strand gestern eine gebrochene Ruder-Kassette eingehandelt und hatten die Nacht mit Laminierwerkzeug und Schraubendreher verbracht. Leider scheint das Problem nicht endgültig behoben worden zu sein, da beide heute nach erneuten Problemen mit sich mit einem 21. Tagesplatz zufrieden geben mussten, der sie in der Überalles-Wertung auf Platz 5 zurück wirft.

Int14 WM Warnemünde - D3 - Photocredit: BYC
Top of the Leaderboard: Roger Blasse / Andrew Gilligan, AUS; Photocredit: BYC

Voss/Holscher führen weiterhin das deutsche Feld an und konnten sich auf einen zwölften Gesamtplatz verholen. Dicht verfolgt von Reinzsch/Weidling, die beide in ihrem neuen Bieker5 “Goldfinger” als zweitbestes deutsches Team auf Platz 16 verweilen. Dicht dran Stephan Heim und Benjamin Blanasch, die mit einem exzellenten derzeitigen 18. Platz die Fahne der süddeutschen Flotte hochhalten. Direkt dahinter auf dem 19. Platz liegen die deutschen Top-Performer vom letztjährigen Prince of Wales Cup Georg Borkenstein und Eike Dieterich. Bedenkt man, dass beide mit einem deutlich veralteten und 10 Jahre alten Bieker 2 Design und umgeschnittenen 49er-Segeln unterwegs sind, ist diese Leistung mehr als beachtlich. Zwar hatte das Team bei Hyde in England für diese Saison neue Segel geordert, doch leider gab es bei der Lieferung Probleme, so dass die beiden für den WSCW startenden zur Weltmeisterschaft mit ihren alten Segeln antreten müssen.

Für morgen sind moderatere Bedingungen vorausgesagt so dass sich die Teams über eine 10 Knoten Pause freuen dürfen und auch die etwas unerfahrenen Skiffpiloten die Chance haben, im Zuge dieser WM eine Wettfahrt zu beenden.

Stay tuned! Eure Pussy

Und als zusätzliche Info für Euch hier die Pressemitteilung der Veranstalter der WM.

 

WM in eigenen Land, da bleiben wir doch dran!

Int14 WM Warnemünde - D2 - Photocredit: BYC
Photocredit: BYC

15.07.2008 - Die J80 WM haben wir hier leider nicht entsprechend begleiten können und deshalb auch einen Rüffel an die Anarchisten, die dort mit gesegelt sind: SailingAnarchy ist für alle offen, aber ohne Infos aus den Klassen oder von Euch vor Ort können wir auch nicht berichten. Umso mehr freuen wir uns über die Berichte direkt von der WN der Int14 Klasse vor Warnemünde. Danke an Anarchist Pussy für den Text und den Berliner Yacht Club für die Bilder.

Warnemünde beweist Garda-Qualität...

Nur härter, kälter und ein bisschen welliger. Darf man den Anrufen aus dem Kurbad glauben, muss heute echter Spaß auf der Bahn geherrscht haben. Mit Windstärken um die 7 Beaufort schafften es gerade mal 2/3 der Flotte bis in Startgebiet. Welle und Wind taten ihr weiteres und dezimierten nach dem Start um kurz vor 11:00 ruckzuck um die Hälfte des Feldes. Mehrere Mastbrüche und vielerorts Erschöpfung und Materialversagen zwangen mehr als 30 Teams zur Aufgabe. An der Spitze dominieren weiterhin die Segelnummern aus England und Australien. Tageszweiter heute war Lindsay Irwin, der gestern noch nach der Wettfahrt auf einem vermeintlich 5 Platz der Wettfahrtleitung seinen Rücktritt bekannt gab. Das Team hatte auf der letzten Kreuz am Luvfass die Spreadertonne ausgelassen und somit den Kurs nicht ordnungsgemäß abgesegelt. Der freiwillige Rücktritt unterstreicht den hohen Fair-Play Charakter, der bei den 14s herrscht. Protestverhandlungen sind bei den 14footern verpöhnt und werden nur im allergrößten Notfall verlangt.

Die deutschen Teams hatten es heute wieder schwer. Erneut bestes Resultat in Schwarz Rot Gold fuhren Oli Voss und Jens Holscher ein, die heute einen 14. Platz für sich reklamieren konnten. Erfreulich ist allerdings der Anschluss vieler weiterer Top-Teams aus Deutschland, die sich alle mit dem heutigen Resultat eine Top-30 Platzierung gesichert haben. Darunter auch einige Anarchisten.

Für morgen hat Rasmus noch ein mal ein bisschen mehr Wind bestellt, so dass davon auszugehen ist, dass auch am morgigen Tag wieder die Spreu vom Weizen geblasen wird. Wir sind gespannt und hier der Link zu den Ergebnisse

Int14 WM Warnemünde - D2 - Photocredit: BYC
Photocredit: BYC

 

The heat is on

Int14 WM Warnemünde - R1 - Photocredit: BYC
Photocredit: BYC

14.07.2008 - Heute fiel der Startschuß für die erste Wettfahrten der Int14 WM vor Warnemünde. In dem Teilnehmerfeld treiben sich einige Anarchisten aus In- und Ausland rum, daher gibt es auf SA.de einen täglichen Kurzbericht für die Werktätigen. Danke an Anarchist Pussy Galore für die Zusammenfassung und an den Mitveranstalter BYC für das Photo. Hier der Link zu der Ergebnisliste der WM 2008

Wehe wenn sie losgelassen...

18 bis 20 Knoten Wind sind für ein trainiertes Skiff-Team im 14er eigentlich keine Herausforderung. Nicht so vor Warnemünde. Mit der konstanten Westwindlage der letzten Woche hat sich vor dem beschaulichen Kurbad für die Int14-Flotte mit ihren fast 90 Booten zur Weltmeisterschaft eine schon jetzt legendäre Welle aufgebaut, die vielen Teams das Maximum abfordert. Gleich nach dem Start trennte sich so die Spreu vom Weizen und nachdem sich die Top-Gruppe schnell vom Feld abgesetzt hatte, wurde der vier Runden-Kurs zur Rennpiste. Wilde, gischtspeiende Ritte, für einige Teams von Nosedives und harten Kenterungen unterbrochen, erwarteten die 14Piloten. So haben es heute im ersten Rennen gerade einmal 60 Boote zurück ins Ziel geschafft. Bei vielen Teams waren sowohl die Ermüdung durch die lange Reach-Anfahrt hinaus ins Regattegebiet (einige Teams berichten von mehr als 60 Minuten) schon ein Grund dafür, warum die Leistungsbereitschaft zum Start abnahm. Dazu sind für viele Boote der deutschen Flotte diese Bedingungen extrem ungewohnt. Scheinbar bestens kamen die Engländer Archie Massey/ Matt Noble in ihrem Bieker5 Design mit Wind und Welle klar, die die erste Wettfahrt nach 1 Stunde und 55 Minuten als Erste beendeten. Gewohnt stark die Leistung der angelsächsischen Teams, die das High-Tech 2-Mann Skiff über ihr altes Imperium verstreut haben. Die Top Ten ging heute geschlossen an Teams aus Großbritannien, den USA und Australien. Als deutsche Hoffnungsträger schafften es Oli Voss und Jens Holscher (beide Kiel) auf Platz 15 und bleiben damit ihrem Ziel einer Top Ten Platzierung nahe. Die von Edding unterstützen amtierenden deutschen Meister wollen noch mit dem dicken Filzer im Großsegel fett punkten und sind sicherlich mit zu den Favoriten in Warnemünde zu zählen. Dabei wird sich Oliver Voss, ein Urgestein der Klasse in Deutschland und seit 1991 im 14 unterwegs, aber mit berühmten 14-Größen wie Lindsay Irwin aus Australien oder Dave Alexander messen müssen. Beide  internationale Legenden - Irwin war in 2005 Weltmeister -  die mit klaren Ambitionen auf den Titel nach Deutschland gekommen sind.

Der Int14 gehört zu den ältesten Jollenklassen und war die erste anerkannte Konstruktions-Klasse überhaupt. Aus diesen Anfangstage stammt auch noch die Regel, dass bei Weltmeisterschaften nur ein Rennen pro Tag gesegelt werden darf. Man kann also gespannt sein, wer die heute investierte Restzeit auf dem Wasser genutzt hat, um morgen richtig anzugreifen.

 

Von nun an ging´s bergab

CAM sailing to win the third race of the day in TP52
Photo credit: Rolex / Kurt Arrigo

14.07.2007 - Hier noch zwei Bilder von der TransPac 52 CAM bei ihrer vorläufig letzten Wettfahrt vor Valencia. Vor ganz oben nach ganz untern: Sieger im dritten Rennen, runter auf ca. 25 Meter Tiefe am nächsten Tag.

TP52 CAM sinking in the last race of the event
Photo credit: Rolex / Kurt Arrigo

Bleibt nur noch der CAM ein  “Yaya con Dios” mit auf ihren Weg zu geben ...

 

Breaking News ...

The CAM TP52 boat is sinking off Valencia's coast. Valencia, 13 July 2008. Photo copyright Maria Muiña
Photo copyright Maria Muiña

12.07.2008 - Und da geht sie dahin: Heute kam das vorläufig Ende für die spanische TP 52 CAM bei der Regatta Trofeo de la Reina Rolex Cup vor Valenica. Nach den bislang bekannten Infos z.B. von Valencia Sailing kam es zu einem massiven Bruch im Unterwasserbereich des Bug.  In dem Forum von SA.com kursiert die Info, dass im letzten Winter das Boot auf einer spanischen Werft am Bug überarbeitet wurde. Einer der Eigner sprach davon, dass der Riss im Rumpf heute so groß war, dass locker ein Mann hindurch gepasst hätte. Noch mehr Bilder findet ihr auf der Website von Maria Muina.

 

Milano gewinnt auf dem Gardasee

RC44 Malcesine 08, Photocopyright: Gilles Martin-Raget
Photocopyright: Gilles Martin-Raget

12.07.2008 - In Malcesine hat heute die RC 44 Flotte leider vergebens auf das  Einsetzen der Ora gewartet. Der weltbekannte Südwind zeigte sich von seiner launische Seite und hatte keine Lust, nach der gestrigen Langstrecke noch weitere Wettfahrten zu ermöglichen. Um 14:45 beendete Wettfahrtleiter Peter Reggio die Warterei auf den Wind und damit stand Armando Giulietti´s Team Hiroshi - Città di Milano als Gewinner und Continental Champion in den Flottenrennen fest. Mit seinen Sieg festigte das Team seine Führung in dem Circuit 2008 der RC 44. Den zweiten Platz belegt Patrick de Barros und sein Team Banco Espirito Santo vor den beiden punktgleichen Team Ceeref und Team Sea Dubai. als Dritte.

RC44 Malcesine 08, Photocopyright: Gilles Martin-Raget
Photocopyright: Gilles Martin-Raget

Das Team um Skipper Markus Wieser hat mit diesem Ergebnis das selbstgesteckte  Ziel für diese Regatta übertroffen. Die sorgfältige, fast liebevolle Bauchwäsche, die sein langjähriger Mitsegler Thomas Auracher der RC 44 vor der Regatta angedeihen ließ, hat offensichtlich Früchte getragen.

RC44-Malcesine2008-Sea Dubai - Vorbereitungen; Photocopyright: SailingAnarchy.de
Photocopyright: SailingAnarchy.de

 

Stupsnase

RC 44 Crashbox, Photocopyright: SailingAnarchy.de
Photocopyright: SailingAnarchy.de

11.07.2008 - Wir hatten den richtigen Richer, als wir das hausgemachtes BMW-O Bild als Aufmacher für die derzeit noch in Malcesine laufenden Regatta der RC44 Eigner ausgewählt haben. Larry Ellision am Ruder, Russel Coutts als Taktiker und die Crew von BMW-Oracle stehen nach den beiden Match Race Tagen ganz oben auf der Ergebnisliste. Dafür gab es als Belohnung den Titel des 2008 RC 44 Continental champion obendrauf.

RC44 Malcesine 08, Photocopyright: Gilles Martin-Raget
Photocopyright: Gilles Martin-Raget

So ähnlich muß die Situation ausgesehen haben, als gestern Team Ceeref und Team Aqua sich an der Luvtonne getroffen haben. Am Ende knallte Ceeref in das Heck von Aqua und brauchte eine neuen Nase. Dank der als Crashbox entworfenen Bugspitze des von Andre Justin und Russel Coutts entworfenen Dayracer konnte das Boot nach nach kurzer Umbaupause an den weiteren Rennen teilnehmen.

RC 44 Crashbox, Photocopyright: SailingAnarchy.de
Photocopyright: SailingAnarchy.de

 

Big Spender

RC44 - Malcesine 2008 - Photocopyright: SailingAnarchy.de
Photocopyright: SailingAnarchy.de

08.07.2008 - Wer eine Reise tut, der kann auch was erzählen. Und ein Ausflug an den Gardasee lohnt sich immer. Und ein Besuch in dem Fraglia Vela Malcesine erst recht, vor allem, wenn sich dort die RC 44 Segler zu dem morgen beginnenden Malcesine Slam Cup 2008 treffen. Die Erwähnung von “Sailing Anarchy” öffnet Türen und Toren und die superfreundliche Regattaleitung des FVM machte den Zutritt zu dem eleganten Clubhaus und der Hafenanlage ohne große Umstände möglich. Nochmals vielen Dank an den Club für seine Unterstützung und ich kann jedem Segler nur empfehlen, sich einen Espresso an der Bar des Club zu gönnen.

 

Strandsegler

Int14 - Groemitz - Photocredit: Yvonne Nüske
Photocredit: Yvonne Nüske

08.07.2008 - Zur Einstimmung auf die Int14 WM in Warnemünde ein weiterer Bericht aus der Skiff-Szene von Anarchist GER 5 über die Vorbereitungsregatta der Klasse am vorletzten Wochenende:

Wir haben am Wochenende schon mal die WM-Saison eingeläutet. Der Grömitzer Segelclub veranstaltete den SuperCup und wir waren mit 23 Booten am Start! Darunter auch schon die ersten 2 australischen Boote.

Geplant hatten wir 15 Rennen an 2 Tagen, die Besonderheit des SuperCups, kurze knackige Rennen direkt vor der Grömitzer Seebrücke mit engen Tonnenmanövern und jeder Menge Äktschn. Am Samstag regnete es dann leider, allerdings gab es dafür eine frische Brise und auch eine schwierige kurze Hackwelle. Zunehmende Winde mit Spitzen von bis zu 28 kn wirbelten das Feld gehörig durcheinander, ziemlich viele Kenterungen und auch so mancher nose-dive brachten die ein oder andere Mannschaft an ihre Leistungsgrenze. In der zweiten Wettfahrt des Tages startete nur noch rund die Hälfte und diejenigen, die diese Wettfahrt beendeten, hatten sich ihre guten Platzierungen redlich verdient. Der Rest verholte sich zurück an den Strand und nach Ansage einer weiteren Gewitterfront wurde kein weiteres Rennen mehr gestartet. Glücklicherweise kam dann die Sonne wieder durch und wir trafen uns im äusserst gemütlichen Vereinsheim zum gemeinsamen Grillen, Freibier und gutgelaunter Unterhaltung.

Int14 - Groemitz - Photocredit: Yvonne Nüske
Photocredit: Yvonne Nüske

Am Sonntag fuhren wir noch 5 Rennen, die aufgrund stetig drehender und stark variierender Winde auf extrem kurzen Bahnen gesegelt wurden, was dementsprechend den Lautstärkepegel an den Tonnen nach oben schnellen ließ. Uns Vorschotern wurden bei dem ständigen Hoch und Runter des Gennakers so langsam die Arme lang und so gab es gegen den Schluß der 5 Tageswettfahrten eigentlich keinerlei Beschwerden. Vielmehr wollten die meisten ja auch noch zum EM-Finale wieder zuhause sein. (Dass man sich das hätte sparen können, wusste ja keiner :-D…)

Mit der WM in Warnemünde vor der Tür war das ein echter Auftakt, wir deutschen 14er freuen uns tierisch, unsere Klasse hier bei uns empfangen zu können und wir werden sicherlich ein unvergessliches Segelereignis erleben.

Int14 - Groemitz - Photocredit: Yvonne Nüske
Photocredit: Yvonne Nüske

Dank geht natürlich noch mal an das Team des Grömitzer Segel-Club e.V. die extrem liebenswert und dabei trotzdem super organisiert und professionell eine großartige Veranstaltung über die Bühne gebracht haben. Die Fotos sind von Yvonne Nüske, besten Dank auch dafür.

Die ersten 3 Plätze:

1 GER 91 Voss, Oliver / Holscher,Jens
2 GER 81 Bernitt, Carmen / Holste, Oliver
3 GER 96 Möller, Bettina / Kulenkampff, Jens

Zurück und wieder Online

Int14 - Photocredit: Renee Speak
Photocredit: Renee Speak

07.07.2008 - Die stillen Tage sind vorüber und wir sind wieder für die deutschsprachigen Anarchisten aktiv: In wenigen Tagen findet in Warnemünde die Weltmeisterschaft in einer der wildesten Jollenklassen überhaupt statt - Die Creme de la Creme der Int14 segelt vom 12. bis 20. Juli 2008 auf einem der besten Reviere Deutschlands um die Krone in ihrer Klasse und SA.de wird für Euch vor Ort mit dabei sein. Zur Einstimmung auf die Klasse und ihre diesjähriges Highlight hier ein Text von Christian Stock von der deutschen KV:

WM der International I4 in Warnemünde – eine Vorschau

Es ist ein garantiert spektakuläres Segelereignis: Mitte Juli findet erstmalig in Deutschland die Weltmeisterschaft der International I4 statt. Über 80 Teams aus zehn Ländern werden auf der Ostsee vor Warnemünde versuchen, das radikale Zweimannskiff ohne Kenterung über den Parcours zu bewegen. Den besten unter ihnen wird das auch gelingen... vielen anderen aber nicht, denn der International I4 ist bei Wind und vor allem Welle äußerst schwer zu beherrschen. Erreicht werden Geschwindigkeiten bis zu 25 Knoten, und das bei gerade mal 4,27 Meter Rumpflänge!
... weiter geht es hier

Int14 - Photocredit: Renee Speak
Photocredit: Renee Spe

[Start] [Forum] [Archiv] [Was ist Sailing Anarchy?] [Impressum]
SA-Original