Dez 272010
 

Beschreibung: WILD OATS XI, Eigner: Bob Oatley, Rolex Sydney Hobart Yacht Race - Photo by: Rolex / Carlo Borlenghi

 

26.12.2010 – Auch in diesem Jahre haben sich in Australien wieder viele Männer und auch einige Frauen mit einer sehr guten  Ausrede um den Besuch bei Schwiegermutter zu den Festtagen gedrückt: Der Start des Rolex Sydney Hobart Yacht Race am 2. Weihnachtsfeiertag kam für die SeglerInnen ähnlich überraschend wie für Deutschland  der Schnee im Winter.

 Sydney Hobart Yacht Race 2010 - Start - Photo: Rolex / Carlo Borlenghi

In diesem Jahr sind insgesamt 87 Yacht in dem ca. 630 sm langen Rennen nach Süden und wie jedes Jahr haben die Eiger der großen Supermaxis wieder den Ehrgeiz, als erste Schiff in Hobart über die Ziellinie zu kreuzen. Bob Oatley hat viel Aufwand in die Vorbereitung seines 30 m langen R/P Design gesteckt und es sieht so aus, als ob WILD OATS XI ihre Konkurrenten im Griff hat. Derzeit liegt die Yacht mit ca. 3 sm Vorsprung auf INVESTEC LOYAL und WILD THING an der Spitze des Rennens.

WILD OATS XI and INVESTEC LOYAL - Photo by: Rolex / Daniel Forster

Leider ist in diesem Jahr keine Yacht aus Deutschland am Start dieser Regatta. Mehr Infos zum aktuellen Stand des Rennen findet man auf der wie immer sehr guten Website der Veranstaltung und dem dazugehörigen Racetracker.

Dez 242010
 

BWR - Virtuelle Regatta - Probleme

 

In mir wachsen die Zweifel an dem Spiel und wenn die Organisatoren des BWR ihrem Dienstleister für die virtuelle Regatta parallel zu der 2-Hand Nonstop Regatta um die Welt kräftig auf die Zehen treten, wird das nix mehr!

Die Polars für die virtuelle Open 60 hauen einfach nicht hin. Am Wind braucht man kein anderes Segel als das Solent! Kein anderes Vorsegel bringt mehr Speed, egal welchen Winkel zum Wind man steuert, egal, wieviel Wind einem entgegen weht.

 

Keine Ahnung, weshalb

Da hat der Autopilot nach Wegpunkten noch funktioniert.

 

Mittlerweile habe ich den Eindruck, dass das Game den Bootspeeds um den Faktor 10 nach unten rechnet 🙁

Und mit einem mir nicht erklärlichen Manöver hat der Kahn heute nachmittag auf Süd, 180 Grad abgeschwenkt anstatt auf ca. 310 Grad nach NordWesten zu laufen um Höhe für den Speedkurs nach dem Windwechsel zu haben.

 

BWR Testregatta - Speedprobleme & Darstellung

 

Ich kapier einfach nicht, weshalb das Boot bei einem Speed von knapp 9 kns in 1 1/2 Sunden noch nichteinmal 4 sm zurückgelegt hat. Offenbar ein weiterer massiver Fehler in dem Game …

 

Laßt die Finger von dem Game falls die die Spanier ihre Bugs nicht gefixt bekommen: Kein Zugriff auf den Server möglich … ist aber eigentlich nix Neues mehr, hatte man eigentlich schon im Griff

Und nachdem endlich wieder ein Login möglich war, ist der Wind weg. Aber richtig und nicht nur an der Position des Bootes und für den 6 Stunden Zyklus, nein auch für die nächsten 12 & 48 Stunden … Aber der Wind stört ja nur bei Segeln

 

Kein Wind für die nächsten Stunden, Tage ...

 

 

Dez 242010
 

VT18-16 – Berlin Ostbahnhof, Dezember 2010 – Photocopyright: SailngAnarchy.de

Aber die Poesie, die war wirklich schlecht!
Otto Kawuppke, 1996

VT18.16 – Ein Zug aus der Blütezeit der DR, in dem zu Anfang der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts die Maschinenbauer und Gebrauchtsgütergestalter der DDR ihre Kenntnisse in einem Industrieprodukt zusammenführten, der ein eindrucksvolles Zeugnis für die Leistungsfähigkeit einer Planwirtschaft ablegte.

Wenn wundert es eigentlich, dass die den Göttern vergleichbaren Führer der Kommunistischen Volksrepublik China den Ausbau eines Eisenbahnhochgeschwindigkeitsnetz mit höchster Prioriät vorantreiben, bei dem Joint-Venture mit Siemens & Co wegen Transrapid nachts in den Werkhallen mit Kameras herumgeistern und mittlerweile konventionelle Rad-Schiene Züge mit knapp 500 kmh durch das Reich der Mitte jagen lassen?

Dez 172010
 

Beschreibung: Studie Infiniti 100

 

Wir haben das Glück, einen Bericht von Simon McGoldrick über das neuartige DSS-System erhaschen zu können, das er uns nach einem Testsegeln vor Spanien beschreibt. Simon ist ein australischer Schiffbauingenieur und erfahrener Segler; unter Anderem hat er 2009 am Transat 6,50 (ehemals Mini Transat) teilgenommen.

Wollt ihr schneller segeln? Seid ihr der Schwingkiele und Wasserballasts müde? Dann könnte das Dynamic Stability System (DSS) die Antwort auf eure Geschwindigkeitsträumen sein. Diese neue Technologie ist zur Zeit in aller Munde: Ein einfaches horizontales Schwert, das von Seite zu Seite gleitet und Auftrieb erzeugt, um das Boot aufrechter zu halten. Ein großer Gewinn im Aufrichtenden Moment, das gleichzeitig wenig wiegt, und das entfernt werden kann wenn es nicht gebraucht wird; wird es dem Hype gerecht? Nachdem man den 27-Fuß-Prototypen gesegelt ist, ist die Antwort definitiv JA.

Beschreibung: DSS 27 Prototype

Die DSS 27 wurde aus einem Block Polystyrol gefräßt und schon vor mehreren Jahren zu Wasser gelassen: Ein einfaches Sportboot, nur mit dem Ziel gebaut, die Schwert-Technologie des Designers Hugh Welbourn zu evaluieren. Tests vor Sotogrande (nahe Gibraltar), haben eine Menge nützlicher Daten hervorgebracht, und die Bedingungen für unseren Testsegeleinsatz waren spektakulär. Mit 15-20 Knoten ablandigem Wind und einem bisschen Welle war es verblüffend, wie das Boot sich bei Halbwind aufrichtete und einfach losflog. Dies ist ein sehr schmales und zartes Design, aber das Schwert lässt es sich eher wie ein Mehrrumpfboot anfühlen in der Art und Weise wie es stabil auf dem Wasser liegt und gleitet. Ein zusätzlicher Bonus ist die Reduktion von Bootsbewegung. Während man durch die Wellen heizt wird das Boot nicht durch die Gegend geprügelt, und das sorgt für fröhlicheres Segeln und kleinere Ruderbewegungen.

Da die Stabilität dynamisch ist, kommt (und geht) sie mit der Geschwindigkeit, also kann man nicht einfach nur dasitzen und in einer geraden Linie steuern. Die Großschot muss während des Übergangs vom normalen Boot zum Foiler ständig getrimmt werden, und der Steuermann muss am Ball bleiben und ein offenes Auge auf Geschwindigkeit und Windeinfallswinkel haben. Aber einmal am Laufen ist das Boot ziemlich stabil und unglaublich schnell. Am Wind hilft das Schwert ein bisschen nach, aber man krängt immer noch. Die Geschwindigkeit ist realtiv gering und daher wird nur ein geringer Auftrieb erzeugt. Jedoch reduziert das DSS weiterhin Bootsbewegung und verbessert daher die Geschwindigkeit über Grund.

Beschreibung: Brace Brace Brace

Werden wir also alle in Zukunft DSS benutzen? Es ist bereits möglich unter IRC zu segeln, und sowohl die IMOCA [Open-60-Klassenvereinigung] und Class Mini [Minitransat] erlauben das Schwert. Das könnte einige sehr interessante Entwicklungen bringen, da das Boot in Open-Klassen nicht bestraft wird. Einige Boote sind derzeit in Europa unter Konstruktion, vom 25-Fuß-Sportboot bist zum 50-Fuß-Racer/Cruiser. Und während Umbauten möglich sind zieht es der Designer vor, von Grund auf anzufangen, und das DSS ein integrales Bestandteil des Risses zu machen. 

     

 

     

Meiner Ansicht nach könnte das System das Einrumpfsegeln wesentlich spaßiger machen. Ich liebe Multis, die Leichtigkeit mit der man schnell segeln kann und durch Seegang durchheizen kann. Auf der DSS 27 zu segeln war das erste Mal, dass ich dieses Gefühl auf einem Einrumpfer erlebt habe, und ich hoffe wirklich, dass diese Technologie durchstartet.

Einige Links:

www.dynamicstabilitysystems.com, www.infinitiyachts.com und www.jkyachts.com

 

Simon McGoldrick

Dez 112010
 

OPTIs vor Palma - Teil 2Photo – Jochen Steinig

Liebe SeglerInnen!




Hier sende ich Euch meinen Reisebericht von der diesjährigen Nikolausregatta zu Eurem Vergnügen oder ggf. für Eure Clubzeitung:
 
Die Reise begann dieses Jahr durch den spanischen Fluglotsenstreik beschwerlich. Kinder, Trainer u. Eltern warteten am Samstag, den 5.12. um 5.00 h morgens auf den Check in. Um 12.00 h wurde der Flug auf 19.00 h verschoben und später ganz annuliert. Also Sonntag um 5.00 h wieder am Flughafen, dann endlich Start. 14 Berliner Kinder von den Clubs an Unterhavel und Wannsee nahmen teil. Trainer Carsten Mügge (PYC) und Philip Hinze (SpYC/SCG) außerdem der deutsche Opti WM Kader, Trainer Thomas Läufer (PYC). Das Wetter war auch dieses Jahr wieder super. Über 20 Grad auf der Terrasse des ausrichtenden Clubs RCNP Palma und beständig guter Wind an den ersten 3 Tagen. Am letzten Tag einige Winddreher, Startverschiebungen, am Ende schlief der Wind ganz ein. Die Stimmung unter den Seglern war gut aber nicht so gut wie in vergangenen Jahren. Die Veranstaltung wuchs in den letzten 3 Jahren allein bei den Opti von knapp 200 Teilnehmern auf inzwischen rund 385 gemeldeten Booten. Entsprechend chaotisch war das morgendliche abslippen der Boot sowie das abendliche aufslippen. An drei Rampen tummelten sich ca. 350 Boote die alle ziemlich zeitgleich rein kamen. Allein den eigenen Slippwagen aus der Menge der abgestellten Wägen wieder zu finden… Ein buntes, chaotischen Treiben der hungrigen und durstigen Kinder in Ihren farbigen Trockenanzügen. Nach der abendlichen Mühlsal, Boote aus dem Wasser, mit Persenning abdecken, Rigg und Segel verstauen, umziehen in den weitläufigen Clubräumen, dann Essen und Trainerbesprechung im Club, endlich zufriedene Gesichter. Die Clubräume des RCNP sind grandios, großzügige Umkleiden, 2 Fitnesstudios, 1 großes Hallenbad, im Sommer 1 großer Outdoorpool, Clublounge, Bar und Restaurant mit aufmerksamer Bedienung, praxisgerechtem Speisenangebot und sehr günstige Preise (sollte man besser nicht öffentlich sagen, sonst können wir es nächstes Jahr nicht mehr bezahlen…), vom Obergeschoß toller Blick auf Hafen und Skyline. Zurück zu Stimmung und Organisation: Die Wettfahrtleitung hat mehrmals Races wg. Sturmwarnung und Winddrehern vorzeitig beendet bzw. Wettfahrten ausfallen lassen. Dadurch am letzten Tag 3 Wettfahrten, die letzten Kinder waren 2 Stunden später im Hafen als angekündigt. Anschließend brach das große Chaos aus. Bei einsetzender Dunkelheit ist die einzige Zufahrtsstraße zum Club am Ende eines Piers total blockiert von hunderten Kindern, Trainern, Booten, Bootsanhängern und Autos. Die deutschen Teilnehmer mit Eltern und Trainern, verteilt auf Mietwagen, Taxis und Teambus Unterhavel, ließen ihre verpackten Boote im Club zurück, für das Trainingslager während der Weihnachtsferien (ich werde wieder berichten) und versuchten unter Zeitdruck sich einen Weg zum Flughafen zu bahnen. Trailer und Boote mussten weggeschoben werden, Kinder u. Erwachsene gebeten zur Seite zu treten. Sind alle deutschen Kinder an Bord der Autos? Ist alles Gepäck für die Rückreise verstaut? Ist die Segelausrüstung für das Trainingslager in den Booten bzw. auf dem Hänger verstaut… Pünktlich am Flughafen, 30 Min. Startverschiebung, die Anspannung löste sich. Plötzlich doch sofortiges Einsteigen, wo sind die Trainer mit den Kindern? Keine Durchsagen, jeder muss selbst die sich laufend ändernden Anzeigetafeln im Blick behalten. Die meisten Passagiere sitzen bereits im Flugzeug. Der Captain hat vorzeitig einsteigen lassen, damit der erst in zweieinhalb Stunden geplante Start evtl. vorgezogen wird. Lange Gesichter bei den Passagieren, Handys raus, Angehörige informiert. Endlich stürmen die Berliner Optikids die Maschine. Sofort wird die Stimmung unter den mitreisenden Rentnern lockerer. Die Flugbegleiter haben alle Hände voll zu tun die quirlige Berliner Meute zu bändigen. Inzwischen erfuhr der beste deutsche Teilnehmer, Marvin Frisch, Württembergischer Yacht Club, dass sein Flug nach Stuttgart ganz gestrichen wurde. Vater und Sohn übernachteten auf Kosten von Air Berlin im Flughafendorint in Palma. Anderthalb Stunden später, Start in Richtung Tegel. Geplante Ankunftzeit 23.45 h. Um 23.30 h dann die Nachricht an die Passagiere, Landung nur in Schönefeld möglich. Wieder Handys raus, besorgte Gesichter bei den Mitreisenden… Die wartenden Angehörigen wussten das aber schon eine Stunde vorher und standen sich in Schönefeld bereits die Beine in den Bauch. Nach weiteren anderthalb Stunden verließ der letzte Koffer das Band der Gepäckabfertigung. Als auf dem verschneiten Schönefelder Parkplatz Kinder, Eltern und Gepäck auf die Autos verteilt wurden war es inzwischen fast 2.00 h morgens. Der Berliner Winter hat uns zurück. Aber aus einer weißen Weihnacht wird für 12 Berliner Optikids auch dieses Jahr nichts. Wir hoffen wieder auf 20 Grad Lufttemperatur, beständigen Wind in der Bucht von Palma und gnädige Fluglotsen. Der nächste Streik ist bereits für Weihnachten angekündigt. 
 
Ich wünsche allen kleinen und großen SeglerInnen ein frohes Weihnachtsfest, guten Rutsch und eine schöne und erfolgreiche Saison 2011

 

Euer
Jochen Steinig