Sep 182018
 

Viele Erinnerungen kommen hoch, wenn man als America’s Cup-Fan in Valencia eine Regatta besucht. Dieses Mal ist es aber nicht der Wettstreit um die hässliche Kanne, dieses Mal ist es der Saisonabschluss der 52 Super Series, der auch irgendwie in seiner Besetzung an den AC erinnert.

Ob’s die Gullydeckel sind, oder die Absperrgitter, die immer noch mit dem Emblem des 32sten America’s Cup verziert sind, ob es die, im besten Fall umgewidmeten, meistens aber dem Verfall überlassenen Teambasen sind, ob es die FIA-Zäume und die aufgemalten Boxenausfahrten hinter den Tinglados sind… überall wird man in der spanischen Stadt an Zeiten erinnert, als die Träume groß und die Kassen größer waren, und America’s Cup und Formel 1 gerade gut genug waren. Dann kam die Krise…

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Seid Ihr alle da? Start zum ersten Rennen der Valencia Sailing Week (Foto © Andy)

Und die Veranstaltungen wurden kleiner. Wie das Saisonfinale zur 52 Super Series, die vor sieben Jahren durch den Verlust ihres Seriensponsors aus der Automobilindustrie ebenfalls durch eine Krise musste. Allerdings sprangen dort die Eigner ein, nahmen die Serie in die eigenen Hände, verzichteten auf aufwändige TV-Produktionen und ein Regattadorf, und aus dem Audi MedCup wurde die 52 Super Series.

Gut so, denn die Serie braucht keine Publikumsbespaßung, widersetzt sie sich doch mit ihren kielbelasteten 52-Füßern zwangsläufig dem Stadium-Racing und bietet interessierten Fans auf YouTube Liverennen und Kurzberichte in guter Produktionsqualität.

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Kabbeln sich am Ende der Flotte: Quantum Racing als Achte im Ziel (Foto © Andy)

Zwei Rennen

Nach einer zweistündigen Startverschiebung ging es heute bei maximal 10 Knoten Wind in das erste Rennen der Valencia Sailing Week. Tabellenführende Quantum Racing, mit den langgedienten America’s Cup-Seglern Dean Barker am Steuer und Terry Hutchinson als Taktiker, wählten den schlechteren Kurs gegen den Wind und konnten nicht mehr aufholen. Alles richtig machte die Truppe um Harm Müller-Spreer auf Platoon, die den ersten Sieg am heutigen Tag davontrug. Besonders wichtig: Das Team mit dem deutschen Eigner ließ seinen größten Konkurrenten um den zweiten Gesamtplatz, Azzurra, hinter sich. Beide trennen nur 5 Punkte, mit Vorteil für die Italiener.

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Erste im ersten Rennen: Platoon (Foto © Andy)

Apropos Italiener… Das zweite Rennen heute wurde von der anderen Mannschaft vom Stiefel gewonnen, Luna Rossa. Nach einem spannenden Zweikampf mit einer wieder erstarkten Mannschaft auf Quantum Racing, liegt der italienische Challenger of Record des aktuellen AC zwei Punkte hinter den Landsleuten auf Azzurra und dem Tagessieger Platoon. Letzterer zeigte eine fulminante Aufholjagd vom letzten elften Platz am Start bis zum vierten Platz im Ziel.

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Auf der hohen Kante: Luna Rossa siegt im zweiten Rennen (Foto © Andy)

Bart’s Bash

Am Sonntag war die gesamte Segelwelt aufgerufen, im Namen der „Andrew Simpson Foundation“ an lokalen Bart’s Bashs teilzunehmen. In Erinnerung an den während eines Teamtrainings zum 34sten America’s Cup tödlich verunglückten Segler unterstützt die Stiftung 66 Segelprojekte für Kinder in 20 Ländern. Simpson‘s Teamkamerad Ian Percy war dann auch in Valencia zu Gast, um die Stiftung vorzustellen und in einer emotionalen Rede an seinen Freund zu erinnern.

Aller Ernsthaftigkeit zum Trotz, sollte Bart’s Bash auch Spaß machen. Die 52 Super Series hatte sich einen „Bart’s Bash-Triathlon“ ausgedacht, bestehend aus einer SUP/Kajak-Staffel und einem Quiz, unterbrochen von einem (Trainings)Rennen in den TP52s.

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Spaßiges Gewusel: Staffel-Übergabe bei „Bart’s Bash“ (Foto © Andy)

James Spithill (Luna Rossa) gewann das SUP-Rennen, ganz in der Nähe der Stelle, an der er 2010 den America’s Cup das erste Mal in Empfang nehmen konnte. Er übergab an Shannon Falcone im Kajak, der, nicht ganz regelkonform, von der Team Logistikexpertin Giulia Caponnetto als zweite Person im Boot unterstützt wurde.

Den Quiz konnte Azzurra für sich entscheiden, Gesamtsieger wurde aber Luna Rossa… nicht ganz, denn der eigentliche Sieger war die „Andrew Simpson Foundation“:

Der 52-Super-Series-Nachhaltigkeits-Partner “11th Hour Racing” spendete €10 per Kilogramm Müll, das Kinder und Freiwillige während des Sonntags aus der Marina gesammelt hatten, insgesamt €1 200; Marc Blees von Code Zero stellte den Teams und Organisatoren die Bart’s Bash-T-shirts zur Verfügung und wird 50% aller Einnahmen aus dem Serien-Online-Shop spenden.

Wer sonst noch gerne etwas Geld für einen guten Zweck loswerden möchte, kann das hier tun: www.justgiving.com

Stand Valencia Sailing Week hier.