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SailingAnarchy.de fragt, Markus Wieser antwortet

Markus Wieser , Juni 2010 - Photocopyright: SailingAnarchy.de
Markus Wieser , Juni 2010 - Photocopyright: SailingAnarchy.de

30.06.2010 - Das war so grob das Motto für unser Interview mit Markus Wieser, einem der besten Segler Deutschlands. Aber leider hat sich gestern Abend die kulturelle Vielfalt der Weltmetropole Berlin inklusive Polizeieinsatz direkt auf der Straße vor meinem Fenster ausgetobt. Ich konnte zwar meinem Wortschatz an Beschimpfungen um einige unschöne Wörter erweitern, doch deshalb hängt mein Interview mit dem Neuberliner Markus Wieser etwas. Aber es kommt bestimmt, versprochen!

 

Schnelle Kiste

CONTAINER, Sail Number: GER - 6065, Skipper: Udo SCHUETZ, Design: J/V 66, LOA (m): 20.31  - Photo credit: Rolex /  Kurt Arrigo
CONTAINER - Udo SCHUETZ, Design: J/V 66, LOA (m): 20.31  - Photo credit: Rolex / Kurt Arrigo

27.06.2010 - In dem Trubel der letzen Woche wg. Fußball WM und Kieler Woche ist der Gesamtsieg der CONTAINER bei dem Giraglia Rolex Cup etwas untergegangen. Nach 3 Wettfahrten einschliesslich der 240 sm langen Giraglia Regatta erreichte die von Knierim gebaute Yacht von Udo Schütz aus Selters im eher segelfernen Westerwald mit einem Tagessieg und 2 zweiten Plätzen den 1. Platz über Alles bei den Maxi Rennyachten unter IRC. Der zweite Platz ging an Neville Chrichton, der mit seiner ALFA ROMEO Shockwave das Giraglia Race nach berechneter Zeit vor der CONTAINER gewonnen hat.  Am letzten Freitag haben wir die Chance genutzt und mit Markus Wieser, Steuermann der CONTAINER und frischgebackener Europameister im Drachen ein Interview geführt. Und natürlich haben wir ihn gefragt, was im letzten Winter an der ursprünglich für die STP 65 Box Rule entworfene CONTAINER modizifiert wurde, denn offensichtlich läuft die Kiste aus Kiel nun gut unter ihrem IRC Rating. Die Antworten auf diese und noch mehr Fragen findet ihr hier in den nächsten Tagen.

 

Kufenstürmer

Tornado vor Lindau - Copyright/Quellenhinweis: Hemmeter Sailing
Tornado vor Lindau - Copyright/Quellenhinweis: Hemmeter Sailing

25.06.2010 - Andere Mütter haben auch schöne Töchter und so vergnügen sich die Freunde des schnellen Tornado nicht auf dem Kieler Rummelplatz, sondern segeln vor Lindau ihren German Tornado Grand Prix aus. Anarchist Bendix ist mit vor Ort dabei und wird uns die Augen offen halten.

 

 

Noch mehr Kohle

SINGULARITY - Photocredit: Andrea Francolini
SINGULARITY - Photocredit: Andrea Francolini

24.06.2010 - Bei der Kieler Woche herrscht nach einem windigen Auftakt derzeit eher flaue Rennbedingungen, deshalb hier etwas Boatporn aus Down Under. Russisches Geld, niederländischer Designer und eine Kohlebäckerei in Australien haben mit SINGULARITY einen 80 Cruiser-Racer aufs Wasser gesetzt, der in den nächsten Monaten sich bei den Topregatten im Mittelmeer einer starken Konkurrenz bei den Maxiyachten stellen wird.

SINGULARITY - Photocredit: Andrea Francolini
SINGULARITY - Photocredit: Andrea Francolini

McConaghy hat mit dem 80 Fuss langen Kippkieler SINGULARITY, ein Entwurf von Adrian Konyendyk,  Lutra Yacht Design, eine Rennyacht abgeliefert, die mit einem Gesamtgewicht von 24,5 Tonnen sehr gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Regattakarriere hat.

SINGULARITY - Photocredit: Andrea Francolini
SINGULARITY - Photocredit: Andrea Francolini

Neben dem Spaß auf der Regattabahn unter ihrem Raceskipper Bouwe Bekking wird SINGULARITY als Luxuscruiser ihren Eigner erfreuen. Und wenn man sich die Bilder von dem Interieur anschaut, glaubt man kaum, dass die Einrichtung unter Deck nicht mehr als nur 1,5 Tonnen wiegen sollen.

SINGULARITY - Photocredit: Johan Palsson
SINGULARITY - Photocredit: Johan Palsson

 

Kohle macht Dampf ...

 

22.06.2010 - Von der mit Anarchisten dicht bepackten Guts´n Glory haben wir ein Video erhalten, dass während des Pantaenius Rund Skagen Rennen im Rahmen der Nordseewoche 2010 entstanden ist. Leider musste GnG das Rennen gegen die beiden anderen deutschen Rogers 46 abbrechen, aber der Schlag runter nach Brunsbüttel wog die eklige Kreuz doch wieder etwas auf :-) Vielen Dank an Hans Genthe von Stockmaritime für das Video.

 

Knierim 33

Knierim 33 - Taufe 18. Juni 2010 - Photocopyright: Klaus Schmidt
Knierim 33 - Taufe - Photocopyright: Klaus Schmidt

21.06.2010 - Zum Glück gab es am letzten Freitag in Deutschland noch etwas wichtigeres als Fußball und deshalb freut es uns, dass wir die Woche mit einem Bericht von Anarchist SailingKlaus zur Taufe der brandneuen Knierim 33 starten können. Vielen Dank an Klaus und euch viel Spaß beim Lesen:

Hier ein paar ausgewählte Bilder von der Taufe der Knierim33. Wär beinahe zu spät gekommen, aber grade, als wir einmal um die Förde rum losfahren wollten, da flog erstmal L´Hydroptère vorbei. Und wenn ich sage flog, dann meine ich das auch so! Alter Schwede, ist das Ding schnell. Aber Moment mal? Auf der Innenförde darf man doch nur max. 10kn? Scheißegal würd ich sagen ...

Knierim 33 - Taufe - Photocopyright: Klaus Schmidt
Knierim 33 - Taufe - Photocopyright: Klaus Schmidt

Doch zur Knierim 33: Schickes Boot! Gefragt hab ich nicht so viel, weil da eigentlich alles so aussieht, als würde es funktionieren. Oder anders: Da ist jetzt, was das Layout Aussen wie Innen angeht, erstmal nix aussergewöhnliches. Es gab nichts, was mich auf den ersten Blick überrascht hat.

Knierim 33 - Taufe - Photocopyright: Klaus Schmidt
Knierim 33 - Taufe - Photocopyright: Klaus Schmidt

Zwei Punkte stechen aber doch hervor: 1. Kein Achterstag! Das ist für jemanden wie mich, der seit Jahren mit Back- und Achterstag (neuerdings sogar 2 Achterstagen) durch die Gegend fährt, schon auffällig. Und damit der Carbonmast stehen bleibt, gibt es Salinge, die 25 Grad gepfeilt sind. Da fühlt man sich doch an seinen guten, alten 470er (Gott hab ihn selig) erinnert. Und das bringt mich zu Punkt 2: Vermessung? Offenbar schei...egal. Denn um die Spannung des Vorstags nach Bedarf einstellen zu können, gibt es eine Hydraulik unter Deck. Aber ein verstellbares Vorstag ist ein rieeesen "Pfui-Bäh", wenn man ein gutes Rating haben will.

Knierim 33 - Vorstaghydraulik - Photocopyright: Klaus Schmidt
Knierim 33 - Vorstaghydraulik - Photocopyright: Klaus Schmidt

Doch das war nicht das Designziel! Ziel war es eben endlich mal wieder ein cooles Schiff zu bauen. Und das ist den Jungs von Knierim gelungen. Naja, sind noch etwas viele Werbeaufkleber drauf.... Aber gut, denn es sollte nicht nur ein cooles Schiff werden, sondern es ist auch das erste Boot der Werft, das kein Kundenauftrag war. Man könnte auch sagen: Das ist das Turngerät der Betriebssportgruppe Knierim. Kaum anzunehmen, daß der Betriebsrat dagegen Einspruch einlegen wird. Daher dürfen da auch ein paar betriebseigene Aufkleber drauf sein. Und natürlich würde es die Firma freuen, wenn noch jemand so ein Turngerät bei ihr ordert.

Knierim 33 - Taufe - Photocopyright: Klaus Schmidt
Knierim 33 - Taufe - Photocopyright: Klaus Schmidt

Aber ganz ohne Kritik geht eine Baunummer Eins natürlich nicht durch und deshalb etwas, was mir nicht so toll gefallen hat... Bei all der umjubelten CNC Präzision hätte man vielleicht doch Deck und Aufbau noch hübersch aneinander anpassen können. Oder vielleicht eine weiße Sika-Fuge ordentlich über die gemeinsame Verklebung ziehen können. Dann würde das auch nicht so auffallen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn mir ist sonst erstmal nichts weiter zum Meckern aufgefallen. Sieht man mal davon ab, daß es unter Deck auch nicht viel gibt, über das man meckern könnten. Die Kierim 33 ist racergemäß eher funktionell und schlicht ausgestattet, kein Wunder, wenn Leichtbau bei den Designvorgaben ganz oben auf der Liste mit steht.

Knierim 33 - Taufe - Photocopyright: Klaus Schmidt
Knierim 33 - Taufe - Photocopyright: Klaus Schmidt

Wer auf Teakholz im Cockpit und unter Deck steht und seine Berufung in Lackpflege und Polieren findet, der sollte sich noch in den nächsten Tage im British Kiel Yacht Club vorbeischauen. Er findet dort er so ziemlich alle Typen von klassischen Rennyachten, auf denen Bauteile aus Carbon ein Fremdkörper sind. Klaus

Knierim 33 - Taufe - Kontrastprogramm - Photocopyright: Klaus Schmidt
Knierim 33 - Taufe - Kontrastprogramm - Photocopyright: Klaus Schmidt

 

Nicht nur in Kiel wird gesegelt

 

19.06.2010 - An der französischen Mittelmeerküste tummeln sich derzeit die TP52 Teams und segeln im Rahmen des AUDI Med Cup um die Trophee de Marseille. Von dem Photographen Jürg Kaufmann haben wir ein kurzes Video erhalten, dass wir hier gerne einbinden. Zusätzlich zu seiner Website Go4images.com bietet Jürg für alle Besitzer eines Apple Handschmeichlers eine kostenlose App an, mit der man einen Teil seiner Bilder bequem per iPhone betrachten kann.

TP52 Day 3 - Coastal Race - Quantum Racing and Emirates Team New Zealand - 18 06 2010 Marseille Trophy - Audi MedCup Circuit © Nico Martinez/Audi MedCup
Marseille Trophy - Audi MedCup Circuit © Nico Martinez/Audi MedCup

Mehr als beachtlich schlägt sich bei dieser Veranstaltung das lokale deutsch-französischen All4One Team. Nach 6 Wettfahrten liegt Skipper Jochen Schümann auf Platz 3 hinter QUANTUM RACING und dem spanischen MATADOR.

 

Jetzt aber schnell!

Hydroptere - vor Kiel 2010 - Photocopyright: Klaus Schmidt
Vor Kiel 2010 - Photocopyright: Klaus Schmidt

19.06.2010 - Mit Vollspeed in Richtung Kieler Woche ist der Rekordhalter Hydroptère unterwegs und gibt dort den Teilnehmer des heute beginnenden größen Seglerfest einen Ausblick in die Zukunft auf dem Wasser. Aber auch für die Segler, die es etwas klassischer mögen haben wir etwas zu bieten, denn SailingAnarchy.de hat sich gestern natürlich nicht die Taufe der neuen Knierim 33 entgehen lassen. Mehr dazu von Anarchist SailingKlaus später.

Taufe Knierim 33- Photocopyright: Klaus Schmidt
Taufe Knierim 33- Photocopyright: Klaus Schmid

 

Nachwuchsarbeit

OPTI - Kids, Photo: A. Barthel
OPTI - Kids, Photo: A. Barthel

18.06.2010 - Segeln ist ein Sport, bei dem die in Training und Wettkampf gesammelten Erfahrungen einen sehr großen Anteil am Erfolg haben. Kommt noch Talent hinzu, hat man die Zutaten für eine Karriere auf dem Wasser schon fast zusammen. Aber ohne einen hohen Einsatz an Freizeit und die finanzielle Unterstützung durch Eltern, Vereinen und Trainern bei der Nachwuchsarbeit geht auch in dem kleinsten 3-Mann-Boot der Welt überhaupt nix! Um so mehr freut es einen dann, wenn sich wie am kommenden Wochenende über 135 TeilnehmerInnen zum Gothen Cup in Berlin treffen.

 

Giraglia Rolex Cup Race

JETHOU, Sail Number: GBR 74 R, Skipper: Peter OGDEN, Design: Mini maxi, LOA (m): 18.3  -  Photo credit: Rolex /  Kurt Arrigo
JETHOU, Skipper: Peter OGDEN - Photo credit: Rolex /  Kurt Arrigo

17.06.2010 - Gestern um 12:00 wurde das Giraglia Race gestartet, dass die 220 Teilnehmer vom St. Tropez über die Nordspitze von Korsika nach San Remo führt. In der Führungsgruppe tummelt sich auch die CONTAINER, welche nach 2 Kurzstreckenrennen in ihrer Wertungsgruppe IMA an der Spitze steht.

Shockwave & Container -  Photo credit: Rolex /  Kurt Arrigo
Shockwave & Container -  Photo credit: Rolex / Kurt Arrigo

 

Bol d´Or Mirabaud

Victorinox_2 - Training für Bol d´Or 2010 - Photocredit: Dany Monnier
Victorinox_2 - Training für Bol d´Or 2010 - Photocredit:Dany Monnier

16.06.2010 - Die Tage um die Sommersonnenwende sind mit ihren kurzen Nächten wie geschaffen für Langsteckenregatten. Und so wurde am vergangenen Wochenende nicht nur die 60 Seemeilen von Berlin gestart, auch auf dem Genfer See traf man sich zum schnell und durch die Nacht segeln. Bol d´Or Mirabaud heißt das Spiel dort, zu der sich die Creme de la Creme der schweizer Segelszene trifft. Besondere Würze gewinnt diese Veranstaltung auch dadurch, dass zu dieser Regatta Mehr- und Einrumpfboote gemeinsam auf die Bahn geschickt werden. Von Anarchist Peter Fritschi aus dem Sonnenkönig Team haben den folgenden Bericht zu der diejährigen Bol d´Or erhalten, vielen Dank dafür und viel Spaß beim Lesen:

Nach dem Erfolg des Sonnenkönig Kat bei der Rund um waren Armin Schmid und ich als Verstärkung auf VICTORINOX, dem M2 von Dany Monnier, mit am Start der 72. Bol D’Or Mirabaud 2010! Am Freitagnachmittag hatten wir beste Windverhältnisse um Bft 2-3 und konnten den M2 von Dany schön eintrimmen und für die kommenden Morgen vorbereiten!

Victorinox - M2 - Bol d´Or - Photocopyright: Dany Monnier
Victorinox_2 - Training für Bol d´Or 2010 - Photocredit:Dany Monnier

Der Samstagmorgen war sehr diesig und der Himmel stark wolkenbehangen; dies sollte sich auch den ganzen Tag nicht ändern, somit blieb es auch bei den von Meteo Schweiz versprochenen 1-2 Bft. Der Start erfolgte um 10 Uhr bei null Wind, einige Mehrrümpfer, unter anderem der M2 Kat „Parmigiani“ wie auch die neue M1 „Zenith“ von Christian Favre und der neu aufgebaute Foiler Kat „SYZ“ mit seinem um 1,5 m  verlängerten Mast begannen als erste durch die am Südufer anliegenden Bojenfelder zu schleichen. Die meisten der Mehrrumpf-Teams waren so auf die Südseite fixiert, dass das Hauptfeld der Einrumpfboote sich auf der Nordseite des Lac Lemain, auch begünstigt durch die unterschiedlich eingeteilten Startbereiche, mit einer leichten, aber konstanten Brise sich langsam davon schleichen konnten.

Es begann die wohl längste Bol D’Or für die Multihulls, wir mit unserer Victorinox konnten zu Anfang nur dem Hauptfeld der Einrumpfboote und den anderen Multi’s hinterher fahren, kurz vor der Auslauftonne Nähe Versoix kam ein wenig Wind auf, so dass auch wir uns im Pulk der Einrumpfboote langsam an die Spitze segeln konnten. Der ganze Tag war von lokalen und sehr kleinen Windfeldern geprägt, so dass man vieler Orts Boote stehen und anderen Orts Boote schnell segeln sah, aber dies immer nur für einige wenige Minuten ... Als wir um 21.57 Uhr die Boje in Le Bouveret als 29igstes Schiff über alles passieren konnten, so hatten wir uns sofort wieder auf die französische Seeseite begeben um dort die lokalen leichten Thermikwinde zu bekommen, um auf kürzestem Wege Richtung Ziel zu kommen. In der Nacht kam dann eine leichte und schön konstante Brise auf, mit welcher wir wiederum Anschluss an das Hauptfeld der Spitzenteams bekommen konnten, Top Speed 19 Knoten! Als dann der frühe Morgen dämmerte, schlief der Wind nochmals für kurze Zeit ein, bis wir dann mit der leichten Morgenbrise die letzten paar Meilen gen Ziel in Angriff nehmen konnten, welches wir dann schlussendlich mit dem Hauptfeld der Decision 35 erreichten und als 24igste Yacht mit einer gesegelten Zeit von über 20 Stunden einlaufen konnten.

Track Victorinox - Bol d´Or Mirabaud 2010

Von über 500 Schiffen gaben etliche Teams auf, es kamen lediglich 183 Boote innerhalb des Zeitlimits ins Ziel. Sieger wurde "Lady Cat", eine Decision 35 – gesteuert von Dona Bertarelli, gefolgt von einer weiteren D35 und als drittes Boot im Ziel kam bereits ein M2 Ventilo Katamaran an.

 

Deutsche Sterne

Johannes Polgar und Markus Koy - Europameister im STAR 2010 - Photocredit: VEranstalter
Johannes Polgar und Markus Koy - Europameister im STAR 2010 - Photocredit: Veranstalter

14.06.2010 - Mit ihrem Sieg im ersten Lauf der Europameisterschaft der STAR Boote in Viareggio legte das Duo Johannes Polgar und Markus Koy die Grundlage für ihren Titelgewinn. Viel besser als mit diesem Auftaktsieg in dem starken Feld von 132 Teilnehmer konnte es für die beiden deutschen Segler aus dem NRV Olympic Team nicht laufen und so hatten sie nach 6 Läufen am Ende die Nase verdient vorne und durften sich am Samstag als neue Europameister in der ältesten Olympia-Klasse feiern lassen.

Johannes Polgar und Markus Koy - Europameister im STAR 2010 - Photocredit: Veranstalter
Johannes Polgar und Markus Koy - Europameister im STAR 2010 - Photocredit: Veranstalter

 

Erfolgreiche Woche

Markus Wieser - Europameister im Drachen 2010 - Photocopyright: Hungarian Dragon Association
Markus Wieser - Europameister im Drachen 2010 - Photocopyright: Hungarian Dragon Association

13.06.2010 - Als amtierender Europameister im Drachen trat Markus Wieser in der vergangenen Woche in ungarischen Balatonkenese am Plattensee an, um dort seinen Titel zu verteidigen. Gemeinsam mit Matti Paschen und Sergey Pugachev aus der Ukraine setzte sich die Transbunker Queen überlegen in dem Feld der insgesamt 56 Teilnehmer durch. Am Ende führte Markus Wieser und seine Crew nach 7 Rennen und einem BFG als Streicher mit 11 Punkten vor dem zweitplazierten Team aus Russland und legte damit einen sauberen Hattrick als Europameister der Drachen hin! Platz 3 ging ebenfalls nach Russland, auf dem vierten Platz folgte ein weiters Team von Transbunker aus der Ukraine. Platz 5 ging an GER 21 von Stefan Link, Frank Butzman und Michael Obermaier. Somit war der Aussetzer von Markus Wieser als Pro-Steuermann beim gleichzeitig stattfinden RC 44 Cup Kopenhagen von Erfolg gekrönt. Leider waren die Wetterbedingungen in den letzten Tagen in Dänemark so, dass Wettfahrtleiter Peter Reggio aufgrund des stürmischen Wetters (in Böen über 35 kns) gestern keines der vorgesehenen Fleetraces startete. Heute wurden die letzten Rennen gefahren und Team Sea Dubai mit Harm Müller-Spreer am Ruder zeigte mit Laufsieg und DNF die volle Bandbreite seiner Leistungsfähigkeit.

Ungarische Meisterschaft Drachen - Photocopyright: Hungarian Dragon Association
Ungarische Meisterschaft Drachen - Photocopyright: Hungarian Dragon Association

 

Wannseenixen

Linq CQ6 - CC2010 - Photocopyright: Adam und Uwe vom AGYCB
Linq CQ6 - CC2010 - Photocopyright: Adam und Uwe vom AIYCB

11.06.2010 - Urplötzlich tauchte am letzten Wochenende in Berlin der Sommer auf und die Wettervorhersage kündigte für das Samstag und Sonntag satt, 30 Grad Celsius aber leider kaum Wind an. Und so war man beim AIYCB wahrscheinlich heil froh, dass man am Freitag bei noch schwachen, aber segelbaren Windverhältnissen eine Wettfahrt für das buntgemischte YS-Feld starten konnte. Für Aufsehen auf der Bahn sorgte die güne Linq CQ6, die von Steuerfrau Anke Scheuermann und ihrer Damencrew aus dem Hause Tactix erstmals in Berlin bei einer Regatta an die Startlinie gebracht wurde.

MAK 7 -

Das die Frauen nicht nur bei Sonnenschein gut aussehen, dass haben sie bereits im kühlen Mai bewiesen, als sie auf einer MAK 7 im holländischen Lelystadt beim NRW Cup antraten. Platz 8 von 21 Teilnehmern in der Gruppe 3 / ORC1 spricht für die Qualität von Crew und Boot, zumal bis zur abschließenden Langstrecke für das sechsköpfige Frauenteam ein Platz auf dem Podium im Reichweite war.

 

Fyn Rundt 2010

Fyn Rundt 2010 - Start vor Kerteminde - Photocopyright: Hans Genthe - Gentcom
Fyn Rundt 2010 - Start - Photocopyright: Hans Genthe - Stockmaritime

10.06.2010 - Es ist immer eine gute Idee, bei den netten Nachbarn mal reinzuschauen. Und wenn er mit Classic Flyn Rundt zu einer tollen Regatta einlädt, ist das ein weiterer guter Grund, um im dänischen Kerteminde reinzuschauen. Auch in diesem Jahr war die Guts´n Glory am Start dieser traditionsreichen Veranstaltung und ihr Skipper Hans Genthe hat seine Eindrücke festgehalten. Zusätzlich zu diesem Bericht aus Sicht der GnG haben wir auch eine Pressemitteilung zu Fyn Rundt erhalten; viel Spaß beim Lesen und Dank an Hans für Text und Bilder:

12 deutsche IRC-Yachten hatten sich letztes Wochenende auf die 150 Meilen-Jagd um die dänische Insel Fünen gemacht, gemeinsam mit 151 weiteren, meist dänischen Yachten. Die Regatta "Classic Fyn Rundt" des „Kerteminde Sejlklub” ist seit 1934 die älteste und eine der größten Langsteckenregatten in der dänischen Inselwelt. Das Rennen zeichnet sich besonders durch anspruchsvolle Navigation und nervenaufreibende Wind- und Stromtaktik aus. In den letzten Jahren war die deutsche Beteiligung eher mager, doch dieses Jahr trägt die neue, übergreifende Baltic IRC Wertung offenbar Früchte. Die Classic Rund Fyn ist eine von 14 Regatten, die in eine gemeinsame, nordeuropäische Wertung eingehen. Insgesamt 20 IRC Yachten hatten gemeldet, darunter auch die „Krackemut“ aus Schweden. Morten Grove, Organisator der Regatta, ist begeistert vom internationalen Zulauf: „Da verständlicherweise die weiter angereisten Teilnehmer Ihre Boote gleich nach der Regatta zurücksegeln, planen wir für nächstes Jahr eine kleine Empfangsfeier am Donnerstag Abend in Kerteminde.

Fyn Rundt - Krackemut - Photocopyricht: Hans Genthe  - Stockmaritime
Fyn Rundt - Krackemut - Photocopyright: Hans Genthe - Stockmaritime

Bei schwierigen Verhältnissen mit streckenweise Flaute und zwei 180-Grad Winddrehern konnte die modifizierte Varuna von Jens Kellinghusen souverän den ersten Platz der IRC-Wertung einfahren. Damit führt die "Varuna" auch die Baltic-IRC Wertung an. Platz 2 belegte das Schwesterschiff "Guts´n Glory" von Christopher Wuttke. Den dritten Platz des Podiums konnte sich die Vorjahressiegerin "Visione 3" erobern. Trotz der leichten Winde benötigte die Varuna weniger als 24 Stunden für die 150 Meilen. Durch das Kreuzen gegen und vor dem Wind wächst die gesegelte Strecke von 150 auf eher 200 Meilen. Die resultierende Durchschnittsgeschwindigkeit von über 8 Knoten zeigt das enorme Potential moderner 46 Fuss Carbon-Racer wie die „Varuna” – auch bei so leichten Winden.

Skakti , Rogers 46, beim Landgang - Photocopyright: Hans Genthe
Shakti , Rogers 46, beim Landgang
- Photocopyright: Hans Genthe - Stockmaritime

Das Revier hat seine Tücken: Mindestens 3 Schiffe sind zwischendurch auf Grund gelaufen, konnten sich aber ohne fremde Hilfe aus Ihrer misslichen Lage befreien. Unter anderem entpuppte sich die vermeindlich tiefe Hafeneinfahrt vor dem Svendborger Yachthafen als bösartige Falle. Jens Kellinghusen, Skipper der Varuna: „Tim, unser Navigator, hatte den härtesten Job. Er hat nicht mehr als eine 1/2 Stunde geschlafen. Ich selbst fand die Regatta vor allem landschaftlich sehr reizvoll.” Wenige Minuten nach dem Zieldurchgang der Varuna schlief der Wind erneut ein, und drehte um 90 Grad, so dass die folgenden Boote die Strecke vom Kap Fynshoved bis kurz vor Kerteminde kreuzen mussten und deutlich mehr Zeit als die ersten Boote benötigten. Das erklärt den großen zeitlichen Abstand der Platzierungen der folgenden Boote.

 

Local stuff - Großer Plöner See

Match Race Gr. Plöner See - Photocopyright: Copyright: Hans Vogler, PSV
Match Race Gr. Plöner See - Photocopyright: Copyright: Hans Vogler, PSV

09.06.2010 - Offenkundig reizt es viele Segler, sich auf baugleichen Booten im direkten Wettstreit mit anderen Steuerleuten und deren Crew zu messen. Gott sei Dank muß man für diese Disziplin nicht sofort einen AC Cupper kaufen, es geht auch eine Nummer kleiner, wie z.B. zum Beispiel mit der RC44, die gestern in Kopenhagen zu ihrer ersten Regattaveranstaltung Skandinavien antraten. Für uns Anarchisten ebenso interessant finde ich die Idee, die das Heizkörper Sailingteam um Skipper Lars Hückstädt umgesetzt hat, um die Entwicklung einer Match Race Szene auf dem Großen Plöner See zu fördern. Hier anläßlich der offiziellen Taufe der beiden Rennyachten am vergangenen Wochenende ein kurzer Bericht von Lars über ihr Projekt:

Im Dezember 2009 hatte das Heizkörper Sailing Team zwei baugleiche Hunter 707 Yachten aus England gekauft, zum einen als Trainingsyachten für Match Races Disziplin im Heimatverein, dem Plöner Segler Verein von 1908 zum anderen für die verschiedenen Match Race Events diese Saison in Plön.

Nach dem Kauf wurden beide in der Teameigenen Bootshalle renoviert und auf einen nahezu identischen Stand gebracht. Unter anderem wurden allen Fallen und Strecker sowie viele Blöcke und Beschläge erneuert, des weiteren wurden beide Schiffe in Eigenarbeit aufpoliert und haben einen neuen Unterwasseranstrich von der Firma Bergner in Trappenkamp erhalten.

Am 5. Juni 2010 fand nun endlich die Taufe der beiden Match Race Yachten im Anschluss an eine Yardstickregatta im Plöner Segler Verein statt. Auf die Einladung der Eigner und Sponsoren folgten nicht nur alle Teammitglieder, sonder auch viele Fans und Freunde, welche zuerst vom Steg aus den Einlauf der Regatta beobachteten, und danach mit den beiden Taufpatinnen Berit Krüger und Sandra Holst die Boote als Heizkörper BoatOne und Heizkörper BoatTwo auf eine hoffentlich lange Karriere im Match Racing Circus schickten. Einen würdigen Abschluss der Veranstaltung bildete das vom Team organisierte Feuerwerk, was allerdings einige hartgesottene Segler in keinster Weise davon abhielt, bis in die früher Morgenstunden die bereitgestellten Freigetränke zu nutzen.

Match Race Gr. Plöner See - Photocopyright: Copyright: Hans Vogler, PSV
Match Race Gr. Plöner See - Photocopyright: Copyright: Hans Vogler, PSV

Mit den beiden Match Race Yachten kann das Heizkörper Sailing Team um Skipper Lars Hückstädt in Zukunft trainieren um im internationalen Match Race Circuit erfolgreicher an Regatten teilzunehmen. Außerdem wird Jugendlichen aus der Umgebung die Möglichkeit geboten, auf den Yachten zu trainieren um Teamboot- und Match Race Erfahrung zu sammeln.

Zusätzlich dazu richtet das Team selbst drei Match Race Regatten aus, wovon ein Grade 4 Event am 10. und 11. Juli und ein Veranstaltung am 18. und 19. September offen für internationale Meldungen sind. Für das Event im Juli haben bereits Teams aus Deutschland, Polen und Italien gemeldet. Es stehen aber noch einige Startplätze für beide Einladungsregatten zur Verfügung.

Für Segelinteressierte werden die Match Races von Land aus zuschauerfreundlich kommentiert, um einen weiteren Teil der Teamphilosophie des Heizkörper Sailing Teams zu unterstreichen: Segeln auch für Zuschauer als Breitensport zu etablieren.

 

Sonnenkönig strahlt - Rund um Bodensee 2010

Sonnenkönig - Ventilo 2 - Photocredit: LSC -  D- Kubeth
Sonnenkönig - Photocredit: Jürg Kaufmann - go4image.com

08.06.2010 - Die Eindrücke von Anarchist Patrese zu den letzten Tagen der LVT La Maddalena haben viel Zuspruch bei unseren Lesern gefunden, aber leider bracht der Nachrichtenstrom am letzten Samstag unvermutet heftig ab. Der Rest der Chartercrew erzwang ein Verlegen des Bettenbombers nach Korsika und damit ein Ende der Liveberichterstattung. Schade, aber dafür haben wir von Anarchist Sonnenkönig einen Bericht zu 60. Rund um des Lindauer Segler-Club erhalten, welche am letzten Wochendende auf dem Bodensee ausgetragen wurde. Vielen Dank für den Bericht und viel Spaß beim Lesen:

Dieses Jahr war das Sonnenkönig Sailing Team gleich mit zwei Schiffen am Start der 60igsten Rundum Bodensee, und zwar mit dem Siegerboot, ein Ventilo M2 (28') Katamaran und der Farr 11s Racing. Beide Teams waren vor dem Start sehr motiviert, der Kat war mit folgender Crew bemannt: Stefan Stäheli (Steuermann), Peter Fritschi, David Mettler und Chrigel Metter. Auf der Farr 11s segelten folgende Jungs: Armin Schmid (Steuermann + Eigner der Sonnenkönig Boote), Michael Herrmann, Ueli Näf, Leo Stäheli, Ernst Rohner, Armin-Michael Schmid und Alfred Roth.

Während der Vorstartphase war der Wind viel versprechend, auch kurz nach dem Start, konnten sich die Katamarane wie auch die Libera's ziemlich schnell vom Hauptfeld loslösen; wir hatten leider kein so guten Start erwischt, die RS SOLAR (M2) von Ralph Schatz, wie auch das dritte M2 Team, die SkinFit mit Fritz Trippolt, konnten einen sehr grossen Vorsprung innert kürzester Zeit rausfahren, wir kurz hinter der RedBull, ein Extreme 40 Kat gesteuert von Tornado Olympiasieger Hagara, hatten etwas Mühe auf Grund des stark aufgewühlten Wassers durch die Begleitboote, die hinter den Vordersten hinterherfuhren, doch auch dieser Umstand legte sich bald und wir konnten zur Spitze wieder aufholen.

Sonnenkönig - Ventilo 2 - Photocredit: LSC -  D- Kubeth
Sonnenkönig - Ventilo 2 - Photocredit: LSC - D- Kubeth

Kurz vor Meersburg waren alle Katamarane wieder zusammen und es ging mit drehenden Winden in den Überlingersee hinein. Dort wechselte aus unserer Sicht die Führung fortlaufend, wir konnten ziemlich zeitgleich mit der "Holy Smoke" in Überlingen das Fass runden und dann hiess es für uns nur noch so schnell als möglich eine gute Schiene aus dem Überlingersee zu finden, was allen Kat's auch ziemlich gut gelang, kurzzeitig liefen auch die ersten Libera's auf uns auf.

Bis kurz vor Romanshorn lagen einige Kat's ziemlich gleich auf und auch dort wechselte die Führung laufend, nach Rundung der Marke Romanshorn war die oberste Priorität für uns in Richtung deutsches Ufer zu gelangen um die früh morgens auftretenden Winde abfangen zu können, doch wir kamen erst gar nicht bis auf die deutsche Seeseite, da wir plötzlich - ungefähr in der Seemitte - eine schmalen Windbereich erwischten, mit welchem wir die Konkurrenz hinter uns lassen konnten. Untypisch für Kat's haben wir uns mit einer Wende nach der Anderen in diesem sehr schmalen Windband nach Luv gekämpft und somit einen Vorsprung von 16 Minuten auf die zweite M2 bis ins Ziel herausfahren können.

Sonnenköing - Ventilo M2 - Sieger 60. Rund um  - Photo: LSC
Sonnenköing - Ventilo M2 - Sieger 60. Rund um  - Photo: LSC

Die 60igste Rundum wird uns lange in Erinnerung bleiben, denn gegenüber des Vorjahres gingen zum ersten Mal gleich drei (3) Ventilo M2 (28) Katamarane an den Start und nicht nur das, sondern die Konkurrenz wurde zu allem hin auch noch von hochkarätigen Kat-Profi's gesteuert, so dass uns der Sieg als das so genannte "Underdog"-Team in der Bodensse-Kat-Szene schon wie ein kleines Sommermärchen vorkam! In diesem Sinne, Peter Fritschi, Koordinator Sonnenkönig-SailingTeam   "powered by Veleria Montefusco"

 

ETNZ gewinnt Louis Vuitton Trophy La Maddalena

Louis Vuitton Trophy, La Maddalena, Italy, May 22nd-June 6th 2010. Race Day 16. Final: Emirates Team New Zealand (NZL) beats Synergy Russian Sailing Team (RUS) - © Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy
ETNZ beats Synergy Russian Sailing Team - © Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy

07.06.2010 - Viel interessanter als der nicht wenig überraschende Informationsgehalt der Schlagzeile zum Abschluss der LVT La Maddalena ist das wie und das gegen wenn sich ETNZ in Sardinien im Finale der Regatta durch gesetzt hat: SYNERGY Russian Sailing Team erreichte mit einem sauberen 2:0 Sieg über All4One von Skipper Jochen Schümann souverän das Finale gegen die favorisierten Neuseeländer. Bot das erste Rennen zwischen Jablonkis und Col durch zwei Führungswechsel Spannung pur, war das 2. Rennen bereits im Vorstart zugunsten des russischen Teams entschieden. Der als aggressiver Starter bekannte Jablonski hängte A4O einen Penalty an, drängte sie zudem zu einem Frühstand und sicherte sich die bevorteilte linke Seite des Kurses. Damit war das Rennen wohl schon gewonnen, den der Extremschlag von Schümann & Co. nach rechts raus führte zwar zu einer beeindruckenden Distanz zwischen den Rennyachten, brachte aber überhaupt nix ein. Somti war für den Sieger der Round Robin im Halbfinale das Ende der Fahnenstange erreicht.

Race Day 15. Semi Finals: ALL4ONE (GER) vs Synergy Russian Sailing Team (RUS)
ALL4ONE vs Synergy Russian Sailing Team © Paul Todd/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton

Wettfahrtleiter Peter Reggio nutzte die stabile Abendbrise, um am Samstag bereits den ersten Lauf des Finales segeln zu lassen. Mit dem Schwung von 2 Siegen im Rücken ging Karol Jablonski voll Selbstvertrauen in das Rennen und zeigte in der Vorstartphase seine Klasse, als er aggressiv mit ETNZ Karussell fuhr. Nach einer sehr guten ersten Kreuz gingen die Kiwis als erste um die Luvtonne, aber SYNERGY machte auf der zweiten Kreuz den Vorsprung wett und besiegt das erfahrene Team um Steuermann Dean Barker und Ray Davies.

Emirates Team New Zealand (NZL) vs Synergy Russian Sailing Team (RUS)
ETNZ vs Synergy Russian Sailing Team © Paul Todd/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy

Der Sonntag wurde zum Tag der Entscheidung und der Wind in Sardinien war an Morgen ebenso flau wie bei uns Berlin. Aus diesem Grund wurde um 11 Uhr das kleine Finale gecancelt und All4One als Dritter der LVT La Maddalena vor ARTEMIS gesetzt. Gott sei Dank setzte doch noch Wind ein und so entwickelte sich zur Freude der Zuschauern vor Ort und im Internet ein wirklich spannendes Finale, in dem SYNERGY mit 2:0 in Führung ging.

 

Das dritte Rennen ging klar an ENTZ, doch mit nur 4 Sekunden Rückstand im vierten Lauf des Finales verpasste Jablonski den Sieg und die Sensation im Finale der LVT La Mad nur um einen Wimpernschlag. Im letzten Rennen des Tages konnte der gebürtige Polen mit deutschem Paß zwar an den Kiwis dranbleiben, aber bei  auffrischenden Wind zeigte das Team aus Neuseeland das bessere Bootshandling. Als auf dem letzten Raumschenkel zur Ziellinie dann der Spinnaker der ca. 100 m zurückliegenden Russen großflächig am Schothorn ausriss, war das Finale für Jablonski gelaufen.

Karol Jablonski greets Dean Barker at his arrival to the pontoon. © Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy
Karol Jablonski greets Dean Barker © Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy

 

SailingAnarchy.de vor Ort

ETNZ vs Artemis - Auslaufbereitschaft  - Photocopyright: P. Heinrichs
ETNZ vs Artemis - Auslaufbereitschaft  - Photocopyright: P. Heinrichs

05.06.2010 - Keine Ahnung, was unserem Mann vor Ort widerfahren ist, aber nach seiner Abmeldung zum Frühstück ist Anarchist Patrese verstummt.

Guten Morgen aus La Maddalena,

die Teams von Artemis und TENZ machen sich gerade bereit zum Ablegen (Bild) und so laaaangsam kommt die Sonne auch wieder raus, nachdem ich heute Morgen schon Angst haben musste, daß ihr in Berlino doch das bessere Wetter für heute habt :O)). Das größte Problem sind die mangelnden Kaffeebecher hier im Pressezentrum, da stehe ich vor der tollsten Maschine von Segafreddo und habe kein Behältnis aus dem ich trinken könnte argrmpf…Während ich das schreibe scheint Mr. CLEAN gerade das Problem auf seine Art zu klären, hat er doch eine eigenen geklaute Tasse dabei ! ANARCHY RULES
 Okay, aber btw: Wir erwarten heute bei Winden um die 9-15 Knoten (Richtung…man wird sehen) und im ersten Halbfinale duellieren sich Artemis und ETNZ bevor Schümi, den ich gerade draußen beim Interviewgeben getroffen habe, mit seiner All4One Mannschaft gegen die Russentruppe um Karol ran muss, wenn alles schnell genug durchgezogen werden kann. Anbei noch das versprochene Bilder der noch geheimen Version 6 der IAAC Boote für den kommenden Cup .... Patrese out for Frühstück

Stupsnase BMW-O - Out off the repair shop -  Photocopyright: P. Heinrichs
Stupsnase BMW-O - Out off the repair shop -  Photocopyright: P. Heinrichs

Seitdem herrscht leider Funkstille und ich bete, dass nicht der Champagner in der Presselounge die Ursache für das Schweigen ist.

 

Grüße aus der Heimat

Knierim 33 - BBC Kerteminde 2010 - Photocopyright:  Elvstrøm Sails
Knierim 33 - Photocopyright: Elvstrøm Sails

05.06.2010 - Anarchist Patrese versorgt uns prima mit aktuellen Infos aus Sardinien, aber auch bei uns an der Ostseeküste tut sich was. Seit dem vergangenen Herbst haben wir die neue Knierim 33 auf dem Radar und aufmerksame Anarchisten berichteten im Forum von deren ersten Auftreten auf der Regattabahn. Hier der letzte Stand der Dinge:

KIEL.  Mit Hochspannung war der erste Auftritt erwartet worden – und er enttäuschte Beobachter wie Probanden nicht. Die Jungfernfahrt sowie sportliche Feuertaufen der neuen Knierim P 33 verliefen verheißungsvoll. Die kompromisslose Zehn-Meter-Regattayacht von Knierim Yachtbau zeigte ihr enormes Potential zunächst in Dänemark. Kein Zufall, schließlich wurde sie mit Elvstrøm-Segeln der EPEX-Technologie gut betucht. Deutschland-Premiere feiert das außergewöhnliche Boot vor der Haustür der Bauwerft bei der Kieler Woche.

Schon bei mäßiger Brise von 12 bis 13 Knoten erreicht die silberne, „Zephyr“ genannte Erstausgabe des Knierim-Modells auch beim Tuning auf der Kieler Förde bei flachem Wasser locker ihr Soll von 7,2 Knoten Bootsgeschwindigkeit hoch am Wind. Das 40-Quadratmeter-Großsegel mit ausgestelltem Achterliek (Vierkantkopf) und die 7/8-Fock (25,5 m²) sorgen für den nötigen Druck. Mehr als 50 Prozent Ballast von 2.600 Kilogramm Gesamtgewicht begegnen dem mit hoher Stabilität. Edelstahlfinne und Bleibombe wurden in einer 5-Achs-Maschine der Knierim Tooling selbst gefräst, sowie die Form des Rumpfs auch, der nach einer VPP- und CFD-gestützten Zeichnung des Konstruktionsbüros judel/vrolijk aus Kohlefasern der SGL Carbon in Sandwich-Technologie gebaut wird.

So richtig ab geht die Post aber, sobald ein Schrick auf die Schoten gegeben wird. „Auf offenen Kursen und vor dem Wind hat das Boot ein fast unvorstellbares Leistungspotential“, beschreibt Søren Hansen von Elvstrøm Sails seine Erfahrung an Bord. Er gehörte zur ersten Testcrew und erlebte unter dem eigenen, 120 Quadratmeter großen Gennaker Speed und Spaß pur. Ohne Backstagen wird der Mast über einen Hydraulikzylinder im Vorstag getrimmt. Sobald es aufbriste, waren Geschwindigkeiten jenseits der 15 Knoten keine Hexerei. Hansen: „Und sowohl das Steuerverhalten als auch die Manövrierfähigkeit blieben zu jeder Zeit erstklassig.“ Sechs Personen bilden die ideale Crewgröße.

Die Knierim P 33 wurde in keine Vermessungsformel hinein gebaut, sondern ausschließlich mit dem von Knierim formulierten Anspruch und der Idee folgend, durch Höchstleistungen ein maximales Segelvergnügen zu bereiten. Auch wenn sie ihr Rating nach berechneter Zeit voraussichtlich nicht immer wird herausfahren können, soll die P 33 Rennwerte nach IRC, ORCi und ORC Club erhalten. „Das schulden wir allein den ersten Regattateilnahmen“, sagt Geschäftsführer Steffen Müller, „aber zum Beispiel die Matchracetauglichkeit ist uns wichtiger.“ Außerdem soll die Yacht die Hochseezulassung per CE-Abnahme der Kategorie A bekommen und dürfte dann auf allen Weltmeeren ohne Beschränkung fahren. Das alles bietet die Knierim P 33 für einen Basispreis (ohne Segel) von unter 200.000 Euro.

 

Louis Vuitton Trophy La Maddalena

04.06.2010 - Für heute stehen auf Sardinien bei der LVT die Halbfinal-Matches ETNZ vs. ARTEMIS und A4O vs. SYNERGY an. Heute Abend wird es hier wieder die Zusammenfassung von Anarchist Patrese, unserem Mann vor Ort, Nutzniesser von Internetzugang, Espressi und Klimaanlage in der Presselounge, geben. Bis dahin hier die Highlights vom Donnerstag per Youtube.

 

Die Rennen um den Einzug in das Finale kann man live auf der Louis Vuitton Trophy Site oder auch z.B. auf All4One verfolgen, Viel Spaß!

 

ALL 4 One gewinnt Round Robin!

Louis Vuitton Trophy, La Maddalena, Italy, May 22nd-June 6th 2010. Race Day 13. Artemis (SWE) vs ALL4ONE (GER - © Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy
Artemis (SWE) vs ALL4ONE (GER - © Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy

03.06.2010 - Skipper Jochen Schümann und Steuermann Sebastian Col ist mit dem Sieg in der Round Robin der LVT La Maddalena heute ein erster großer Sieg für das französisch-deutsche Team All4One gelungen. Mit 6:3 zog das Team direkt in das Halbfinale der Regatta ein. Als Gegner für Schümann und Co. steht das russische SYNERGY Team mit Karol Jablonski am Ruder fest, die heute Gastgeber Mascalzione Latino von der Bahn gekegelt haben. Hier die Zusammenfassung der heutigen Kurzberichte von Anarchist Patrese, der die Action auf der Bahn hautnah als Passagier einer attraktiven Ragazza auf dem offiziellen Photoboot geniessen durfte,  some Guys have a the luck ;-)

09:00 - Hab hier noch irgendwo ein nettes Bild von gestern Nacht, als ich im „repair camp“ spionieren war. Scheinbar gibt es eine IAAC V6 rule, bei der die Rumpflänge verkürzt wird, Oracle hat ein Boot schon umgerüstet ... Ansonsten sind heute Morgen schon alle seeeehr früh rausgefahren, um die beiden Rennen von gestern nachzuholen. Um  8:30 Uhr waren die Cupper schon im Wasser und unterwegs. Ok bis später, brauche erstmal einen Kaffee ... Es sieht so aus, dass das Programm etwas gestrafft, so das nicht die ersten 8 noch mal ein komplettes Viertelfinale segeln, sondern die ersten 2 direkt ins Halbfinale einziehen und die beiden fehlenden Plätze aus den Paarungen 4. gegen 5.  und 3. gegen 6. der Round-Robin ausgesegelt werden. Das bedeutet aber auch für die 7. Und 8. das AUS. Daher werden die beiden Läufe ETNZ vs. Mascalzone und Artemis gegen All4One ziemlich umkämpft sein , da es dort noch um die direkte Halbfinalteilnahme geht. Mal abwarten, im Moment ist noch Startverschiebung bis 10:00 angesagt worden.

Artemis (SWE) vs ALL4ONE (GER - © Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy
Artemis (SWE) vs ALL4ONE (GER - © Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy

13:45 - Was für ein Rennen !! Nachdem das letzte Rennen des RR1 in La Maddalena ein echtes Finale wurde, da die Kiwis Mascalzone im ersten Tagesrennen vom Start weg dominiert hatten und verdient den 6. Sieg eingeheimst hatten, war die Spannung auf dem Höhepunkt. Artemis oder All4One mit Schümi, Matti und Michi Müller an Bord lautete die entscheidende Frage beim Start des letzten Matches der Round Robin Runde.

Dazu kam noch die Aussicht auf eine direkte Halbfinalteilnahme für den Sieger, aufgrund des angenommenen verkürzten Modus für die Viertelfinales (inzwischen ist wieder alles wie gehabt, da die Verkürzungsmöglichkeit durch die Organisatoren wohl nicht in den Segelanweisungen stand…). Am Start sprach noch alles für A4O aber nach zwei missglückten Versuchen die Situation mit BB-Vorteil zu kontrollieren, fand sich die Schümi-Truppe beim Startschuß in Lee vom Artemis leicht zurück hängend und ohne eine Chance zum Angriff wieder. Paul Cayard und Terry Hutchinson hatten anschließend kein Problem A4O mit einem langen BB-Schlag über die Layline zu pushen und gingen mit 2-3 Längen in Führung. Diese hielten sie auch recht konservativ bis zu ersten Leetonne, an der beide hintereinander die linke Marke rundeten und nach einem Ausbruchsversuch von A4O alsbald brav nebeneinander auf STB-Bug nebeneinander segelten. Fast ein spiegelbildlich versetztes Scenario zur 1. Kreuz.

Nach der Hälfte hatte der Zuschauer schon das Gefühl sie hätten sich in ihr Schicksal ergeben, aber DANN erinnerte man sich wohl an glorreiche 12m Zeiten und Wendeschlachten aus einer vergangenen Zeit. Wende um Wende, die im 35 Sekunden-Abstand folgten, wurde Artemis von rechts unter Druck gesetzt , gab ca. 1 Minute vor der Layline nach und All4One zog nach Luv vorbei. Mit 80 m Abstand ging es auf den letzten Kurs gen Ziel und Artemis versuchte zu spät mit zwei zusätzlichen Halsen zu kontern. Am Ende siegten Schümis-Mannen voll verdient in einem der besten Läufe bis jetzt und führen somit die Wertung an.

Zweite im Klassement sind ebenfalls punktgleich (6 Siege) Artemis vor den Kiwis um Dean Barker. Und jetzt gleich treten Mascalzone Latino gegen Synergy an, die ja von Karol J. gelenkt werden, den wir ja auch schon für einen von uns halten, also Daumen drücken!

LVT La Maddalena - SYNERGY vs. Mascalzione - Photocredit: P. Heinrichs
LVT La Maddalena - SYNERGY vs. Mascalzione - Photocredit: P. Heinrichs

21:30 Zusammenfassung Synergy vs. Mascalzone, 2:1

Kein guter Tag für die Gastgeber, nachdem schon Luna Rossa die Segel streichen mußte und Azzurra es mit ach und Krach noch eine Runde weiter schaffte, aber gegen die Kiwis wohl ein sehr hohe Hürde auf dem Weg ins Halbfinale zu nehmen haben, gab es eine 1:2 Niederlage für den „Challenger of record“ des 34. Americas Cups gegen Synergy mit Karol „The white shark“ am Steuer des Russenteams.

Im ersten Lauf bei „picture perfect“ Bedingungen von 15-20 Knoten packte sich Jablonski gleich ins Lee von den Italo Boys und arbeitete sich auf dem ersten BB-Schlag kontinuierlich nach vorne, um genau auf der Layline wenden zu können und die parallel wendende Mascalzone knapp zu überlaufen. Damit war der Weg frei zur Führung an der Luvmarke und mit etwas besserer Crewarbeit zum 1:0 im best of three Kampf um den Einzug ins Halbfinale.

LVT La Maddalena - SYNERGY vs. Mascalzione - Photocredit: P. Heinrichs
LVT La Maddalena - SYNERGY vs. Mascalzione - Photocredit: P. Heinrichs

Dann ging das Warten los und der Wind und das Wettermachten sich lustig über die Seglermeute. Eine Regenwand im Süden ließ den Wind einmal herumschwingen und wieder zurück, zwischenzeitlich einschlafen und sogar wie auf dem Wannsee zwei Boote an der Kreuz aufeinander zufahren. Nachdem dann der Wind sich entschieden hatte wieder aus der alten Richtung zu blasen und die Genuas 3 mal von leicht nach schwer und wieder zurück gewechselt waren (welche zu benutzen ist bestimmt nämlich die Wettfahrtleitung ) ging es an den 2. Lauf.

Auch hier wieder Synergy schön in Lee von Mascalzone, aber diesmal schien man es nicht abwarten zu können bis die Gelegenheit da war und fing –zu früh?- zum Wenden an, was darin endete daß man von den Italienern immer wieder nach links gedrängt wurde und Meter um Meter verlor. An der Luvtonne waren es dann schon rd. 4 Längen und im Verlauf des Rennens war auch nicht wirklich Gelegenheit noch aufzuholen, da sich die Italienischen Schlitzohren keine Blösse gaben. Um es kurz zu machen: 1:1

LVT La Maddalena - Masclacione Latino darf einpacken -© Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy
Masclacione Latino darf einpacken - © Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy

Also alles auf Anfang und ein all or nothing Race 3 mit der Sicherheit, daß es danach einen Gewinner geben würde, aber wer? Karol  wollte wieder die linke Seite und mit einem klasse Luvmanöver 40 Sekunden vor dem Start drängte er Mascalzone zum Startschiff und hatte das bevorteilte Pinend für sich. Nach einem kurzen BB-Schlag für beide wendete Synergy ,kreuzte VOR den Rascals problemlos durch und deckte danach mit bekannter Hartnäckigkeit, um ihnen auf der StB-Layline den Rest zu geben und uneinholbar in Führung zu gehen. Auch eine Kursänderung auf der zweiten Kreuz nutze nichts mehr und die Wendeversuche von Latino wurden im Keim erstickt. Matchsieg und Halbfinaleinzug gegen ….. All4One Morgen an dieser Stelle.

Das andere Halbfinale bestreiten ETNZ und Artemis, ganz bestimmt auch ein Knaller mit Cayard und Hutchinson gegen Barker, Davies und Beashel. Grüße aus La M. und bis Morgen

Offenkundig hat Anarchist Patrese auf Sardinen das dicke Ende von der Wurst erwischt und geniess seine Urlaubstage in tiefen Zügen. Aber die Anarchisten vor den Bildschirmen sind nicht untätig und so erhielten wir heute von Jöran eine Email mit der Hinweis auf die Daysailor - Schönheit in Porto Cervo, mit der uns Patrese gestern die Nase lang gemacht hat. Danke für des Rätsels Lösung!

 

Live vor Ort dabei!

Louis Vuitton Trophy, La Maddalena, Italy, May 22nd-June 6th 2010. Race Day 12. All4ONE (GER) vs ALEPH Sailing Team © Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy
© Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy

03.06.2010 - Anarchisten sind überall und halten auch in ihrem Urlaub die Augen offen. Und so kommt es, dass wir mit Anarchist Patrese jetzt einen Reporter für SailingAnarchy.de bei der Louis Vuitton Trophy auf Sardinen haben. Hier sein erster Bericht:

Hallo an alle Anarchisten im kühlen Germanien,

nachdem die Herren Cuppersegler auch heute wieder ein wenig später an die Arbeit gingen, hatten wir noch die Gelegenheit unser „Presseschiff“ von Porto Cervo die 15 Meilen nach La Maddalena zu prügeln (20-25 Knoten genau auf die Nase). Immerhin waren die Herren von Team Origin so gelangweilt, daß sie uns gegen 13:00 noch geholfen haben unsere BAV am Außensteg des Hafens festzumachen,  nicht ohne ein paar gehässige Kommentare über unseren „Wohnwagen“ mit Bimini und Schlauchboot auf dem Vordeck abzulassen. Netterweise haben sie unserer Leistung - selbst her gesegelt zu sein, während sie selbst auf flauere Winde warteten - noch mit einem  anerkennenden Kopfnicken gewürdigt.

Gesegelt wurde dann auch, so ab 15:00 Uhr durfte Mascalzone die Briten-Boys aufmischen und anschließend hat All4One-Schümi die Crash-geplagte ALEPH-Truppe vernascht und sich damit auf den geteilten zweiten Rang vorgeschoben.

Gerade höre ich, daß die anderen beiden Paarungen ETNZ gegen Mascalzone und Atemis unter Paul Cayard mit Terry „The Hutch“ am Lenker heute doch noch gesegelt werden sollen, also noch ein paar unbezahlte Überstunden für die Helden zu See. Aber wenn ich hier so raus schaue wäre es auch wirklich ein Verbrechen NICHT zu segeln, denn von 25 Grad gepaart mit 5 Windstärken träumen die Anarchisten im Berlin mindestens noch bis zum Wochenende. Kaum schreibe ich diese Sätze, werden die beiden letzten Läufe schon wieder gecancelt, da das eine von den Italo-Cuppern seinen Trim-Tab (diese kleine Klappe an der Kielachterkante wohl demoliert hat und nach Hause geschleppt wird.

ALLERDINGS sollen die Oracle - Boote wie bereits vermutet Morgen wieder gewassert werden, so dass die Schlacht weiter gehen kann. Grüße aus La M. und Ciao an alle Daheim gebliebenen. Patrese

Porto Cervo Schönheit - Photocopyright:  Anarchist Patrese
Porto Cervo Schönheit - Photocopyright:  Anarchist Patrese

Und damit wir im regennassen Berlin eine richtige Fresse ziehen können, schickt uns Patrese noch das Photo einer ONYX für Aufsteiger mit, die er in Porto Cervo entdeckt hat.

 

Gewonnen und doch draußen

LVT La Maddalena 2010 - BMW-O siegt gegen Mascalzone Latino - © Paul Todd/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy
BMW-O besiegt Mascalzone Latino - © Paul Todd/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy

02.06.2010 - Am Montag blies der Mistral mit bis zu 42 kns und die Wettfahrtleitung unter Peter Reggio traf die Endscheidung, dass bei der Louis Vuitton Trophy La Maddalena kein Rennen gesegelt wird. Am Dienstag klang der Wind ab und so konnten bei besten Bedingungen insgesamt 6 Matches gesegelt werden. Auch wenn BMW-Oracle gegen Ende der Round Robin mit zwei Tagessiegen gegen Mascalzone Latino und Azzurra in Schwung kommt, kann der Americas Cup Holder nach seinem schwachen Start nicht mehr in die nächste Runde der Regatta einziehen.

 

Leopard auf der Jagd!

Leopard 3 auf dem Weg zur Startline - Photocopyright: © 2010 Leopard 3
Leopard 3 - Photocopyright: © 2010 Leopard 3

01.06.2010 - Viele Anarchisten kennen die englische Yacht Leopard 3 von dem letzten Rolex Fastnet Race. Und während Deutschland über den kalten und nassen Frühsommer stöhnt, segelt die beeindruckende Rennyacht auf einem Tiefdruckgebiet über den Nordatlantik und versucht den Rekord von Mari Cha IV auf der klassischen Blaue Band Strecke zwischen Ambrose Lighthouse und Lizard Point zu brechen.

Leopard 3 - Photocopyright: © 2010 Leopard 3
Leopard 3 - Photocopyright: © 2010 Leopard 3

 

Louis Vuitton Trophy La Maddalena

Louis Vuitton Trophy, La Maddalena, Italy, May 22nd-June 6th 2010. Race Day 9. BMW ORACLE Racing (USA) vs Emirates Team New Zealand (NZL) -  © Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy
© Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy

31.05.2010 - Seit fast zwei Wochen findet zwischen den Inseln des La Maddalena Archipels vor der Nordostspitze von Sardinien die zweite Veranstaltung der WSTA in diesem Jahr statt. Gestern blies der Mistral mit 18-20 Knoten und damit am oberen Ende des Windfensters, für dass die bei diesen Regatten verwendeten IACC Rennyachten gebaut wurden. Und da nach dem Crash am 25. Mai in dem Rennen zwischen AZZURRA und ALEPH die beiden von BMW-ORACLE gestellten Cupper noch in der Reparatur sind, achtet die Wettfahrtleitung darauf, dass die zwei Boote von MASCALZIONE LATINO nicht auch noch beschädigt werden.

Louis Vuitton Trophy, La Maddalena, Italy, May 22nd-June 6th 2010. Race Day 9. BMW ORACLE Racing (USA) -  © Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy
© Bob Grieser/outsideimages.co.nz/Louis Vuitton Trophy

In dem einzigen Rennen am Sonntag trafen mit BMW-ORACLE und ETNZ zwei der Topteams dieser Regatta zu einem Wiederholungsmatch aufeinander. Angesichts des zunehmenden Windes verzichteten beide Teams in der Vorstartphase auf aggressive Matchrace Manöver. Richtig spannend wurde es an der letzten Luvtonne, als beiden Schiffe hart um die beste Position zum Runden der Bahnmarke kämpften. In den engen Duell wurde angeluvt bis zum geht nicht mehr, entsprechend viel geschrien und heftig mit der Protestflagge gewedelt. ETNZ hängte den Amerikaner einen Protest an, von dem sich BMW-O auf Anweisung der Schiedsrichter sofort entlasten musste. Jetzt war der Weg für ETNZ zur Wendeboje frei und mit diesem Vorsprung hatten die Neuseeländer das Match in der Tasche. Nach 9 Renntagen in der Round Robin 1 steht weiter nur ein Sieg für den Americas Cup Holder BMW-ORACLE auf dem Zettel. Offenkundig fremdelt das Team von Larry Ellison nach der langen Zeit auf ihrem Trimaran mit den alten Bleitransportern.

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