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Sailing Anarchy - USA
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BMW-Oracle Racing - Sieger im 33. Americas Cup

RACE 2 - ©Jose Jordán/AFP/33rd America's Cup
AC 33 - Valencia - Race 2 - ©Jose Jordán/AFP/33rd America's Cup

14.02.2010 - Eine spannende Woche in Valencia liegt hinter der Segelwelt und BMW-Oracle Racing ist der überlegende Gewinner des 33. Americas Cup. Larry Ellison ging mit der Entwicklung des Flügelriggs für USA 17 ein hohes Risiko ein, doch sein Mut wurde belohnt und der Flügel war die Trumpfkarte in diesem von beiden Teams mit hohen Einsatz ausgetragenen Kampf um die älteste Trophäe im Segelsport. Viele Zuschauer waren von der Dominanz des Trimarans aus den Vereinigten Staaten überrascht und hätten sich ein engeres Match zwischen den beiden Multihulls gewünscht.

BMW ORACLE Racing - ©Pedro Armestre/AFP/33rd America's Cup
BMW ORACLE Racing - ©Pedro Armestre/AFP/33rd America's Cup

Auf der nach der Übergabe des Americas Cup durch SNG an den Golden Gate Yacht Club kostete Teameigner Larry Ellison gemeinsam mit seinem Segelteam den Triumph aus und genoss den Beifall der zahlreichen Zuschauer.

BMW ORACLE Racing - ©Pedro Armestre/AFP/33rd America's Cup
BMW ORACLE Racing - ©Pedro Armestre/AFP/33rd America's Cup

Auf der Pressekonferenz zeigte sich Ernesto Bertarelli als fairer Verlierer, ließ aber die Antwort auf die Frage offen, ob er mit Alinghi wieder in Wettbewerb um den Americas Cup teilnehmen wird. Herr Bertarelli zeigte sich nicht überzeugt von der Überparteilichkeit des amerikanischen Rechtssystem, erkannte aber die Überlegenheit von USA 17 auf dem Wasser an. Es war ihm und seinem Team immer klar, dass es ein hartes Match mit dem von Russell Coutts geführten BMW-Oracle Racing Team werden würde. Alinghi 5 wurde nach seiner Aussage nie einer solch tiefgreifenden Modifikation unterzogen, wie BMW-O mit 3, manche sagen 4, Evolutionsstufen erreicht hatte.

AC33 - Gewinner BMW-O auf der Pressekonferenz - Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC33 - Gewinner BMW-O auf der Pressekonferenz - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Nach dem Rennen ist vor dem Rennen und damit wird die Frage nach dem nächsten Challenger of Records immer lauter. Auf der Pressekonferenz erklärte Larry Ellison, dass es bereits einen CoR gibt, dass der 34. AC ein Multichallenger Cup werden soll und man sich über die Teilnahme von Alinghi an dieser Veranstaltung freuen würde. Wer der CoR ist, wo die Events stattfinden sollen, ob Valencia als Austragungsort einen Zukunft hat oder ob der 34. AC in den USA stattfinden wird, dass alles soll angeblich noch total offen sein. Aber es verdichten sich die Hinweise darauf, dass Mascalzone Latino der CoR sein wird. Für morgen hat BMW-Oracle Racing eine Pressekonferenz angesetzt und man erwartet, dass dann Nägel mit Köpfen gemacht werden. Falls diese Informationen zutreffen, wird sich Larry Ellison fragen lassen müssen, ob dieses Syndikat, dass die Positionen von BMW-Oracle Racing im Streit mit Alinghi um den 33. AC von Beginn an unterstützt hat, nicht einen Tick zu gut mit dem neuen Cupholder kann, um auch die Interessen der übrigen Teams mit dem nötigen Nachdruck in den Verhandlungen über den 34. AC zu vertreten. Es bleibt auf alle Fälle spannend im AC, doch mit dem Ende des 33. Americas Cup endet auch die Berichterstattung von SailingAnarchy.de aus Valencia. Es hat viel Spaß gemacht, es war Zeit und Aufwand wert und mit dem Feuerwerk über der BMW-Oracle Basis mache ich Schluß für heute.

AC33 -Feuerwerk über BMW-Oracle Basis - Photocopyrright: SailingAnarchy.de
AC33 -Feuerwerk über BMW-Oracle Basis - Photocopyrright: SailingAnarchy.de

 

America hat den Cup zurück!

14.02.2010 - BMW-Oracle Racing hat Geschichte geschrieben und ist als erster Herausforderer in der Geschichte des Americas Cup als Sieger in einem DoG Match in die Annalen des Segelsportes eingegangen. Das Flügelrigg auf dem Trimaran des Golden Gate Yacht Club hat sich als die überlegene Waffe gezeigt, die man in ihr vermutet hatte. Alhinghi 5 konnte das Rennen zwar auf der Startkreuz des zweiten und letzten Rennen des 33. AC spannend halten, hatte aber nach der ersten Wendemarke nie den Hauch einer Chance, den Sieg auf dem Dreieckskurs davon zutragen. Tut mir leid für die Schweizer, die ein wunderschönes Schiff entwickelt und gebaut haben, aber in diesem Speedrace hatte der Katamaran keine Chance gegen das Boot aus USA.

Ernesto Bertarelli übernahm auf dem letzten Bahnschenkel wieder das Steuer von Loick Peyron und absolvierte den Strafkringel, bevor er Alinghi 5 mit einem Rückstand von 5:26 Minuten auf USA 17. Die Protestflagge an Bord wurde niedergeholt und damit ist der 33. AC auf dem Wasser zu Ende. Wir sind gespannt auf die Pressekonferenz und werden danach die Site nochmal updaten.

 

Boje 2 - USA 17 führt mit 1.600 Meter Vorsprung

Das Rennen scheint für den Cupverteidiger gelaufen zu sein. Nach einem großartigen Beginn mußte Alinghi wieder die Überlegenheit der Kombination von Flügelrigg und Tri als Trägerplattform schmerzhaft erleben. Wenn auf der Yacht von BMW-Oracle Racing alles hält, wird Larry Ellison in wenigen Minuten den Sieg im 33. Americas Cup genießen können. An seiner Seite segelt heute Rousell Coutts, der in diesem Fall seinen vierten Sieg im Kampf um den AC feiern würden.

 

Boje 1 - USA 17 führt mit 28 Sekunden vor Alinghi!

Ist der Traum von der Wiederauferstehung der Schweizer Yacht zu Ende? Alinghi 5 ist eine super Startkreuz gesegelt, die Afterguard hatte den Winddreher gesehen und die richtige Entscheidung getroffen. USA 17 legte sich auf die Layline und zog zur Tonne hoch, nahm etwas Fahrt raus und ließ Alinghi passieren. Seit der Wendeboje baut USA 17 stetig ihren Vorsprung aus und Alinghi hat zu allem Überfluss noch einen Strafkringel zu absolvieren. Auch an Bord von Alinghi weht eine rote Protestflagge, warum, war bislang noch nicht herauszufinden. USA 17 baut ihren Vorsprung stetig aus, derzeit beträgt er schon 1.300 m und wächst weiter ...

 

Unglaublich, Alinghi führt auf der Startkreuz!

Was keiner nach dem Rennen vom Freitag für möglich gehalten hatte, wurde wahr! Alinghi führt das Rennen auf der Startkreuz mit 450 Meter Vorsprung an! Alinghi hat die richtige Seite gewählt und kann den Speed von USA 17 toppen. Die Boote tanzen beiden in den Wellen auf und nieder, eine fantastischer Anblick und ich beiße mir in den Arsch, dass ich nicht auf dem Mediaboot bin ...

 

Die Yachten sind auf der Regattabahn

14.02.2010 - Beide Yachten sind im Rennen und Alinghi hat sich schon wieder einen Penalty angehängt! Offenbar war der Cupverteidiger zu hungrig und trieb sich noch in der Startbox rum ... Verfolgt das Rennen auf den bekannten Websites, z.B. auf AmericasCup.com, ich klinke mich jetzt aus und schaue TV ... Es ist viel spannender als wir es nach dem ersten Rennen erwartet haben, es scheint so, dass Alinghi seit den ersten Rennen einen großen Schluck aus der Pulle mit dem Zaubertrunk hatte.

 

Start! Start! Start!

14.02.2010 - Und wir haben einen Start! Die Wettfahrtleitung hat bis zum letzten Augenblick gewartet und jetzt laufen tatsächlich die letzten Minuten in der Vorstartphase zur zweiten Wettfahrt des 33. Americas Cup. Schon wieder habe ich Geld verloren, hoffentlich kein böses Omen für Alinghi ...

 

Die Uhr tickt ...

AC33 - 14.02.2010 - USA 17 läuft aus - Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC33 - 14.02.2010 - USA 17 läuft aus - Photocopyright: SailingAnarchy.de

14.02.2010 - Nur noch weniger als 10 Minuten bleiben Harold Bennett, um den Startschuß für das zweite Rennen im 33. Americas Cup abzufeuern. Die Spannung auf bei den Zuschauer vor der großen Leinwand steigt, im Mediacenter werden Wetten aufgerufen, ob wir heute wirklich noch eine Wettfahrt erleben werden und ich habe meinen Tipp dagegen gesetzt. Gleich werden wir es wissen ...

 

Nix Neues aus Valencia

AC33 - 14.02-2010 - Ausdocken von USA17 - Photocopyright:  SailingAnrchy.de
AC33 - 14.02-2010 - Ausdocken von USA17 - Photocopyright:  SailingAnrchy.de

14.02.2010 - Alinghi und USA 17 haben morgen gegen 09:00 ihre Liegeplätze verlassen. Für das zweite Rennen in dem 33. Americas Cup ist ein insgesamt 39 sm langes Dreieck als Kursbahn angesetzt. Lt. Race Committee weht es draußen derzeit mit ca. 3-4 kns, AP ist weiterhin oben und die Wettfahrtleitung hat beschlossen, ihr Glück an einem anderen Fleck zu versuchen. Also bewegt man sich in der Hoffnung auf stabilere Windverhältnisse um 3 sm, um dort die Startlinie aufzubauen.

 

Bis sich was auf dem Wasser tut, gibt es erstmal Video und Bilder von dem Ausdocken der USA 17.

AC33 - 14.02.2010 - Anschlagen der Fock auf USA17 -  Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC33 - 14.02.2010 - Anschlagen der Fock auf USA17 -  Photocopyright: SailingAnarchy.de

 

Matchball?

AC33 - USA17 in ihrem Hafenbecken - Sonntag, 14.02.2010 - Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC33 - USA17 in ihrem Hafenbecken - Sonntag, 14.02.2010 - Photocopyright: SailingAnarchy.de

14.02.2010 - Valentinstag und vielen Segler fragen sich, ob BMW-Oracle Racing heute den Sack zumachen und den Americas Cup zurück in die USA bringen wird. Sonnenschein, leichter Wind und ein Kurs, der sich deutlich von dem ersten Rennen unterscheidet: Bessere Konditionen für einen Sieg wird Alinghi nicht mehr bekommen und wer weiss, ob der Katamaran heute auf dem Wasser seine Chance auf ein drittes und entscheidendes Rennen am Leben erhalten kann.

 

Heute morgen konnten ich das Dock-out von USA 17 im Gewerbehafen verfolgen. Ganz großes Kino: 1 Bus für die Pressemeute, 4 Busse für Freunde, Familie und Sponsoren, riesige Stars & Strips Fahne, Monstersoundsystem, roter Teppich und Abmarsch der Segelhelden inklusive Larry Ellison und Russell Coutts.

 

Der Schlussverkauf in Valencia ist eröffnet

AC33 - Schlussverkauf eröffent - Photocopyright: SailiingAnarchy.de
AC33 - Sale - Photocopyright: SailiingAnarchy.de

13.02.2010 -Das erste Rennen um den 33. Americas Cup ist gelaufen und BMW-Oracle Racing hat Alinghi auf der Regattabahn eine bittere Niederlage verpasst. Bertarelli und Co. haben sich auf der gestrigen Pressekonferenz sich als faire Verlierer gezeigt und den überlegenen Speed des Flügelriggs anerkannt. Die aerodynamischen Vorteile eines Flügels sind natürlich auch dem Designteam vom Alinghi klar und gut möglich, dass man deshalb nur  bei ausgesprochenen Leichtwindbedingungen eine Chance für das eigene Boot gesehen hat. Um so überraschter waren wohl die meisten Zuschauer, wie überlegen USA 17 bei den gestrigen, eher zu Alinghi 5 passenden Windkonditionen war.

AC33 - USA17 Flügelrigg -sieht krank aus, geht aber wie Hölle -  Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC33 - USA17 Flügelrigg -sieht krank aus, geht aber wie Hölle -  Photocopyright: SailingAnarchy.de

Der Start für das Rennen am Sonntaq wurde von der Wettfahrtleitung wieder um zwei Stunden nach hinten verschoben. Wir sind gespannt, ob Alinghi für morgen eine Wunderwaffe aus dem Hut zaubern wird, um morgen doch als Erster den Dreieckskurs zu beenden, aber für Wunder braucht man in der Regel etwas länger als nur 48 Stunden.

AC33 - Alinghi 5, schnell, aber nicht schnell genug - Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC33 - Alinghi 5, schnell, aber nicht schnell genug - Photocopyright: SailingAnarchy.de

 

Der Adler schlägt die Katze

AC 33 Valencia: USA 17 erreicht die Ziellinie - Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC 33 Valencia: USA 17 erreicht die Ziellinie - Photocopyright: SailingAnarchy.de

13.02.2010 - Wir alle wissen, dass der Americas Cup kein Schönheitswettbewerb ist, sondern das am Ende nur eins zählt: Purer Bootsspeed! Und viele Segler hatten im Vorfeld des 33. Americas Cup gesagt, dass spätestens 5 Minuten nach dem Startschuß des ersten Rennen klar sein wird, welches der beiden Teams das bessere Design für Valencia gewählt hat. Die prinzipielle Überlegenheit eines festen Flügels gegenüber der konventionellen Kombination aus Mast + Membransegel ist seit mehr als 30 Jahren bekannt. Blieb also nur noch offen, ob ein Trimaran schneller als ein Katamaran ist. Doch diese Frage wurde heute nicht geklärt, da die Yacht von BMW-Oracle Racing sich in den vergangenen Monaten immer mehr hin zum Katamaran entwickelt hat.

AC33 - Race 1 - Alinghi5 - Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC33 - Race 1 - Alinghi5 - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Gestern abend kam von der Wettfahrtleitung die Info, dass der Start für den heutigen Renntag erneut um 2 Stunden nach hinten verschoben wurde. Bei Sonnenschein und etwa 6-10 kns Wind aus Süden brachten beide Teams ihre Yachten entlang der Küstenlinie nach Norden. Die Dühnung der letzten Tage war verschwunden, die Wellenhöhe mit ca. 1 Meter Höhe ließen die Chancen für ein Rennen deutlich steigen.

AC33 -Race 1 - USA 17 - Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC33 -Race 1 - USA 17 - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Die Wettfahrtleitung wartete ab bis eine deutlicher Winddreher sich durchgesetzt hatte und verlegt anschließend die Startlinie um 3 Seemeilen. Der erste Startversucht wurde per Funk an die die Begleit- und Zuschauerboote mitgeteilt und die Spannung stieg von Minute zu Minute an. Dann kam der Abbruch des ersten Startes und, nach etwas Wartezeit, die zweite Ankündigung für den Start zur ersten Wettfahrt in der Geschichte des  Americas Cup, zu der nur Multihull-Yachten antreten würden. Und dann lief die Prozedur ab, die wir alle kennen: Ankündigungssignal und Eröffnung der Vorstartphase zum Rennen. Und zur Überraschung der meisten Zuschauer sahen sie einen fast traditionell zu bezeichnenden Matchracebeginn: Eintauchen der Yachten von entgegengesetzten Seiten in die Startbox, wobei Alinghi aus Sicherheitsgründen eine in Lee der Endmarke der Startlinie liegende Ablauftonne zu nehmen hatte. Beide Yachten hielten aufeinander zu, aber Alinghi ließ dabei nach Ansicht von Steuermann Jimmy Spithill am Ruder der mit Wegerecht segelnden USA 17 nicht ausreichend Raum zum manövrieren. Zack! Sofort hatte Alinghi einen Protest am Arsch, den die Schiedsrichter auch einer Strafe würdig befanden.

AC33 -Race 1 -Dial up - Photocopyright: SailingAnrchy.de
AC33 -Race 1 -Dial up - Photocopyright: SailingAnrchy.de

Mit diesem Handicap belegt, schaffte es die  zu Afterguard von Alinghi nun USA 17 in einen klassischen Matchrace Dial-Up zu zwingen. Dabei stellte sich USA 17 so hoch in den Wind, dass die Strömung an dem Flügelrigg  komplett abriss und BMW.O ohne Fahrt nach achtern trieb. Keine Minuten mehr bis zum Start, keine Fahrt im Schiff und auch noch auf der Bahnseite der Startlinie! Viel besser als es Alinghi nach dem einem Vorstartpenalty getan hat, kann im Match Race in segeln.

 

Alinghi fiel mit dem Rest Fahrt im Schiff in Richtung der Startlinie ab, ging rechtzeitig um die Endboje rum, nahm die Schoten dicht und donnerte mit Speed und dem Luvschwimmer knapp über dem Wasser mit etwas Verspätung über die Startlinie. Während Alinghi mit ca. 17, 18 kns an die Startkreuz ging, kroch USA 17 zur Startlinie, rundete das Startschiff und nahm die Verfolgung von Alinghi auf.

AC33 - Race 1 - Alinghi nach der Start, USA 17 kehrt wegen Frühstart zur Linie zurück - Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC33 - R1 - Alinghi fliegt davon, USA 17 kehrt wg Frühstart zurück - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Beide Yachten boten den zahlreichen Zuschauer auf den Begleitbooten ein imposantes Bild, als sie mit knapp 20 kns Bootspeed in Richtung Süden abliefen. Alinghi hatte sich zwar einen guten Vorsprung durch den perfekten Dial-Up gegenüber USA 17 erarbeitet, doch schon bei der Passage des Pressebootes wurde deutlich, dass BMW-Oracle Racing einen Speedvorteil gegenüber den Boot der SNG hat. Der Blick auf die Bildschirme und die Daten, die mittels Virtual Eye eingespielt wurden, zeigte es ganz deutlich: BMW-Orcale läuft mehr Speed und eine bessere Höhe als die Yacht des Americas Cup Verteidigers! Für jeden Seglersportler da dami klar, dass Alinghi das Rennen trotz ihres Superstartes verlieren wird, falls bei USA 17 nicht das Flügelrigg zerbröseln würde.

AC33 - USA 17 an der Startzkreuz bei der Verfolgung von  Alinghi 5 - Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC33 - USA 17 an der Startkreuz bei der Verfolgung von Alinghi 5 - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Und da der größte jemals gebaute Flügel hielt, kam es, wie es kommen musste: Mit einem Speedvorteil von ca. 10 % auf Alinghi überholte USA 17 den eleganten Katamaran aus der Schweiz und zog davon. An der 20 Meilen entfernten Wendemarke betrugt der Vorsprung bereits 3:21 Minuten, auf dem Raumkurs zum Ziel baute James Spithill den Abstand auf schlussendlich 15:28 Minuten aus. Im Vorfeld wurde viel darüber spekuliert, ob Alinghi nicht sowieso das schneller Boot auf dem Raumkurs sein würde. Aber man sah, dass USA 17 die Böen auf Vorwindgang besser in Fahrt umsetzen konnten und bis 28 kns lief. Alinghi 5 war dagegen lt. Ernesto Bertarelli während der heutigen Pressekonferenz in den Böen deutlich überpowert, 17,5 kns Wind sorgten dafür, dass der Luvschwimmer deutlich in die Höhe stieg, ohne dass die Bootsgeschwindigkeit des Katamaran auch nur in die Nähe der Werte von USA 17 kam.

AC33 - R1 - Pressekonferenz - Team BMW-Oracle Racing - Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC33 - R1 - Pressekonferenz - Team BMW-Oracle Racing - Photocopyright: SailingAnarchy.de

So ist es kein Wunder, dass BMW-Oracle bester Laue auf der Pressekonferenz war und sich auf Sonntag und den nächsten Renntag freut. Angesichts der klaren Überlegenheit von Flügelrigg und Quasi-Kat Unterbau haben Spithill, Ellison und Coutts allen Grund, dass zweite und nach der heutigen Vorstellung wohl auch letzten Rennen, ganz locker auf sich zukommen zu lassen.

AC33 - Race 1 - Pressekonferenz - Team Alinghi - Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC33 - Race 1 - Pressekonferenz - Team Alinghi - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Deutlich gedrückter ist die Stimmung bei dem Team von Alinghi, dass die deutliche Niederlage sportlich akzeptierte. Ernesto Bertarelli gestand ein, dass sie gegen USA 17 in diesen Windkonditionen keine Chance hatten. Aber um den Americas Cup zu gewinnen, muss man zwei Wettfahrten gewinnen und Alinghi wird alles tun, um ihre Yacht für Sonntag bestmöglich vorzubereiten. Es würde dem Team sehr helfen, wenn beim nächsten Rennen der Wind stetig, aber möglichst nicht über 5, 6 kns hauchen würde. Und es wäre schön, wenn es dann etwas wärmer wäre. Ich habe heute zwar dank der Segelbekleidung von DaGallo an Deck des Pressebootes nicht gefroren, doch ohne Handschuhe wurden die Finger beim Fotografieren recht schnell kalt.

 

Renntag  in Valencia?

Alinghi bei Hafenmanöver - Photocopyright: SailingAnarchy.de
Alinghi bei Hafenmanöver - Photocopyright: SailingAnarchy.de

12.02.2010 - Hubschrauber schwirren durch die Luft, Zuschauer in Lederhosen strömen in den Hafen, Alinghi hat sein Dock verlassen und auch USA 17 ist auf dem Weg hinaus ins vermutliche Startgebiet. Offensichtlich wollen sich beide Team nicht mehr verwerfen lassen, den 33. AC hier in Valencia im “Chicken-Mode” auszusitzen. Ich steige gleich auf das Presseboot und werde mich sofort melden, wenn wieder Internetzugang besteht.

 

Ruhetag in Valencia, trotzdem gibt es was zu tun

Schwertwechsel bei Alinghi - Photocopyright:SailingAnarchy.de
Schwertwechsel bei Alinghi - Photocopyright:SailingAnarchy.de

11.02.2010 - Die Journalistenmeute wird langsam unruhig, denn wie erklärt man dem Redaktionschef zu Hause, dass trotz Wind nicht gesegelt wird, weil leider die Welle am gestrigen Tag als störend empfunden wurde. Kurz vor dem Verzweifeln über die nachrichtenlosen Tage fangen die ersten bereits an, ihren Lesern vorzurechnen, wieviel die Segelstunde in Americas Cup kostet. Und wenn man den Aufwand sieht, den Alinghi betreiben muß, um die gekrümmten Seitenschwerter gegen die graden Boards auszutauschen, wir es klar, dass man das nicht für Peanuts gekommt: 2 Mobilkrane, 1 Gabelstabler und ca. 12 Männer sind damit beschäftigt, den Wechsel vorzunehmen. Hört sich viel an, ist auch viel, aber wenn man sieht, dass der Schwimmer angelupft wird, um den passenden Schwertkastenabschluss zu montieren, werden die immensen Kosten verständlich. Ach ja, und wer ohne diese Info nicht einschlafen kann: Richard Branson von Virgin war heute Gast auf der Alinghi Basis.

 

Ruhetag in Valencia

Wind am Donnerstag - Photocopyright: SailingAnarchy.de
Wind am Donnerstag - Photocopyright: SailingAnarchy.de

11.02.2010 - Die DoG gibt für den 33. Americas Cup den Rhythmus vor: Auf einen Renntag folgt ein Ruhetag. Heute vormittag blies es mit ca. 22 kns aus Nordwest und keines der beiden Boote ging bislang zum Training raus auf das Meer. Im Laufe des Tages soll der Wind noch etwas abflauen und wer weiß, vielleicht nutzen die Teams die Gelegenheit für einen letzten Test vor dem morgigen Renntag. Allerdings haben hier nicht viele die Hoffnung, dass wir am Freitag die erste Wettfahrt sehen werden, da die Vorhersage einen drehenden, eher schwachen Wind erwarten läßt,

AC33 - Harold Bennett - Wettfahrtleiter - Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC33 - Harold Bennett - Wettfahrtleiter - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Es war allen Beteiligten im Vorfeld klar, dass das Wetter die größte Herausforderung bei der Durchführung des 33. Americas Cup werden würde, da die Chance auf ein beständiges Wettermuster zum Ende des Winters in Valencia gering ist. Auf der gestrigen Pressekonferenz schilderte Harold Bennett die Herausforderung, eine faire Startkreuz über die Distanz von 20 Seemeilen auszulegen. Die Windsysteme sind derzeit so kleinteilig, dass zwischen Startgebiet und Wendemarke zwei verschiedene Windsystem bestehen. Am Montag war die Windrichtung am Start zwar perfekt für ein Rennen in Richtung Ibiza, aber keine Chance, einen fairen Kurs in Richtung Land abzusetzen, wo der Wind aus fast genau West weht.

Wellenreiter Valencia - Photocopyright: SailingAnarchy.de
Wellenreiter Valencia - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Derzeit wird viel über die Rolle der Wettfahrtleitung geredet und etliche Zuschauer und einige Journalisten sind der Meinung, dass Harold Bennett gestern einfach den Startschuß zur ersten Wettfahrt hätte abfeuern sollen. Dann würde man ja sehen, welches Team sich trauen würde, die Wettfahrt auch aufzunehmen. Dazu werden so altbackene Argumente aufgetischt, dass die DoG den Teilnehmern doch seetüchtigen Yachten vorgibt und ob es nicht die Aufgabe der Teams gewesen wäre, Boote zu bauen, die bei allen Wind- und Wetterbedingungen starten können? Wie peinlich ist das für Technologiespitze der Yachtentwicklung, wenn man offensichtlich noch nicht mal in der Lage ist, Wellen von mehr als 2 Meter Höhe zu meistern, die einen ordinären Tourenbettenbomber kalt lassen? Ich mag schon nicht mehr hinhören, wenn die Fans von BMW-Oracle Racing die Seetüchtigkeit von USA 17 loben und die Überlegenheit der Yacht bei mehr Wind und Welle erklären. Ich habe gestern nicht gesehen, dass USA 17 ihren Liegeplatz verlassen und eine Demonstration ihrer Seetüchtigkeit abgeben hat. Ein Schlepp mit ca. 12 kn Geschwindigkeit über gut 25 Seemeilen raus aufs Meer bei 20 kns Wind und das bei einer Welle, die im Küstenbereich bei 1 Meter startete und nach 10 sm auf 2 Meter anstieg. Im Startgebiet gab als Extra zu dem Seegang noch eine alte Dühnung dazu und das alles mit einem 60 Meter hohen starren Flügelrigg an Deck, welches  permanent gesegelt werden muß, damit der Flügel nicht mehr Vortrieb entwickelt als es einem Skipper lieb sein kann. Nach meiner Meinung waren das gestern die besten Voraussetzung dafür, seine Yacht bereits vor dem Startschuß zur ersten Wettfahrt für die gesamte Regatta aus dem Rennen zu nehmen.

 

Bring it on - 2.0

10.02.2010 - Der zweiter Wettfahrttag des 33. Americas Cup war fast das genaue Gegenteil vom letzten Montag und bot alles, was man sich zum Segeln wünscht: Sonnenschein, klare Sicht und Wind! Aber bereits gestern Abend ging die Info raus, dass aufgrund des Windes der Start um 2 Stunden auf 12:00 Uhr verschoben wurde. Kein Problem, man schläft ja gerne mal was länger.

RIP - Rest in Peace - nix mit Ausfahrt am Mittwoch - Photocopyright: SailingAnarchy.de
RIP - Rest in Peace - nix mit Ausfahrt am Mittwoch - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Um 9:00 Uhr lag das gecharterte RIB im Real Club Nautico und alles, was noch für einen perfekten Americas Cup Tag fehlte, waren die Yachten von Alinghi und BMW-Oracle. Diese lagen festverzurrt in ihren Boxen und, um es kurz zu machen, daran hat sich auch nichts mehr geändert. AP wurde gegen 12:30 Uhr runtergeholt, entsprechend stieg bei uns die Hoffnung auf ein geiles Rennen am Nachmittag, aber leider zog die Wettfahrtleitung Alpha über AP hoch und damit war für heute Schluß mit Regatta.

Old school IACC - Photocopyright: SailingAnarchy.de
Old school IACC - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Zur Erinnerung noch einige Photos von den beiden alten IACC Yachten am Steg neben dem RIB gemacht und zurück ins Hotel. Von der Autobahn erhascht man ab und an einen Blick auf das Flügelrigg von BMW-Oracle, dass zwischen den Krananlagen des Containerhafens in der Sonne aufblitzt.

AC33 - BMW-Oracle - D1 - Photocopyright: SailingKlaus
AC33 - USA 17 - D1 - Photocopyright: SailingKlaus

Auf der vor wenigen Minuten beendeten Pressekonferenz erläuterte Wettfahrtleiter Harold Bennett die Gründe für seine Entscheidung. Die Ausfahrt mit dem Katamaran der Wettfahrtleitung war auf den ersten Seemeilen ganz angenehm, aber 10 Meilen vor der Küste machte sich der Schwell vom gestrigen Tag bemerkbar und sorgte für Wellen mit mehr als 2 Meter Höhe, dazu wehte der Wind im Startgebiet mit 22 kns. Die Wettfahrtleitung weiß natürlich auch,  dass die beiden Yachten nicht für diese Bedingungen gebaut sind und selbstverständlich fließen in ihre Entscheidungen ebenfalls  Sicherheitsaspekte mit ein. Heute hatten wir bestimmt nicht die Bedingungen, für die Alinghi 5 entworfen und optimiert wurde und es ist daher keine Überraschung, wenn man auf den Piers hört, dass BMW-Oracle heute ja wirklich gerne gestartet wäre, aber leider, leider Alinghi einem Rennen nicht zugestimmt hat. Seien wir ehrlich: Es gibt für Alinghi überhaupt keinen Grund, Bruch zu riskieren und am Ende mit leeren Händen da zustehen.

AC33 - Alinghi5 - D1 - Photocopyright: SailingKlaus
AC33 - Alinghi 5 - D1 - Photocopyright: SailingKlaus

Hatten die Zuschauer für die Startverschiebung am Montag noch Verständnis, da sie dem Argument der für ein faires Rennen zu unstabilen Windverhältnisse folgen mochten, beginnt nun aber die Stimmung zu kippen. Natürlich wird das altbekannte Argument der nicht seetüchtigen Rennyachten wieder aufgekocht, dass aber auch durch ständige Wiederholung nicht besser wird. Regattasegler wissen, dass Wettfahrtleitung Entscheidungen treffen, die nicht jedem schmecken. Die meisten Zuschauer sind aber nach der langen Zeit für Entwicklung, Bau, Klagen und Gegenklagen vor Gericht einfach pappsatt von dem ganzen Hickhack um dem aktuellen Americas Cup und haben schlicht keine Lust mehr auf weitere Verzögerungen. Alle Besucher haben sich auf die Rennen zwischen Alinghi und BMW-Oracle gefreut und etliche wollten bereits heute Abend auf Partymodus umschalten, um den Sieg ihres Teams gebührend zu feiern. Doch ein Scoreboard voller Nullen nach dem zweiten Wettfahrttag gibt wenig Anlaß zur Freunde und entsprechend aggressiver wird die Stimmung vor Ort. Die Realisten unter den Zuschauer klicken schon fleißig durch die Wetterprognosen für übermorgen und hoffen darauf, dass wir am Freitag das erste Rennen erleben dürfen.

 

Bin auf dem Wasser

Ruhetag 1 in Valencia - Wind, Sonnenschein und Mastenwald  -  Photocopyright: SailingAnarchy.de
Ruhetag 1 in Valencia - Wind, Sonnenschein und Mastenwald  - Photocopyright: SailingAnarchy.de

09.02.2010 - Für Mittwoch habe ich einen Platz auf einem Power RIP ergattert und werde deshalb ab dem frühen Morgen draußen auf das erste Rennen des 33. Americas Cup warten. Derzeit sagt die Wettervorhersage schwachen, im Laufe des Tages abnehmenden Wind an und wie alle Segelfreunde hier vor Ort hoffe ich, dass wir ein Rennen erleben dürfen. Heute hatten wir in Valencia phantastische Segelbedingungen, Sonnenschein, blauer Himmel und WIND! Aber anscheinend war es den Teams dann doch zuviel Wind, da kein Schiff seinen Liegeplatz verlassen hat, um den Tag zu Training zu nutzen.

 

Bilder vom Bord

VAL_D1_A5_BMW - Photocopyright: SailingKlaus
VAL_D1_A5_BMW - Photocopyright: SailingKlaus

09.02.2010 - Vielmehr gibt es von gestern leider nicht zu berichten. Die schwache Brise im Startgebiet war dabei noch nicht einmal das Problem für die Wettfahrtleitung, Harold Bennett war sich aber sicher, dass die mehr als 90 Grad abweichenden Windrichtungen zwischen Startlinie und dem Gebiet der geplanten Wendemarke keinen sauberen Kurs entsprechend der DoG zulassen würde.

VAL_D1_A5_BMW - Photocopyright: SailingKlaus
VAL_D1_A5_BMW - Photocopyright: SailingKlaus

Hier noch zwei Bilder von Alinghi und BMW-Oracle, die auf dem Heimweg dann doch noch zum Segeln kamen. SailingKlaus, der gestern auf einem 400 PS RIB im Startgebiet unterwegs war, hat sie dabei fotografiert und berichtet von 22 kns Bootsgeschwindigkeit. Dank an SailingKlaus dafür, dass wir hier seine Bilder verwenden dürfen.

VAL_D1_A5_BMW - Photocopyright: SailingKlaus
VAL_D1_A5_BMW - Photocopyright: SailingKlaus

Auch an Bord des RIP´s hatte man unterschiedliche Meinungen dazu, was denn nun das schöner Boot ist. Die einen sind von der brutalen Ausstrahlung der amerikanischen Yacht fasziniert, bei deren Design man die “Form follow function” Devise erkennt. Alinghi 5 dagegen ist nach meiner Meinung über die gestalterische einfache, kompromisslose Umsetzung von technischen Zwängen und Ableitungen aus einem Pflichtenheft hinaus. Hier wird nicht einfach nur weggelassen, reduziert bis auf das technisch gerade eben noch machbare, sondern man meint hier einen Gestaltungswillen zu spüren, der auch dem Ehrgeiz hat, ein elegantes Schiff zu erschaffen.

VAL_D1_A5_BMW - Photocopyright: SailingKlaus
VAL_D1_A5_BMW - Photocopyright: SailingKlaus

Morgen werden wir hoffentlich die beiden Yachten wieder auf dem offenen Meer sehen und mit etwas Glück und guten Willen der Wettfahrtleitung vielleicht sogar das erste Rennen erleben. Und ich bin gespannt, ob sich die Schöne oder das Biest durchsetzen wird.

 

Segelsport, wie wir in alle kennen

Alinghi5 vs. USA 17 - Am Start rumstehen vom Feinsten ... - Photocopyright: AmericasCup. com
Alinghi5 vs. USA 17 - Am Start rumstehen vom Feinsten ... - Photocopyright: AmericasCup. com

08.02.2010 - Wer segelt, der lernt auch warten, egal, ob er im OPTI hockt oder als Eigner auf Alinghi 5 in der feuchten Kälte sitzt. Was vielen im Vorfeld bereits vermutet haben, hat sich heute bestätigt: Die Wetterverhältnisse im Februar sind nicht der große Pluspunkt, der für Valencia als den idealen Austragungsort für den 33. Americas Cup spricht.

Port America´s Cup Valencia - Photocopyright: SailingAnarchy.de
Port America´s Cup Valencia - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Am frühen Morgen strich ein stetiger Windhauch über das Hafengelände, aber als gegen 08:00 Uhr ein stiller Nieselregen einsetzte, wurden die pessimistischen Stimmen an Bord des Pressebootes mehr. BMW-O und Alinghi waren schon längst von ihren Liegeplätze verschwunden und hinaus auf offene Meer unterwegs. Keine Ahnung, ob die Yachten ins Startgebiet gesegelt sind oder dorthin geschleppt wurden, die einfache Pressemeute wurde auf eine Katamaran-Fähre verfrachtet. Nach der Hafenausfahrt ging es in die Nähe der vermutlichen Position der Wendemarke, die das Ende der 20 Meilen langen Kreuz markieren sollten. Machen wir es kurz: Ich habe diese Wendemarke noch nicht einmal zu Gesicht gekommen, da die Wettfahrtleitung diese Bahnmarke nie gesetzt hat.

AC 33 - Flagge auf Presseboot - Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC 33 - Flagge auf Presseboot - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Zu unserer Überraschung fanden wir hier einen guten Segelwind vor, der vom Land aus West zum Meer hinaus wehte. 7,8 -10 kns Wind bei uns, ideale Bedingungen für den Kat der Schweizer wie viele vermuten, aber draußen, 20 Meilen auf dem Meer im Startgebiet, nur Öl.

AC33 - Valencia - Jochen Schümann als Moderator auf Presseboot - Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC33 - Valencia - Jochen Schümann als Moderator auf Presseboot - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Offenkundig halten die Organisatoren des 33. AC die gemeine Pressemeute doch nicht für so unwichtig, wie ich anfangs vermutet habe. Zu meiner Überraschung zauberte die nette Media-Dame an Bord mit Jochen Schümann einen u.a. 2fachen AC Gewinner als Moderator aus dem Hut. Aber wenn nicht gesegelt wird und die Wettfahrtleitung keine Infos zu den Windbedingungen im Startgebiet herausrückt, dann bleibt kaum was zu kommentieren.

AC33 - Sehkraft - Photocopyright: SailingAnarchy.de
AC33 - Sehkraft - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Langsam wuchs auch die Anzahl der Zuschauerboote im Bereich der Wendemarke an und es freut einen, dass nicht nur Anarchisten den Weg aus Deutschland nach Spanien gefunden haben. Und so warteten am Ende ca. 100 Boote, vom kleinen Schlauchi über Power-RIPs mit 4 x 275 HP am Heck bis zu den großen Motoryachten von SNG und GGYC, auf die beiden Hauptdarsteller in dem Drama AC 33. Und warteten, warteten und warteten. Von der Wettfahrtleitung kam nur die Info “2-4 kns, 220 Grad” während bei uns der Wind auffrischte und mit guten 10 kns stetig aus 270 Grad wehte. An dieser Situation änderte sich bis zum Abbruch der Wettfahrt gegen 14:45 nix mehr. Wie ich von Anarchist SailingKlaus erfahren habe, segelte Alinghi während der Startverschiebung eifrig hin und her, hob sehr schnell einen Schwimmer aus dem Wasser und gab dann richtig Gas. BMW-Oracle ließ sich viel Zeit, hing an der Schleppleine ihres Tenders und wurde erst gegen Ende der Wartezeit aktiv. Richtig flink wurden beide Yachten auf dem Weg nach Hause, Klaus berichtet von 22 kns für Alinghi, aber auch BMW-Oracle wuchsen noch Flügel.

AC33 - Offensichtlich nicht Alinghi :-( - Photocopyright: SailingaAnarchy.de
AC33 - Offensichtlich nicht Alinghi :-( - Photocopyright: SailingaAnarchy.de

Leider war für mich der heutige Tag unter dem Aspekt Spannung ein enttäuschender Tag, aber da geht es mir wie vielen anderen Segelfreunden auf der Welt. Freuen wir uns auf Mittwoch, dass Wetter soll sich bis dahin verschlechtern, aber die Chancen auf Wind steigen. Haben wir also für morgen genug genügend Stoff, um über die Yachten und ihre Chancen zu spekulieren.

 

Auf geht´s und wir sind live dabei!

Alinghi 5 macht in der Teambasis fest. Valencia, 07.02.2010 - Photocopyright: SailingAnarchy.de
Alinghi 5 macht in der Teambasis fest. Valencia, 07.02.2010 - Photocopyright: SailingAnarchy.de

08.02.2010 - Weshalb steht man im Urlaub früher auf, als wenn man seinem üblichen Tagwerk nachgeht? Richtig: Americas Cup! Für 10:00 Uhr ist das Setzen der Flaggen für die Startprozedur zum ersten Rennen des 33. Americas Cup angesetzt. Draussen ist noch stockfinster, gerade lädt vor dem Hotelfenster die Müllabfuhr von Valencia mit orangem Blicklicht vor und reisst einem aus dem Schlaf. Die Teams von Alinghi und BMW-Oracle sind schon längst auf den Beinen, der Tagesplan von BMW-O sieht das Ausdocken für 07:00 vor. Und es sieht danach aus, dass ich einen Platz auf dem Presseboot ergattert habe!! Wenn es also keine Updates während des Tages gibt, dann habe ich das Glück, dass Match zwischen Alinghi und BMW-O auf dem Wasser zu verfolgen. Bis später!

 

Bring it on!

33. AC Valencia - Eröffnung - Photocopyright: SailingAnarchy.de
33. AC Valencia - Eröffnung - Photocopyright: SailingAnarchy.de

07.02.2010 - Mit einer eindrucksvollen Show inklusive 750 kg Schießpulverböllerei wurde heute um 13:30 der 33. Americas Cup feierlich eröffnet. Sponsoren, Teams und die Stadt Valencia nutzten die Gelegenheit, sich den Tausenden von Zuschauern von ihrer besten Seite zu präsentieren. Spannend wurde es, als der Oberschiedrichter eine Münze warf, um zwischen der SNG und dem GGYC denjenigen zu ermitteln, der wählen darf, von welcher Bahnseite sein Schiff in die Startbox eintauchen darf. Die Münze fiel für den GGYC und dessen Commodore entschied sich für die Steuerbordseite.

33.AC  Valencia - Alinghi 5 vor Hafeneinfahrt - Photocopyright: SailingAnarchy.de
33. AC Valencia - Alinghi 5 vor Hafeneinfahrt - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Alinghi nutzte den Sonntag zum letzten Test für das für morgen angesetzte ersten Rennen. Wenn ich die Stimmung hier vor Ort richtig interpretiere, dann sehen die meisten Beobachter leichte Vorteile für BMW-Oracle. Aus unterschiedlichen Quellen hört man die wildesten Speedangaben zu dem Tri, 40 kns+ reichten nicht aus, damit bei dem Startwind vor einigen Tagen ein Videoteam mit einem MoBo an dem Amis dranbleiben konnte. Noch tollere Gerüchte sprechen gar von einem Topspeed von 55 kns! Aber das ist der AC und hier gehören Gerüchte und deren Verbreitung zu den üblichen Spielchen zwischen den beteiligten Teams.

33.AC  Valencia - Alinghi 5 im Zufahrtskanal - Photocopyright: SailingAnarchy.de
33. AC Valencia - Alinghi 5 im Zufahrtskanal - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Ebenso eindeutig ist vor Ort die Meinung, dass Alinghi 5 das schönere Segelschiff ist. Kann sein, dass das nun mehr fast traditionelle Segelrigg einfach dem Bild einer Segelyacht näher kommt als das imposante Flügelrigg von BMW-Oracle, aber cool ist die Schweizer Yacht auf alle Fälle.

33. AC  Valencia - Alinghi 5 im Zufahrtskanal - Photocopyright: SailingAnarchy.d
33. AC Valencia - Alinghi 5 im Zufahrtskanal - Photocopyright: SailingAnarchy.de

Im Pressezentrum herrscht leichte Verzweiflung ob der Tatsache, dass für Rennen am Montag nur ein Pressebegleitboot mit 100 Plätzen zur Verfügung steht. Vorhin habe ich einen Presseausweis mit der Nummer 537 gesehen, an meinem Halsband baumelt die Nummer 350 und es sieht leider danach aus, dass ich den angekündigten Regen im Pressezentrum abwettern werde. Aber wenn es stimmt, dass das Presseschiff aus Sicherheitsgründen einen Abstand von 4 Meilen zu den Rennyachten einhalten muss, erscheint mir das dann eine mehr als akzeptable Alternative zu dem Geschaukel auf dem Mittelmeer.

Das war es vom ersten Tag in Valencia, mal sehen, ob ich heute Abend doch noch einen Anruf bekommen und morgen früh auf das Presseboot springen darf. Wenn nicht, geht es eben von Land aus weiter mit Eindrücken und Bildern rund um den 33. Americas Cup hier in Valencia. Ach ja, habe ich eigentlich schon gesagt, dass es hier untern 16-18 Grad Celsius hat? Eine wirklich angenehme Abwechselung nach fast 8 Wochen Schnee und Frost in Berlin. Und mit dem Softshell Jacket von DaGallo und einem leichten Vliesspullover darunter bin ich perfekt für die frühlingshaften Temperaturen in Spanien ausgerüstet.

 

Valencia ist bereit

BMW-Oracle beim Trainig - Valencia, 07-02-2010 - Photocopyright: Oliver Kayser
BMW-Oracle beim Trainig - Valencia, 07-02-2010 - Photocopyright: Oliver Kayser

07.02.2010 - Keine Probleme mit dem Flug nach Palma, durch umsteigen auf die Airbus nach Valencia und man trifft etliche Bekannte auf dem Flieger zum 33. AC! Phantastisch, was Dank der heutigen Technik möglich ist, Onlinebuchung des Hotels hat geklappt und das W-Lan funktioniert auch!selbst die Buchung im Hotel hat geklappt! Hier die ersten Luftbilder vom Anflug auf Valencia, BMW-O ist am trainieren, Alinghi bereite sich im Hafen auf die offizielle Eröffnung vor.

Alinghi 5 im AC Hafen - Valencia, 07-02-2010 - Photocopyright: Oliver Kayse
Alinghi 5 im AC Hafen - Valencia, 07-02-2010 - Photocopyright: Oliver Kayser

Vielen Dank an Oliver Kayser für die Bilder der beiden Yachten, die er beim Anflug auf Valencia aus dem Fenster des Air Berlin Fliegers geschossen hat. Und unglaublich, wie viele Segler auf einmal die Sicherheitsgurte aufklicken, um einen schnellen Blick aus den Fenstern auf der anderen Gangseite werfen zu können.

 

Alles bereit für Valencia?

Ab nach Valencia - Photocopyright: SailingAnarchy.de
Ab nach Valencia - Photocopyright: SailingAnarchy.de

06.02.2010 - Resturlaub aus 2009, Billigflieger ab TXL, 2 Sterne Hotel in Valencia, Koffer gepackt und morgen früh um 04:30 klingelt der Wecker! SailingAnarchy.de wird live von dem Segelereignis des Jahres berichten und wir freuen uns, dass wir Dank der Unterstützung von DaGallo - Custom Made Sailing Gear aus Berlin topmodisch und mit sehr guter Segelbekleidung in Spanien aufschlagen werden. Bis zum 15. Februar wird der Schwerpunkt auf der Berichterstattung rund um den 33. AC zwischen Cup-Verteidiger Alinghi und dem Herausforderer BMW-Oracle Racing die Startseite von SailingAnarchy.de beherrschen und ich habe den Ehrgeiz, dass die Anarchisten hier aktuelle Infos und Bilder aus Valenica finden. Da uns aber weder Zeit, Geld noch das technische Equiment von SailingAnarchy.com zur Verfügung steht, sollte man auch dort regelmäßig reinschauen und z.B. die OTW-Aktivitäten von Mr. Clean & Co verfolgen.

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