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German Offshore Award 2008

Ger OA - Einladung - Photo: Klaus Schmidt

Wenn man so eine Einladung erhält, zumal wenn auf dem Begleitschreiben was von "Festliche Abendgarderobe erbeten" steht, dann denkt man mit leichtem Schaudern an den Inhalt des eigenen Kleiderschrankes (Ja, auch Männern geht das manchmal so!) und überlegt sich, was denn nun genau unter festlicher Abendgarderobe zu verstehen ist. Entsprechend nervös gingen in unserer Crew Mailingliste die Diskussionen los. Reicht ein Anzug? Muß es ein Smoking sein? Das kleine Schwarze oder doch die Abendrobe? Ach was, am besten das brandneue Ölzeug, das war eh teurer als alles andere in meinem Kleiderschrank zusammen und sollte für einen Seglerabend auch angemessen sein - OK, etwas passender hab ich mich dann letztlich doch angezogen. Und das war auch gut so, denn es wurde ein sehr gelungener Abend in einem repräsentativen Rahmen.

GER-OA - Festsaal - Photo: Klaus Schmidt

Erstmals wurde der als Senatspreis der Freien und Hansestadt Hamburg ausgeschriebene GERMAN OFFSHORE AWARD vergeben. Eingeladen waren weit über dreihundert Gäste, von denen rund 300 schließlich anwesend waren. Leider gab es auch Absagen, manche noch in letzter Minute. Einige Absagen waren bereits früh eingegangen und leider sagte sogar einer von den zehn Nominierten ab. Nominiert waren folgende Yachten:

BAJAZZO, Sven Zoller (Elmshorn)
BELUGA, Christian Plump (Bremen)
FRÜHSTÜCKSDIREKTOR, Jörn Bock (Hamburg)
INSCHALLAH VI, Volker Andreae (Hamburg)
JUXBOX, Jan Meineke/Lars Carstensen (Fehmarn)
NORDDEUTSCHE VERMÖGEN HAMBURG, Georg Christiansen, Hamburgischer Verein Seefahrt
OUTSIDER, Tilmar Hansen (Kiel)
SUNBIRD DRY, Norbert Drücker (Bremen)
VINETA, Felix Scheder-Bieschin (Hamburg)
WAPPEN VON BREMEN III, Gerd Spitzley/Sven Nehlsen, Segelkameradschaft Das Wappen von Bremen

Abgesagt hatte BELUGA. Nicht etwa, weil niemand Zeit gefunden hätte, sondern weil man der Meinung war, es sei besser nicht teilzunehmen, da die Veranstaltung - und vor allem die Veranstalter ja pro IRC seien und man seitens der BELUGA damit nichts zu tun haben möchtel und durch Nichterscheinen der von vor allem vom "offiziellen" Segeldeutschland heraufbeschworenen Angst vor der Teilung der "deutschen Hochseeflotte" begegnen will. Was allerdings einer Teilung - wenn es denn was zu teilen gibt - wohl mehr Vorschub leistet? Da soll sich jeder seine eigene Meinung bilden. BELUGA wäre auch dann nicht erschienen, wenn sie den Preis erhalten hätten. So hörte ich jedenfalls. Was ich davon halten, behalte ich hier lieber mal für mich.

GER-OA - Nomierungsgabe

Egal, zurück zum Abend. Die Nominierten wurden von Harald Harmstorf, Vorsitzendem des Hamburger Seglerverbandes einzeln kurz vorgestellt und jeder der Nominierten erhielt einen kleinen Gedenkpreis. Überraschenderweise hatte die INSCHALLAH "Gechäftsleitung" beschlossen, daß ich diesen für INSCHALLAH entgegennehmen sollte. Nun war ich doch ganz froh, nicht mein Ölzeug für den Abend angezogen zu haben ;-)

Wie aber wurden die nominierten Yachten zu nominierten? Und wie wurde aus diesen dann der Gewinner des Offshore Awards ermittelt? Es ist ja nicht wirklich einfach, aus der Vielzahl von Schiffen, die in unterschiedlichsten Regatten unterwegs waren die "beste" herauszufinden. Es wurde eine Jury ins Leben gerufen, in der unter anderem auch Dr. Meno Schrader sein Wissen über das Wetter während der zu bewertenden Wettfahrten beisteuerte. So und mit vielen anderen Faktoren wurden dann die einzelnen Regattaergebnisse gewichtet, die nominierten Yachten ermittelt und schließlich der Gewinner. Hochkompliziert lief das alles und hat viele Menschen lange beschäftigt.

Auswertung GER-OA, Andreae_Harmstorf_vBrederlow - Photo Klaus Schmidt

Der Abend begann also zunächst mit einem Empfang in den Vorräumen des Festsaales mit kleinen Appetithäppchen, Sherry und reichlich Händeschütteln der Gäste untereinander. Jedenfalls nachdem man sich zunächst bei den vier jungen Damen am Empfang seine Platzkarte abgeholt hatte.

GER-OA - Seglerinnen Jugend - Platzkartenvergabe

Der eigentliche Abend wurde eingeleitet von einem Film: Klar, über das Segeln. Ausschnitte von diversen Regatten, u.a. Fastnet Race 2007. Von Alex Thomson (Hugo Boss - Barcelona World Race) gab es eine persönliche Video Botschaft, da er - obwohl eingeladen - leider nicht erscheinen konnte. Und recht "eisige" Videogrüße kamen auch von Ralf Brauner vom (sprichwörtlich) Ende der Welt, aus der Antarktis. Gut, daß da gerade Sommer ist...

GER-OA-Empfang

Weiterhin waren zu Gast die Senatorin für Bildung und Sport, Frau Dinges-Dierig die den Abend mit Ihrer Rede offiziell eröffnete und den Preis am Ende auch übergab und der Commodore des Royal Ocean Racing Club, David Aisher, der mit seiner YEOMAN XXXII (einer Rogers46) am diesjährigen Baltic Sprint Cup teilnehmen wird. Preise wurden auch vergeben für die beste Jugendcrew, überreicht von Kristina Milberg. Nun endlich zum Hauptpreis:

GER-OA-Preis

Gewonnen hat diesen Preis die Marten49 VINETA von Felix Scheder-Bieschin für ihre Erfolgreiche Teilnahme am stürmischen Rolex Middle Sea Race 2007. Wie bereits erwähnt: Es war für die Jury sicher nicht einfach, einen Gewinner zu ermitteln. Aber Standing Ovations für Felix Scheder-Bieschin und seine Crew gaben - so denke ich - der Jury Entscheidung recht.

GER-OA 2008 Preisträger: Felix Scheder Bieeschin

Alles in allem ein wirklich gelungener Abend. Den Veranstaltern und vor allem allen, die daran gearbeitet haben, diesen Abend zu organisieren (allen voran: Dr. Benigna v. Brederlow - die auch den Abend moderierte) muß man ein Kompliment aussprechen. Einen Abend dieses Ausmaßes und in diesem Rahmen zu organisieren ist sicher mühsam. - und ja, Ölzeug wäre sicherlich das unpassende Outfit gewesen.

Gruß, Klaus Schmidt (Text & Bilder)

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