SA-Original
[Start] [Forum] [Archiv] [Was ist Sailing Anarchy?] [Impressum]

One Design Racing vom Feinsten: 505er und FD

Photocredit: 505er KV

29.07.2007 - Internationale Deutsche Meisterschaft der 505er auf bayrischem Gebirgssee! Herzlichen Glückwunsch an Boris Herrmann und Julien Kleiner zum Ihrem Sieg bei der IDM in der letzten Woche. Hier für die Pressemitteilung der 505er KV, Danke an Gerrit Haaland für die Info:

Die Deutsche Meisterschaft in der 505er-Rennjolle fand vom 18. bis 21. Juli 2007 beim Segelclub Walchensee statt. 61 Crews gingen an den Start. Die Regatta war als Internationale Deutsche Meisterschaft ausgeschrieben, und so wurde das Feld von je einem Boot aus Schweden, Luxemburg, Belgien, Österreich und Australien abgerundet.

Zahlreiche Teams machten sich Hoffnung auf den Meistertitel, zumal die Großmeister der Klasse, Dr. Wolfgang Hunger und Holger Jess nicht angetreten waren. Hunger hatte seinen Ausnahmestatus zuletzt mit seinem fünfzehnten Kieler Woche Sieg unterstrichen, auf einem Start am Walchensee aber verzichtet. So war die Bahn frei für die Verfolger, die am Walchensee täglich zulegenden Wind vorfanden. Wie hoch die Leistungsdichte im 505er ist, zeigte sich darin, dass kein Boot mehr als eine Wettfahrt gewinnen konnte. So blieb es bis zum letzten Lauf spannend. Am Ende reichte Boris Herrmann und Julien Kleiner vom Zwischenahner Segelclub ein fünfter Platz in der letzten Wettfahrt, um erstmals Deutsche Meister zu werden.

IDM 505er - Kleiner&Herrmann -2007
Photocredit: 505er KV

Kleiner und Herrmann hatten die Saison mit einem neunten Rang bei der WM in Adelaide/Australien begonnen.  Danach sind sie gleich in Sydney geblieben, um ein Praktikum bei ihrem Sponsor SAP zu absolvieren und im Sydney Harbour zu trainieren. Pünktlich zur Kieler Woche waren sie wieder in Deutschland und legten dort einen dritten Platz hin.

Deutsche Vizemeister wurden Lutz Stengel und Frank Feller vom Rostocker Yachtclub. Die beiden hatten 2004 schon einmal ganz oben auf dem Meistertreppchen gestanden. Dritte wurden Christian Kellner vom Herrschinger Segelclub und Robert Rothe vom Berliner Yachtclub mit einer bemerkenswert konstanten Serie.

Als schnellste Steuerfrau auf Platz acht komplettiert Maike Schomäker die Erfolgsbilanz des Zwischenahner Segelclubs. Bei ihr am Draht hing Rainer Görge aus Kiel, ein alter Hase im 505er. Als beste Frauencrew landeten Franziska Unkelbach (DYC) und Angela Stenger (MYC) auf Platz 23. Für die beiden Leichtgewichte wäre bei weniger Wind sicher mehr drin gewesen, das deutet ihr zweiter Platz in der zweiten Wettfahrt an.

Auch wenn mancher sich bei weniger Wind mehr ausgerechnet hätte, insgesamt waren die “Fiven”-Segler mit dem Revier und dem Veranstalter, dem Segelclub Walchensee, äußerst zufrieden. Nächster Saisonhöhepunkt ist die Europameisterschaft, die Ende August vor dem polnischen Seebad Sopot ausgetragen wird.

Auch lange Jahre nach dem von seinen treuen Liebhabern vielbetrauerten Ende als olympische Klasse bietet der Flying Dutchman weiterhin allen engagierten SeglerInnen die Gelegenheit zu hochklassigem Segelsport. Deutsche Teams haben in dieser Jolle große Erfolge gefeiert und auch bei der letzten WM in Spanien erzielten die deutschen Teilnehmer gute Ergebnisse: Hier Bilder und Presseinfo von der FD - KV:

Vom 13. bis zum 21 Juli fand in Los Alcazares die Weltmeisterschaft der Internationalen Flying Dutchman Klasse statt. Angetreten waren 72 Mannschaften aus 14 Nationen. Gesegelt wurde auf dem Mar Menor, einer umschlossenen Lagune mit 29°C warmen sehr salzigem Wasser. Eine Thermik garantierte jeden Tag Winde aus südöstlicher Richtung mit 3-5 Windstärken. 20° Winddreher und die kurze steile Welle verlangte den Teilnehmern taktisches Können und das nötige Gespür für den Trimm der schnellen Jollen ab. Insgesamt wurden 9 Wettfahrten mit olympischen Dreieckskursen gesegelt.

Mit 16 Gesamtpunkten gewannen die mehrfachen Weltmeister und Olympiagewinner Dänen Jorgen Bojsen-Möller mit dem Segelmacher Jacob Bojsen-Möller die Serie vor den heimischen Spaniern Carlos Beltri mit Javier Cayuela aus Murcia. Der Berliner Bootsbauer Dirk Bogumil mit Vorschoter Dirk Lisken belegten den dritten Platz. Der bisherige und mehrfache Weltmeister Szablocs Majthenyi aus Ungran belegten den vierten Platz. Beste Steuerfrau wurde Peggy Bahr mit Ehemann Torsten aus Berlin. Weitere deutsche Plazierungen: 5. Hans-Peter Schwarz mit Roland Kirst (Genf/Herrsching), 6. Jörn Borowski mit Andreas Berlin (Rostock), 11. Jörg Witte mit Stefan Mädicke (Berlin), 13. Peggy Bahr mit Torsten Bahr (Berlin), 14. Kai-Uwe Lüdtke mit Kai Schäfers. Vollständige Ergebnisliste

 

Jetzt geht´s rund!

Windhose Rügen, Bornholm Rund 2007, Inschallah VI, Copyright: Klaus Schmid
Copyright: Klaus Schmidt

26.07.2007 - Hier der Bericht von Bord der Gewinneryacht des Rund Bornholm Rennen 2007, der  Inschallah VI vom NRV aus Hamburg. Danke an Klaus Schmidt für die Bilder und den Text:

Los ging es um 1:50, Dienstag morgen. Naja, eigentlich schon den ganzen Sonntag und Montag. Denn wir haben Rund Bornholm für uns als Test für das anstehende Fastnet Race gesehen und wollten das Boot bei Rund Bornholm soweit wie möglich im "Fastnet mode" haben.

Das hieß nichts anderes als, hier noch was anschrauben, da noch was kleben, hier noch'n Kabel zum PC verlegen, die Antenne noch richtig anklemmen usw.... jedenfalls hatte das den "Vorteil", dass man nicht zum Biertrinken kam, jedenfalls nicht so, wie sonst, wenn man auf den Start wartet. ... zum Bericht
 

Hecht im Karpfenteich?

Coutt & Ellison : Photo copyright Pierre Orphanidis / Valencia Sailing
Photo copyright Pierre Orphanidis / Valencia Sailing

24.07.2007 - Larry Ellision erhöhte heute mit einer spektakulären Neuverpflichtung den Druck auf Alinghi: Russell Coutts, der erfolgreichsten Steuermann im America´s Cup Geschäft der Neuzeit, ehemaliger Skipper der siegreichen Yachten aus Neuseeland und der Schweiz, ist der neue CEO und Skipper von BMW-Oracle Racing! Mehr Infos findet ihr bei Pierre Orphanidis auf Valencia Sailing.

Coutts hatte sich im Vorfeld des letzten AC mit Alinghi Chef Bertarelli überworfen, eine blitzschnelle Regeländerung durch den Cupverteidiger sorgte dann dafür, dass Coutts von keinem Team für den bereits laufenden 32. AC angeheuert werden konnte. Gerüchte um eine mögliche Zusammenarbeit von Ellison und Coutts wurden in den letzten Wochen und Monaten immer lauter und nach der unrühmlichen Niederlage gegen Luna Rossa Challenge zog Chris Dickson die Konsequenzen und räumte den Platz an der Spitze des Teams. Schauen wir mal, ob das Problem von BMW-O mit einem neuen Mann an der Spitze gelöst ist, oder ob die auf Dickson ausgerichtete Organisationsstruktur von BMW-O nicht das größere Problem war.

 

Neues vom Lande ...

YSA 10 - Competition
Photo: YSA

24.07.2007 - Hier das erste Bild der YSA 10 Competition, welche in der nächste Woche an ihren Eigner in die Schweiz ausgeliefert und auf dem Bodensee segeln wird. Die Regattaversion der YSA 10 kommt gerade vom Wiegen und der Verzicht auf das Teakdeck spart mehr als 10 % des Rumpfgewichtes ein. Sven Akermann ist zuversichtlich, dass die Race-Version die 30 kn knacken kann :-)

 

UPDATE - GROUPAMA 3

Neuer Transatlantikrekord:

4 Tage, 3 Stunden, 57 Minuten und 54 Sekunden!

Durchschnittsgeschwindigkeit: 28.65 kns

Neuer 24 Stunden Rekord: 794 sm!

Die spinnen, die Franzosen ...

Groupama3 - © Team Groupama
© Photo: Team Groupama

22.07.2007 - Das die “Froschfresser” vollkommen am Rad drehen, wenn es um das Hochseesegeln geht, ist uns allen bekannt. Open 60 und Einhand nonstop um die Welt, weshalb nicht und macht doch Spaß! Riesenkats im Rennen um die Welt, aber klar doch, macht doch Spaß! Jules Verne Trophy - Nur Dank den Franzosen ein Medienereignis! Trimarane - ORMA 60 Zirkus - Französische Spezialitäten!

So gesehen war es eigentlich klar, dass der 24 Stunden Rekord von Bruno Peyron nur von einem Landsmann gebrochen werden konnte. Bereits vorgestern hatte Franck Cammas mit 784,4 sm eine neue Bestmarke hingelegt, gestern legte er mit dem Trimaran GROUPAMA 3  noch mal 10 Seemeilen darauf: Durchschnittsgeschwindigkeit 33,08 Knoten! Unglaublich und Hut ab vor der Leistung von Crew und Boot! Jetzt drück ich ihnen die Daumen, dass sie ihr Ziel, einen neuen Rekord für die Strecke New York - Lizard Point auch noch erreichen. Cammas ist sich sicher, dass sie auch die 800 Seemeilen in 24 Stunden hätten knacken können, aber primär geht es ihnen erst mal um den Nordatlantikrekord. Jede Stunde wird der Steuermann gewechselt, alles, was sich bewegen läßt, hat die Crew inzwischen nach Luv und Steuerbord achtern verlagert, um die Leistungsfähigkeit des Van Peteghem - Lauriot Prévost Designs bis zum Maximum zu steigern.

 

HSH Nordbank blu race - Ende gut - Alles gut - Wiederholung wann?

Copyright: HSH Nordbank AG/Nico Krauss

George David (rechts) von der Rambler bekommt vom NRV Präsident Dr. Emanuel Cadmus, den Preis für den 1. Platz in der Gruppe 1 - Copyright: HSH Nordbank AG/Nico Krauss

20.07.2007 - Mit etwas Abstand zu dem offiziellen Ende des HSH Nordbank blu race hier ein kurzes Resume: Das Rennen über den Atlantik war für Teilnehmer, Veranstalter und Sponsoren ein großer Erfolg. Die Aufmerksamkeit der Medien war der Regatta durch die Teilnahme von hochprofessionellen Teams wie RAMBLER, BONBON, OUTSIDER und CHIEFTAIN sicher. Bestimmt war diese hochwertige Konkurrenz auch ein Anreiz zur Teilnahme für die im besten Sinne des Wortes als Amateure an den Start gegangenen Teams wie z.B. ALBATROS, die Frauen auf der KPMG, ISKAREEN, TUTIMA, SNOW LION, NORDDEUTSCHE VERMÖGEN oder die PETER VON SEESTERMÜHE. Jeder Segelbegeisterte in Deutschland und der ganzen Welt konnten Dank eines gutfunktionierenden und nicht überladenden Racetracker die Regatta online verfolgen und so mit ihren Freunden und Bekannten an Bord, Klubkameraden oder ihrem Favoriten mitfiebern. Die ausführliche Berichterstattung in den Presse, Fernsehen und Internet haben die Erwartungen der Sponsoren erfüllt.

Nach dem, was ich von dem NRV gehört habe, sind die Seglerinnen und Segler, die Eigner, die veranstaltenden Clubs und die sogar die Sponsoren glücklich - weshalb also nicht bereits jetzt mit der Planung für die Zukunft beginnen? Alle vier Jahre eine Transatlantikregatta im internationalen Offshore Race Kalender - das wäre doch eine schöne Serie und ich würde mich freuen, wenn die Clubs und die Sponsoren ihren Ehrgeiz in die Verwirklichung dieser Idee stecken würden. Die Wertung der Regatta nach IRC ist bestimmt ein Anreiz für die Teams aus England, Irland und den USA, um für diese Regatta zu melden. Und dass dieses Ratingsystem funktioniert, zeigt die Ergebnisliste: Mit RAMBLER hat das absolut schnellste Schiff gewonnen, Wasserballast und das Profiteam um Skipper Kenny Read haben daran bestimmt ihren Anteil gehabt. Die deutsche OUTSIDER als Vertreterin des Kippkiel-Konzepts landete auf dem Platz 2  und das, obwohl die Yacht mit “nur” 52 Fuß deutlich kleiner als der riesige 90´er aus den USA ist. Und wenn mit dem PETER VON SEETERMÜHE eine Yacht des Baujahres 1936 auf dem 5. Platz in der Gesamtwertung landet, dann kann IRC nicht das falsche Ratingsystem sein, für das es derzeit von vom DSV angesehen wird. Ich bin gespannt, wie lange noch sich die deutschen Hochseesegler in das mittlerweile sehr enge Korsett von IMS zwängen lassen und so freiwillig auf den Spaß verzichten, den ihnen Yachten wie CHIFTAIN oder OUTSIDER bereits heute bieten können. Okay, die Zukunft wird es zeigen, aber wenn ich höre, dass für einen deutschen Eigener eine Strom Try Sail 65 in Planung ist, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass der gute Mann damit unter IMS antreten wird.

HSH Nordbank Flotte in HH, Photo Nils Hagemeister
Photo: Nils Hagemeister

Hier der Bericht von Anarchist Persilz zu den offiziellen Abschlußveranstaltungen des HSH Nordbank blu race:

Zum Anfang der Pressekonferenz kamen die Organisatoren, die Vertreter der beteiligten Yachtclubs und Wettfahrtleiter Alan Green zu Wort. Alle werteten die Regatta als großen Erfolg ohne nennenswerte organisatorische Komplikationen. Positiv hervorgehoben wurden überdies die trotz der teilweise widrigen Bedingungen geringe Anzahl an Ausfällen („Parsifal III“, „Taonga“) und schweren Verletzungen (Kerstin Tröger; „HSH Nordbank“) sowie die Vorbereitung und Professionalität der Crews. Eine erneute Durchführung des Rennens wurde in Erwägung gezogen, wird jedoch im Wesentlichen vom unternehmerischen Erfolg des gerade durchgeführten Rennens und der Bereitschaft von Sponsoren abhängen, eine solche Regatta zu unterstützen.

Die Vertreter der Partner (Sponsoren) zogen ebenfalls ein positives Resümee ihres Engagements und stellten teilweise auch eine Wiederholung mit ihrer Unterstützung in Aussicht, Titelsponsor HSH Nordbank jedoch wollte noch kein Statement zu diesem Thema abgeben, solange der erzielte Marketingerfolg nicht überprüft worden ist. Es wurde jedoch hervorgehoben, dass sich die Bank im Segelsport aktiv engagiert und diesem auch treu bleiben wird.

Die befragten Segler lobten die Organisation und wirkten erfreut über die erzielten Ergebnisse. Alle waren sich einig, dass die Bedingungen anspruchsvoll und strapazierend aber einer Atlantikregatta angemessen waren und erklärten sie sich zu einer erneuten Teilnahme bereit, falls es eine Neuauflage des Rennens gibt.

Am Abend trafen sich dann Segler, Organisatoren und Partner noch einmal zum festlichen Senatsempfang der Stadt Hamburg. Die Reden hoben noch einmal die geglückte Organisation und den guten Verlauf des Rennens, aber auch die Bedeutung des Segelsports für die Hansestadt und den Respekt vor allen Teilnehmern hervor. Nachdem der Verleihung des Preises für die zweitschnellste gesegelte Zeit an die Crew der „Bon Bon“, war dann noch Zeit für Erlebnisberichte bei Getränken und Fingerfood.

Hier findet ihr alle Ergebnisse in Netz und hier alle Preise mit Bild. Und hier noch ein Photo von dem Gesamtsieger RAMBLER im Hamburger Hafen. Danke an Persilz für seinen Beitrag und seine Bilder!

Rambler in HH, Photo: Nils Hagemeister
Rambler in HH, Photo: Nils Hagemeister

 

IRC auch in Deutschland im Kommen?

Photocredit: Heiko Preuss.

16.07.2007 - Ein klasse Bild von der Inschallah VI, der Gewinnerin des diesjährigen Rund Bornholm im Rahmen der Warnemünder Woche. Die J/V 41 von Volker Andreae und ihre Crew hatte am Ende berechnet ihre steile Nase vorn. Hier vorab ein sehr kurzer Bericht von Bord:

Die Regatta war taktisch wirklich ganz interessant und unsere Vermutungen sind eingetreten. Wir sind rechtsherum gesegelt, obwohl die Software Expedition uns anhand der Wind- und Strom- GRIB Daten links um Bornholm schicken wollte. Uns war aber klar, dass der SW.-S Dreher früher als prognostiziert kommen könnte, was auch geschah. Die 125sm Kreuz von Dueodde nach Warnemünde war nicht von Pappe, zumal der Wind genau rechtzeitig bei Darßer Ort auf 190 Grad gedreht hatte. Wir hatten Boen bis 32kts, auf Stb Streckbug Bug kam die Welle genau von vorne, wodurch es durchgängig heftig gerumpst hat, bin einmal so gegen den Lenker bergab geschleuert, dass mein Arm heute immer noch weh tut.

Für Inschallah gilt: Je unbequemer, desto schneller, über 20kts Wind sind wir an der Kreuz schwer zu schlagen. Besonders durch den Dauerregen auch ein gutes Training für das Fastnet, zu dem wir jetzt aufbrechen. Interessant ist, dass unser Umbau auf IRC- Gennaker zwar bei IMS mit 12 sec/sm bestraft wird (bei IRC gegenüber dem alten Spi-Setup überhaupt nicht), wir diese Bestrafung aber offenbar bei 30-40% Gennakeranteil heraussegeln können, siehe auch 1. Platz Real Race 56 Schiffe oder 1. Platz ORC 1 Senatspreis Kieler Woche. Wir sind extrem gespannt, wie wir uns im Fastnet halten können, seit langem einmal ein wirklich internationaler Vergleich mit 300 Schiffen. Traurig dagegen in Warnemünde  die "Dt IMS Meisterschaft" zu sehen: 14 Starter IMS 1+2 zusammengelegt, 10 in IMS 3+4, eigentlich keine Meisterschaft lt Meisterschaftsordnung.

Ich werde in den nächsten Tagen hoffentlich noch einen ausführlicheren Bericht erhalten und drücke dem Boot, Eigner und Crew die Daumen für ein erfolgreiches und sicheres Fastnet-Race.

 

Wochenende voraus und nix Neues
 - aber halt mal, da war doch noch was ...

GP 42 2007 Trofeo S.M. La Reina Rolex Cup © ROLEX/ Kurt Arrigo

13.07.2007 - Die Warnemünder Woche liegt in ihren letzten Zügen und die Helden von Rund Bornholm sind seit ein, zwei Tage wieder zu Hause und lecken die Wunden, welche ihnen die lange Zielkreuz gegen den Wind geschlagen hat. Man hört von 30-50 kns aus Süd-West und das ist so ziemlich das Beschissenste, was man sich auf dem Sprung gen Warnemünde wünschen kann :-( Glückwunsch an die Inschallah VI zu ihren Sieg in der Gesamtwertung und Gratulation an alle Seglerinnen und Segler, die die Regatta erfolgreich und heil beendet haben. Ich hoffe auf einige Photos und Textinput von Bord der Tutima, UiUiUiUi und Sweet Sixteen, da ich weiß, dass dort Anarchisten mit an Bord waren. Schoka-Ko-La und Sweet hat die Südküste von Bornholm nach Hörensagen so gut gefallen, dass man sich für ein Immobilieninvestment entschieden hat.

Ach ja, im America´s Cup treten jetzt die Juristen auf den Plan. Larry Ellison und der Golden Gate Yacht Club reiben sich an der Art und Weise, wie sich Alinghi und Desafio Espaniol auf über den Status des offiziellen Challenger of Record geeinigt haben. Herr Ellison sieht in dem frisch gegründeten Club Nautico Español keinen “richtigen” Segelverein und will deshalb die Position des COR für die 33. Auflage des Cups selbst übernehmen. In San Francisco ist man der Auffassung, dass der junge spanische Club nicht  die in der Deed of Gift formulierten Voraussetzungen für einen Herausforderer erfüllt. Insbesondere zielt man dabei auf den Punkt ab, dass dieser Segelclub eine jährlich stattfindende Seeregatta ausrichten muß. Das fällt einem vor ca. 4 Wochen gegründeten Verein naturgegeben schwer. Aber das heißt ja nicht, dass man mit der Regattaserie noch in diesem Jahr - wie von den Spaniern geplant - anfangen kann. Ich bin kein Jurist und wie ich heute erfahren durfte, deckt meine Rechtschutzversicherung nicht des allgemeinen Vertragsrechtes ab, aber ich denke mir, dass die Anwälte von Alinhi, Desafio und BMW-Oracle in den nächsten Tagen und Wochen richtig fette Rechnungen schreiben werden.

Neben dem Stress mit Larry Ellision hat sich Alinghi und das Americas Cup Management mit seinem spanischen Deal noch mehr Ärger eingehandelt. Lt. SPIEGEL-Online hat der französiche Luxusgüterhersteller Louis Vuitton entschieden, dass er sein bereits 1983 begonnenes Engagement als Namensgeber der Regatta der Herausforderersyndicate beendet. LV sieht mit der von dem ACM verfolgten Strategie der Kommerzialisierung des America´s Cup keine gemeinsame Basis mehr für die Zukunft. Louis Vuitton als Koffermacher der oberen Zehntausend (und aller Japaner, Chinesen und Rohstoffrussen) steht für Luxus pur und ein America´s Cup der biersaufenden, Nationalhymen grölenden Zuschauermassen ist nicht das Event, in dem die Franzosen ihre Klientel vermuten.

 

Home Grown! ASV - Inshore Race Weekend Kiel

 Start Int 14 - Bild: Rolf Wöhrle, shifttilt@web,de / IRW Orga
Bild: Rolf Wöhrle, shifttilt@web,de / IRW Orga

12.07.2007 - Letzte Woche angekündigt, heute frisch auf den Bildschirm: Skiffsegeln in Deutschland freut sich über jede Unterstützung, die es bekommen kann und wir von SA.de helfen gerne mit, das Segeln auf den heißen Kisten zu promoten. Hier der Bericht von Anarchist PussyGalore zum IRW in Kiel, dass in diesem Herbst wieder stattfinden wird. Meldeschluss ist der 31. August 2007, die Meldezahl ist auf 75 Boot begrenzt. Ihr findet die Ausschreibung und weitere Infos findet ihr auf der Veranstaltungssite. Viel Spaß ...

Das Bier ist alle. Wer ist schuld? Klar, die Organisatoren!
Die Linie liegt schief. Wer ist schuld? Die Wettfahrtleitung!
Die anderen Klassen vor Ort sind zu arrogant. Wer ist schuld? Klar, der Veranstalter!

Zeit, Dinge besser zu machen. Das dachten sich auch die Organisatoren des IRW in Kiel. 2005 im eigenen Bastelkeller gestartet, 2006 ein Klassiker und 2007 schon ein Pflichttermin im Regattakalender mit Meldebeschränkung. Denn Segeln heißt in Kiel: Regattieren in Publikumsnähe, richtig Down-Town in Gesellschaft angenehmer und spektakulärer Skiffklassen. Das ganze mit perfekter Medienabdeckung und einem passenden Rahmenprogramm. Und dann wäre da noch die Tatsache, dass nur in Kiel die Menge der während der Apres-Sail-Party genossenen  Kühlflüssigkeit auch noch in die Verrechnung eingeht ... Mehr ...

 

Auch anderswo gehen Masten über Bord ...

Swedish Match Race - Marstrand 2007 - Mastburch - Copyright Dan Ljungsvik
Photo © Dan Ljungsvik dan@ljungsvik.com

08.07.2007 - Nicht nur die Skippis werfen bei mehr Wind die Masten über Bord, auch in Schweden kennt man diese schlechte Angewohnheit - Aber vielleicht hat ja IKEA wieder mal ein bislang noch unbekanntes Volksfest in Skandinavien entdeckt und wird es bald als neues Event für die ganze Familie anbieten. Bei dem Swedisch Match Race letztes  Wochenende vor Marstand im Schärengürtel bei Göteborg hatte Mattias Rahm genug von dem Wind und schmiß ca. 100 m vor dem Ziel den schönen Mast von Selden über Bord.

Und falls es jemanden interessiert: Unser Mast steht auch noch nach dem letzten Tag des Skippi Euro Cup 2007 und mit 14,6 kn auf dem GPS haben wir eine neue Topspeedmarke für uns mit dem Boot aufgestellt :-) Und glaubt mir, dass macht Lust auf mehr ...

 

“Wenn die bunten Fahnen wehen ...

Skippi Euro Cup 2007 Tag 1 - Hafen  -Copyright Sailing Anarchy .de
Copyright: www.sailinganarchy.de

06.07.2007 - ..geht so mancher Mast wohl über Bord!” Okay, Schluß mit den deutschen Liedgut und hin zum Kurzbericht vom ersten Tag des Euro Cup 2007 der Skippi 650 Klasse. In diesem Jahr in Berlin und mit einer tollen Unterstützung durch die ausrichtenden Verein SV03 und WAG. Hut ab und Danke für die Arbeit der Clubmitglieder an Land und auf dem Wasser. Und Danke an die Helfer von DLRG und Wasserwacht, die heute einen Großkampftag hatten. Westwind um 5 Bft und Böen bis 7 hämmerte in das Feld der 22 Boote aus Deutschland, Polen und Österreich und hinterließ eine Spur des Grauens. 2 Masten wurden unter Gennaker gefällt, ein dritter wurde nach dem Bruch einer Saling kalt verformt. Der Crew gelang es, den eigentlich fälligen Mastbruch abzuwenden und die Wettfahrt in der Spitzengruppe zu beenden. Leider war der Versuch, den Spargel durch kontrollierte Richtbiegung für die kommenden Tage wieder fit zu bekommen, erfolglos. Nach dem vierten Anziehen der Leinen machte es “Knack” und das war Mast Nr. 3 an diesem Tage.

Skippi Euro Cup 2007 - Mastrichten - Copyright: Sailing Anarchy .de
Copyright: www.sailinganarchy.de

 “Soviel Bruch an einem Tage habe ich seit der X-99 Meisterschaft in Sonderburg 1995 nicht mehr erlebt” meinte ein kopfschüttelnder Anarchist angesichts dieses Tagesbilanz. Begonnen hatte der Tag des Mastenmasskers mit der photogenen Volldurchkenterung einer Skippi bereits vor der ersten Wettfahrt. Böen und Gennaker, eine Mischung, die im Verlauf der 4 durchgeführten Wettfahrten für Action bei der Wasserwacht sorgten.

Skippi Euro Cup 2007 - Bergungsschlepp - Copyright: Sailing Anarchy .de
Copyright: www.sailinganarchy.de

Wir haben vier Kenterungen gezählt, aber die tatsächliche Zahl kann durchaus höher liegen, weil: Die letzte Wettfahrt des Tages von der erhöhten Terrasse des SV03 aus beobachtet, da wir keine Lust hatten, bei dem auffrischenden Wind noch Bruch zu riskieren. Ach ja, ein Ruderblatt haben wir uns auch noch angeschaut. Wann hat man sonst die Gelegenheit, so ein GFK-Schaum-Sandwich mal genauer unter die Lupe zu nehmen?

Skippi Euro Cup 2007 - Ruderblatt - Copyright: Sailing Anarchy .de
Copyright: www.sailinganarchy.de

Nicht das jetzt ein falscher Eindruck entsteht: Skipper, ZweiLeute und ich hatten heute einen tollen Tag auf dem Wasser und viel Spaß! Okay, morgen um 11 ist der erste Start, der Wind soll noch einen Zacken zulegen und deshalb haue ich mich jetzt in die Falle. Bis dann und drückt uns die Daumen, dass wir auch morgen mit heiler Haut davon kommen.

 

Gleitfahrt ist geil!

 Fotocredit: Rolf Wöhrle, shifttilt@web.de
Fotocredit: Rolf Wöhrle, shifttilt@web.de

05.07.2007 - ... und das ist auch gut so!” darf man als Berliner ohne Scheu ergänzen. Von Anarchist PussyGalore habe ich einen Bericht über das IRW erhalten, der in den nächsten Tagen hier zu lesen sein wird. Als Appetithappen schon mal ein Bild vorweg von der Trainingssession der International 14 in Kiel. Aber bitte keine Hetze, ich werde mir ab morgen bei dem EURO-Cup der Skippi 650 einen nassen Arsch holen ...

 

Update - HSH Nordbank blu race

05.07.2007 - In Hamburg erwartet man für heute Abend den Zieleinlauf des dritten Bootes. Es sieht alles nach einem knappen Finish zwischen der Gray Goose und der Rambler aus. Und Rambler, der 90ft Maxi ist eine Woche nach der 82ft Swan von Tobias König in Newport gestartet. Es sieht danach aus, als ob die Rambler Crew damit eine neue Bestmarke für den Ritt über den Nordatlantik aufstellen und die bestehende Rekordzeit der UCA von Klaus Murmann von 13 Tagen, 7 Stunden 22 Minuten knacken wird.

Mehre Infos wie immer auf der guten Site des HSH Nordbank blu race.

 

Ich will Kühe!

© Ivo Rovira/Alinghi

03.07.2007 - Es ist vollbracht: In einen dramatischen Rennen mit hartem Kampf und wechselnder Führung, haarigen Manöver, Protestflaggen und einer Strafe durch die Schiedsrichter, drehenden Winden und dabei abnehmend, gewann Alinghi heute das siebte Rennen der Regatta um den Americas Cup! Glückwunsch an die Schweizer, die damit als erster Europäer die älteste Sporttrophäe der Welt nicht nur gewinnen, sondern auch verteidigen konnten!

©ACM 2007/Photo:Carlos Lujan
©ACM 2007/Photo:Carlos Lujan

Weil ich es mir um diese Uhrzeit etwas einfacher mache, hier in Auszügen der Pressetext von Alinghi zum ihrem Sieg: “Der 32. AC-Match wird Segelfans in aller Welt lange als hoch spannender und aufregender Wettkampf in Erinnerung bleiben – es gab während der ganzen Serie zahlreiche Führungswechsel und der durchschnittliche Vorsprung betrug 23 Sekunden. Die Straffung der America’s Cup Rule trug dazu bei, dass die Rennen so hart umkämpft waren. Die Unterschiede waren minimal und ETNZ erwies sich als sehr gut vorbereitetes Team mit einem schnellen Boot und solider Crew-Arbeit.

«Obwohl die Boote nicht sehr ähnlich sind, was die Anbauten und die Rumpfformen betrifft, dachten wir schon, dass es eng werden würde», sagte Grant Simmer, Alinghis Managing Director und Designteam-Koordinator. «Es geht bei diesem Wettkampf um Meter – Meter, die einem erlauben, sich in eine Position mit starkem Leebug zu bringen, oder Meter, welche die Möglichkeit zum Kreuzen schaffen. Es ist so eng, dass es auf jeden Zentimeter ankommt.»

©Th.Martinez/Alinghi
©TH.Martinez/Alinghi

Wie eng es ist, zeigte sich auch im heutigen Rennen wieder. Alinghi führte an der ersten Luvtonne mit 7 Sekunden, aber ETNZ konnte sich die Führung zurückerobern und rundete das Leegate mit 14 Sekunden Vorsprung.

Alinghi konnte auf der zweiten Kreuz zu ETNZ aufschliessen und die Kiwis entschieden sich zu einem drastischen Manöver, indem sie ausserhalb der Schlaglinie zur Luvmarke nach Backbord wendeten. Als Alinghi von Steuerbord kam, versuchte ETNZ hinten durch zu schlüpfen, um auf den Leebug zu kommen und Alinghi daran zu hindern, die Marke zu runden. Aber die Kiwis hielten sich nicht frei und zwangen Alinghi, den Kurs zu ändern. Dies wurde von den Schiedsrichtern auf dem Wasser mit einer Strafe geahndet.

Kurz vor dem Ziel, mit dem Sieg weniger als eine Meile entfernt, drehte der Wind und fiel völlig zusammen, worauf Alinghi eine Genua hissen musste, um wieder an Geschwindigkeit zuzulegen. ETNZ vollendete die Strafdrehung just in jenem Moment, wo Alinghi wieder an Fahrt gewann. Das Schweizer Team hatte gerade genug Speed, um den Bug über die Ziellinie zu drücken und den America's Cup mit einem minimalen Vorsprung wieder zu gewinnen! Alinghi möchte den Hauptsponsoren, Co-Sponsoren und offiziellen Ausrüstern für ihre Unterstützung während dieser Kampagne danken – sie alle haben eine wichtige Rolle beim Erringen des heutigen Sieges gespielt.”

Hier noch einige Bilder von der Preisverleihung und der Siegesfeier der Schweizer, die ihren Steuermann Ed Baird hochleben lassen.

© Ivo Rovira/Alinghi
© Ivo Rovira/Alinghi

Und natürlich der Mann hinter dem Erfolg des Schweizer Teams: Ernesto Bertarelli

© Ivo Rovira/Alinghi
© Ivo Rovira/Alinghi

Okay, der 32. Americas Cup hat seinen Sieger, die Rennen waren spannend und knapp, die Serie ausgeglichener als in den letzten beiden Veranstaltungen. Jetzt geht es los mit den Vorbereitungen für die nächste Auflage der prestigeträchtigsten Segelregatta der Welt. Und in wenigen Tagen werden wir mehr wissen, was das wer, wann und wo betrifft.

 

Update - HSH Nordbank blue race

Photocopyright: Nico Krauss/HSH Nordbank
Photocopyright: Nico Krauss/HSH Nordbank

03.07.2007 - Als zweite Yacht überquerte heute die irische CHIEFTAIN die Ziellinie vor Cuxhaven. Die zehn Jungs um Skipper Ger O’Rourke sind richtig gute Segler und ziemlich schlaue Füchse. Um Gewicht an Bord zu sparen, wanderten in Newport – ganz klar - alle persönlichen Klamotten von Bord der „Chieftain“ in den Container, der im Anschluss an die Starts nach Hamburg verschifft wurde.

Und die Performance der schnellen Cookson 50 konnte sich sehen lassen. Als zweite Yacht segelte die internationale Crew über die Ziellinie in Cuxhaven und machte sich kurze Zeit später auf den Weg elbaufwärts in die Hansestadt. Was die Jungs nicht bedacht hatten: Der Container mit ihren Habseligkeiten kommt erst gegen Ende der Woche an…. Als die Segler daher am Dienstagabend kurz nach 20.00 Uhr in Hamburg ankamen, sahen sie klatschnass vom Nieselregen, durchgefroren von 3600 Meilen Nordatlantik und ziemlich zerrupft aus: gut zwei Wochen in einer Garnitur Segelbekleidung hinterlassen Spuren. Die trockenen Wechselklamotten aber liegen im Container…

Martin Würtz vom Bekleidungspartner Marinepool hatte daher ein Herz für die durchnässten Iren, Engländer, Neuseeländer und Südafrikaner. Er begrüßte die Crew der „Chieftain“ im Hamburger City Sporthafen mit jeweils einer gestifteten, brandneuen Garnitur trockener Hosen und Jacken aus der neuen Marinepool-Kollektion.

Da wir aus eigener Erfahrung wissen, wie man bereits nach einer Nacht auf See zu müffeln beginnt, wissen wir diese nette Geste sehr zu schätzen und setzen als kleines Dankeschön mal einen Link auf die Site von Marinepool.

 

Matchball Alinghi

Photocopyright: Th. Martinez / Alinghi
Photocopyright: Th. Martinez / Alinghi

03.07.2007 - Heute um 15:00 wird das 7. Rennen im Kampf um den Americas Cup gestartet werden. Hoffen wir, dass vor Valencia der Wind mitspielt und das Rennen nicht  erneut verschoben wird. Die Wettervorhersage verheißt gute Bedingungen mit Wind von 10-12 kns am Morgen, der auf 13-15 kns am Nachmittag steigen soll. Aber derzeit sind es lt. americascup.com nur 7,2 kns aus Südost - mal sehen, ob es nicht doch noch zu einer Überraschung kommt.

Keine Überraschung gibt es in der Mannschaftsaufstellung von Alinghi. Jochen Schümann bleibt erneut an Land und kann die Leistungs seines Teams nur auf einer Großbildleinwand analysieren. Ich glaubte kaum, dass er sich auf dieser Position richtig wohl fühlt und damit wird es wieder etwas heißer in der Gerüchteküche Americas Cup und dessen Zukunft. Am Sonntag meldet Pierre Orphanidis auf Valencia Sailing das die Top-News des Tages leider nicht bei ihm, sondern auf dem BWM-Oracle Blog zu finden ist: Die Spitzen des spanischen Segelsportes und der Desafio Challenge waren zu Gast auf der Privatyacht von Ernesto Berterelli. Und da üblicherweise auf dem Gewinn des Americas Cup die Erklärung des nächsten Herausforderers einhergeht, deutet viel auf Desafio als den nächsten Challenger of Records hin. Was wiederum Valenica als Austragungsort beste Chancen einräumen würde. Lest Euch mal durch, was der Schreiber des BMW-Blog an Überlegungen zu dem Austragungsmodus und möglichen Orten anstellt.

Okay, gehen wir mal davon aus, der Cup bleibt in Europa. Ich hoffe, dass dann von UITG weitere positive Meldungen kommen. Richtige Entscheidung, Karol Jablonski als Skipper für die Kampagne anzuheuern, dann die Meldung, dass der Neubau die Segelnummer GER 101 erhalten hat. Und Markus Wieser war als Taktiker mit Karol Jablonski bei der leider geplatzten Toskana Challenge unter Vertrag, mal sehen, ob es einen zweiten gemeinsamen Anlauf geben wird. BMW als Sponsor von Oracle ist eher unzufrieden mit dem Egomanen Larry Ellison und hält sich alle Optionen für die Zukunft offen. Vielleicht auch die, eine deutsche Kampagne zu unterstützen? Und ob es dann Jochen Schümann an Land immer noch so gut gefällt wie jetzt?

Wilde Zeiten und aufregenden Spekulationen: Heute gegen 17:00 wird man mehr wissen. Bitte nutzt das Forum und meldet dort, ob und wie das Rennen läuft! Viele Seglerinnen und Segler können leider nicht über Settopboxen oder Internetlivestream das Rennen direkt verfolgen. Also teilt bitte Eure Infos mit uns armen Seelen, die auf ihrer Arbeitsstelle darben müssen und nur ab und zu mal einen kurzen Site-Check machen können.

 

HSH Nordbank blu race:
OUTSIDER - First Ship home!

Copyright: Nico Krauss / HSH Nordbank
Copyright: Nico Krauss / HSH Nordbank

01.07.2007 - Newport/Hamburg – Licht und Schatten lagen für die 24 Yachten des HSH Nordbank blue race an diesem Wochenende ganz nah beieinander.  Die Crew der „Outsider“ wurde unter großem Jubel als erstes Schiff der Flotte in Cuxhaven begrüßt. „Welcome home“ stand auf den T-Shirts des großen Empfangskommitees, der Rettungskreuzer „Hermann Helms“ schickte Wasserfontänen in den grauen Himmel und sogar ein kleines Feuerwerk wurde entzündet, als die silbergraue Yacht um 16.14 Uhr die Ziellinie vor Steubenhöft querte. Gut 100 Freunde und Verwandte waren gekommen, um die Atlantik-Segler nach den Strapazen zu begrüßen. 14 Tage, 20 Stunden und 14 Minuten und 10 Sekunden war die deutsch-neuseeländische Crew unterwegs. Obwohl das Wetter Tilmar Hansen und seinem Team den fulminanten Endspurt vermasselte, und die „Outsider“ mühselig ins Ziel kreuzen musste, war der Jubel groß: Der zweifache Admirals Cup Gewinner aus Kiel ließ sich den Titel „First Ship Home“ nicht nehmen und erreichte als erste Yacht der 3600 Seemeilen langen Nordatlantik-Wettfahrt das Ziel.

Copyright: Nico Krauss / HSH Nordbank
Copyright: Nico Krauss / HSH Nordbank

Fünf blonde junge Damen stürzten gleich nach der Ankunft auf den 57-jährigen Skipper zu. Endlich hatten die Hansen-Töchter ihren Vater wieder. Strahlend trotz der Strapazen, die ihm noch anzusehen sind, sagt Hansen über seine erste Transatlantikregatta: „Ich bin überglücklich. Wir wollten zwei Wochen unterwegs sein, jetzt ist es ein bisschen mehr geworden, aber es war eine schöne Zeit. Ich bin froh, eine so tolle Mannschaft zu haben. Die Wertung der ersten Startgruppe führen wir auch berechnet momentan an und die anderen müssen erstmal ins Ziel kommen“, so Hansen. Auch Konstrukteur Greg Elliott aus Neuseeland war sichtlich begeistert über die Leistung des erst im November 2006 fertig gestellten Carbon-Racers, der mit Schwenkkiel ausgestattet ist. Freudentränen gab es bei Stefanie Scheel. „Ich war total aufgeregt und ganz kribbelig“, erzählt die 26-Jährige. Die Berlinerin war sichtlich froh, ihren Freund Gunnar Bahr endlich wieder zu sehen. „Es war schlimmer als gedacht, aber auch schön“, meinte der 32-Jährige Bahr (ebenfalls Berlin), der bereits mit Jochen Schümann im Soling olympisches Silber ersegelte. Navigator Ole Sartori (42, Kiel), der gemeinsam mit Wetterrouter Meeno Schrader aus Kiel für den richtigen Kurs sorgte, wurde von Ehefrau Susi und der acht Monate alten Tochter Luca stürmisch empfangen. Ein Bier und eine Dusche waren die dringlichsten Wünsche, die Christian Stoffers (22, Kiel) nach den ersten Umarmungen äußerte. Nach zwei harten Wochen in der Salzwasser-Tropfsteinhöhle freuen sich die Segler nun auf ein gutes Essen, warmes Süßwasser und ein trockenes Bett.

Gedrückte Stimmung herrschte am Wochenende hingegen auf dem größten Schiff der Flotte. An Bord der „Parsifal III“ führte eine ganze Kette von Ereignissen dazu, dass die Crew die bittere Entscheidung treffen musste, aus der Regatta auszusteigen. Der Großbaum wurde in einer Halse beschädigt, eine Fallwinsch abgerissen, mehrere Segellatten gebrochen und das Unterliek des Besans herausgerissen. „Das Großsegel und der Besan sind nicht mehr einsetzbar. Das Schiff kann so nicht mehr am Wind gesegelt werden“, schrieb das Team in einer Email von Bord. Mit Bordmitteln sind die Schäden am Großbaum und am Besan nicht zu beheben und damit kann die „Parsifal III“ den vorgeschriebenen Kurs nördlich um Schottland herum nicht segeln. Stattdessen fährt die 54 Meter lange Yacht nun unter Maschine durch den Englischen Kanal nach Cuxhaven. „Wir bedauern diese Entscheidung sehr, aber die Sicherheit für die Besatzung und das Schiff gehen vor“, entschied die Mannschaft.

Und von der „Taonga“, der Marten 49 von Jochen Claussen aus Hohenaspe kam am Sonntag die Meldung: „Das Großsegel ist über mehrere Meter am Achterliek aufgerissen, wir müssen nach Belfast ablaufen und einen Segelmacher aufsuchen, für uns ist das Rennen gelaufen“.

Im Race Tracker werden die beiden Yachten weiter zu verfolgen sein, doch im Ranking und der Berechnung der Ankunftszeiten sind sie nun nicht mehr enthalten. 21 Yachten sind noch auf Kurs und kämpfen weiterhin um den Sieg im HSH Nordbank blue race. Denn auch wenn die „Outsider“ bereits im Ziel ist, so hat sie die Regatta keinesfalls gewonnen. Für den Sieg gilt die am Ende mit  einem Handicap-Faktor verrechnete Zeit und somit steht der Gewinner erst fest, wenn alle Yachten Cuxhaven erreicht haben. Americas Cup Veteran Ken Read (Newport/USA) und seine „Rambler“ – Crew, die im zweiten Start am 23. Juni ins Rennen gingen, rauschen derzeit östlich am Hauptfeld vorbei und führen die Wertung an.

Die „Outsider“ wird voraussichtlich mit der Tide am Montagvormittag den Weg nach Hamburg antreten. Dort soll die Crew mit Salutschüssen von Bord der„Rickmer Rickmers“ und Wasserfontänen vom Feuerlöschboot der Hamburger Feuerwehr empfangen werden. Am Nachmittag macht die Yacht dann im City Sporthafen fest.

 

Der Americas Cup bleibt spannend ...

01.07.2007 - Heute war in Valencia alles bereit für den letzten Tutsch zum Abschluß des großen Finale: Damatik, strahlende Helden, niedergeschlagene Verlierer, doch da meldete sich ein Hauptdarsteller krank und die Wettfahrtleitung entschied nach über einer Stunde Startverschiebung: Heute kein Rennen mehr, ab nach Hause in den Hafen! Morgen ist Ruhetag und für den kommenden Dienstag sieht die Wettervorhersage deutlich besser aus. Die heutigen Windverhältnisse hätten erneut nur ein “Las Vegas Segeln” zugelassen und beide Teams waren mit der Entscheidung der Wettfahrtleitung einverstanden.

... Blowing in the Wind ...

Copyright: ACM 2007 / Photo: Guido  Trombetta
Copyright: ACM 2007 / Photo: Guido Trombetta

Kleine Ursache, große Wirkung! Ein winziges Loch im Spinnaker der Kiwis war der Anfang des folgenden Desasters. Da aber das Loch in einem der hochbelasteten Bereiche des Segels war, sollte das Tuch gewechselt werden. Kurz bevor der neue Spinnaker am Baumende angeschlagen war, explodierte das alte Segel - was zeigt, dass die Entscheidung für den Wechsel richtig war. Was folgte, ist ein Alptraum für jede Regattacrew. Die Fetzen des alten Lappen verfangen sich in dem Ersatzsegel, welches gerade im Macht in den Masttop gezogen wird. Ein Klarieren ist nicht möglich, der Vorspung von ca. 80 m schmilzt wie Schnee in der heiße Junisonne, also weg mit dem Scheiß und hoch mit dem dritten Spinnaker! Und was passiert? Man fängt sich eine Eieruhr ein! Der Gegner überholt und bis alles wieder so steht, wie man es von den Kiwis gewohnt ist, bauen die Schweizer ihren Vorspung auf 150 m aus - Aus, Schluß, Ende! Das war der Todesstoß - bleibt nur die Frage: ”Eine Wettfahrt oder den Americas Cup verloren?” Am Dienstag wissen wir mehr ..

[Start] [Forum] [Archiv] [Was ist Sailing Anarchy?] [Impressum]
SA-Original