Sep 292013
 

Nun ist es also wirklich soweit: Schluss, aus, vorbei. Zwei Wochen Freud und Leid in San Francisco und ein paar Tage zu Hause vor dem Rechner mit Livebildern über YouTube für die Autorin, und der 34ste America’s Cup hat sein Ende gefunden. Mit einem verdienten Sieger Oracle Team USA und einem fast tragischen Verlierer Emirates Team New Zealand.

AC34_Pelicans_P1100800Nur die Pelikane waren schneller: Verteidiger und Sieger Oracle Team USA (Foto © Andy)

Was war?
In der nun einsetzenden Rückschau zeichnet sich ab, dass die Kiwis nach ihren Anfangserfolgen auf tiefgreifende Weiterentwicklung verzichtet haben, während die Amis ununterbrochen weiterübten, weiterforschten und weiterbauten. Als die Boote dann auf gleichem Niveau segelten, häuften sich die taktischen Fehler auf neuseeländischer Seite, während das Oracle-Team, auch dank der höheren Bootsgeschwindigkeit, souveränere Entscheidungen treffen konnte. Das Fast-Kentern der Jungs von der anderen Seite der Welt im achten Rennen könnte ebenfalls seine Spuren in den Köpfen der Crew hinterlassen haben. Etwas vorsichtiger sind sie danach zuwege gegangen. Und dann soll da ja noch „Herbie“ oder „SAS“ an Bord OTUSAs sein, das automatische Foil-Stabilisationssystem, aus der Luftfahrt übernommen, lauffähig seitdem das Team regelmäßig gewann und wohlmöglich nicht reglementskonform. Ob es überhaupt existiert und falls ja, wie es funktioniert, weiß niemand außerhalb OTUSA so genau. Fest steht aber, dass, was immer sich an Bord des Verteidigerbootes „17“ befand, von den Vermessern akzeptiert wurde. Grand Dalton, CEO des Herausfordererteams dementierte somit auch alle Spekulationen, ETNZ werde rechtliche Schritte gegen OTUSA einleiten. Gut so.

AC34_fog_P1100994Typisch San Fran: Golden Gate Bridge im Nebel, gesegelt wird trotzdem (Foto © Andy)

Was bleibt?
Eine tolle Zeit, die die Autorin in San Francisco hatte, einer weltoffenen, sehenswerten Stadt, die wirklich eine Reise wert ist – vielleicht zum 35sten America’s Cup. Viele Treffen mit Anarchisten aus allen Teilen der Welt, spannende Rennen in atemberaubenden Booten und nicht zuletzt die Bestätigung der Erkenntnis, dass Glück, Können und Wind jederzeit umschlagen können.

AC34_fans_P1110415Viel Blau-Rot-Weiß: Fans beider Lager auf der Wellenorgel. (Foto © Andy)

Was kommt?
Eine ungewisse Zukunft für das Emirates Team New Zealand. Ohne Anschlussfinanzierung durch die neuseeländische Regierung wie nach Valencia 2007 über das Tourismusbudget, kann die Firma ETNZ ihre Mitarbeiter nicht mehr halten, und angeblich zeigen schon andere Teams Interesse am Kiwi-Personal. Das ist wohl der stärkste Wermutstropfen im Nachgang des 34sten America’s Cup. Bleibt die Hoffnung, dass die Sponsoren des Teams die guten Gründe erkennen, ein Fortbestehen sofort zu garantieren: Wer hätte nach dem lausigen Louis Vuitton Cup gedacht, dass die drei Wochen im September eine nie vorher gesehene Welle von Sympathie, internationaler Reichweite und Anerkennung für ETNZ lostreten können? Jeder Marketingchef sollte sich glücklich schätzen, beim nächsten Mal das Team von der Insel im Südpazifik unterstützen zu dürfen.

AC34__Alcatraz_P1110515Immer wieder gerne fotografiert: Rotes Boot vor Alcatraz (Foto © Andy)

Ein neuer Herausforderer: Zwar noch nicht offiziell verkündet, aber schon herausgesickert ist, dass der Hamilton Island Yacht Club aus Australien "Challenger of Record" sein wird. Bob Oatley, bekannt durch seine „Wild Oats“-Kampagnen, könnte das Team stellen.

AC34__heli_P1110355Auch Hubschrauberfans kamen auf ihre Kosten: ACEAs TV-Produktion ließ sich nicht lumpen. (Foto © Andy)

Ein neues Protokoll, das die sportlichen, juristischen und technischen Rahmenbedingungen für den 35sten AC festlegt. Die Boote werden sicher wieder zwei Rümpfe haben und aufs Fliegen sollte auch nicht mehr verzichtet werden. Aber alles andere ist noch ungewiss: Werden sie ein Flügelrigg oder weiche Großsegel haben? Werden sie 72, 65, 60 oder 50 Fuß lang sein? Wie niedrig und hoch werden die Windgeschwindigkeiten angesetzt, bei denen ein Rennen gestartet und beendet wird? Wird es wieder möglich sein, dass sich mehrere Teams ein Grunddesign teilen? Wie unabhängig wird die Organisation sein? All diese Fragen werden hoffentlich bald und unter Einbeziehung der „Lessons Learned“ aus AC34 beantwortet werden. Bis dahin und darüber hinaus aber gilt:

Es bleibt spannend!

Sep 282013
 


Live streaming video by Ustream Der 34. Americas Cup ist vielleicht noch nicht Geschichte, die Gerüchteküche brodelt und es wird darüber gemeckert, dass ORCALCE RACING vielleicht für die Steuerung der Foils auf die Hilfe einer von Luftfahrttechnik inspierten automatischen Regelung gesetzt hat, mehr dazu hier, aber in England sind die Finalläufe zum Weltmeisterschaft der C – Class Catamarane angesetzt. Aus mir nicht bekannten Gründen hat sich Allen Block aka Mr. Clean entschieden, dass er in England aufschlägt und nicht den 34. AC vor seiner Haustür live auf SA.com begleitet hat.

Franck Cammas dominierte mit seiner Groupama den Fleetrace Teil der auch als Little Americas Cup bekannten Regatta und steht im Finale gegen das Team Hydros aus der Schweiz, welches im Match Race Modus zwischen den beiden Yachten ausgetragen wird. Wenn ich den Livestream richtig mitbekommen habe, hatte Cammas gerade technischen Probleme an Bord, die ein Rennen nicht zulassen. Die Schweizer sind alleine auf der Bahn, aber haben bereits eine Kenterung hinter sich, bei der sie ihren Wing beschädigt haben.

Groupama ist nun wieder auf dem Wasser und es sieht so aus, als ob die Schweizer zwar den Punkt für diese Wettfahrt einstreichen können, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass Team Hydros mit dem defekten Wing gegen Cammas wird mithalten können.

Sep 262013
 

34. America's Cup Finals San Francisco (_MG_8048)Larry Ellison – Sein Team hat den Americas Cup erfolgreich verteidigt – Photo © Jens Hoyer

Von Jens Hoyer / eagleimpressions.com haben wir Bilder von der 19. Wettfahrt um den Americas Cup erhalten und sie zeigen auch Larry Ellison, wie man ihn selten sieht. Aber Ellison hat allen Grund zufrieden zu lachen, denn sein Team ORACLE RACING USA hat den Silberpokal in einer überaus spannenden Regatta erfolgreich für den GGYC verteidigt.

34. America's Cup Finals San Francisco (_MG_7274)ETNZ – seine Chance nicht genutzt – Photo © Jens Hoyer

Der Herausforderer ETNZ steht nach der frustierenden Niederlage gegen Comeback Kid Spithill vor einem Schwerbenhaufen und es ist kein Wunder, dass jetzt die Frage im Raum steht, ob und wenn ja Team New Zealand noch eine Zukunft als professionelles Segelteam hat.

34. America's Cup Finals San Francisco (_MG_7019)ETNZ – seine Chance nicht genutzt – Photo © Jens Hoyer

Heute aber gilt das ganze Lob und die Ehre dem siegreichen Team ORACLE RACING USA. Einen 1:8 Rückstand in einen Gleichstand zu drehen und sich eine letzte, die alles entscheidende 19. Wettfahrt im Kampf um den Americas Cup zu ersegeln, dass hört sich mehr nach einem Hollywood Drehbuch an, als nach der Zusammenfassung einer hochklassigen Regatta.

34. America's Cup Finals San Francisco (_MG_7256)

ORACLE RACING USA – schneller, smoother und cleverer – Photo © Jens Hoyer

34. America's Cup Finals San Francisco (_MG_7388)ORACLE RACING USA – schneller, smoother und cleverer – Photo © Jens Hoyer

34. America's Cup Finals San Francisco (_MG_7483)ORACLE RACING USA – Jubel in Ziel – Photo © Jens Hoyer

34. America's Cup Finals San Francisco (_MG_7889)ORACLE RACING USA – Teamwork ist der Schlüssel zum Erfolg, aber Geld, Geld, Geld und Talent helfen – Photo © Jens Hoyer

34. America's Cup Finals San Francisco (_MG_7977)ORACLE RACING USA – allen Grund zur Freude – Photo © Jens Hoyer

Vielen Dank nochmal an Jens Hoyer für seine Bilder vom 34. Americas Cup, weitere Infos und Bilder von Jens Hoyer findet ihr auf seiner Website.

Sep 252013
 

AC-WF19-OREs kam, wie es sich in den letzten 7 Tagen angekündigt hat: ORACLE RACING hat sein Mojo gefunden und sich eindrucksvoll im Kampf gegen ETNZ um den Americas Cup in der letzten, der alles endscheidenden 19. Wettfahrt durchgesetzt. Jimmy Spithill und seine Crew haben mit ihrem Kampf gegen einen schier aussichtslosen 1:8 Rückstand eine Comeback Story gezaubert, gegen die noch nicht mal das Drehbuch von Rocky I anstinken kann. Glückwunsch an Larry Ellison, Russell Coutts, James Spithill und ihre Crew an Bord der USA 17 und in den ORACLE RACING Hallen in der Americas Cup Base.

AC-WF19-OR-Fuehrung

 

Sep 252013
 

34. Americas Cup in San Francisco, Mittwoch, 25. September 2013: Der Tag der Endscheidung! Nach 18 spannenden Wettfahrten steht es 8:8 zwischen dem Cupholder ORACLE RACING USA und dem Herausforderer ETNZ ( … und ja, ich weiss, dass die beiden Teams für ihren Club GGYC und RNZYS antreten)! Die unglaubliche Geschichte der Aufholjagd von USA 17, geschrieben von ihrem Steuermann James Spithill und seiner Crew und dem unermüdlichen Einsatz ihrer Shorecrew macht das scheinbar Unmögliche möglich! Mit dem Rücken zu Wand, das Messer des Gegners schon an der Kehle, dreht das Heimteam einen 1:8 Rückstand zu einem 8:8 Gleichstand! Wer das Rennen heute gewinnt, der wird als Sieger die nächste Americas Cup Regatta ausrichten. Ich bin gespannt, ob Dean Barker heute doch noch das Ruder herum reissen und er seinen 8. Matchball verwandeln kann. Ich drücke den Kiwis beide Daumen, aber ich werde gleich meine BMW ORACLE Cap aus Valencia 2010 aufsetzen und denke, dass die Amerikaner  den Schwung aus den letzten Rennen Dank ihres schnelleren Schiffes zum Sieg über die Neuseeländer nutzen werden.

OR-BMW-Cap