Am letzten Wochenende gingen die Volvo Gdynia Sailing Days zu Ende, in deren Rahmen die diesjährige WM der Mircos ausgesegelt wurde. 44 Boote am Start und vor den letzten zwei Wettfahrten hat der Führenden nur eine Punkt Vorsprung auf seinen engsten Verfolger. Es kam, wie es für Segler und Ausrichter kaum hatte schlimmer kommen konnte: Kein Wind am letzten Regattatag! Die Wettfahrtleitung hofft tapfer bis zum Schluß darauf, dass die leichte Seebrise im Laufe des Nachmittags wie vorhergesagt doch noch etwas auffrischen wird. Letzte Startmöglichkeit ist 16:55 und um 13:30 schickte die WL die Teilnehmer raus dem Hafen auf die Regattabahn.
Doch was sich bereits an Land angekündigt hatte, setzte sich auf dem Wasser fort: Kaum Wind und kein Gedanke daran, dass eine faire Wettfahrt gestartet werden kann. Die Tonnen bleiben an Bord der Schlauchboote, die kleine Yachten kreuzen in der Nähe des Startschiffes, aber man sieht, dass die Skipper und ihre Crews sich auf das Ende der WM eingestellt haben.
Auf vielen Boote sparen man sich die Mühe und läßt die Fock angeschlage auf Deck liegen, Spinnaker werden mal gesetzt, aber der Wind ist einfach zu schwach und instabil für eine Wettfahrt, die eine Weltmeisterschaft entscheiden wird. Am Ende hatte die Wettfahrtleitung ein Einsehen und schoss die Regatta ab. Damit stand Poitr Tarnacki und seine Crew als Sieger des 37. Micro Cup – Micro World Championship fest. Tarnacki, nun mehr 8facher Weltmeister der MC´s, zeigte zwar in den letzten Wettfahrten Nerven, konnte aber Piotr Ogrodnik auf den zweiten Platz verweisen. Der Drittplazierte Marcin Celmerowski vervollständigte das polnische Trio auf dem Siegerpodest und machte den Triumph für das Gastgeberland Polen perfekt.
Das Team von ARTEMIS Racing hat gestern mit ihrem neuen AC 72 die ersten Testschläge in der Bucht von San Francisco absolviert. Dabei zeigten die Schweden, dass sie ihrem dunkelblaue Racer das Fliegen beigebracht und diesen notwendigen Schritt hin zu einem konkurrenzfähigen Boot gemeistert haben. Viele Beobachter des Louis-Vuitton-Cup weisen zu Recht darauf hin, dass aber die Beherrschung des Bootes im Regattamodus der entscheidende Faktor in den anstehenden Matchraces sein wird. Drücken wir den Schweden die Daumen, dass sie hier schnelle Fortschritte machen, so dass Big Blue zu dem bevorstehenden Viertelfinale des LVC an die Startlinie sein wird.
Auf der Danziger Bucht vor dem polnischen Gdynia wird derzeit die Weltmeisterschaft der Internationalen Micro Cupper Class ausgetragen. Mit 44 teilnehmenden Teams aus 9 Nationen bieten die 5,50 m langen Kabinenkreuzer im Rahmen der Volvo Gydnia Sailing Days anspruchsvollen Segelsport für Jedermann und zeigen eindrucksvoll, dass 72 Fuß Länge, Flügelrigg und 40+ kns Bootsgeschwindigkeit ohne ernsthafte Konkurrenz eigentlich nicht mehr als ein langweiliger Zeitvertreib auf technisch höchstem Niveau ist, insbesondere dann, wenn nur eine einzelne Yacht an den Start geht.
Am kommenden Samstag geht die Weltmeisterschaft der Micro Cupper zu Ende und alle Eigner und Mitglieder der Klasse sind herzlich zu dem 38th Micro Cup – Micro World Championship 2014 eingeladen, der in Berlin stattffinden wird. Der Segler-Club Gothia e.V. richtet vom 19.-26. Juli 2014 die erste Weltmeisterschaft einer ISAF anerkannten Klasse in Berlin aus und freut sich auf zahlreiche Meldungen aus Europa und Übersee.
Das neue Boot des schwedischen Artemis Racing wurde heute in San Francisco zu Wasser gelassen und getauft. Man hat sich doch nicht getraut das neue Schiff "THOR HAMMER" zu nennen, sondern führt mit Artemis Racing den Name des gekenterten Vorgängers fort. Das Flügelrigg steht bereits an Deck und beginnt nun mit dem Eintrimmen des Riggs. Ich bin gespannt, wieviel Zeit die Schweden zum Testen des Bootes brauchen und wann es seine ersten ernsthaften Trainingsschläge machen wird.