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Von wegen keine Überraschung in Valencia!

BMW-O Probleme RR2 - CHINA
©ACM 2007/Photo:Carlo Borlenghi

30.04.2007 - Keine Ahnung, wie die Quoten bei den Wettbüros für einen Sieg von Team CHINA in dem Rennen gegen BMW-ORACLE standen, aber ich wünschte, ich hätte einen dicken Batzen auf den absoluten Underdog aus Fernost gesetzt. Denn heute hätte es dermaßen in der Kasse geklingelt, dass sich mein Finanzspielraum gegen Unendlich entwickelt hätte. Es ist kaum zu glauben - endlich entwickelt sich die so berühmte Seebrise vor Valencia, schon haben einige Team Materialprobleme.
Mit BMW-Oracle hat es heute den Topfavoriten des LVC erwischt. Kurz nach dem Start riss die Genua aus seiner Führung in dem Profilvorstag heraus. Alle Bemühungen der Crew, die Genua wieder zu setzen blieben erfolglos. Ohne Vorsegel war die USA 98 eine leichte Beute für den “Kleinen Drachen” aus China, der bis zur ersten Luvtonne einen Vorsprung von mehr als 5 Minuten heraus segelte. Diesen Rückstand konnten die Amerikaner auf den folgenden Bahnen mit der nur notdürftige Reperatur zwar noch etwas verringern, aber das Rennen war gelaufen. Gegen das eindeutig schwächste Team aller Herausforderer hatte heute Skipper Chris Dickson das Ruder an den Steuermann des B-Teams Sten Mohr übergeben. Bereits in dem ACT 13 hatte BMW-ORACLE Probleme mit der Genua gehabt. Umso erstaunlicher, dass ein ähnlicher Versager das Team heute 2 schon sicher gebuchte Punkte gegen das Schlußlicht der Regattateilnehmer gekostet hat.

Der Verfolger von BMW-Oracle leisteten sich keine Ausrutscher und somit hat ITA 94 Luna Rossa mit den Amerikanern gleichgezogen. Mit  nur 3 Punkten Rückstand auf die Spitzenreiter folgt ETNZ auf Platz 3 vor Desafio Espanol 2007. Das spanische Team schlug heute nach einer packenden Aufholjagd +39 Challenge mit nur einer Sekunde Vorsprung!

Areva RR2
©ACM 2007/Photo:Carlo Borlenghi

Auch das Team AREVA aus Frankreich findet jetzt immer besser in die Wettfahrten, aber für das Syndikat ist der Zug für den letzten der Halbfinalplätze wohl abgefahren. Die Siege gegen die italienischen Teams Mascalzone und +39 werden die segelbegeisterten Franzosen sicher freuen, aber ich denke nicht, dass das Team sich noch unter die letzten Vier nach dem Ende der Round Robin 2 schieben wird.

Leider keine Überraschung gab es in dem Rennen zwischen der GER 89 und der Yacht aus Südafrika. Shosholoza schlug die deutsche Yacht ohne große Probleme mit einem Vorsprung von 1:23 Minuten. Dabei zeigte sich mal wieder, dass die GER 89 an der Kreuz einfach nicht mithalten kann. Rückstände von fast 30 Sekunden auf jedem der  Upwind-Schenkel sind auf diesem Niveau nicht mehr gut zu machen.

Drücken wir dem Team um Jasper Bank die Daumen, dass es in den letzten Wettfahrten noch einen Sieg gegen Team CHINA erringen kann. Jeder weitere Sieg wäre eine Riesenüberraschung und würde uns Segelfans freuen.

 

Keine Überraschung in Valencia

BMW-O vs UITG RR2
Photocredit: BMW ORACLE Racing / Gilles Martin-Raget

29.04.2007 - Die zweite Vorrunde des Louis Vuitton Cup begann so, wie die erste aufgehört hatte: Die Startverschiebungs-Flaggen hingen schlapp auf den Booten der Wettfahrtleitung, und die America's Cup Flotte wartete auf Wind. Zwei Stunden dauerte es, ehe auf dem Nord-Kurs (Romeo) reguläre Rennbedingungen herrschten, und auf dem Süd-Kurs (Juliet) konnte überhaupt keine Wettfahrt gestartet werden. Dadurch ergibt sich in der Gesamtwertung ein schiefes Bild, da einige Teams bereits zu Punkten gekommen sind, während andere noch auf ihre ersten Rennen in der Round Robin 2 warten. An Bord der USA 98 waren viele neue Gesichter zu sehen. In der Crew wurde rotiert, um manchen Seglern eine Pause zu gönnen, und anderen Rennpraxis auf der Yacht zu verschaffen.

United Internet Team Germany war der erwartet leichte Gegner BMW - ORACLE. Wie nicht anders zu erwarten, schlug das Top Team des Louis-Vuitton-Cup zum Auftakt des Round Robin 2 deutlich den deutschen Americas-Cup

Beim Start gewann Jesper Bank die rechte Seite und ging mit hoher Geschwindigkeit über die Startlinie. Beide Yachten nahmen die Wettfahrt auf Backbordbug auf, die USA 98 in Lee. Lange konnten sich die Deutschen nicht halten und mussten weg wenden. Auf der ersten Kreuz arbeiteten sich beide Yachten in der Kursmitte zur Luvtonne, die BMW ORACLE Racing 36 Sekunden früher erreichte. Im weiteren Verlauf dieses Matchraces gelang es dem deutschen Team nicht mehr, den Abstand zu einmal zu verringern. Im Ziel hatte BMW Oracle Racing einen Vorsprung von 3:17 Minuten. Trotz eines guten Starts konnte die Germany I die Geschwindigkeit der US-Yacht nicht mitgehen. “Auf der ersten Kreuz haben wir noch gut mitgehalten, das hat uns Mut gemacht. Auf dem Vorwindkurs ist uns der Gegner mit einem Winddreher einfach davongesegelt. Wir wissen noch nicht die genauen Gründe dafür. Aber wir schauen nach vorne und gehen motiviert in unsere weiteren Rennen.”

"Das United Internet Team Germany hat uns auf der ersten Kreuz alles abverlangt", sagte Peter Isler, Navigator bei BMW ORACLE Racing. "Sie haben hinter uns die Windstöße gut ausgenutzt und uns unter Druck gesetzt. Es war großartig, heute viele neue Gesichter an Bord zu sehen. Das Rotationsprinzip ist gut, denn dadurch können sich die Jungs, die in der Round Robin 1 viel gesegelt sind, etwas ausruhen. Wie haben ein großes Segelteam, und es ist hart für die Segler, die an Land bleiben müssen, den anderen beim Auslaufen zuzusehen."

Tony Kolb, zweiter Vorschifsmann bei BMW ORACLE Racing und heute erstmals beim Louis Vuitton Cup im Einsatz, sagte über das Rotationsprinzip: "Wettfahrten zu bestreiten ist immer gut. Wir haben jetzt drei Jahre lang hart trainiert, um garantieren zu können, dass es keinen Leistungsunterschied gibt, wenn wir rotieren. Der heutige Tag hat dies belegt, wir haben ein gutes Rennen gezeigt. Wir haben unsere Sache am Start exzellent gemacht, und die Yacht war schnell unterwegs. Wir nehmen jedes Rennen ernst, man muss immer hart für einen Sieg arbeiten. Natürlich sind manche Rennen etwas einfacher, andere etwas schwerer. Das heutige Match war eines der einfacheren. Ich werde morgen auch wieder an Bord sein."

Nach diesem ersten Rennen von Round Robin 2 hat das United Internet Team Germany weiterhin drei Punkte auf seinem Konto und bleibt auf Rang zehn der Gesamtwertung. In seinem morgigem Matchrace trifft das deutsche Team auf das Team Shosholoza aus Südafrika, das sein Auftaktrennen der Round Robin 2 gegen die schwedische Victory Challenge verloren hat und auf Platz sieben der Gesamtwertung liegt.

 

Olé - Keiner ist unschlagbar!

©ACM 2007/Photo:Carlo Borlenghi

29.04.2007 - Die erste Round Robin des Louis-Vuitton-Cup ist vorbei und die gute Nachricht ist, dass keiner der Herausforderer unschlagbar ist. Gestern erwischte es mit  BMW-ORACLE den Führenden in der Wertung. Gegen das Heimteam Desafio Espanol hatte man zum ersten Mal am Ende nicht die Nase vorn. Die Spanier, die zur Zeit einen Lauf haben und mit 4 Siegen in Folge in das Match gingen, hatten mit Karel Jablonski am Steuer bei dem leichten Wind den besseren Riecher und konnten die drehenden Winde für sich ausspielen. Ihren Vorsprung von 14 Sekunden am Ende der ersten Bahn konnten die Spanier im Ziel auf eine Minute ausbauen.

ESP vs BMW-O - RR1
Photocredit: BMW ORACLE Racing / Gilles Martin-Raget

BMW-Oracle hat die Niederlage aber mit dem Sieg gegen einen aus der Riege der großen Vier wieder wettgemacht. Das letzten Rennen des RR 1 gegen ETNZ war ein Match mit außergewöhnlichen Wendungen.

BMW-O vs ETNZ RR1
Photocredit: BMW ORACLE Racing / Gilles Martin-Raget

Im Vorstart konnten Skipper Chris Dickson und die Crew der USA 98 das Emirates Team New Zealand zu einem Frühstart nötigen und es den Neuseeländern verwehren, an der Startmarke wieder zurück in die Startbox zu gelangen. Doch als die beiden Yachten umkehrten, konnte die NZL 92 in Luv schneller Fahrt aufnehmen, als die USA 98 hinter der Startlinie. Das Blatt hatte sich gewendet, und die USA 98 startete mit einem Rückstand, der schnell auf vier Bootslängen anwuchs. Aber auf dem letzten Drittel der Kreuz kämpfte sich die USA 98 heran, so dass beide Yachten praktisch Seite an Seite die Tonne rundeten. Die offizielle Zeitmessung sprach von drei Sekunden Vorsprung für das Emirates Team New Zealand, aber tatsächlich konnte die USA 98 über den Gegner segeln und ihn vom Wind abschneiden. Am Leetor hatte sich BMW ORACLE Racing einen Vorsprung von 24 Sekunden ersegelt. Auf der zweiten Kreuz deckte die USA 98 konsequent ab und nach 19 Wenden war der Vorsprung auf 43 Sekunden angewachsen. Diesen Vorteil ließ sich die USA 98 nicht mehr nehmen, im Ziel betrug der Abstand 35 Sekunden.

Heute startet die Round Robin 2 für das deutsche Boot gegen den BMW-O, ein Rennen, bei dem ich leider keine Chance für die Männer an Bord von GER 89 sehe, denn Streich der Spanier zu wiederholen. Aber niemals aufgeben - und heute Abend wissen wir mehr.

 

Erst kein Glück und dann kommt noch Pech dazu ..

Foto: Richard Walch / United Internet Team Germany

27.04.2007 - Dieses Zitat eines fußballtretenden Nichtseglers trifft auf die Situation bei UITG zu. Heute galt es, gegen die als schlagbar eingestuften Teams AREVA und +39 Siege und damit Selbstvertrauen für die Round Robin 2 zu bunkern. Das ist leider nicht gelungen. Hier die von UITG herausgegebenen Pressemitteilungen zu den Wettfahrten:

“Das United Internet Team Germany hat sein vorletztes Rennen in Round Robin 1 des Louis Vuitton Cups nach großem Kampf verloren. In dem abwechslungsreichen Matchrace gegen Areva Challenge aus Frankreich fiel die Entscheidung auf der zweiten Kreuz, auf der das französische Team einen Winddreher nutzte, um in Führung zu gehen und seinen Vorsprung entscheidend zu vergrößern. Im Ziel betrug der Rückstand 69 Sekunden. „Wir sind natürlich enttäuscht über die Niederlage. Bisher haben wir Winddreher gut genutzt, doch diesmal auf der zweiten Kreuz haben wir ihn nicht erwischt. Zufrieden können wir nur über die erste Hälfte des Rennens sein, wo wir unsere Position gegen den Gegner gut behauptet haben und uns auf dem ersten Vorwindkurs absetzen konnten“, sagte Taktiker David Dellenbaugh nach dem Rennen.

Direkt nach dem Start lieferten sich beide Boote ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dies gipfelte in einer leichten Kollision, bei der jedoch kein Schaden an den Booten entstand. Das deutsche Team bekam für diese Situation zunächst einen Penalty, der später wieder zurückgenommen wurde. „Warum wir diesen Penalty bekommen haben, ist mir völlig unklar“, sagte David Dellenbaugh.

Das deutsche Team ging mit einem Vorsprung von zehn Sekunden um die erste Luvtonne und baute seinen Vorsprung auf dem folgenden Vorwindkurs auf 30 Sekunden aus. Auf der zweiten Kreuz konnte Areva Challenge diesen Rückstand jedoch mit Hilfe eines Winddrehers wettmachen und seinerseits in Führung gehen. Der Vorsprung an der zweiten Luvtonne betrug 38 Sekunden und vergrößerte sich bis in Ziel noch auf 69 Sekunden.”

Zu Eurer Info: Die offizielle Mitteilung des ACM zu diesem Match spricht davon, dass beide Team eine Strafe wegen der Berührung erhalten haben. Im Ergebnis heben sich diese gegenseitig auf und brauchen deshalb nicht ausgeführt werden. Interessant fand ich aber die Bemerkung, dass es den Anschein hatte, dass FRA 93 mit der anwachsenden Welle besser als UITG zurecht kam und GER 89 dann einfach nicht mehr mithalten konnten.

UITG vs +39 RR1
©ACM 2007/Photo:Carlo Borlenghi

“Das Matchrace gegen +39 Challenge war über drei Viertel des Kurses ein Kopf-an-Kopf-Rennen, stets mit leichten Vorteilen für die Germany I. Die Bedingungen mit leichten und wechselnden Winden veränderten ständig die Abstände zwischen den Booten. Auf dem letzten Vorwindkurs jedoch nutzte +39 Challenge den besseren Winddruck auf der linken Seite und hatte im Ziel einen Vorsprung von 57 Sekunden.” Soweit UITG zu dem Rennen.

Etwas ausführlicher der Kommentar zu diesem letzten Rennen von UITG im RR 1 dem wir von dem ACM erhalten haben. GER 89 führte an der 1 Tonne mit 29 Sekunden, +39 holte auf dem Raumgang enorm auf und rundete die Tonne nur noch 3 Sekunden hinter UITG. Auf der letzten Kreuz waren die Boote dicht beisammen, doch GER 89 konnte den Vorspung an der letzten Tonne auf 11 Sekunden wieder ausbauen. Die Afterguard des deutschen Bootes entschied sich dann für die rechte Seite des Kurses. Ian Walker ging nach links raus und fand dort mehr Druck, was das italienische Team in einen Vorsprung von 57 Sekunden umsetzte. Und das läßt mich jetzt doch etwas Zweifeln an der Afterguard, die sich ansonsten gut durch die 10 Rennen des RR1 manoviert hat: Alle 3 Tonnen als Erster gerundet - und dann auf dem letzten Schlag fast eine Minute und damit das Rennen verloren? Ist das jetzt einfach die mangelnde Erfahrung des gesamten Teams oder war man sich einfach zu sicher und hat deshalb auf dem Weg ins Ziel nicht klassisch seinen Vorsprung verteidigt?

Die Round Robin I beendet das deutsche Team auf Platz zehn. Am morgigen Samstag finden noch weitere Rennen der Round Robin I statt, die heute wegen zu schwachen Windes nicht stattfinden konnten. Das United Internet Team Germany hat alle Rennen absolviert und deshalb einen rennfreien Tag. Das nächste Matchrace für das deutsche Team ist das Auftaktrennen von Round Robin II, in dem es am Sonntag auf BMW Oracle Racing aus den USA trifft.

 

Psst, schon gehört?

FARR - STP65 - Rosebud
Photocopyright: Farr Yacht Design

27.04.2007 - Wenn sich in Valencia die AC-Designteams lang genug damit rumquält haben, wie sie 20 Tonnen Blei schnell bekommen, suchen sie Entspannung bei Designs, die auch überhalb des Windfensters von 25 kns segeln dürfen und dann so richtig in den Glisch kommen sollen.

Zum Beispiel mit Entwürfen für eine Storm Trysail Transpac 65, eine spannende Box Rule Klasse für hochkarätige Offshore Rennen. Diese Klasse positioniert sich sehr geschickt zwischen der aktuell im Mittelmeer geradezu explodierenden TP52 Klasse - die sich hin zu einem “ Rund um die Tonnen Rennzirkus” entwickelt und ihre Wurzeln in dem TransPac Rennen  mehr und mehr vernachläßigt - und den am Limit geplanten Volvo Ocean 70 Designs. Mit der bewussten Entscheidung gegen einen Kippkiel und den damit verbunden Aufwand an z.Z. noch fehleranfälliger Technik und zusätzlich erforderlichen Steckschwertern, soll ein “kostengünstiges” Hochseesegeln auf hohem Niveau möglich werden.

Die Top-News des Tages:

Aus gut unterrichteter Quelle wissen wir, dass ein im Hochseesegeln wohlbekannter deutscher Eigner in die STP 65 Klasse einsteigen wird!

Das deutsche Designteam hat die ersten Konzeptzeichnungen vorgelegt, der Bauslot ist bereits geplant. Und NEIN, die Kiste wird nicht Morning Glory heißen! Wir bleiben am Ball und sobald wir die ersten Rendering in die Finger bekommen, werdet ihr sie hier bei Sailing Anarchy sehen ...

 

Mal was anderes als die großen Bleitransporter

Photo: Tboat.com

26.04.2007 - Steve Thompson, ein bei Sportbootseglern wohlbekannter Designer von schnellen Booten, hat mal wieder seinen Computer angeworfen. Da seine Boote wirklich schnelle Rümpfe haben, spricht wenig dagegen, dass er die Zoomfunktions in dem CAD - Programm benutzt und eine Kombination aus der T680 und der T590 kreiert hat. Das Ergebnis heißt Thompson 450 und sieht aus wie LASER auf Speed! Das 2 Mann Boot ist über das reine virtuelle Leben hinaus, die Formen sind bereits im Bau und demnächst sollen die ersten Boote in Vietnam fertig sein.

Thompson T450 - Formenbau
Photo: Tboat.com

Steve Thompson lebt und arbeitet bereits seit längerer Zeit in dem südasiatischen Land und hat das Boot als Clubracer für den lokalen Markt entwickelt. Ich denke, dass man das Boot demnächst in der Ferienanlagen des auch im touristischen Bereich immer stärker wachsenden Land sehen wird.

Mal sehen, ob das Boot auch den Weg nach Europa findet, 3 Stück passen in einen 20 Fuß Container ...

 

Zurück auf dem Boden der Tatsachen

UITG vs CHN
Foto: Richard Walch / United Internet Team Germany

25.04.2007 - Gestern der erste Sieg für eine deutsche Yacht im America´s Cup, heute wurde das Team wieder in seine Grenzen verwiesen. Das United Internet Team Germany hat sein sechstes Matchrace beim Louis Vuitton Cup in Valencia trotz einer erneut guten Leistung verloren. Gegen das italienische Mascalzone Latino Capitalia Team betrug der Rückstand im Ziel 24 Sekunden.

“Mit der Niederlage sind wir natürlich nicht zufrieden, aber wir sind zufrieden mit unserer Leistung in diesem Rennen. Wir haben unser bestes gegeben, um es dem Gegner möglichst schwer zu machen, und das ist uns gelungen. Das gilt auch für den Start, wo wir die rechte Seite gewonnen haben und zu Beginn in Führung gingen“, sagte Skipper Jesper Bank nach dem Rennen.

Zwar gingen die Italiener mit etwas mehr Speed über die Startlinie, doch Jesper Bank eroberte einmal mehr die von ihm bevorzugte rechte Seite. Dort ging die Germany I zunächst in Führung. Nach der Hälfte der ersten Kreuz gelang es jedoch dem italienischen Team, sich auf der äußerst rechten Seite des Kurses an die Spitze zu setzen und die erste Wendemarke mit 22 Sekunden Vorsprung zu runden.

Mascalzone
Photo: Mascalzone Latino Capitalia Team

Das deutsche Team ließ diesen Abstand bis zum Ziel kaum größer werden. Vor allem vor dem Wind konnte die Germany I die Geschwindigkiet mitgehen. Der Abstand betrug 25 Sekunden an der zweiten und 31 Sekunden an der dritten Wendemarke. Auf dem letzten Vorwindkurs holte die Germany noch einmal auf, im Ziel betrug der Rückstand 24 Sekunden.

Hier der Link zu der vollständigen Rennstatistik.

Konnte man sich Mascalzone noch etwas ausrechen, sah es gegen ETNZ schon auf dem Papier schlecht aus. Das deutsche Schiff schlug  sich zwar wacker gegen das Team von Down under und ging mit einem Rückstand von nur 1:03 Minuten auf die Neuseeländer über die Ziellinie.

 

SIEG, SIEG, SIEG!

UITG vs CHN
©ACM 2007/Photo:Stefano Gattini

24.04.2007 - Das United Internet Team Germany hat beim Louis Vuitton Cup in Valencia einen historischen Sieg errungen: Zum ersten Mal in der Geschichte des America’s Cups hat ein deutsches Team ein Rennen in der Herausfordererrunde gewonnen. Skipper Jesper Bank und seine Crew setzten sich deutlich gegen das China Team durch. Im Ziel betrug der Abstand zwischen beiden Booten vier Minuten.

“Es fühlt sich großartig an, hier beim Louis Vuitton Cup den ersten Sieg für die erste deutsche Kampagne zu holen – auch wenn es ein Pflichtsieg war. Es hat richtig Spaß gemacht, ein Boot zu segeln, das dem Gegner so überlegen war. Vor allem vor dem Wind waren wir deutlich schneller als das China Team“, sagte Jesper Bank direkt nach dem Rennen. Skipper Jesper Bank gelang ein sehr guter Start: Die Germany I ging mit 50 Metern Vorsprung auf der linken Seite ins Rennen. Das China Team verringerte diesen Abstand zunächst, doch das deutsche Team hielt den Gegner unter Kontrolle und rundete mit einem Vorsprung von 50 Sekunden die erste Luvtonne. Auf dem folgenden Vorwindkurs enteilte die Germany I dem Gegner noch weiter und verdoppelte auf diesem Bahnschenkel ihre Führung. Auch auf dem zweiten Vorwindkurs zum Ziel war die Germany I deutlich schneller unterwegs, im Ziel betrug der Vorsprung dann vier Minuten.

Der Wind auf dem Rennkurs vor Valencia lässt voraussichtlich auch das weitere Matchrace dieses Tages zu. Das United Internet Team Germany trifft dann auf Victory Challenge aus Schweden. Motiviert durch den Sieg aus dem ersten Rennen will das deutsche Team auch in dem zweiten Matchrace einen Erfolg feiern.

Hier der Link zu dem offiziellen Wettfahrtzahlen für das Match zwischen CHN und GER.

Das nächste Rennen gegen Victory Challenge aus Schweden ging für UITG dann leider nicht so erfolgreich aus, wie von Skipper Bank erhofft. Der Rückstand aus dem Start konnte von der GER 89 niemals aufgeholt werden. Am Ende lagen ca. 300 m und 56 Sekunden zwischen den beiden Yachten. Hier die offizielle Statistik des Rennens.

BMW-O vx Luna Rossa

Gewinner der Tages war erneut das Team von Larry Ellision. BMW-Oracle hat bislang noch keine Wettfahrt verloren und schlug heute mit Luna Rossa einen der hochgehandelten Mitfavoriten um den LVC. Der Sieg über die Italiener fiel mit 6 Sekunden Vorsprung aber nicht so deutlich aus, wie man es nach den ersten Bahnen hätte vermuten wollen. Auf dem letzen Spinnakergang knappste Luna Rossa von dem 15 Sekunden Vorsprung immerhin 9 Sekunden runter. Aber keine Ahnung, ob BWM-O sich auf die Verteidigung seines Vorsprunges konzentriert oder die Italiener einfach die bessere Nase für den Wind hatten, am Ende sind sie hinter den Amerikanern ins Ziel gekommen.

Die große Überraschung des heutigen Wettfhhrttages war - neben der stabilen Seebrise - der Sieg von Shosholoza über Luna Rossa! Die Südafrikaner gewannen den Start und auf der folgenden Kreuz waren das Boot nicht langsamer als der Neubau der Italiener. Steuermann James Spithill versuchte deshalb in einem Wendenduelle einen Fehler des Südafrikaner zu provozieren. Dies gelang nicht und Shosholoza rundete die Luvtonne als Erster. Auf dem Spinnakergang konnte das Team seinen Vorsprung durch sauberer Manöver verteidigen. Ging das Match der Afrikaner gegen BMW-Oracle mit dem missglückten Bergemanöver an der Leetonne verloren, leistete sich die Crew um Skipper Paolo Cian diesmal keinen Fehler. Auch auf der letzten Kreuz versuchten die Italiener erfolglos mit einer Reihe von Wenden die Afrikaner zu knacken. Doch Shosholoza meisterte auch diese Herausforderung und gab den verdienten Sieg auf dem letzten Vorwindgang nicht mehr aus ihren Händen. Glückwunsch zu Ihren Sieg an die Underdogs aus SA, die erfolgreich den großen Teams in die Suppe spucken!

 

Auf alten Schiffen lernt man segeln!

Triumph on Vanity 5
Photocopyright: Triumph International

23.04.2007 - Endlich Action in Valencia! Auftrieb der Medienmeute im Hafen! Aber nicht auf die Helden des Louis-Vuitton-Cup richteten sich heute die mächtigen Teleobjektive der Presse. Der alte 12er Vanity 5 mit seiner Besatzung aus Topmodels war heute der Hingucker im flautengeplagten Valencia. Wieder hofften die Crews auf den neuen IACC Yachten vergebens darauf, dass die schwache Briese von etwa 5 kns noch etwas zulegt. Derweil machten es sich einige Models auf dem alten Cupper bequem und präsentierten der Presse einen Vorgeschmack auf die Dessous Modenschau der Fa. Triumpf, die morgen in der AC-Basis des spanischen Teams über den Laufsteg gehen wird. Und so wie die Wettervorhersage aussieht, werden die Damen ab 12:30 wieder Sieger um die Gunst der Zuschauer werden. Aber nichts für ungut, wir brauchen junges Blut in unserem Sport und ich kenne etliche Segler, die den Damen gerne zeigen würde, wie man die Hand richtig an die Winschkurbel legt ...

 

Gestern eine Wettfahrt - heute vielleicht gar keine

BMW-O vs UITG
Photocredit: BMW ORACLE Racing / Gilles Martin-Raget

23.04.2007 - Nach der Niederlage von UITG gegen die favorisierte Luna Rossa hoffte ich, dass es gegen Team CHINA zum ersten Sieg für ein deutsches Boot beim America´s Cup kommen würde. Aber der Wind machte nicht mit und schlief wieder ein.

Die Vorhersagen für heute sehen eher schlecht aus. Wieder bleibt den Segelfans nur das Hoffen darauf, dass sich eine stabile Thermik aufbaut, die fairen Segelsport ermöglicht.

 

Update Valencia: UITG knapp von Prada geschlagen -
Heute keine weiteren Wettfahrten :-(

ESP&Areva-fp
©ACM 2007/Photo: Vicent Bosch

22.04.2007 - Kein Sieg, aber starkes Rennen des deutschen Teams. Trotz eines guten Rennens ist dem United Internet Team Germany in seinem dritten Matchrace beim Louis Vuitton Cup kein Sieg gelungen. Gegen das favorisierte Team Luna Rossa Challenge aus Italien kam das deutsche Team mit 50 Sekunden Rückstand über die Ziellinie.

Während des Rennens gelang es dem Team um Skipper Jesper Bank immer wieder, den Abstand zu verringern. Das war ein wirklich gutes Rennen für uns“, sagte Taktiker David Dellenbaugh direkt nach dem Matchrace. „Zu Beginn konnten wir auf der rechten Seite sogar in Führung gehen. Wir mussten Luna Rossa zwar wieder vorbeiziehen lassen, doch wir freuen uns darüber, dass wir während des gesamten Rennens gut mithalten konnten.“

Beim Start gelang es Skipper Jesper Bank einmal mehr, auf der rechten Seite zu starten. Nach dem Start übernahm die deutsche Yacht auf der rechten Seite des Kurses zeitweise die Führung. Erst als die Italiener ebenfalls auf diese günstigere Seite wechselten, konnten sie sich absetzen und rundeten mit einem Vorsprung von 46 Sekunden die erste Luvtonne. Danach bewies das deutsche Team erneut seine gute Geschwindigeit vor dem Wind und machte bis zur zweiten Wendemarke fünf Sekunden gut. Bis ins Ziel blieb der Rückstand zu dem favorisierten italienischen Team nahezu gleich und betrug im Ziel 50 Sekunden.

BMW-O & Shosoloza
Photocredit: BMW ORACLE Racing / Gilles Martin-Raget

BMW ORACLE Racing setzte heute in Valencia beim Louis Vuitton Cup seinen Siegeszug fort. Gegen das südafrikanische Team Shosholoza gelang nach einer erfolgreichen Aufholjagd der dritte Sieg im dritten Rennen. Die USA 98 musste zunächst einen Rückstand aufholen, um das Team Shosholoza Team bezwingen zu können, das an den ersten beiden Tonnen einen Vorsprung von 27 bzw. 21 Sekunden hatte. Doch auf der zweiten Kreuz eroberte sich die USA 98 die Führung, die an der letzten Luvtonne 38 und im Ziel sogar 47 Sekunden betrug.

Mit diesem Sieg bleibt BMW ORACLE Racing gemeinsam mit der Luna Rossa Challenge an der Spitze der Gesamtwertung. Beide Teams haben neun Zähler auf dem Konto und damit drei Punkte Vorsprung auf die drittplatzierten Herausforderer. Die heutigen Rennen begannen mit leichter Verzögerung bei sieben bis neun Knoten Windstärke. Bis die Brise am späten Nachmittag einschlief, konnte nur ein Flight absolviert werden.

"Es macht niemals Spaß, hinten zu liegen, aber mich hat beeindruckt, wie unser Team mit dieser Situation umgegangen ist", sagte Peter Isler, Navigator von BMW ORACLE Racing. "Es herrschte sehr viel Zuversicht an Bord, und die Crew hat so lange gekämpft, bis wir wieder in Führung lagen. Am Start lagen wir noch vorne, doch dann konnte sich Team Shosholoza rechts von uns festsetzen. Auf der ersten Kreuz haben sie nicht locker gelassen und die Führung übernommen. Das war eine beeindruckende Segelleistung der Südafrikaner. Wenn wir hinten liegen, dann tun wir natürlich alles, was in unserer Macht steht, um den Rückstand zu verkürzen. Wir habe im Augenwinkel beobachtet, wie die Südafrikaner um die Leetonne gingen - und dabei ihren Spinnaker verloren, den sie abtrennen und im Wasser zurücklassen mussten. An dieser Stelle haben unsere Jungs ein fantastisches Manöver beim Bergen des Spinnakers gezeigt. Ich denke, auch wenn die Südafrikaner eine normale Rundung gehabt hätten, hätten wir dabei an Boden gewonnen. Auf der zweiten Kreuz haben wir dann weiterhin angegriffen. Wir haben einen kleiner Dreher zu unseren Gunsten bekommen und die Führung zurückerobert."

 

Es gibt auch Wind auf der Welt

VELUX Start Ostküste USA
Photocredit: Anarchist ChristianSch, SA.de

22.04.2007 - Wind ist Natur und Natur ist nur in Grenzen planbar. Was das ACM zur Zeit vor Valenica erleidet, ist allen Seglern bekannt. Doch auch zuviel Wind bereitet einem Regattaveranstalter arge Probleme. Diese konnte man in der vergangenen Woche an der Ostküste der USA erleben. Zum Start zur letzten Etappe des VELUX 5 Ocean Rennen blies es derart heftig blies, das der um mehrere Tage nach hinten verschoben wurde. Anarchist ChristianSch war für uns beim Start dabei, hier seine Bilder und Kurzinfo:

“Endlich wurde gestartet bei 15 kn gegenan mit 3 Tagen wetterbedingter Verspätung. So’n Open60 alleine innerhalb von 3 sm 3-5 mal zu wenden ist sicher beachtlich. Sir Robin mit 68 ist zwar total fit, aber wie mit’m Jollyboot aus einem 1 sm breitem Fahrwasser raus zu kreuzen - nicht schlecht!
Der Spanier hat sich nach einem guten Start erst mal für eine Minute direkt neben dem britischen Träger mit ca. 8kn auf eine Sandbank gesetzt. Er konnte sich mit einer Halse statt Wende wieder befreien. Damit wurde er aber letzter von den 4 kleinen Negerlein (oder wie ist die politisch korrekte Bezeichnung).
Graham Dalton wird das Zeitlimit hier nicht einhalten und ist schon nach NNO abgedreht. Zuletzt sah ich ihn ganz dicht bei Bermuda. Vielleicht läuft er noch vor dem 1. in Bilbao ein. Da waren es noch vier.”

Mehr Bilder und Infos im Forum von SA.de - Ach, keine Bilder zu sehen? Kein technisches Problem, einfach im Forum registrieren und schon ist alles da!

UITG-Shozolosa
Photo: Richard Walch / United Internet Team Germany

Angeblich denkt das ACM in Valenica über die Wirksamkeit einer Fürbittwallfahrt nach Santiago del Compostela nach. Sich himlichen Beistand von einer der windigsten Ecke Spaniens zu holen, erscheint einem angesichts der fast Dauerflaute am Mittelmeer als eine Option, die man nicht leichtfertigt aus der Hand geben sollte. Mal sehen, ob der Herr des Himmels und der Winde an dem heutigen Sonntag ein Einsehen in die Nöte der Segler und Sponsoren hat.

Pierre Orphanidis, der Herausgeber von www.valenciasailing.com, hat mich auf folgendes Detail aufmerksam gemacht: Aus den Aufzeichnungen des Wetterdienstes in Valencia für die letzten 10 Jahres ergibt sich,  dass die durchschnittliche Windgeschwindigkeit im April für die Zeitspanne von 12-18 Uhr nur 6,5 Knoten beträgt. Es spricht also einiges dafür, dass die Alinghi als Cupverteidiger sich aus guten Gründen für den Juni in Valencia entschieden hat. Und für den Louis-Vuitton-Cup wurde dann anscheinend die benötigte Zeit plus ein paar Reservetage runtergerechnet und Voilá, schon stand der Beginn der LVC Regatta fest.

Die Vorhersagen für den heutigen Sonntag sehen gut aus, die Rennen werden vermutlich gestarte werden können. Live in der ARD um 15:30 - wenn alles so bleibt wie geplant ...

Gestern sah ich zum ersten Mal die Bilder von der Niederlage gegen die Südafrikaner. Und ich war von der Leistung von UITG nicht enttäuscht. Die 11 Sekunden, die das Boot an der Startlinie verloren hatte, zogen sich durch das ganze Rennen hindurch. Das läßt den Schluß zu, dass die GER 89 das Tempo von Shozolosa mitgehen kann. Als dann kurz vor dem Ziel der Spinnaker geplatzt ist, war das Rennen vorloren. Doch der Abstand von mehr als einer Minute auf die Afrikaner im Ziel liegt in einem Fehler, den man ausmerzen kann und nicht am Boot. Also Kopf hoch und mit Ehrgeiz in das Rennen gegen Team CHINA! Ich denke, hier werden wir den ersten Sieg einer deutschen Yacht im America´s Cup erleben dürfen.

 

Kaum begonnen, schon vorbei?

Mascalzone-fp
Photocredit: Mascalzone Latino Capitalia Team

21.04.2007 - Sie waren gestern der große Gewinner beim ersten Segeltages des LVC 2007: Mit dem Sieg über den Mitfavoriten ETNZ stellte das italienische Mascalzone Latino Capitalia Team seine bereits beim ACT 13 aufgeblitzte Qualität eindruckvoll unter Beweis. Der zweite Sieg gegen das französiche AREVA Team war der Abschluß eines sehr erfolgreichen Segeltages für die Segler um Vincenzo Onorato.

Das ACM hat in den letzten Tagen bereits genug Spott und Häme ertragen müssen, was die ach so tollen und stabilen Windverhältnisse im Frühjahr vor Valencia betrifft. Ich will nichts dazu sagen, außer das man munkelt, dass angeblich Russel Coutts per Handy am letzten Dienstag den Wettfahrtleiter auf dem Wasser angeklingelt hat und mit ihm über die Entscheidung gegen das von ihm in der Vorauswahl favorisierte portugiesische Cassis geplauscht haben soll.

Gerade kommt die Meldung, dass die für heute geplanten Wettfahrten wieder wegen Windmangel ausgefallen sind. Gegen 15:00 hatte man noch die Hoffnung, dass sich die langsam aufbauende Seebrise auf beiden Kursen stabilisieren würde, musste man sich später eingestehen, dass wegen dem fehlenden Wind bereits der 5 Wettfahrtstag abgeschossen werden wird.

Schade, ich bin gespannt, was man heute Abend im in der Livesendung des Aktuellen Sportstudio des ZDF von der UITG Basis in Valencia sagen wird.

 

Endlich Wind und “Alles auf Anfang!”

ETNZ vs. Mascalzone-m
Photocredit: ACM 2007/Photo:Vicent Bosch

20.04.2007 - Der Auftakt des America´s Cup geriet zum medialen Totalfiasko! 4 Tage Flaute oder Windverhältnisse, die faires Segeln unmöglich machten. Die Wettfahrtleitung machte in dieser Situtation das Beste und startete keine Schweinerennen. Die Profis auf den Cupper kamen mit dieser Entscheidung besser zurecht als die auf Bilder und News hungrige Medienmeute. Insbesondere TV Sender wie das ZDF wurden davon arschkalt erwischt. Kein Wind - keine Rennen, was soll man statt dessen übertragen? Konserven, Interwiew, Hintergrundwissen, Basics? Halmastadtmeisterschaft Griesheim-Süd? Jeder, der Segeln als Sport betreibt, kennt diese Momente, wo man in das Tauwerk beißen will, weil der Wind nicht mitspielt.

Aber es hilft nichts und deshalb haben sich heute morgen in einem Meeting Regatta Director Dyer Jones und die Repräsentanten der elf am Louis Vuitton Cup teilnehmenden Teams überein, die Regatta komplett neu zu starten. Demnach werden heute - je nach Wetterlage - die Flights 1 und 2 gesegelt. Danach werden die Rennen mit je zwei Flights pro Tag durchgeführt, bis Round Robin 1 am Mittwoch, den 25. April, beendet ist. Donnerstag (26. April) und Freitag (27. April) werden als neue Reservetage der Round Robin 1 eingeplant.

Jeder verschobene Flight wird ab sofort am frühestens möglichen Termin des folgenden Renntages nachgeholt. Dies ist eine Änderung gegenüber dem bisher gültigen System, das besagte, dass Flights, die laut Rennkalender nicht beendet werden können, ans Ende der Regatta-Runde verschoben werden. Für BMW ORACLE Racing nahm Business Director Russell Green am Meeting teil. "Wir sind sehr zufrieden mit der Entscheidung des Rennkomitees, die Rennen nicht unter den bisherigen Bedingungen zu starten. Es ist von größter Bedeutung, dass die Qualität der Rennen gewahrt bleibt. Wir haben alle in den vergangenen drei oder vier Jahren hart auf dieses Event hingearbeitet."

Während für die Round Robin 1 des Louis Vuitton Cup nun eine Übereinkunft gefunden wurde, gehen die Diskussionen darüber weiter, welche weiteren Änderungen am Louis Vuitton Cup Rennkalender nun noch durchgeführt werden sollen - namentlich an Round Robin 2, den Halbfinals und dem Finale. "Wir sehen ein, dass weitere Änderungen im Zeitplan notwendig werden, um die Basis für qualitativ hochwertige Rennen sicherstellen zu können", so Russell Green weiter.

Und im Anschluß an das Treffen wurde heute nachmittag tatsächlich die erste Wettfahrt gestartet. UITG traf dabei auf Topfavorit BMW-Oracle und kassierte die erwartete Niederlage. „Mit unserem Start sind wir sehr zufrieden. Die Entscheidung für die rechte Seite war richtig, wir waren für längere Zeit gleichauf. Dann jedoch konnten wir die Geschwindigkeit des Gegners nicht mehr mitgehen“, sagte Navigator Philippe Mourniac nach dem Rennen.

Zunächst sah es beim Start danach aus, als würde die Germany I am Startboot vorbeigedrängt, dann jedoch ging die deutsche Yacht mit höherem Speed als der Gegner auf der äußerst rechten Seite über die Startlinie. Auf dieser Seite entwickelte sich zunächst ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen beiden Booten. In der zweiten Hälfte der ersten Kreuz setzte sich BMW Oracle Racing jedoch ab und rundete mit einem Vorsprung von 44 Sekunden die erste Luvtonne. Im weiteren Verlauf des Rennes baute das US-Team seinen Vorsprung weiter aus und rundete mit zwei Minuten Vorsprung die zweite Luvtonne. Mit diesem Abstand kamen die beiden Yachten auch über die Ziellinie.

Im zweiten Rennen des Tages traf UITG auf Shosholoza aus Südafrika, das sein erstes Rennen gegen die schwedische Victory Challenge verloren hat. Da hatte man sich eigentlich gute Chancen auf den ersten Sieg einer deutschen Yacht im America´s Cup ausgerechnet. Leider hatte das Team vom Südende des schwarzen Kontinentes am Ende klar die Nase vorne. Das deutsche Team rechnet sich dabei größere Chancen auf einen Sieg aus, um die ersten Punkte im Louis Vuitton Cup zu sammeln: „Es ist ein neues Rennen, in das wir nach dem guten Start im ersten Rennen selbstbewusst hineingehen“, sagt Philippe Mourniac.

Also die Höchststrafe für das deutsche Team am ersten Tag des LVC - aber keinen Grund, den Kopf hängen zu lassen. Freuen wir uns auf die kommenden Wettfahrten, die wohl wie heute auch noch einige Überraschungen für uns bereit halten werden. Wer hätte gestern noch auf einen Sieg von ITA 99 gegen die Kiwis gewettet? Ich nicht, obwohl Mascalzone den ACT 13 als bestes der 3 italienischen Team beendet hatte.

Alle Ergebnisse des ersten Wettfahrttages findet Ihr hier

 

Das Warten hat ein Ende!

Matchrace Bunny Cup 2007
Photo copyright: Chr. Holland, SA.de

19.04.2007 - Da wir bislang auf Bilder aus Valenica verzichten mussten, hier für Euch als Ersatz das Photo einer Matchrace-Situtation während des Bunny Cup 2007. Ich weiß nicht, ob heute in Valencia gesegelt wird. Die letzten drei Tagen waren, was den Wind betrifft, ein kompletter Totalausfall. Alle Teams hoffe, dass sich eine stabile Seebrise aufbaut, so das heute endlich die ersten Matchraces angeschossen werden können.  Planmäßig trifft UITG auf Emirates Team New Zealand und anschließend auf das spanische Team Desafio Español 2007. Zwei Gegner, bei denen die Chancen auf den ersten Sieg als eher schlecht eingestuft werden müssen. Wir drücken den Jungs auf der GER 89 die Daumen und hoffen das Beste!

Bis dahin viel Spaß an dem Bericht über den Bunny-Cup der Beneteau 25 Klasse, die zu Ostern im SC Gothia ausgetragen wurde. Danke an den Klassenhäuptling Harry Müller für das Spontaninterview kurz vor seiner Abreise.

Aber heute wird es bestimmt was

UITG - kein Wind
Photo: Heinrich Hecht / United Internet Team Germany

18.04.2007 - Alle Seglerinnen und Segler kennen diese Situation. Schön, wenn man sie wie hier an Jan Schoepe von UITG mit Humor übersteht. Für heute sieht es aber besser aus, man erwartet, dass sich die Seebrise endlich aufbaut und man mindestens eine Wettfahrt durchgezogen bekommt.

Für alle, die die Chance habe, die Regatta auf der Arbeit per Internet zu begleiten, hier noch ein Link zum Livestream des ZDF, viel Spaß dabei!

 

Ohne Wind nichts los ...

ETNZ-NZ Pemierministerin
ACM 2007/Photo:Carlo Borlenghi

17.04.2007 - Gestern zeigte sich wieder, weshalb sich Segeln als TV-Ereignis so schwer tut: Ohne Wind keine Action! Und ohne Action wird es schwer, die Zuschauer an das Programm zu binden. Und ohne Zuschauer keine Werbung. Ohne Werbung keine Sponsoren, ohne Sponsoren keine neuen Boote im AC? Der Skizirkus in diesem Winter lief nur Dank Schneekanonen und Kolonen von LKW, die Schnee z.T. von den Gletscherregionen runter zu den Langlaufpisten karrten. Aber AC mit Windmaschinen? Hallensegeln? Kann ich mir nicht als die Lösung der naturgegebenen Probleme des Segelsports vorstellen.

Aber es gab ja trotzdem Aufregung in Valencia: In Neuseeland wurde heftig in der Presse darüber spekuliert, ob eine AC-Team einen schwenkbaren Kiel im Einsatz hat! Kippkiel im AC - lt. Greg Young, einem der führenden Designer in NZ wäre das wie der Einbau eines V8 Motors in einen Mini! Alle anderen Teams wären verratzt und ohne Chance gegen das Boot mit dieser technischen Neuerung. Grundlage dieser Spekutlation ist die anonyme Anfrage an das Vermessungsbüro des AC, ob eine bestimmte Modifikation in Zusammenhang mit dem Kielfinne regelkonform ist. Alle Anfragen und Antworten werden nach 6 Monaten veröffentlicht und jetzt haben einige Kaffeesatzleser dies mit einer Ausbuchtung am Kielansatz von Alinghis neuem Boot in Verbindung gebracht.

ABER: Aus gut unterrichteter Quelle wissen wir, dass ein Kippkiel Blödsinn ist. Vor drei  Tagen wurde mit dem Reporter abends an der Bar über diese Regelanfrage gesprochen. Und voller Begeisterung für die ihm anscheinend neue Story machte er im Eifer des Gefechtes aus einem - bereits im letzten Juni im Internet veröffentlichten und jedem frei zugänglichen - Papier der Vermessungskommission einen Kippkiel.
Nach unseren Informationen bezieht sich die Fragen auf die Zulässigkeit, der Auslenkung der Kielfinne auf mechanischen Wege entgegenzuwirken. Die ca. 4,00 m langen Finnen aus Edelstahl verbiegen sich aufgrund der ca. 19-20 Tonnen schweren Bleibombe um bis zu 70 mm, wenn die Yacht gekrängt am Wind fährt.
Vor etwa 1 1/2 Jahren ist anscheinend ein pfiffiger Kopf in einem der Designteams auf den Gedanken gekommen, diese Auslenkung zu minimieren. Aber woher soll man an Bord eines AC-Cuppers die Energie herholen, die man dafür benötigen würde? Man vermutet, dass die erforderliche Kraft aus dem Rigg geholte werden soll. Die Kräfte der Luvwanten sollen so auf den Kielkopf eingebracht werden, dass sie dann die von der  Ballastbombe hervorgerufenen Biegungkräfte teilweise aufheben. Sollte sich diese Idee technisch und regelkonform verwirklichen lassen, könnte die Auslenkung der Kielfinne auf 40-50 mm reduziert werden. Und was das an Höhe am Wind ausmachen wird, ist klar: Sieg durch technischen Vorsprung - Ob AUDI nicht doch noch in den AC als Sponsor einsteigen will?

Okay, heute sollen die Rennen wieder um 14:05 gestartet werden. Hoffen wir auf stabilere Windverhältnisse als gestern und freuen wir uns auf die Rennen von UITG gegen Luna Rossa und Team China. Die Italiener werden eine harte Nuss werden. Aber ich denke, dass gegen das Boot aus Fernost die Chancen für den ersten Sieg einer deutschen AC Yacht im Louis-Vuitton-Cup sehr gut stehen.

Ach ja, die Dame oben auf dem Bild ist Helen Clark, die Premierministerin von Neuseeland. Sie war gestern als “18. Mann” an Bord von Emirates Team New Zealand. Wenn ich mir das vorstelle, Frau Merkel an Bord der GER 89 - die Frisur von Udo Walz vom Wind zerzaust und nach dem Sieg begeisternd die verschwitzten Grinder drücken, dass würde den Segelsport in Deutschland weiterbringen!

 

Jetzt geht´s los, jetzt geht´s los

GER 89 - Start LVC
Photo: Richard Walch / United Internet Team Germany

16.04.2007 - Zum ersten Mal in Europa und heute geht es los: Der Louis-Vitton-Cup startet heute in Valenica und in einigen Wochen werden wir wissen, welches Team gegen das Alinghi Syndikat aus der Schweiz im Juni 2007 im Kampf um den America´s-Cup antreten darf.

Im den ersten Rennen trifft United Internet Team Germany direkt auf einen der Favoriten in der Runde der Herausforderer: BMW-ORACLE. Sehen wir es nüchtern und positiv: Alles andere als eine klare Niederlage ist ein riesengroßer Erfolg für das deutsch Team. Bank und seine Crew können ganz entspannt als absoluter Underdog in das Rennen hineingehen und nur gewinnen. Interessant wird sein, wie die neueste Yacht der Amerikaner segeln wird, ob sie mit der Yacht schon vertraut sind und wie das Handling läuft.
Im zweiten Lauf gegen Shosholosa ist dann schon mehr drin. Die Südafrikaner haben den ACT 13 zwar klar vor UITG abgeschlossen, aber GER 89 sollte die Chance auf eine enges Rennen haben. Drücken wir den Jungs die Daumen und werfen wir die Videorekorder an: ZDF 14:10 LIVE aus Valencia - und mit Markus Wieser haben sie sich einen der besten deutschen Matchracer als Kommentator geholt. Glückwunsch an Markus zu seinem 3. Platz bei dem Drachen Gold Cup, der letzte Woche vor Mallorca lgesegelt wurde. Schweinerennen mit kaum Wind, Flaute und Regen - bei nur vier Wettfahrten bleibt häufig nur ein Gewürfel überig.

Und für alle Leser nochmals der Hinweis auf www.valenciasailing.com , auf der Pierre die Infos am schnellsten ins Netz stellt. Unterstützt ihn und bedankt Euch einfach bei ihm, in dem ihr ab und zu mal auf eins der Werbungbanner klickt. Aber heute kann es etwas dauern mit den Updates. Gestern war die Presse zu Mascalzone Latino eingeladen und nach dem Lunch schnappte sich Vincenzo Onorato eine kleine Tüte und schmiß Papierzettelchen mit den Namen der Journalisten drauf hinein. Dann griff er in die Tüte und zog den Gewinner heraus: Als 18. Mann ist heute Pierre Orphanidis auf der Mascalzone Latino in dem Rennen gegen ETNZ dabei! Glückwunsch Pierre, genieß den Tag und ich bin auf seine Bilder gespannt.

 

Valencia Update - Die Amateure legen vor ...

15.04.2007 - Das TEAM GERMANY gewinnt den 1. BMW Sailing Weltcup. Um 17:00 Uhr am Sonntag war es amtlich, das deutsche Team mit Dirk Löwe, Patrik Heinrichs Steve Bärtle, Jorg Gruber und Jan Jellinek holte die BWM Sailing Worldcup Trophee nach Deutschland !!!

Glückwunsch zu diesem Erfolg, alle Einzelheiten findet Ihr im Forum

 

Probieren wir die Neue aus

USA 98?
Photographer: Gilles Martin-Raget / BMW-Oracle

14.04.2007- BMW-Oracle hat sich entschieden, die Runde Eins des Louis Vuitton Cup mit der USA 98, ihrem neuesten Boot, zu bestreiten. Peter Isler, Mitglied der BMW ORACLE Racing Afterguard, ist sich sicher: Der diesjährige Louis Vuitton Cup wird der engste und spannendste aller Zeiten werden - und sogar den spektakulären Ausgang in Auckland, Neuseeland, im Jahr 2000 übertreffen. In Vertretung von Skipper und CEO Chris Dickson gab Isler bei der heutigen Eröffnungspressekonferenz in Valencia bekannt, dass BMW ORACLE Racing in der ersten Runde des Louis Vuitton Cup auf die USA 98, seine neueste Rennyacht, setzt.

"Nachdem wir jahrelang viel Arbeit in diese Kampagne investiert haben, kommen wir nun zum eigentlichen Teil, der so richtig Spaß macht: Und das ist, wenn wir Rennen segeln", sagte Isler. Es sei viel Geld, Druck und Prestige im Spiel, räumte Isler ein und betonte, dass die 17 Mann an Bord auf die Unterstützung des gesamten 150-köpfigen Teams zählen könnten. "Für diese Menschen wollen wir unser Bestes geben." Peter Isler ist ein erfahrener America's-Cup-Segler und hat den "Auld Mug" bereits zwei Mal gewonnen. Daher kann er die historische Bedeutung dessen, was in Valencia aktuell  geschieht, gut einschätzen. "Nach allem, was wir bisher gesehen haben, wird dies der niveauvollste, engste und spannendste Louis Vuitton Cup aller Zeiten - die Jahre 2000 und 2003 in Auckland eingeschlossen."

Das Finale im Jahr 2000 zwischen dem italienischen Prada Team und dem AmericaOne
Syndikat war denkwürdig. Es war bis dahin die ausgeglichenste und spannendste Serie der ACC-Klasse, beide Teams schenkten sich nichts, und erst nach der vollen Distanz von neun Wettfahrten setzte sich Prada durch. Drei Jahre später hatte das Duell zwischen Alinghi und dem ORACLE BMW Racing Team zwar auf dem Papier einen klaren Sieger, doch auf dem Wasser war die Angelegenheit über alle Rennen hinweg extrem umkämpft.

Durch die Louis Vuitton Acts und die vielen inoffiziellen Trainingsrennen zwischen den Herausforderern sei diesmal "das Eis bereits gebrochen", wie es Isler formuliert. Die Teams hätten bereits eine gute Vorstellung von den Stärken der Konkurrenz. "Zudem hat das neue Regelwerk zur Version 5 der America's Cup Class Yachten den Designspielraum stark eingeengt. Die Bootsgeschwindigkeiten sind annähernd gleich, und die Crews können mit diesen neuen Yachten Dinge umsetzen, die bis dahin noch nie zuvor getan werden konnten: "Alles in allem sage ich den spannendsten Louis Vuitton Cup aller Zeiten voraus."

Angesichts des deutlich gestrafften Formats, verglichen mit den früheren Louis Vuitton Cups, war eine vorsichtige und gewissenhafte Vorbereitung des Teams unverzichtbar so Isler. "Du brauchst ein sehr gutes Shore Team zur Wartung und Vorbereitung der Yachten. Es gibt immer unvorhergesehene Ereignisse, die einen bis spät in die Nacht arbeiten lassen. Und was des Segelteam betrifft, so braucht man einen tiefer Kader, so dass man in der Renncrew rotieren kann."

Unterdessen betonte Skipper Chris Dickson, dass die USA 98 jedem Gegner mit Respekt begegnen werde, und das Team nur von Rennen zu Rennen denken werde. "Es
gibt nicht ein Team, das nicht eine Wettfahrt gegen ein Top-Team gewinnen könnte", sagte er Sky Sports TV. "Wir sind nur aus einem einzigen Grund hier, und der ist, den America's Cup zu gewinnen", sagte Dickson weiter. "Und um den America's Cup zu gewinnen, muss man zunächst im Louis Vuitton Cup triumphieren. Die erste Aufgabe ist es, am Montag die ersten Punkte einzufahren."

 

BMW - Sailing Cup - Weltfinale in Valencia

Bene7.5 - BMW-Cup
Photocredit: Patrese, SA.de

14.04.2007 - Hier Infos zu der Veranstaltung, an der Anarchist Patrese teilnimmt:

Valencia. Highlight für alle Fans des Segelsports: Im Weltfinale des BMW Sailing Cup treten von Freitag, 13. April, bis Sonntag, 15. April, die besten 35 Amateursegler von insgesamt 1.400 Teilnehmern aus sieben Nationen gegeneinander an. Beim internationalen Wettbewerb vor der Küste Valencias beweisen jeweils die fünf Landessiegerteams, wie sie sich gemeinsam als Crew gegen ihre Konkurrenten durchsetzen. Die Teilnehmer aus Spanien, Deutschland, Italien, Großbritannien, Österreich, Malta und Dänemark starten in Booten des Typs Bénéteau First Class 7,5.

Mit dem BMW Sailing Cup erweiterte BMW 2006 sein Yachtsport-Engagement um eine internationale Regatta-Serie für Amateure. Im professionellen Segelrennsport ist das BMW ORACLE Racing Team im Kampf um den legendären America's Cup eine feste Größe. Ralf Hussmann, Leiter BMW Sportmarketing: "Der Segelsport gewinnt mehr und mehr an Popularität. Mit der Einführung und Ausrichtung des BMW Sailing Cup möchten wir unseren BMW Kunden eine neue Wettbewerbsplattform bieten. Der BMW Sailing Cup spricht alle Freizeitsegler an, die sich sportlich mit anderen Amateuren aus Europa messen wollen."

Dem großen Finale des BMW Sailing Cup sind Qualifikationsregatten und die jeweiligen nationalen Finalrennen vorausgegangen. Die Wettfahrten fanden im Rahmen renommierter Segelveranstaltungen statt - in Deutschland beispielsweise während der Kieler Woche oder der Lindau Rundum. Für Deutschland haben sich in spannenden Entscheidungsrennen Steve Bärtle (Berlin), Jörg Gruber (Hamburg), Patrik Heinrichs (Berlin),  Dirk Löwe (Berlin) und Jan Jelinek (Kiel) qualifiziert. Das Quintett geht nun im Weltfinale in Valencia am Austragungsort des 32.America's Cup 2007 gemeinsam für sein Land an den Start. Zusammen mit den Teilnehmern der anderen Länder haben sie im Anschluss Gelegenheit, den ersten Regattatag des Louis Vuitton Cup in der BMW ORACLE Racing Team Base und auf einem Zuschauerboot live mitzuerleben. Bei dieser Rennserie entscheidet sich, wer der Herausforderer des America's Cup Titelverteidigers Alinghi wird. Einer der Favoriten: BMW ORACLE Racing. Die Siegermannschaft des BMW Sailing Cup wird die Profis des Teams bei einem exklusiven Trainingstag persönlich kennen lernen- um sich vielleicht ein paar Kniffe für den nächsten BMW Sailing Cup 2007 abzuschauen.

 

Vergeßt es, den Cup bekommt Ihr bestimmt nicht!

BMW-Sailing Cup -Valenica
Photocredit: Patrese, SA.de

13.04.2007 - Anarchist Patrese ist zum BMW-Sailing Cup Europa Finale in Valencia und schlägt sich mit Team Germany mehr als achtbar! 4 Wettfahrten, 2 Läufe gewonnen, heute als Zweiter auf der Ergebnisliste - soll noch mal jemand was sagen wegen Freitag, der 13. und Unglück! Drücken wir ihm und seinen Mitsegeln die Daumen und hoffen, dass sie auch noch morgen auf dem Treppchen stehen. Bericht mit Bildern folgt hoffentlich bald, bis dahin schaut mal rein ins Forum.

 

Und zum Wochenende gibt es mehr davon
Aber wer hat denn was von diesem Wochenende gesagt ;-)

Bunny Cup 2007 - Beneteau 25 - SC Gothia
Photocopyright: Chr. Holland, SA.de

11.04.2007 - Saisonstart der Beneteau 25 Klasse: Bunny Cup im SC Gothia, 16 Boote, tolles Wetter, super Segeln, grandiose Party .... Im Ernst, ich bin an dem Bericht dran, aber das macht sich leider nicht von allein, also noch etwas Geduld bitte.

 

Körpergerechter Schnitt und atmungsaktiv!

Triumph MS

10.04.2007 - Jede Seglerin und Segler kennt das Problem aus der Praxis: Kaum bewegt man sich sportlich auf dem Wasser, schon dampft es unter dem Spraytop! Der bekannte Wäschehersteller Triumph zeigt am 24. April in Valencia seine Lösungen für dieses Problem. Die Presse ist herzlich eingeladen und ich bin schon die Billigflüge am checken ...

 

Schluß mit Lustig und weg mit dem alten Scheiß!

GER 89 - Ade?
Photocredit: H. Steffen, SA.de

09.04.2007 - UITG macht Nägel mit Köpfen und zieht knallhart die Konsequenz aus dem enttäuschenden Abschneiden im ACT 13. Nur Platz 9 der Herausforderer, dass war nicht das Ergebnis,  für das man so hart gearbeitet und von der GER 89 erhofft hatte. “Okay, unser Mast war stabiler als der Spagel von dem +39 Syndikat, aber die Geschwindigkeit an der Kreuz läßt doch Wünsche offen, von dem Komfort unter Deck ganz zu schweigen.” Aber die Rettung ist nah, die neue Yacht für den am nächsten Montag beginnenden LVC schwimmt bereits, selbst die Sponsorensticker kleben schon auf dem Rumpf.

UITG - Erlköning?
Photocredit: H. Steffen, SA.de

Dank der unkomplizierten Unterstützung einer für ihr aufgefeiltes Produktionsmanagment und der daraus resultierenden Bauqualität weltbekannten Werft aus Bayern sind die  Voraussetzungen dafür gegeben, dass das von Skipper Bank vorgegebene Ziel erreicht wird. Endlich Schluß mit dem Zähneklappern der Crew bei Regen und Wind an Bord der deutschen Yacht, d.h. Segler, die Dank der vorhandenen Heizung unter Deck nun auf den Punkt wohltemperiert an den Schoten ziehen und wischen können, was das Zeug hält. Aus Valenica hört man, dass jetzt auch endlich ein ausreichend großer Cockpit-Tisch für Getränke und Schnittchen während der Rennen an Bord sein wird. Schluß mit dem Gekrümmel an Deck und auch die RED BULL  Dosen fliegen nicht mehr in jeder Wende zwischen den Beinen der Crew rum. Gut, es gibt noch etwas Änderungsbedarf an der Yacht, um sie regelkonform nach Version 5 des AC zu machen. So wird an der Höhe der Yacht am Wind gearbeitet, aber “...wir nehmen einfach den alten Kiel und poppen den mit ein paar Nieten erstmal an dem vorhanden Strongback fest. Und wenn es lauter knirscht als üblich, kommen halt noch ein paar Lagen Matte und Epoxy drüber, dass hält dann schon, oder?”

 

Jetzt steht der Louis-Vuitton-Cup vor der Tür

Wohnin bloß mit dem Scheißding? Gelbe Tonne!
ACM 2007/Photo:Carlo Borlenghi

07.04.2007 - Am heutigen Reservetag wurden die beiden letzten Wettfahrten des ACT 13 vor Valencia gesegelt. Danach stand Alinghin als klarer Sieger der Regatta fest. Brad Butterworth erhielt von Christine Belanger, Directorin des Louis Vuitton Cup die Siegestrophäe. Mal ehrlich, sieht Butterworth nicht aus, als ob er überlegt, wo die nächste Gelbe Tonne steht?

ACT 13 - ESP gewinnt WF6 vor Alinghi
ACM 2007/Photo:Carlo Borlenghi

Mit einem überraschenden Sieg in der 6. Wettfahrt krönten das spanische Desafio Espanol heute seine durchwachsene Regattabilanz. Vor Alhinghi in Ziel zu kommen, war das Ziel aller Teams bei dieser Standortbestimmung vor dem LVC. Aber dies gelangt in den 7 Wettfahrten insgesamt nur 6 Yachten. Und kein Teilnehmer konnte sich in mehr als einem Rennen vor Alinghi platzieren. Eine souveräne Vorstellung des Schweizer Teams mit Ed Baird am Steuer von SUI 91. Mit 14 Punkten Rückstand (das bedeutet, Alinghin hätte auf die letzte Wettfahrt verzichten können und wäre trotzdem noch Sieger des ACT 13 geworden!) folgt auf Platz 2 das erwartet starke ETNZ Team. Für mich die größte Überraschung ist das italienische Mascalzone Latino Captialia Team mit nur einem Punkt Rückstand auf ETNZ, aber vor ihren Landsleuten von Luna Rossa!. Enttäuschen das Abschneiden des Challenger of Record, BMW-Oracle. Das Team von Larry Ellison um Skipper Chris Dickson belegte nur den 5. Rang. Zur Ergebnisliste

Nicht wirklich überraschend das Abschneiden des deutschen UITG Syndikates: Platz 10 der 12 Yachten.  Das ist zwar eine Verbesserung, die aber dem Ausscheiden von +39 durch die von Bank verursachte Kollision geschuldet ist. Der einzige konstant schlechtere Teilnehmer als UITG war das Team CHINA. Ich befürchte, dass UITG bei seiner ersten Teilnahme am LVC nur ein kurzes Schauspiel geben wird. Hoffen wir für das deutsche Syndikat, dass ein europäisches Team den LVC gewinnt. Dann bleibt der AC auf jeden Fall in Europa und somit steigen die Chancen für eine Anschlußkampagne für UITG.

Okay, dass war unsere Berichterstattung zum ACT 13. Ich hoffe, wir erhalten von Henning noch einen ausführlichen Bericht von seinem Spanienaufenthalt mit Bilder und zusätzlichen Hintergrundinfos. Ich werde jetzt erstmal etwas kürzer treten und mich um Frau und Kater kümmern. Obwohl, gestern und heute segelten 17 Beneteau 25 auf der Unterhavel um den Bunny-Cup des SC Gothia. Internationale Beteiligung mit Booten und Crews aus Dänemark und Finnland, Bilder gibt es auch, weshalb eigentlich nicht mal wieder was Normales auf SA.de ...

 

Der America´s-Cup hat bereits begonnen ...

07.04.2007 - Es zeigt sich nun, dass die Teams den ACT 13 nicht nur zum Training und Tuning der Boote nutzen. Auch die taktischen Spielchen, für die der AC bekannt und berüchtigt ist, werden bereits geübt.
Diesmal trifft es +39 Challange, die in der Wettfahrt 3 nach einer von UITG verschuldeten Kollision ihren einzigen Version 5 Mast verloren haben. In dem Spruch der Jury empfahl diese als die sportlich fairste Lösung, einen neuen Anhang zu der AC-Regelwerk aufzunehmen, der es +39 erlaubt, einen Version 5 Mast von UITG als Ersatz anzunehmen und im Louis-Vitton-Cup zu verwenden. Die dafür nötige Zustimmung durch den Challenger of Record, der Golden Gate Yacht Club von BMW-ORACLE, wurde heute nach einer gemeinsamen Sitzung der Challenger Commission, in der die 11 Herausforde organisiert sind, abgelehnt. Hier das Statement der CC in meiner Simpelübersetzung:

Der vorgeschlagene +39 Anhang in Verbindung mit der Verwendung eines Version 5 Mastes entworfen und gebaut durch einen anderen Wettbewerbsteilnehmer wurde nicht unterstützt. +39 wird es nicht erlaubt einen von UITG angebotenen Mast zu benutzen. Das italienische Team soll versuchen, den gebrochenen Mast zu reparieren und kann in der Zwischenzeit mit einem älteren Mast aus seinem Bestand segeln.

Hier der vollständige Wortlaut der Meldung in englischen Original. Schon mal ein Gegner weniger auf der Liste und +39 hatte nicht schlecht ausgesehen in den ersten 3 Wettfahrten.

 

Es geht voran: UITG läßt BMW-Oracle hinter sich!

ACT 13 - Start WF5
Photo Copyright Pierre Orphanidis / Valencia Sailing

07.04.2007 - Hier der heute sehr kurze Bericht von Henning, unserem Mann in Valencia zu den beiden Wettfahrten am gestrigen Karfreitag:

Ein erfolgreicher Segeltag, mal mit weniger Bruch.

Zunächst wurde UITG wegen des Vorfahrtregelbruchs am Mittwoch für das vergangene Rennen disqualifiziert. Italiens +39 bleibt heute im Hafen und repariert weiter, haben jedoch auch einen gebrauchten Mast der UITG angeboten bekommen.

Race 4:
Der Start verlief recht defensiv. Hier wollte wohl keiner mehr einen Frühstart hinlegen, im Gegenteil ließen sich die Skipper 5 Sek Zeit, bevor sie die Startlinie überquerten. Nur Prada war nervoes und drängelte sich von Luv noch um das Startschiff und erntete damit einen Protest der nachfolgenden Spanier und Franzosen.

 

1. Luvtonne

Leetonne

1. Luvtonne

Ziel

SUI

1

1

1

1

ITA Mascalzone

2

3

2

2

RSA

3

2

6

7

USA

4

4

4

4

ITA Prada

5

5

3

3

SWE

6

7

7

8

NZL

7

6

5

5

UITG

8

8

8

6

FRA

9

11

10

10

CHINA

10

10

11

11

ESP

11

9

9

9

Race 5:
SUI fährt am Start auf STR-Bug hinter allen auf die rechte Seite und legt sich im Verlauf auf die rechte Layline. BMW hat diesmal Probleme beim Segelbergen. Am Leefaß fliegt der Spi weg, auf der darauf folgenden 2. Kreuz liegt auch die Genoa im Wasser. Beim Setzen der nächsten Genoa platzt auch diese aus dem Vorstagprofil und wird wieder geborgen. Die Kreuz fahren sie dann ohne Vorsegel zu Ende.
China scheidet aus, da sie Mastprobleme bekommen und das Grosssegel nicht mehr durchsetzen koennen.
An der 2. Luvtonne unterwendet SUI die ITA Luna Rosso zu spät und zwingt ITA zu kurzzeitigen Luven. Dafüer erhalten Sie eine Bestrafung, die sie auf dem folgenden Spigang durch einen 360er wieder gut machen.

 

1. Luvtonne

Leetonne

1. Luvtonne

Ziel

SUI

3

2

1

3

ITA Mascalzone

8

5

4

4

RSA

4

4

5

5

USA

9

6

10

10

ITA Prada

1

1

2

2

SWE

5

9

7

7

NZL

2

3

3

1

UITG

10

8

9

9

FRA

7

10

8

8

CHINA

11

 

 

dnf

ESP

6

7

6

6

soweit aus Valenica, ciao, Henning

ACT13-WF5-BMW-O Trouble
Photo Copyright Pierre Orphanidis / Valencia Sailing

Und bevor die Bäume bei UITG in den Himmel wachsen, hier der Grund, weshalb BMW- Oracle als Letzter bei der Wettfahrt 5 ins Ziel kam. UITG wurde Vorletzter ...

 

In Spanien gibt es noch mehr als Valencia

Drachen Trofeo 2007

07.04.2007 - In der vergangen Woche trafen sich die olympischen Klassen und die Drachen im Real Club Nautico de Palma auf Mallorca und segelten vom 30.März bis 06. April um die 38. Treofeo S.A.R. Princesa Sofia.

Sieger in der Drachen Klasse wurde Markus Wieser mit seiner Crew Thomas Auracher und Eigner Sergei Pugachev. Mit ihrem Boot UKR 777 siegten sie mit klarem Vorsprung vor GER 996 Müller, Hoesch/ Scheibmayr und RUS 44 Skayduko/Kuznetsow/Nevlutov in dem Feld der 70 Drachen.
Markus Wieser und seine Crew nutzten die Trofeo Princesa Sofia wie die meisten der Drachensegler als Vorbereitungsregatta zum Drachen Gold Cup, der von Ostermontag an ebenfalls in Palma de Mallorca ausgetragen wird. Wir drücken ihm die Daumen und hoffen, dass wir bald das langangekündigte Interview mit ihm hier auf SA.de veröffentlichen können.

Valencia - Update:

06.04.2006 - UITG belegte heute zum 50. Geburtstag seines Skippers Jasper Bank den Rang 6 im der Wettfahrt  4 und den 9. Platz  in Rennen 5. Sieger in der ersten Wettfahrt des heutigen Tages wurde Alinghi, die zweite Wettfahrt ETNZ. Zwischenstand beim ACT 13 Später gibt es noch mehr ....

 

Siebenmeilenstiefel - Puma Style

VO70 Puma
Foto © Ronald den Dekker - Wacon Imagesr

06.04.2007 - Hier das erste Bild von der VO70 Puma - ex ABN ARMO 2 in ihrem neuen, sehr sportlichem Look. Ich finde, die haben einen tollen Lackierjob gemacht! Auf der belgischen Segelsite Club Racer findet Ihr noch weitere Bilder von der Yacht - anschauen lohnt sich wirklich!

Ich hoffe, die aktuellen Übernahmegerüchte um die Puma AG durch den französischen Luxusartikel - Konzern PPR haben keine nachteiligen Folgen für das VO70 Projekt von Ken Read. Am kommenden Mittwoch ist die Hauptversammlung der Puma AG und danach wird man mehr wissen.

 

Valencia - Update: Gutes Wetter zum Segeln ...

Alinghi - Putzstunde nach Regatta
Photo credit: Th.Martinez/Alinghi

06.04.2007 - Ein weiteres Lebenszeichen von unserem Mann vor Ort hat mich gerade erreicht: ”Heute phantastisches Wetter mit Sonne pur, Wind 3-4 aus N. Wir sind gespannt auf die Rennen. Melde mich heute Abend zurück mit hoffentlich weniger Bruch.”

So bald wir was haben, wird die Seite wieder aktualisiert. Für die Rennen empfehle ich die offizielle AC-Site mit Livekommentar in Englisch und einer simplen Darstellung der Bootspositionen. Auf Eurosport findet ihr ebenfalls einen Liveticker, hier mit deutschem Kurzkommentaren. Danke für diesen Hinweis an Molly aus dem Yachtforum.

 

Das Osterspektakel in Spanien geht weiter

06.04.2007 - Die Jury in Valencia hat entschieden: +39 Challenge gewinnt ihren Protest gegen UITG und erhält als Wiedergutmachung den 5. Platz in der 3. Wettfahrt zugesprochen. GER 89 hat nach Ansicht der Jury gegen die Regel 10 (Wegerecht) und 14 (Kollisionsvermeidungsgebot) verstoßen. Areva Challenge, gegen die UITG einen Protest in Zusammenhang mit der Berührung von +39 eingereicht hatte, wurde ein regelkonformes Segeln von der Jury bestätigt, der Protest wurde abgewiesen.

Weiterhin entschied die Jury, dass es die fairste Lösung für alle Boote sei, wenn +39 erlaubt würde, das Angebot eines Version 5 Mastes von United Internet Team Germany anzunehmen. Die Jury weiß, dass für diese Lösung ein neuer Anhang zu dem AC- Protokoll erforderlich ist, den sie in diesem Fall empfiehlt. Alle Kosten wurde UITG auferlegt.

UITG akzeptiert die Juryentscheidung, auch wenn man lt. Pressemitteilung im Team einen andere Meinung über den Hergang des Vorfalles hat. Von Anarchist Patrese haben wir einen Screenshot aus dem Live Sailing Programm erhalten, der die Situation kurz vor der Kollision der beiden Yachten darstellt.

UITG+39-LS

Gesetz den Fall, die von dem Programm verwendeten Daten sind korrekt, sieht es für mich so aus, dass Areva die Italiener klar und mit ausreichenden Abstand gekreuzt hat. Bank sieht, dass er es nicht mehr schaffen wird und fällt hart ab, um hinter +39 zu passieren. Und beim Öffnen des Großsegels richtet sich GER 89 auf und klinkt sich in das Rigg von +39 ein: Auf Wiedersehen für den Mast und natürlich Protest der Italiener.

Großes Kino: Aufruhr und Tummult, Gerichtsverhandlung, Kreuzigung, Auferstehung! Kommt Euch das Drehbuch für das Schauspiel in Spanien nicht auch bekannt vor?

 

Ach, bleib mir weg mit den Bleienten in Spanien ....

l`ydroptére - Rekordflug
Photocredit:Arnaud Pilpre / Sea & Co

05-04-2007 - Und wenn man sieht, wie gestern die Franzosen von dem l´Hydroptere Projekt mit ihrem schwimmfähigen Flugobjekt vor Lorient 2 Weltrekorde unter Segeln aufgestellt haben, kommt man schon ins Grübeln, ob derzeit in Spanien nicht bloß Millionärsegos im Kindergarten spielen. Puuh: 44,5 kn auf einer 500 m Stecke und 41,5 kn für die Seemeile, damit haben die Kerle zwei beeindruckende Geschwindigkeitsrekorde - vorbehaltlich der Annerkennung durch das ISAF/ World Sailing Speed Council - aufgestellt. Klickt auf die Site und schaut Euch das Video an - einfach unglaublich, wie das Teil über das Wasser fegt!

 

Live aus Valencia -.Regen, kaum Wind und keine Rennen!

Tag3 - Regen
Photocredit: Margherita Bottini / Mascazlone Capitalia

05.04.2007 - Ich fing schon an, mir Sorgen zu machen - doch alles wird gut und heute hat sich bei mir unser Mann in Valencia. Wegen technischer Probleme - Stichwort Virus und ungeschützter Internetverkehr - und Schwierigkeiten, eine Mitfahrtgelegenheit auf einem der Begleitboot zu ergattern, leider noch ohne exklusives SA.de Bildmaterial. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf und drücke Henning die Daumen, dass er noch spannende Rennen in Spanien erleben darf. Hier sein erster kurzer Bericht:

Heute: Warten auf Wind, komplett bewoelkt, Regen fällt senkrecht, nach norddeutschen Verhältnissen passiert hier heute nichts mehr. Ohne Sonne baut sich keine Thermik auf.

Gestern: What a day. Wind zwischen 15 bis 20 Knoten, aus WNW, See bis 1m

Im ersten Rennen Frühstart der BMW-Oracle, Alinghi souverän aus der zweiten Reihe gleich zur rechten Seite, freier Wind volle Fahrt. BMW-Oracle schafft es nach einem Neustart 2,5 min hinter dem Feld in einer dramatischen Aufholjagd an der Luvtonne bereits 5 Schiffe hinter sich zu lassen. Die Yachten sind dicht beieinander und matchen sich unter Spi zur Leetonne. ACTV sendet phantastische Bilder auf die Leinwand und moderiert spannend die packenden Szenen und Manöver.

Dann Rennen 2: Karol will es wissen, hat an der Starttonne aber keine Luft mehr nach Lee, wird von BMW Oracle über die Linie gedrückt, 4 sec zu früh. Lasst sich zurück fallen und startet 1 min später erneut.
Das Feld teilt sich in zwei Gruppen auf, an der Luvtonne treffen die Schiffe mit voller Fahrt und bei 18 kn Wind aufeinander, Luvkämpfe, Positionsverteidigungen, schnelle Hände an den Fallen und Schoten, enge Manöver und volle Belastung auf das Material. und dann... Ein Mast knickt oberhalb der 2. Saling und fällt mit dem Tuch ins Wasser. +39 aus Italien steht an der Luvtonne, fassungslos, war direkt hinter Oracle auf Platz 3, UITG hat hier anscheinend mitgewirkt und Vorfahrt verletzt und aus.
Auf dem downwind sehen wir Jesper Bank mit seinem Steuerrad frei in der Hand ohne Verbindung zum Schiff. Aus, nach Hause.

Alinghi führt das ganze Rennen souverän, kommt mit vollen Spi parallel zu BMW Oracle zur Zieltonne, aber 100 m davor schaltet sich der WInd aus. Dreht um 160 Grad, hektische Segelwechsel bestimmen das Bild der führenden Yachten während die nachfolgenden entspannt unter Spi herankommen, Karol sieht die Chance in Lee der anderen und bricht unterhalb in weitem Leebogen durch. BMW Oracle versucht noch ein paar Meter mit Spi gut zu machen, aber der Druck ist zu gross und der Winkel zum Wind zu spitz, plötzlich knackt deren Spibaum auf Höhe des Vorstags weg, Spi im Wasser bremst sie aus. Ein dramatisches Ende eines spannenden Rennens.

ACT 13 - Tag 2
Photo Copyright Pierre Orphanidis / Valencia Sailing

Resultierend ist für uns wahrzunehmen, dass selbst hoch dotierte Segler sich ihren Spi ums Vorstag wickeln, den Spi falsch anschlagen(!!) oder das falsche Vorsegel setzen...

Heute passiert nichts mehr. Wir sind gespannt, ob sich morgen mehr Wind durchsetzt und noch zwei Läufe möglich sind.

Soviel zunächst aus Valencia. Party war hier bisher nicht angesagt. Ich mache meine ersten Erfahrungen als kleiner Offizieller, aber sehe die Grenzen der Möglichkeiten, nebenbei was einzufangen sind sehr beschränkt, die Presseleute für uns kaum erreichbar in der wenigen Zeit.

 

Karwoche - Schmerzenswoche

GER89 & +39 Kollision
Photocredit: Richard Walch / UITG

05.04.2007 - Zum Ende der Fastenzeit wurde es für das italienische +39 Syndikat gestern richtig fies: Bei Wind um die 18 kns hielt man mit Wegerecht auf die erste Wendemarke zu, als es zu einer Kollision mit UITG kam! GER 89 wollte anscheinend hinter dem italienischen Boot durchstoßen und dann umlegen. Dabei hat  sich die frisch formierten Afterguard des deutschen Yacht offensichtlich mit der Geschwindigkeit und der Entfernung vertan. Als Resultat traf man mit Karacho das Achterstag von +39 und dann passiertes es: Der brandneue, erst vor 3 Tagen gestellte Mast der Italiener zerbrach in 2 Stücke! Ca. 500.000 EUR zerlegten sich in seine Einzelteile aus Carbonfasern und Epoxiharz. Schlimm für die finanziell nicht besonders üppig ausgestatteten Italiener: Sie haben keinen gleichwertigen Ersatzmast, eher kein Geld für einen neuen und selbst wenn, liegt von diesen Einzelanfertigungen keiner noch bei ihrem Mastbauer im Lager rum .... Ich vermute, dass ist das AUS für das +39 Team. Jasper Bank brach nach der Kollision, bei der der Masttop von GER 89 ebenfalls beschädigt wurde, das Rennen ab. Lt. UITG kann Germany 1 an den heutigen Rennen aber wieder teilnehmen. Bank sicherte den Italienern alle im Rahmen des AC zulässigen Hilfe bei der Wiederherstellung ihrer Yacht zu - siehe Pressemitteilung UITG.
Ich bin sehr gespannt, ob wir - passend zur Osterzeit - in den kommenden Tagen die Wiederauferstehung des italienischen Teams erleben werden.

Nach dem Crash
Copyright: Gilles Martin-Raget (www.martin-raget.com)

Auf SA.com findet Ihre eine Diaschau mit dem Entwicklung und dem Ablauf der Kollision. Wir bedanken uns bei Gilies Martin-Raget für seine Bilder.

Und wenn jemand von Euch Regelfüchsen vor den Monitoren eine Meinung zu der Kollision hat, wäre es schön, wenn er sie im Forum zur Diskussion stellt ...

 

Hört sich nach einem verspäteten Aprilscherz an...

ETNZ -Bombe
ACM 2007/Photo: Carlo Borlenghi

04.04.2007 - Gerade habe ich erfahren, dass alle AC-Cupper, die nach der Version 5 gebaut wurden, nicht regelkonform waren. Hört sich irgendwie total bekloppt an, stimmt aber! Bei der Übertragung der alten Regel in die neuen Version 5 wurde ein Fehler gemacht und die Designkommission hat es nicht gemerkt: Blei wurde als Material für die Ballastbombe ausdrücklich ausgeschlossen! Die an der Festschreibung der Regel Beteiligten wollten natürlich alle anderen Materialen außer Blei ausschließen :-)  Jetzt hat man hat den Fehler bemerkt und in Absprache mit allen Team die Regel an die Realität angepaßt.

Tja, ich kenne in Berlin einen Regelfuchs, der sich eine solche Gelegenheit nicht hätte entgehen lassen. Ich sehen es direkt vor mir, wie er die bereits fertig zu Hause ausgefüllten Protestformulare gegen alle anderen Teams nach der letzten Wettfahrt aus der Tasche gezogen hätte ...

 

Steht ihr gut, der neue Rock

North 3DR im Stößensee
Alle Photos: Copyright SA.de

04.04.2007 - Letzten Monat hatten wir gemeldet, dass in Berlin ein Sportboot einen North 3DR Segelsatz erhalten wird. Wie die lebhafte Diskussion im Forum zeigte, ein Thema, dass den Anarchisten fast wichtiger ist, als der ACT 13 vor Valencia. Hier nun das erste Photo von der Thompson ROCKING GIRL mit ihren neuen Tüchern.

N3DR - Kopfkrank?

Leider gab es ein kleines Problem am Kopf des Großsegels. NORTH Sails hatte statt einer simplen Kausch oder einer Gurtbandschlaufe sich für einen massiven Edelstahlring zum Anschlagen des Großfalls entschieden. Und da dieser Ring über das Vorliek herausragte, war nichts mit dem Einführen des Lieks in die Mastkeep. Also Bolzenschneider raus und ZweiLeute bei seinen Spleißkünsten zugeschaut. Danke an Antje, dass sie noch die Takelkiste im SCG vorbei gebracht hat - war wirklich dringend!

Voller Einsatz bei North

Auch der Northsails Vertreter Udo Pflüger war im Einsatz und freute sich über den Stand der Fock und des Großsegels. Laut Udo gibt es in Berlin bereits eine zweite Yacht, die sich für das edle Tuch entschieden hat. Und ich bin mir sicher, diese 22er Schäre wird toll aussehen unter den honigfarbenen Segelmaterial. Und so ein Segel ganz ohne Nähe über die gesamte Fläche - mit Ausnahme dort, wo z.B. die Lattentaschen aufgebracht sind - das sieht echt klasse aus. Preis für den Spaß? Fragt mich nicht, ich weiß es noch nicht ...

 

Nach einem Rennen war Schluß für Heute!

BMW-O siegt in der ersten WF des ACT 13
Photographer:  Gilles Martin-Raget

03.04.2007 - Da wird sich Chris Dickson mächtig gefreut haben an Bord von USA 87. Er und seine Crew hatte sich zwar beim Start für die falsche Seite der Kreuz entschieden und sind dort richtig abgeledert worden, kamen dann aber bei den drehenden Winden vor Valenica immer besser ins Rennen zurück. Und gingen am Ende vor dem Überraschungszweiten Shosoloza als Sieger durch das Ziel. Als Hinweis auf die wechselhaften Windverhältnisse heute: Die Südafrikaner kreuzten gegen den Wind über die Ziellinie, die eigentlich einen Spinnakergang zum Abschluß vorsah ...
Aufgrund der unbeständigen Windbedingungen hat die Wettfahrtleitung heute auf den Start des zweiten Rennens verzichtet. Morgen geht es dann wieder gegen 14:05 weiter.

BMW-O-Start WF1- ACT13
Photographer: Gilles Martin-Raget

Links im Bild sieht man den Frühstarter Alinighi, wier er um das Wettfahrtleitungsboot zur Ehrenrunde ansetzt ...

 

Ab heute zählt auf dem Wasser....

ACT13 - Skipper Press Konferenz
©ACM 2007/Photo:Carlo Borlenghi

03.04.2007 - Hier die Skipper der AC-Synidikate beim ihrem gemeinsamen Auftritt vor der Presse in Valenica. Heute um 14:30 fällt der Startschuß für das erste Rennen des ACT 13, der im Fleet-Race Modus ausgetragen wird. 12 Cupper, die sich mit voller Fahrt und guten 24 Tonnen Gewicht an die Startline drängen und um den besten Platz rangeln werden! Circus Maximus pur - es fehlen nur noch Löwen, Kreuze und Christen, um dieses Segelspektakel zu toppen ...Und noch eine kleine Info: Alinghi, BWM-ORACLE und ETNZ treten nicht mit ihren letzten Neubauten zum ACT 13 an. Das sparen sich diese großen Teams anscheinend für den LV-Cup ab Mitte April auf. Und Alinghi hat erst recht keine Not, seine Herausforderer freiwillig über den letzten Stand der Dinge in Kenntnis zu setzen.

Und das Beste: SA.de ist mit einem akkreditierten Berichterstatter live vor Ort!

Ich bedanke mich ganz herzlich bei “I luv you” aus dem Norden der Republik für seinen Einsatz für uns während seines Osterurlaubes! Ich bin so frech und hoffe auf täglichen frischen Nachschub für SA.de und seine hungrigen Leser.  Wenn es jetzt noch mit dem Internetzugang in Spanien klappen, dann erhalten wir täglich frische Bilder und kurze Berichte aus Spanien. NICE!

 

Zeigst Du mir deins, zeigt ich Dir meins!

01.04.2007 - Heute wurde in Valencia offiziell die Sommersaison eröffnet.  War es den teilnehmenden Syndikaten bis jetzt erlaubt, ihre Regattayachten mit dicken Planen gegen neugierige Blicke abzuschirmen, ist jetzt die plötzlich die große Offenheit angesagt. Und so schlenderte man heute mal rüber zum Nachbarn, sagte “Hallo” und schaute sich an, was dem sein Designteam in dem vergangenen Monaten so alles getrieben hat.

Prada auf Fotosafari

Und was weckt hier das Interesse der Jungs von PRADA? Die Unterwasseranhänge von BMW-Oracle, z.B. die Bombe. Und das trägt man in dieser AC-Saison unter dem Rock:

BMW-Oracle Ballastbomben

Lang und schmal und kurz und dick! Also für jeden was passendes dabei - Für mich sieht es zwar so aus, als ob BMW-ORACLE sich nicht für eine Bombenlösung entscheiden konnte. Doch ich bin ja nur ein absoluter Laie und habe außer mit meiner RC-Kyosho keinerlei AC-Erfahrung .. Dafür gibt es hochbezahlte Spezialisten und so ist es bestimmt kein Zufall, dass Ian Burns als Designkoordinator von  BMW ORACLE das etwas anders sieht:

"Ein echtes America's Cup Schauspiel. Es ist spannend zu sehen, wie alle Hüllen fallen. Für die Designteams ist dies so ähnlich, als würde man eine Prüfung ablegen. Nach Monaten der Geheimniskrämerei wird plötzlich alles offenbart", sagte Ian Burns, Designkoordinator von BMW ORACLE Racing, und ergänzte: "Natürlich liegt das Hauptaugenmerk auf den neu hinzugekommenen Komponenten unter der Wasseroberfläche. Unser 38-köpfiges Designteam hat hart daran gearbeitet, dass jeder Aspekt der Yacht - von der Mastspitze bis zur Kielbombe - nicht nur den modernsten technischen Standards entspricht, sondern dass auch alles nahtlos ineinander greift und funktioniert."
Burns weiter: "Das ganze Design wurde zu einer ausgewogenen Einheit optimiert, auf die vor Valencia herrschenden Verhältnisse zugeschnitten und auf die speziellen Anforderungen und den Rennstil unseres Segelteams abgestimmt. Natürlich ist dies erst die vorläufige Prüfung. Der eigentliche Test beginnt, wenn die Flotte des America's Cup auf dem Wasser zum Wettkampf antritt - zunächst beim Louis Vuitton Act 13 und dann beim Louis Vuitton Cup." BMW ORACLE Racing CEO und Skipper Chris Dickson sagte: "Wir gehen davon aus, dass es in den nächsten Monaten zu einigen hart umkämpften Rennen kommen wird. Doch wir sind zuversichtlich, dass unser gesamtes Team - von den Designern, Boots-, Mast- und Segelbauern über das Wetterteam bis hin zur Shore Crew und dem Segelteam selbst - bereit ist, sich den Kontrahenten zu stellen. Wir wissen, dass wir weiter daran arbeiten müssen, unser Equipment und unsere Leistungen weiter zu optimieren, doch dank des immensen Einsatzes seitens des Teams, unserer Familie, von Partnern und Sponsoren sind wir schon ein ganzes Stück in unserer Entwicklung vorangekommen. Wir freuen uns darauf, dass es nun bald losgeht."

Nach den Wettkampfregeln ist jedes Team verpflichtet, ab dem 1. April sämtliche Verhüllungen von Unterwasser-Komponenten der Yachten zu entfernen.Traditionsgemäß geht dies damit einher, dass die Teams an diesem Tag ihre Team Basen öffnen und es der Öffentlichkeit erlauben, sich die Yachten aus nächster Nähe anzusehen. Michel Kermarec, Leiter Appendages Programm im BMW ORACLE Racing Designteam, beschrieb den Ansatz als so genannte klassische Konfiguration: "Ein Kiel, ein Ruder, keine großen Überraschungen."

Nach dem Stapellauf der ersten neuen Yacht des Teams, der USA 87, gab es viele Spekulationen um angeblich radikale Maßnahmen am Boot unter der Wasseroberfläche. "Diese Spekulationen wurden hauptsächlich dadurch angeheizt, dass unser Mast ziemlich weit vorn positioniert war", sagte Kermarec. "Doch tatsächlich gab es nie etwas anderes als eine standardgemäße Kiel- und Ruderkonfiguration an der Rumpfunterseite, auch wenn wir an der USA 87 einige Änderungen vorgenommen hatten." Kermarec erwähnte, dass das Team mehrere Variationsmöglichkeiten mit Kielfinnen, Kielbomben und Rudern getestet hatte, um jene ausgewogene Kombination aller Komponenten zu erreichen, die genau auf die vor Valencia herrschenden Wetterverhältnisse und den Rest des Designpakets abgestimmt sind. Der Schwerpunkt lag dabei auf einer spürbaren Verbesserung verschiedener Unterwasser-Komponenten des Bootes und die ihnen zu Grunde liegenden konstruktionstechnischen Details.

Bei diesem Arbeitsablauf wurden 35 verschiedene Formen von Kielbomben in einemHochgeschwindigkeits-Windkanal getestet, zudem 100 theoretisch mögliche Formen CFD (Computational Fluid Dynamics) -Tests unterzogen. Mit dem Einsatz von Hunderten leistungsstarker Computer steckt hinter jedem dieser CFD-Tests ein Arbeitsaufwand von etwa 30 Stunden, so dass allein 3000 Stunden an Forschungs- und Entwicklungsarbeit auf die virtuellen Kielbomben verwendet wurden. Die Hauptziele sind, so viel Gewicht wie möglich in der Kielbombe zu konzentrieren, um durch das aufrichtende Moment eine ausreichende Stabilität des Bootes zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die Formen der neuen Zusatzkomponenten dem Strom des Wassers minimalen Widerstand entgegensetzen, für maximalen Auftrieb sorgen und die Yacht mit optimaler Effizienz durchs Wasser gleiten lassen. Der Kielfinne aus Stahl ist so konzipiert, dass sie sich vom Rumpf bis zur Kielbombe stetig verjüngt. Kermarec betonte, dass etwa 85 Prozent des Design - Aufwandes in Kielfinnen und -bomben gegangen sind. Nur wenig Zeit wurde beispielsweise für das Ruder benötigt.

Die Öffentlichkeit bekommt Formen und Größen von Kielen und Rudern zu sehen, genauso wichtig sind jedoch die fürs bloße Auge unsichtbaren Elemente. Die technischen Herausforderungen, die damit verbunden sind, eine 19 Tonnen schwere Kielbombe aus Blei an einer relativ schmalen Kielfinne aus Stahl aufzuhängen, die selbst an einem extrem leichten Rumpf aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff befestigt ist, sind äußerst anspruchsvoll. "Der Konstruktionsaufwand, der bei diesen enormen Belastungen betrieben werden muss, ist wirklich beeindruckend", sagte Kermarec. Die Techniker und Bootsbauer orientieren sich bei ihrer Arbeit an äußerst präzisen und eng bemessenen Toleranzwerten, um die Zusatzkomponenten so stabil und gleichzeitig so leicht wie möglich zu machen.Ein Fokus liegt auf dem Thema Leichtbau, Teilaspekt der innovativen EfficientDynamics Strategie von BMW. Das umfassende Know-how aus der automobilen Forschung hat BMW in allen Entwicklungsphasen annähernd 1:1 auf die Yachtkonstruktion übertragen.

Hergestellt wurden die Kielfinnen in Deutschland (BMW Werk Eisenach), Frankreich und Neuseeland. Bei gewöhnlichen Segelverhältnissen unterliegt die Finne permanenten mechanischen Schwingungen. "Auch Stahl hat nur eine begrenzte Elastizität", bemerkt Kermarec. "Wenn die Yachten einen geraden Kurs segeln, gehen diese Schwingungen etwa 50 Prozent an dieses Limit heran. Wenn die Yachten im schweren Wellengang durchs Wasser pflügen oder besonders in der Vorstartphase harte Wenden vollziehen, führt die Trägheit der Kielbombe die Kielbalken an die Grenzen ihrer mechanischen Belastbarkeit."

Okay, soviel Text und deshalb noch mal ein Bild von dem BMW-ORACLE Cuppern beim letzten gemeinsamen Training am 30. März.

BWM-O Training-2Boot
Photocredit: Gilles Martin-Raget / BMW-ORACLE

Alinghi, Titelverteidiger des 32. America's Cup, enthüllte um 9.30 Uhr seine beiden Rennyachten der neuen Generation. Den America's-Cup-Regeln entsprechend waren die Yachten seit dem 1. Januar 2006 mit Schürzen versehen, welche es den Teams erlaubten, ihre Yachten und Anbauten im Geheimen zu entwickeln. Grant Simmer sagt: «Wir sind stolz, heute die SUI 91 und SUI 100 (im Vordergrund) zu zeigen. Sie sind das Werk von drei Jahren Forschung, Entwicklung und Tests unserer Designer, Segler und Landcrew-Mitglieder. Wir sind zuversichtlich, dass es diesen Yachten gelingen wird, den Cup bei Alinghi zu behalten», sagt er und fügt hinzu: «Während die Challenger mit dem Louis Vuitton Cup beginnen, werden wir im Rahmen unserer abschliessenden Vorbereitung auf den Cup jeden Tag interne Rennen bestreiten.»

Alinghi-Enthüllung
Copyright: Ivo Rovira/Alinghi

Chef-Designer Rolf Vrolijk fügt hinzu: «Wir freuen uns auf den Louis Vuitton Act 13 und sind gespannt, wie SUI 91 im Vergleich mit den Challengern abschneidet.» Die Frage nach den wichtigsten Entwicklungen beantwortet Chef-Ingenieur Dirk Kramers so: «Es geht darum, im Zusammenspiel einzelner Bereiche wie Aerodynamik, Hydrodynamik und Strukturen die Details zu verbessern. Die große Entwicklung war, zu verstehen, wie alle unterschiedlichen Disziplinen ineinander übergreifen, und herauszufinden, welche verschiedenen Kombinationen am besten zusammenpassen. Das Design-Spiel ist so komplex, dass man nie wirkliche Perfektion erreichen kann.»

SUI-Bombe
Copyright: Ivo Rovira/Alinghi

Und das ist bei den Schweizern nach 3 Jahren Arbeit als Bombe rausgekommen. Mag sein, dass die Perspektive es verzerrt, aber ich habe den Eindruck, das Alinghi wieder auf eine eher konventionelle Lösung setzt, die auf ein Optimum bei möglichst vielen unterschiedlichen Bedingungen hin entwickelt worden ist.

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