Transatlantic Race 2011 und mehr ...
Fleet starting the Transatlantic Race 2011 Newport RI - TR2011_ Fleet_©Billy Black
30.06.2011 - Der Sommer macht gerade eine hoffentlich nur kurze Pause, Krankenhaus ist gut überstanden, Festnetztelephon gekündigt, DSL offline und zusätzlich seit einer Woche voll im Umzugsstress. Verständlich, dass SA.de nicht so häufig wie gewohnt upgedated wird, oder? Kieler Woche ist vorüber, Warnemünder Woche beginnt am Samstag und ich denke, dass Martin Kringel auf seinem RostockSailing Blog dircht am Geschehen drann sein und für Infos von den Regattabahnen sorgen wird. Die EXTREME Sailing Series gastiert seit einigen Tagen in Bosten und zeigen ab heute den Segelbegeisterten an der amerikanischen Ostküste, was für ein Spektakel die Extreme 40 Cats auf ihren engen Stadtkuren abliefern können. Wieder mit am Start ist das Team EXTREME unter Skipper Roland Gäbler, dass in Istanbul Opfer eines bösen Crash wurde. Das Video dieses Unfalls hat ordentlich für Aufsehen gesorgt und der EXTREM Sailing Series so zusätzliche Publizität für ihre Werbepartner gebracht. Aber auch Monohulls sorgen für spannende Rennen und in Caligiari auf Sardinien segelte gestern die RC44 ihren Match Race Tag. Heute haben die 15! teilnehmenden Teams in den Fleet Race Modus umgeschaltet, Sonne und Wind sorgten für ausgezeichnete Wetterverhältnisse bei dieser hochklassigen OD-Regatta. Dank Wind ist auch bei den Robbe & Berking Weltmeisterschaften in der 8mR- und 12mR-Klasse in Glücksburg auf der Flensburger Förde für tolle Action und phantastische Bilder gesorgt, die Baltic Rolex Week läuft gut an und bieten ihren Teilnehmern und Zuschauern guten Segelsport.
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BRW 2011- Heti - Photocredit: Rolex / Daniel Forster
BMW zeigt als Sponsor in diesen Tagen nicht nur bei ihrem Sailing Cup Flagge, sondern steht auch bei der Europameisterschaft der Drachen ab dem 03. Juli vor Boltenhagen Gewehr bei Fuß. Hier hoffen wir auf gute Ergebnisse von den deutschen Booten und Steuerleuten bei dieser Regatta in ihrem Heimatrevier.
Transatlantic Race 2011 Photo Credit Phaedo/Richard Langdon
Gestern fand vor Newport, RI, der zweite Start der Transatlantic Regatta statt, mit dem die Offene Klasse als auch die Gruppe 2 der Regattayachten auf den lange Weg über den Nordatlantik zum Lizard Point geschickt wurde. Der absolute Hingucker war die wirklich RIESIGE Maltese Falcon, die mit ihren 298 Fuß Bootslänge das Wort “Yachtsport” in einer andere Dimension hievt und eine vergangen geglaubte Zeit wieder lebendig werden lässt. Offene Klasse bedeutet bei dieser Regatta auch, dass man den wahrlich nicht kleinen 66 Fuß Gunboat Katamaran PHAEDO mit der Maltese Falcon in eine Wertung gesteckt hat. Und der Kat gibt Gas und liegt derzeit vor dem Knopfdruckfalken.
Fleet starting the Transatlantic Race 2011 Newport RI - Photo ©Billy Black
Mit am Start in der Gruppe 2 sind auch NORDDEUTSCHE VERMÖGEN, SCHO - KA- KOLA, SHAKTI und VARUNA. Auf diesen Yachten sind auch einige Segelanarchisten unterwegs und von Bendix haben wir gestern einen kurzen Vorbericht von der SHAKTI erhalten: Morgen haben wir unseren Start! Unsere Rechnungen spucken bei aktuellem Wetter 10-12 Seetage aus, mal sehen was da so auf uns zu kommt, Boot und Crew sind auf jeden Fall gut vorbereitet, auch wenn es wieder viel aufn Rest war! Erfahrungsbericht nach Rückkehr sollte in jedem Falle drin sein! Wir drücken Bendix die Daumen in dem internen Duell mit VARUNA, der zweiten deutschen Roger 46, und wünschen allen Teilnehmern ein schnelle Reise und gute Heimkehr, dank dem guten Racetracker sind die Angehörigen und Fans der Teams dicht dran am aktuellen Geschehen auf hoher See.
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Kieler Woche 2011
KW2011 - 49er Regatta vor Schilksee - Copyright: Landeshauptstadt Kiel / Anita Vrcic
27.06.2011 - Gestern Abend ging die Kieler Woche mit einem Feuerwerk zu Ende, 9 Tage voll mit Segelsport auf höchsten Niveau, egal ob auf den Seebahnen oder in den starken Feldern der olympischen und internationalen Klassen. Leider konnte ich nicht in Kiel dabei sein und direkt von der Ostsee berichten und das es den teilnehmenden Segelanarchisten nach einem langen, anstrengenden Tag auf der Regattabahn schwer fällt, im Anschluß an Anlegerbier, Essen und Party noch ein paar Zeilen zu schicken, ist verständlich und nachvollziehbar. In diesem Jahr hat sich die Kieler Woche mit Unterstützung ihrer Hauptsponsoren Audi und SAP schwer in Zeug gelegt und die Berichterstattung auf ein neues Niveau gehoben: Live TV im Internetstream, Racetracker, Replays, statische Auswertungen und Analysetools auf der Veranstaltungswebsite, einen solch ausgetüftelten, technischen Aufwand kannte man bislang nur im kleineren Rahmen von Klassenweltmeisterschaften, TP52 Audi MedCup oder dem Americas Cup, aber nicht von einer Regattawoche mit etwa 1.500 teilnehmenden Crews aus 56 Nationen in 37 Klassen. Die Kieler Woche 2011 hat damit einen neuen Maßstab gesetzt und demonstriert, dass man sich schnellstens von dem Klischee “Segelsport kann man medial nicht zuschauergerecht umsetzen und scheidet deshalb als Plattform für Werbung und somit für potentiellen Sponsoren aus!” verabschieden muß.
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KW 2011 - MOD 70 Schausegeln - Photocopyright: www.segel-bilder.de/Kieler Woche
Und so ist es keine Überraschung, dass die Kieler Woche in diesem Jahr Besuch aus Frankreich erhielt. Der Renntrimaran RACE FOR WATER wurde von seinem Skipper Stève Ravussin zu Demozwecken in die Ostsee gebracht und sorgte mit Bootspeed von 30 kns für Aufsehen bei den Zuschauer und Aufregung bei den Segelgästen an Bord der Baunummer 01 der MOD 70 Klasse. Als neukonzipierte Einheitsklasse sollen die 70 Fuß langen Renner in die Fußstapfen der ORMA 60 Klasse treten und in Offshore und Inshore Rennen die Zuschauer auf den Stationen eines Regatta Circuit begeistern. Schauen wir mal, ob Kiel das Geld auf den Tisch packen will, dass notwendig ist, um eine Regatta in Deutschland stattfinden zu lassen. Aber warum nicht, ca. 3.000.000 Zuschauer haben in diesem Jahr die Kieler Woche besucht, weshalb sollte das Spektakel der rasenden 70´ nicht 10 % und mehr von dieser Zuschauermenge nach Kiel locken?
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Dänische Südsee
Big Boat Challenge 2011 - Photocredit: Klaus Schmidt
22.06.11 Von Anarchist SailingKlaus haben wir einen Bericht zu der Big Boat Challenge am vorletzten Wochenende erhalten. Eigentlich sollte sein Bericht bereits am letzten Samstag auf der Startseite stehen, doch aus einem Magengrimmen wurde leider etwas mehr, als ich es mir gewünscht hätte. Vielen Dank an Klaus für Bilder und Text und Euch viel Spaß beim Lesen:
Kaum jemand in der deutschen Szene kennt diese Veranstaltung. Großer Fehler, aber schade, daß sich die BBC den Termin mit der alteingesessenen Nordseewoche teilt. Aber selbst wenn nicht: Man kann ja nicht immer überall sein. Also haben wir uns entschlossen, in diesem Jahr zu Abwechslung mal nicht nach Helgoland zu fahren, sondern unseren persönlichen Regattaauftakt in Dänemark zu begehen.
Zunächst mit dem Classic Fyn Rundt, daß in diesem Jahr hauptsächlich durch Abwesenheit - völlige(!) Abwesenheit - von Wind hervorstach, dafür aber auf eigene Weise die besondere Atmosphäre der dänischen Südsee unterstrich. Aber genug davon - wir sind ja nicht zum Spaß hier! Wir wollen ja Regatten segeln! Und schließlich soll das auch kein Reiseführer werden. Nur noch ein letzter touristischer Tip: Genug Diesel sollte man im Tank haben ;-) Praktisch jedenfalls: Classic Fyn Rundt und BBC liegen an aufeinander folgenden Wochenenden. Also noch ein Grund mehr, dieses Jahr die Nordsee mal Nordsee sein zu lassen. Zumal die BBC eine zwar junge (seit 2009), aber doch auch exklusive Veranstaltung ist, zu der man eingeladen wird. Auf der Teilnehmerliste in diesem Jahr standen auch 9 Yachten aus Deutschland: Tutima (DK46), Audacious (Dubois 40), Westwind (First 40), Veolia (IMX 40), Inschallah VI (J/V 41), Josephine (Luffe 48), Moana (Marten 49), Ginko (Prima 38), Cool Water (X35). Daneben natürlich viel Lokalprominenz, z.B. Tarok 7 (Swan 45), Karla 2 (ex Visione 3), eine J/V 41 und genau wie INSCHALLAH eine ehemalige ILC40 mit nahezu identische Linien.
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Big Boat Challenge 2011 - Karla 2 - Photocredit: Klaus Schmidt
Aber die eine, Karla 2, in der Racing Ausführung (großes Cockpit) während die andere, INSCHALLAH wenigstens den Versuch unternimmt, unter Deck ein wenig Komfort zu bieten. Aber sieht man beide mal im Kran hängen, dann erkennt man: Das sind Schwestern, auch wenn beide inzwischen modifiziert wurden. Auch sonst kann sich die Meldeliste sehen lassen. Der Wind bei den Wettfahrten war wie schon am Wochenende zuvor eher materialschonend. Was ganz gut war, weil wir für diese Saison wieder auf "Konservativ-symmetrischen Spi" umgebaut haben. Naja, nicht zu konservativ. Jeder, der sich mal INSCHALLAH's Masttop genau angesehen hat, will da eigentlich keinen Top-Spi dran haben. Aber genau das wollen wir mal testen in diesem Jahr. Und es scheint zu funktionieren, jedenfalls wenn es nicht zu windig wird ...
Geplant waren 5 Wettfahrten, drei am Samstag, zwei am Sonntag. Wettfahrt 5 wurde leider - fanden wir jedenfalls - abgebrochen. Sehr schade, wo wir da sogar Potential für die eine oder andere Überrundung gehabt hatten. Ok, mehr Glück als Verstand beim Finden des Windes würde die Konkurrenz wohl behaupten. Wie auch immer, wir hatten in der ersten Wettfahrt selten mehr als 6 kns Wind und sind irgendwie nicht in Gang gekommen. Das Schiff fuhr wie angebunden. Was es auch quasi war. Wettfahrten zwei & drei liefen besser. Mehr Wind, nicht so irrsinnig viel, aber doch 8 kns und mehr. Damit kommen wir zurecht und hatten ein ganz gutes Gefühl. Insgesamt waren wir nach Tag eins Erster in der Klasse Dansk Handicap, aber punktgleich mit dem zweiten und dritten Platz. Also denkbar knapp.
Tag 2 begann wieder schwach windig. Doch diesmal hatten wir das Schiff besser im Griff und konnten gut im vorderen Feld mitfahren. Bis uns Downwind ein Linksdreher auf der falschen Seite erwischte und der Wind sich mit dem Dreher auch noch selbst abgedrehte. Aber nicht nur wir hatten darunter zu leiden, auch unsere Konkurrenz und somit hat es am Ende doch für Platz 1 unter DH gereicht. Gut mit dabei im dem Teilnehmerfeld waren auch die beiden reinen Frauencrews: TUTIMA mit Kirsten Harmstorf am Ruder und die dänische APM der dänischen Royal Sailing Academy, eine FARR 40, mit Mathilde Ive an der Pinne. Und TUTIMA ist mit Platz 6 von 14 in IRC genau einen Platz vor der Lokalmatadorin gelandet!
Big Boat Challenge, wie bereits gesagt, eine noch junge Regatta. Aber gerade durch den überschaubaren Rahmen von rund 50 Yachten alles noch sehr familiär und so, wie man sich eine Veranstaltung für Segler wünscht. Und durch viele Kameras an Land und auf dem Wasser auch für das Publikum und somit auch für Sponsoren interessant. Mir hat's gefallen und nicht nur, weil wir auch mal was gewonnen haben!
Ganz ordentlich auch, was da so drumherum aufgefahren wurde. Riesen Video-Leinwand mit Live Tracker von der Regattabahn, Zelte (mit zu wenig Freibier ;-) ), Lunchboxen auf Bestellung, BBQ & Buffet. Alles am Hafen und für die Segler. Im Grunde eine Mini-mini Cowes Week. Was uns Einkaufs- und Verpflegungslegasthenikern wirklich geholfen hat waren die angebotenen Lunchboxen: Fertig belegte Sandwichs, Süßkram & Wasser, für jedes Crewmitglied und ausreichend für den Tag auf dem Wasser. Kostet natürlich, ist aber bei schneller und einfacher als alles unter Deck selber schmieren zu müssen.
BBC 2011 - Tri Carbon3 - Photocopyright: Klaus Schmidt
P.S.: A pros pos "aufgefahren": Carbon 3 hat auch ordentlich aufgefahren. Carbon 3 ist ein Trimaran, in etwa wie seinerzeit die Formula 40 Trimarane. Und hat Regatta Begleit Event Incentive Sailing (oder wie auch immer das auf neudeutsch heißt) angeboten. Und die haben richtig aufgefahren: Dickes RIB als Tender, dicker Carbon Anhänger für Zubehör und gaaanz dicker Wohnanhänger inklusive Sattelschlepper!
BBC 2011 - Carbon3 - Photocopyright: Klaus Schmidt
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