Sep 222018
 

Ein bisschen typisch Valencia: Schwierige Leichtwindverhältnisse und zwei Tage Totalausfall – die 52 Super Series hatte bei ihrer Abschlussveranstaltung der Saison 2018 mit unvorteilhaften Bedingungen zu kämpfen.

Ein offenbar technisches Problem ist aufgetreten, das Bild wurde gelöscht, oder Dein Browser kann es leider nicht anzeigen. Vielleicht hilft es, die Seite später nochmals zu laden.

Symmetrisch mit Rückenwind: TP52-Parade vor Valencia (Foto © Andy)

Dennoch wurden acht von zehn geplanten Rennen gesegelt, der letzte, heutige Tag erlaubte jedoch keinen Wettbewerb mehr.
Wie bereits zu Beginn der Valencia Sailing Week zu erwarten war, holte sich Quantum Racing mit Dean Barker am Steuer den Saisonsieg (und zweiten Veranstaltungsplatz). Der deutsche Teilnehmer Platoon (Harm Müller-Spreer), der besser als die punktgleiche Dritte, Azzurra (Guillermo Parada), in Valencia abschnitt, kam auf den zweiten Platz. Das zweite italienische Team Luna Rossa mit der Star-Afterguard Francesco Bruni (Steuer), Vasco Vascotto (Taktiker) und James Spithill (Stratege) holte zwar den Veranstaltungssieg, muss sich in der Gesamtwertung aber mit dem vierten Platz zufriedengeben.

Ein offenbar technisches Problem ist aufgetreten, das Bild wurde gelöscht, oder Dein Browser kann es leider nicht anzeigen. Vielleicht hilft es, die Seite später nochmals zu laden.

Seriengesamtsieger Quantum Racing im Sandwich (Foto © Andy)

Insgesamt sorgten die leichten und schwierigen Winde vor der spanischen America’s Cup-Stadt für taktisch anspruchsvolle, aber wenig spektakuläre Rennen. Trotz geringer Geschwindigkeit kann aber an der Tonne immer noch etwas passieren. Im vierten Rennen verhakelte sich der Gennakerbaum von Hasso und Tina Plattners Phoenix mit der Azzurra. Zur Strafe musste Phoenix kringeln, bekam zwei Strafpunkte und, als wäre das nicht schon genug gewesen, konnte das Rennen wegen der folgenden Reparatur nicht beenden.

Ein offenbar technisches Problem ist aufgetreten, das Bild wurde gelöscht, oder Dein Browser kann es leider nicht anzeigen. Vielleicht hilft es, die Seite später nochmals zu laden.

Verhakelt: Phoenix rückt Azzurra zu dicht auf die Pelle, Regattasieger Luna Rossa ist auf und davon (Foto © Andy)

Ein offenbar technisches Problem ist aufgetreten, das Bild wurde gelöscht, oder Dein Browser kann es leider nicht anzeigen. Vielleicht hilft es, die Seite später nochmals zu laden.

Nasse Sache: Die Wasserstag-Reparatur bei Phoenix (Foto © Andy)

Nachhaltigkeit wird großgeschrieben

„Umweltbeauftragter…“ Lars Böcking, Marketing- und Kommunikationschef sowie Sustainability Officer musste ob dieser dem deutschen Motorsport entlehnten Übersetzung seines Titels schmunzeln. Wobei doch das Klischee auffällt, gerade einen Deutschen mit der Wahrung der Nachhaltigkeit zu betrauen.

Doch steckt bei der 52 Super Series weitaus mehr als ein bisschen Klischee und Lippenbekenntnisse hinter dem Umweltgedanken. Sichtbare Zeichen sind der Bluewater-Wasseraufbereiter, die Zusammenarbeit mit 11th Hour Racing als Budgetbeschaffer und Berater in Umweltdingen, das obligatorische Marina-vom-Müll-Befreien mit Schulkindern und der Verzicht auf Einmalplastikflaschen bei der Getränkeausgabe.

Ein offenbar technisches Problem ist aufgetreten, das Bild wurde gelöscht, oder Dein Browser kann es leider nicht anzeigen. Vielleicht hilft es, die Seite später nochmals zu laden.

Vizechamp Platoon: Vorschoter bei der Arbeit (Foto © Andy)

Viel Arbeit gegen ein großes Problem

Die eigentliche Arbeit findet aber hinter den Kulissen statt „Nachhaltigkeit ist ein Langstreckenrennen, kein Sprint“, sagt Lars, „das muss von den Teams getrieben werden. Die Organisatoren der Serie können niemanden zwingen.“ Und so gibt es auch pro Team einen Umweltbeauftragten, der sich mit seinen Kollegen vor jeder Regatta trifft, um das jeweilige Konzept der Veranstaltung abzusprechen. Da werden Fahrgemeinschaften für den Flughafentransfer gebildet, Fahrräder an die Teams für die Fahrten von und zu den Hotels ausgegeben, die Teamcontainer möglichst nahe an den Booten aufgestellt, damit die Distanzen, die mit den Schlauchbooten zurückgelegt werden müssen, kurz bleiben… Viele kleine Schritte, denn „Es geht nicht nur um uns, wir haben eine Verantwortung dem Planeten und den Kindern gegenüber“, so Lars.

Ein offenbar technisches Problem ist aufgetreten, das Bild wurde gelöscht, oder Dein Browser kann es leider nicht anzeigen. Vielleicht hilft es, die Seite später nochmals zu laden.

Rein mit dem Segel: Die Brasilianer auf Onda (Foto © Andy)

3R

Die Plastikverschmutzung sei natürlich ein besonders dringendes Problem, schließlich lebten gerade Segler von der See. „Wenn wir so weitermachen, gibt es 2050 mehr Plastik in den Meeren als Fische“, zeichnet Lars das düstere Bild, „Deshalb lautet unser Konzept ‚Refuse‘ (Plastik verweigern), noch weit bevor es zum ‚Reuse‘ (Wiederverwenden) oder gar ‚Recycle‘ kommt.“

Ergo findet man auch keinen Strohhalm in der Hospitality, es werden ganz althergebracht Gläser verwendet. Lediglich für das Wasser stehen Pappbecher bereit, aber keine Plastikflaschen.

Wie ernst es den 52ern mit dem Umweltschutz ist, konnten Eure Reporter am eigenen Leib erfahren. Im Schlaucher, auf dem Weg zum Start des ersten Rennens, führte das RIB plötzlich ein Mensch-über-Bord-Manöver durch. Doch schwamm niemand im Wasser. Was im Wasser schwamm war eine Plastiktüte, die schnell und fachmännisch vom spanischen Pressechef Jorge Aguadé geborgen wurde.

Ein offenbar technisches Problem ist aufgetreten, das Bild wurde gelöscht, oder Dein Browser kann es leider nicht anzeigen. Vielleicht hilft es, die Seite später nochmals zu laden.

Komm‘ ich jetzt ins Fernsehen? Eins der beiden TV-Boote bei der Arbeit (Foto © Andy)

Lokal ist Trumpf

Danach wird auch in Valencia gehandelt. Für das Catering kommen lokale Produkte zum Einsatz, und das Oceanogràfic, seines Zeichens weltberühmtes Aquarium mit Rettungsstation für Meeresgetier, unterstützt die TP52-Serie mit Kontakten, Rat und Tat. Dabei ist es fast schon müßig zu erwähnen, dass die Serie ISO 20121 zertifiziert ist, also verbrieft nachhaltiges Eventmanagement betreibt. Jeder Yacht Club, der als lokaler Ausrichter mit der Serie zusammenarbeitet, erhält entsprechende Durchführungsbestimmungen, die Teams verzichten auf Einmalplastikverpackungen für ihre Lunchpakete und und und.

Das hört sich alles sehr schön an, betrifft nun aber nur die paar Teams der Serie, könnte man meinen. Um die Botschaft aber allen zugänglich zu machen, produziert die 52 Super Series kleine Filmchen, die jeder auf YouTube gucken und danach handeln kann.

Ein offenbar technisches Problem ist aufgetreten, das Bild wurde gelöscht, oder Dein Browser kann es leider nicht anzeigen. Vielleicht hilft es, die Seite später nochmals zu laden.

Und noch eine Tonnenrundung, dieses Mal ohne Kontakt (Foto © Andy)

„Es macht richtig Spaß…“

„… sich um Müllvermeidung und Nachhaltigkeit zu bemühen“, ist dann auch Lars‘ Fazit, „Die Teams kommen auch immer mit eigenen Ideen. Das ist nicht eindimensional, wir arbeiten da alle zusammen. Es wäre schön, wenn auch andere Sportarten das aufnehmen würden.“

Wie wär’s denn, wenn wir heute schon damit anfingen? Zum Beispiel mit „Take 3 for the sea“, also jeden Tag drei Müllstücke von der Straße, im Park, am Strand oder irgendwo aufheben und entsorgen, damit das Zeug nicht irgendwann im Meer und etwas später auf unserem Teller landet?

Ein offenbar technisches Problem ist aufgetreten, das Bild wurde gelöscht, oder Dein Browser kann es leider nicht anzeigen. Vielleicht hilft es, die Seite später nochmals zu laden.

Wenig Wind, aber heiße Mittelmeersonne: Die Valencia Sailing Week (Foto © Andy)

Stand Valencia Sailing Week hier.