Dez 272016
 
Sydney Hobart Race 2016 - Super Maxi Wild Oats immer mit oben auf der Favoriten Liste - Photo © Rolex / SHR

Sydney Hobart Race 2016 – Super Maxi Wild Oats immer mit oben auf der Favoriten Liste – Photo © Rolex / SHR

Zum zweiten Mal in Folge hat Bruch an Bord des Super Maxis Wild Oats XI den Seriensieger des Rolex Sydney Hobart Race zum Abbruch gezwungen. War es im letzten Jahr ein zerrissenes Großsegel, dass Skipper Mark Richards die Chance auf einen weiteren Sieg nahm, ist in diesem Jahr ein Schaden an der Hydraulik des Kippkiels, der den Ausstieg aus der Regatta veranlasste. Die Crew hat den Kiel in der Mittelstellung fixieren können und das Boot läuft auf die Hafenstadt Eden ab.

Perpertual LOYAL hat die Spitze von WOXI übernommen und donnert mit mehr als 15 kns auf das z.Z. noch knapp 100 Seemeilen entfernte Ziel zu. Anthony Bells K-100, ex Speedboat, ex Rambler, kann schon leicht den Fuß von Gas nehmen, wenn der Wind durchsteht, ist ihm der Sieg in neuer Rekordzeit sicher. Dicht hinter ihm schlägt sich der VO 70 GIACOMO auf Platz 2 mit dem Super Maxi Scallywag herum, Jens Kellinghusen und seine Crew pushen die VARUNA VI hart und liegen z.Z. auf Platz 7 in den Line Honours.

Dez 262016
 

Heute Nacht halfen auch die zarten Anfänge der senilen Bettflucht nicht mehr, die Augen klappten irgendwann zu und nix war es mit dem Livestream vom Start des Rolex Sydney Hobart Race 🙁 Um so besser, dass es eine Aufzeichnung des Spektakels aus dem Hafen von Sydney auf der Website des Rennen gibt, bei dem man bei Minute 25 in den Start der Big Boats eintauchen und die Atmosphäre an Bord der Maxi Racer erleben kann.

Mark Richards legte mit WOXI nach eigenen Worten einen “terrible start” hin und musste fast allen anderen Yachten an der Linie den Vortritt lassen. Anthony Bells schwarze Perpetual LOYAL gab die Führung nicht mehr ab und führte die Flotte als erste Yacht aus dem Hafen von Sydney hinaus, gefolgt von dem 80 Füsser Beau Geste aus Neuseeland, der 3! der SuperMaxis sein Heck zeigen durfte

PERPETUAL LOYAL, SYD1000, L1, Owner: Anthony Bell, State / Nation: NSW, Design: Juan-K 100 - Photo © Rolex/Kurt Arrigo

PERPETUAL LOYAL, SYD1000, L1, Owner: Anthony Bell, State / Nation: NSW, Design: Juan-K 100 – Photo © Rolex/Kurt Arrigo

Große Probleme hatte die CQS, die radikalgetunte ex Nicorette III, bei der offenbar die Technik oder das Crewhandling noch nicht so erprobt ist, wie es sich Ludde Ingvall wohl erhofft hat. Selten sah man einen Maxi so fotogen auf der Seite liegen wie CQS ab Minute 32:50, als ihr Kippkiel nicht nach Luv gepumpt werden konnte.

BEAU GESTE, HKG1997, 97, Owner: Karl Kwok, State / Nation: N.Z, Design: Botin 80 and CQS from New Zealand in trouble with her canting keel on the wrong side - Photo © Rolex/Kurt Arrigo

BEAU GESTE, HKG1997, 97, Owner: Karl Kwok, State / Nation: N.Z, Design: Botin 80 and CQS from New Zealand in trouble with her canting keel on the wrong side – Photo © Rolex/Kurt Arrigo

Mittlerweile scheint bei Wild Oats XI wieder alles im Lot zu sein und der Racetracker zeigt die Seriensiegern wie an ihrem Stammplatz an der Spitze des Feldes, dass unter phantastischen Bedingungen nach Süden raste. 25 kns Bootspeed, etwa 2 Meilen Vorsprung auf Perpetual LOYAL und weitere 3 Meilen auf den dritten Supermaxi Scallyweg zeigen, dass das Reichel/Plug Design mit ihren vielen Modifikation noch immer das Boot ist, dass es zu schlagen gilt, wenn man das prestigeträchtige Sydney-Hobart Rennen gewinnen will.

VARUNA VI, GER7111, 58, Owner: Jens Kellinghausen, State / Nation: GERMANY, Design: Ker 56 - Photo © Rolex/Kurt Arrigo

VARUNA VI, GER7111, 58, Owner: Jens Kellinghausen, State / Nation: GERMANY, Design: Ker 56 – Photo © Rolex/Kurt Arrigo

Super im Rennen liegt die Varuna VI von Jens Kellinghusen unter dem Stander des NRV, der z.Z. mit der schwarzen Ker 56 auf dem 8. Platz über alles und in der IRC Wertung auf Rang 3 liegt. Drücken wir ihm und seiner Crew die Daumen, dass sie ihren Erfolg vom SHR 2013 mit der alten Varuna wiederholen können, als sie ihre Wertungklasse gewinnen konnten.

Dez 252016
 
Sydney Hobart Race 2016 - Super Maxi Wild Oats immer mit oben auf der Favoriten Liste - Photo © Rolex / SHR

Sydney Hobart Race 2016 – Super Maxi Wild Oats immer mit oben auf der Favoriten Liste – Photo © Rolex / SHR

Weihnachten 2016 hat in Deutschland gerade erst angefangen, aber in Australien steht am 2. Weihnachtsfeiertag eines der größten Events auf dem Sportkalender: Rolex Sydney – Hobart Yacht Race! Mehr als 620 Seemeilen von Sydney nach Osten raus, dann scharf rechts abbiegen und immer die Ostküste runter nach Süden, schnell quer über die Bass – Straße und weiter parallel zur Küste von Tasmanien, wieder scharf rechts in die Storm Bay und den Darwent hoch bis in den Hafen von Hobart. Die Navigation liest sich einfach, aber das SHR kann sehr schnell zu einem der härtesten Hochseerennen werden, dass weder Fehler in der Vorbereitung der Yachten noch in der Seemannschaft während der Regatta verzeiht.

Ganz oben auf der Favoritenliste für die Line Honours steht auch in diesem Jahr der Seriensieger Wild Oats XI, der bei dem letzten Rennen wegen Bruch abbrechen musste und der neuen Comanche den Sieg nicht steitig machen konnte.

Mit auf der Liste der potentiellen Sieger stehen auch die alten Bekannten Perpertual Loyal und Scallywag, ex Ragamuffin 100. Nicht wirklich neu, aber unter dem neuen Namen CQS und nach einem Komplettumbau, der weit über einen Refit hinaus ging, ist die maximal gepimpte Nicorette III dabei, die in S2H 2004 unter Skipper Ludde Ingvall die Line Honours gewann.

CQS - ex Nicorette III - nach Umbau - Sdyney Hobart Race 2016 - Photo © Andrea Francolini

CQS – ex Nicorette III – nach Umbau – Sdyney Hobart Race 2016 – Photo © Andrea Francolini – https://www.facebook.com/AndreaFrancoliniPhotography/

Um gegen WOXI und die anderen 100 Füßer eine Chance auf den Sieg in Hobart zu haben, wurde die alte Dame Nicorette in Neuseeland radikal gestrippt und gestretcht: Neue Bugsektion mit einer Wavepricer / Panzerkreuzernase wie der Mittelrumpf eines Maxi-Trimaran, dazu massive Auslegerstummel für die Wanten, um diese ähnlich wie die Outrigger auf den IMOCAs auf Breite zu bringen, neue Hecksektion und zum Abschluß des Liftings eine neue Flosse für den Kippkiel. Und zum Abschluß relativ weit achtern ein DSS Foil quer in den Rumpf eingebaut, dass zusätzlich Auftrieb und damit die benetzte Fläche verringern soll und so mehr Speed ermöglichen soll.

CQS - Sydney Hobart Race 2016 - CYCA Trophy Passage Series © Andrea Francolini

CQS – Sydney Hobart Race 2016 – CYCA Trophy Passage Series © Andrea Francolini https://www.facebook.com/AndreaFrancoliniPhotography/

Die Wettervorhersagen lassen auf ein schnelle Rennen schließen, wenn der Wind so kommt, wie es die Navigatoren erwarten, ist ein neuer Rekord möglich. Ob WOXI aber wirklich von ihrem Thron gestoßen werden kann, dass wird sich in gut 7 Stunden zeigen, wenn der Startschuß zu dem Rennen nach Hobart im Hafen von Sydney fallen wird.

Dez 242016
 

Maxi Trimaran Sodebo - Thomas Coville - Rekordversuch - Photo © Screenshot YouTube Sodebo

Es sieht ganz danach aus, dass Thomas Coville morgen Vormittag seine Reise einhand und rund um die Welt mit einem neuen Fabelweltrekord abschließen wird. Vor 7 Wochen startete er auf dem Maxi Trimaran SODEBO seinen Angriff auf den Rekord von Francis Joyon, der 2008 für die von der Jules-Verne-Trophy bekannte Route noch mehr als 57 1/2 Tage brauchte.

In den vergangenen Wochen hämmerte Coville den SODEBO Ultim Trimaran in einem Affenzahn um die Welt und hält derzeit mit mehr als 26 kns auf die Ziellinie vor Ushant zu. Noch ist er nicht im Ziel, aber das Wetter spielt ihm auch während der letzten 500 Seemeilen in die Karten. Es sieht so aus, dass die westwärtsziehende Wetterfront in den direkten Weg quer über die Biskaya direkt ins Ziel treiben wird und er die Fabelzeit von 50 Tage für die große Runde um die Welt knacken wird. Ich drücke ihm die Daumen und wünsche ihm, dass er sich zu diesem Weihnachtsfest mit dem Single-hand Rekord sein schönstes Geschenk machen kann.

Dez 242016
 

weihnachtsgruss_2016_02In diesen Tagen ist es während der Feiertage in Berlin noch stiller als in den vergangenen Jahren. Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidtplatz traf die Berliner und ihre Besucher an einem Ort, den man gerne aufsuchte, um sich dort mit Familie und Freunden für ein paar gemeinsame Minuten, Stunden aus der Hektik der Stadt auszuklinken. Nach diesem Terroranschlag fällt es mir schwer dem Rat zu folgen, mir von den Feinden der Freiheit nicht die Lust am Leben nehmen zu lassen. Der Verweis auf Statik und Wahrscheinlichkeitsrechnung hat für mich einen schalen Beigeschmack gekommen, als ich erfuhr, dass drei Kolleginnen eines Clubkameraden diesen Terrorakt überlebt haben, aber zwei mit schwersten Verletzung im Krankenhaus liegen. Ich fühle mit den Familien und Freunden der Menschen, die auf dem Breitscheidtplatz ermordet wurden, teile ihren Schmerz über den Verlust, den sie erlitten haben und wünsche allen Verletzten eine schnelle und vollständig Genesung.